Autoreisen leichtgemachtDer erste Urlaub mit Baby und Kind: 7 Tipps für eine stressfreie Anreise

Das A und O einer gelungenen Urlaubsreise mit Babys und Kindern liegt in einer stressfreien Hin- und Rückfahrt. Die ergibt sich nicht von selbst. Clevere Reise-Eltern bereiten sich daher gründlich vor. Wir haben die 7 wichtigsten Tipps für euch.

von KidsAway-Redaktion

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Ein schöner Urlaub mit Kind beginnt mit einer entspannten Anreise  © Pixabay

Ein schöner Urlaub mit Kind beginnt mit einer entspannten Anreise

© Pixabay

Eure erste Autoreise mit Baby oder Kleinkind steht an, und ihr macht euch Gedanken – verständlich.

Denn Autofahren mit Baby kann unglaublich anstrengend sein, und zwar für alle Beteiligten! Das muss aber nicht sein.

Mit ein paar Grundregeln sorgt ihr für eine reibungslose, stressfreie Anreise und legt so den Grundstein für einen tollen ersten Familienurlaub.

Anreise ohne Stress und Geschrei: darauf solltet ihr achten

Nr. 1: Termin clever wählen

Wer Schulkinder dabei hat, kann nichts daran ändern, dass die Ferientermine den Rahmen für Urlaubsreisen vorgeben. Jedes Jahr rollen am Beginn und zum Ende der Schulferien regelrechte Autolawinen über die großen europäischen Verkehrsverbindungen.

Die meisten Hotels und Ferienhäuser werden noch dazu von Samstag zu Samstag angeboten. Dieser Tag verbietet sich damit für eine stressfreie An- und Abreise mit dem Auto eigentlich von selbst.

Wann auch immer die Möglichkeit besteht, solltet ihr Hotspots für Staus vermeiden: Nutzt Termine außerhalb der Schulferien, so lange die Kids noch klein sind, oder wählt einen anderen An- und Abreisetag als den Samstag. Geht es gar nicht anders, weicht auf die Nacht aus und kommt so dem Stau zuvor.

 

Nr. 2: Fahrtzeit clever wählen

Clever - Nachts mit Kindern in den Urlaub fahren © FlickR/Highways Agency

Clever - Nachts mit Kindern in den Urlaub fahren

© FlickR/Highways Agency

Am schnellsten geht die Fahrt vorbei, wenn die Kinder sie verschlafen, da sind sich alle Eltern einig.

Damit es mit dem Schlafen gut klappt, legt ihr den Fahrtbeginn möglichst in das Schlaffenster eurer Kinder: in die Nachtstunden oder auf die Mittagszeit.

Selbst Schlafverweigerer bekommen oft schwere Augenlider, sobald der Motor startet, denn das gleichmäßige Brummen wirkt sehr beruhigend.

Wenn ihr die Nacht zum Tag macht, beachtet folgende Sicherheitshinweise des ADAC:

  • der Kindersitz muss gut gepolstert sein und eine bequeme Schlafposition für das Kind zulassen, eventuell könnt ihr auch die Rücksitzlehnen in eine niedrigere Position bringen
  • ein Gurtschoner und ein (passendes!) Nackenkissen verhindern das Abkippen des Kopfes und nehmen Druck vom Schulter- und Brust-Bauch-Bereich des Kindes
  • ein Kissen und eine dünne Decke sorgen für Bequemlichkeit und wärmen schlafende Kinder im Klimaanlagen-Klima
  • dicke Wintersachen sollten vor Beginn der Fahrt ausgezogen werden

 

TippGanz wichtig: Denkt auch an eure eigene Müdigkeit! Nicht nur die Fahrerin muss frisch und ausgeschlafen sein, wenn ihr durch die Nacht fahrt, auch der Beifahrer darf nicht schlummern. Seine Aufgabe ist es, die Fahrerin wachzuhalten.

 

Nr. 3: Pausen clever wählen

Egal, wie lange ein Kind schläft, irgendwann wird es wach und fordert seine Bedürfnisse ein: Unterhaltung, Bewegung, Essen. Fahrtpausen sind nicht nur wichtig für den Familienfrieden und die Gesundheit, sie erhöhen auch die Verkehrssicherheit.

