Gefährliche ReisezieleUrlaubsländer, die Familien mit Baby und Kleinkind meiden sollten

Rund 200 Länder gibt es auf der Welt und jedes hat wohl seine Besonderheiten, die eine Reise wert sind – doch nicht alle taugen als Urlaubsziel für Familien mit kleinen Kindern. Wir verraten euch, wohin ihr mit Baby besser nicht reisen solltet.

von KidsAway-Redaktion

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In Nepal gibt es immer noch Unruhen © Flickr/openDemocracy

In Nepal gibt es immer noch Unruhen

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Reisen ist etwas Wunderbares – vor allem gemeinsam mit der Familie. Auch kleine Kinder und Babys profitieren schon von einem Urlaub mit der gesamten Familie. Manche Urlaubsländer solltet ihr mit Baby und Kleinkind allerdings meiden – dazu zählen etwa Staaten mit einem sehr hohen Malaria- oder Dengue-Fieber-Risiko, Kriegsgebiete sowieso.

Aber auch andere Faktoren sollten bei der Wahl eines Familienreiseziels berücksichtigt werden. Die Entscheidung liegt natürlich immer bei euch, euren Erfahrungen und eurer Einstellung – wir geben aber gerne Anhaltspunkte und Beispiele, worauf man mit Baby und Kleinkind in Bezug auf das Urlaubsland achten sollte.

 

Trekkingparadies Nepal – nichts für Babys

Abenteuer- und Trekkingreisen sind für die Mehrheit der Familien mit Baby oder Kleinkind ungeeignet. Die meisten Reisenden wählen Nepal aber aus genau diesen Gründen als Reiseziel. Die Nepalesen sind zwar ein sehr kinderfreundliches Volk und empfangen Familien jederzeit mit offenen Armen, doch ganz kleine Kinder können mit den klimatischen Bedingungen, insbesondere auf einer Hochgebirgstour, noch nicht gut umgehen.

Es ist durchaus möglich, ein Kleinkind ab einem Jahr mit in die Trekking- und Wanderferien nach Nepal zu nehmen – auf dem Programm sollten dann allerdings nur niedrige Treks oder Tageswanderungen und Ausflüge in Städte, Dörfer und Nationalparks stehen. Generell empfiehlt es sich jedoch zu warten, bis die Kinder älter sind – ab etwa 7 Jahren macht eine Trekkingreise nach Nepal der gesamten Familie Spaß. Zu bedenken ist außerdem, dass es sich bei Nepal um ein Entwicklungsland handelt – was man vor allem hinsichtlich sanitärer Einrichtungen, Verpflegung, Infrastruktur und Hygienestandard bemerkt.

 

ErfahrungsberichtHealthMap

In der jährlich aktualisierten HealthMap, die von International SOS, einem weltweit führenden Anbieter für Gesundheitsversorgung, medizinische Beratung und Reisesicherheitsdienste, herausgegeben wird, erscheint Nepal dunkelrot gefärbt – das bedeutet ein hohes Gesundheitsrisiko. Die Kriterien bei der Bewertung sind Qualität/Zugang zum lokalen Gesundheitswesen, Verfügbarkeit hochwertiger Medikamente, Qualität von Rettungsdiensten, Bedrohung durch Infektionskrankheiten sowie Verkehrsunfälle, Impfbestimmungen, Vorsichtsmaßnahmen in Bezug auf Essen und Trinken.

 

Länder der Sahelzone („Meningokokken- oder Meningitisgürtel“)

Die afrikanische Sahelzone befindet sich am südlichen Rand der Sahara und spannt sich vom Atlantik bis zum Roten Meer, dabei erreicht sie eine Länge von etwa 7.000 Kilometern und eine Breite von 800 Kilometern. Sie besteht aus folgenden sieben Anrainerstaaten: Senegal, Mauretanien, Mali, Burkina Faso, Niger, Tschad und Sudan – manche Quellen zählen außerdem Nigeria, Äthiopien, Gambia und Eritrea zur Sahelzone. Vom 16. bis 18. Jahrhundert galt der Sahel (übrigens das arabische Wort für Ufer) als ein fruchtbares Gebiet: Hungersnöte existierten nicht, Herden fanden auch in trockeneren Zeiten reichlich Nahrung – heute gehören die angrenzenden Länder zu den ärmsten der Welt und sind alles andere als klassische Urlaubsziele und auch als Reiseländer für Familien mit Baby und Kleinkind nicht geeignet.

Was eine Reise für Kleinkinder und Babys in diese Gebiete zudem besonders gefährlich macht, ist das Übertragungsrisiko der Meningokokkenmeningitis – das Risiko, an der epidemischen Hirnhautentzündung zu erkranken, liegt hier bis zu 1.000 höher als in den Industrieländern. Impfgegner sollten daher mit ihren kleinen Kindern keinesfalls in diese Länder reisen.