Mit ein wenig Planung vor der Abfahrt könnt ihr abschätzen, wann ihr wo eine Rast einlegen müsst.

 

Bewegung macht wach - und Spaß! © Weltwunderer

Bewegung macht wach - und Spaß!

© Weltwunderer

Die Faustregeln des ADAC:

  • mindestens alle zwei Stunden rasten, mit kleinen Babys besser anderthalb
  • höchstens 500 Kilometer pro Tag fahren

 

Während der Pausen sollte keiner von euch faul im Auto sitzen bleiben! Das lange Sitzen im weichen Polster ist gar nicht gut für den Rücken, aber auch die Durchblutung der Beine sollte regelmäßig angeregt werden. Streckt euch, räkelt euch, spielt Fangen mit den Kindern!

Auch Babys, die scheinbar bequem in ihrer Autoschale liegen, sollten nicht länger als zwei Stunden am Stück darin liegen. Vor allem sehr junge Babys können dabei in lebensgefährliche Situationen geraten! Gönnt ihnen ebenfalls ein wenig Bewegung auf einer Krabbeldecke oder wenigstens auf dem Wickeltisch in der Raststätte.

Zurück ins Auto solltet ihr erst steigen, wenn jeder so richtig außer Puste geraten ist.

Hier haben wir mehr Tipps für eure aktive Rastpause.

 

Nr. 4: Raststätten clever wählen

Ihr habt keine Lust auf Picknickdecke und Stullen schmieren? Allein in Deutschland gibt es über 100 Autobahnraststätten, wo neben Tankstelle, Restaurant und Toiletten auch Kinderspielplätze, Spielecken und Babywickelräume zur Verfügung stehen.

Dort kann bequem die Windel gewechselt werden, die Eltern können frisch gebrühten Kaffee kaufen und die Kids powern sich auf dem gesicherten Spielplatz aus – damit anschließend wieder Ruhe im Fond ist. Auf der Website www.rast.de könnt ihr genau planen, wo ihr eure Pausen einlegt, um maximalen Komfort zu haben.

Die perfekte Toilette für Mann und Kind!? © FlickR/Mr.M.R

Die perfekte Toilette für Mann und Kind!?

© FlickR/Mr.M.R

Der ADAC hat pünktlich zum Start der Sommerferien 65 Raststätten in 13 europäischen Urlaubsländern auf ihre Familienfreundlichkeit getestet. Ergebnis: Nur elf Betriebe wurden als „sehr familienfreundlich“ ausgezeichnet, vier bestanden den Test mit „gut“. Dagegen erhielt über die Hälfte der inkognito Getesteten ein „sehr mangelhaft“ bei der Familienfreundlichkeit!

Die Testsieger überzeugten mit abwechslungsreichem und ansprechendem Essen, schönen und sicheren Kinderspielplätzen in den Außenbereichen, Kinderspielecken und Babystationen, die für Mütter und Väter zugänglich sind. Generell findet ihr in Deutschland, in der Schweiz und in Kroatien laut ADAC-Test mit hoher Wahrscheinlichkeit auf gute Raststätten.

Wer es genau wissen will: Die deutschen Testsieger in puncto Familienfreundlichkeit findet ihr an der A8 von München nach Salzburg in Irschenberg Süd und in Denkendorf, an der A10 in Seeberg Ost und an der A1 in Münsterland West.

 

Nr. 5: Clevere Alternative: Privat-Pausen

Entweder ihr wisst schon, dass euch eure Route nur an mangelhaften Raststätten vorbeiführen wird – so warnt der ADAC zum Beispiel vor mangelhaften und sogar sehr mangelhaften Angeboten in Spanien, Italien und Tschechien, wo Spielgelegenheiten und Wickelplätze recht unbekannt sind –, oder ihr habt keine Lust auf überhöhte Preise für Plastik-Sandwiches und dünnen Filterkaffee (ein genereller Kritikpunkt bei allen Testkandidaten im ADAC-Test).