 

Erfahrungsbericht Meningokokken-Impfung
In Deutschland wird im Rahmen der Routineimpfung bei Babys ab zwei Monaten ein sogenannter konjugierter Impfstoff gegen Meningokokken C verwendet, erst Kinder ab dem 1. Geburtstag können bei Bedarf mit einem konjugierten Impfstoff, der vier Serogruppen (nämlich A, C, W und Y enthält), geimpft werden – diese wird für eine Reise in den afrikanischen Meningitisgürtel dringend empfohlen, in Deutschland verabreicht man diese Impfung Babys allerdings nur in Ausnahmefällen.

 

Diese Infektion wird als Tröpfcheninfektion übertragen – Kinder sind besonders gefährdet, vor allem europäische, blonde Babys bedeuten in anderen Ländern eine Sensation und bekommen viel Zuwendung durch die Einheimischen und sind daher besonders gefährdet, sich durch Tröpfcheninfektionen anzustecken.

 

ErfahrungsberichtHochrisiko-Gebiete
Meningokokkenmeningitis tritt neben der Sahelzone auch in der ostafrikanischen Seen-Platte (etwa Tansania) und in Nordafrika auf. Risiko-Gebiete sind außerdem der Nahe Osten und Saudi-Arabien sowie Nepal und Delhi. Für Pilgerreisen nach Mekka – generell nicht sehr empfehlenswert mit Baby und Kleinkind – ist eine 4-fach-Impfung übrigens Pflicht

 

Abgesehen vom Infektionsrisiko in Bezug auf Meningokokkenmeningitis besteht in den südlich an die Sahara grenzenden Staaten generell eine erhöhte Gefahr terroristischer Gewaltakte. Vor allem Ausländer sind das Opfer gezielter Entführungen, wie es etwa in Niger, Mali und Mauretanien ebenso vor Kurzem der Fall war. Auch die medizinische Versorgung lässt sich, vor allem außerhalb von großen Städten mit westlichen Krankenhäusern, keinesfalls mit Deutschland vergleichen. Verbreitet ist in diesen Gebieten auch das Gelbfieber (Babys dürfen erst ab 6 Monaten geimpft werden).

Angesichts der herrschenden Armut ist die Sahelzone auch nicht dazu geeignet, sich mit der gesamten Familie zu entspannen – allein aus Respekt vor der Bevölkerung ist ein Erholungsurlaub hier generell zu überdenken und aufgrund der vorherrschenden Bedingungen auch gar nicht möglich. Reiseziele auf dem afrikanischen Kontinent, die sich auch für Familien mit Baby und Kleinkind eignen, sind etwa Tunesien, Marokko oder Westsahara – hier ist auch das Gesundheitsrisiko laut Health Map vergleichsweise niedrig.


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Kommentar als Gast schreibenKommentare (3)

  • Chaker Bettaieb

    Hallo Mohi,
    als du ein Visum nach dem Iran beantragt hast, welche Länder darf man nicht erwähnen beim Erfüllung der Visum-Antrag.
    Danke.

    Antworten | 30. April 2015
    • Melanie Mohi

      Hallo! Also ehrlich verstehe ich die Frage nicht so ganz, denn aus dem Reisepass geht ja sowieso hervor, welche Länder man alle bereitst hat, bevor man den Iran bereisen will…da kann man also schlecht ein Land einfach nicht angeben…also entweder ehrlich sein und alles angeben oder erst einmal einen neuen Pass beantragen…hoffe, diese Antwort hilft Dir.
      Viele Grüße, Melanie

      Antworten | 4. Mai 2015
  • Hallo zusammen,
    also der Iran ist eigentlich kein „gefährliches“ Land. Die Leute sind sehr kinderlieb und das Land ist faszinierend (natürlich von der fürchterlichen Politik abgesehen!). Ich habe selbst eine Rundreise gemacht (allerdings noch ohne Kind) und es hat mir sehr gut gefallen – vom Kopftuch abgesehen! Wer fragen hat, kann mich gerne persönlich kontaktieren…

    Ansonsten: wo ich spontan auch nicht mit Baby hinfahren würde sind die Anden (Peru etc.) Nicht jedem bekommt die Höhenlage gut! Ohnmacht, Herzrasen, Übelkeit, Müdigkeit sind hier häufige Reaktionen. Ich spreche aus Erfahrung. Da sollte man besser warten, bis die Kinder „gefestigter“ sind.

    So, mehr fällt mir spontan nicht ein und ich bin gespannt auf die Kommentare anderer Eltern.
    Schöne Grüße von Eurer Reiseexpertin Melanie

    Antworten | 18. März 2014

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