Rasten geht auch prima „do it yourself“: Packt eine wasserfeste Picknickdecke ein und sucht euch einen kleinen Rastplatz (zu Stoßzeiten besser mehrere Alternativen, denn dann wird es schnell voll), einen Park abseits von der Autobahn oder eine kinderfreundliche Attraktion an eurer Reiseroute aus und genießt eure Pause ganz in Ruhe.

Als selbstgemachter Imbiss empfehlen sich Obst- und Gemüseschnitze, belegte Brötchen oder Stullen, Käsewürfel, Würstchen und hartgekochte Eier. Profis bereiten blitzschnelle Spiegelei-Brötchen oder Couscous-Salate zu, die kalt und aus der Hand hervorragend schmecken. Essen und Getränke sind in auslaufsicheren Gefäßen am besten aufgehoben – Servietten oder Feuchttücher für die Hände nicht vergessen!

Hier haben wir noch mehr gesunde Snack-Ideen für eure Autofahrt.

 

Nr. 6: Kindergerechte Rast-Verpflegung einpacken

Picknick im Grünen - perfekt für Babys © FlickR/c r z

Picknick im Grünen - perfekt für Babys

© FlickR/c r z

Wichtig: Nehmt ausreichend zu trinken mit und haltet die Verpflegung auch während der Fahrt griffbereit – genau wie eine Spucktüte für den Notfall!

  • keine klebrigen, saftigen oder krümeligen Snacks (zumindest nicht im Auto)
  • keine allzu süßen Snacks, zu viel Zucker macht unruhig und führt im schlimmsten Fall zu Übelkeit
  • kein Essen im Auto für Babys und Kleinkinder, damit sich keiner verschluckt

Nr. 7: Wickelpausen clever planen

Nicht jede Raststätte oder Gaststätte bietet leider eine akzeptable Wickelgelegenheit für kleine Gäste. In Ländern außerhalb Mitteleuropas weiß man oft gar nicht, was das sein soll. Bereitet euch also gut vor und packt eure Wickeltasche bewusst. Nutzt bei schönem Wetter eine Decke auf dem Boden, bei Regen oder Kälte geht das Wickeln mit ein wenig Übung gut auf dem Rücksitz des Autos oder im Kofferraum von Kombis.

So geht das Wickeln unterwegs am besten.

Auch wenn ihr schon beim Gedanken an öffentliche Toiletten zum Desinfektionsspray greift – nutzt sie für das kleine oder große Geschäft eurer Kinder bitte, wenn möglich, auch wenn sie stinken.

Gibt es keine Toilette an eurem Rastplatz oder ist sie wirklich inakzeptabel dreckig, kann und sollte man seine Häufchen wie ein Hundehalter entsorgen – damit auch morgen noch Familien ihre Rast genießen können.

So geht ihr mit „Notfällen“ unterwegs am besten um.

 

Bonus-Tipp: Clever reisen in der Schwangerschaft

Mit Baby im Bauch gelten besondere Regeln. Im ADAC-Fahrsicherheitstest stiegen Pulsschlag und Blutdruck von Schwangeren und der Ausstoß von Stresshormonen verdoppelte sich. Schwangere werden schneller müde, sind weniger konzentriert und leiden vor allem in den späteren Monaten bei längerem Sitzen unter Venenproblemen.

 

Für Schwangere auf dem Fahrer- oder Beifahrersitz gilt daher:

  • weniger belasten als sonst
  • mindestens alle zwei Stunden eine Pause mit Bewegung machen
  • auch während der Fahrt die Durchblutung der Beine mit der „Wadenpumpe“ anregen (abwechselnd die Zehen und die Fersen hochziehen, dabei Waden anspannen und lockern)
  • eventuell Kompressionsstrümpfe oder -strumpfhosen tragen
  • viel trinken

 Hier haben wir noch mehr Tipps zu Autoreisen in der Schwangerschaft für euch.

 

Wie habt ihr die erste lange Autofahrten mit euren Kindern gemeistert? Habt ihr noch mehr gute Tipps?

 


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