Reisebericht SpanienLanzarote zum Jahreswechsel – am Wasser, über Wasser und unter Wasser

Wie aus einer „Notlösung“ einer der traumhaftesten Urlaube überhaupt wurde und wie man die Interessen einer vierköpfigen Familie stressfrei unter einen Hut bekommt.

von kidsoncruise

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Orzola © kidsoncruise

Orzola

© kidsoncruise

Reisebericht verfasst von

kidsoncruise
am 03.04.2012

Informationen zur Reise

Reiseziel: Spanien
Urlaubsort: Costa Teguise , Lanzarote
Reisestart: Januar 2012
Reisedauer: 1 Woche
Teilnehmer: 2 Erwachsene, 2 Teenager

Eigentlich war wie so oft bei uns auch in den Weihnachtsferien 2011/2012 eine Kreuzfahrt angedacht. Nachdem diese aber aufgrund eines Buchungsfehlers kurzfristig storniert wurde (denn unsere Kabine war ja nicht zu viert zu belegen und das Schiff inzwischen ausgebucht)  standen wir plötzlich ohne Silvesterreise da.

Die Preise für Silvesterkreuzfahrten waren inzwischen in unbezahlbare Höhen gestiegen, so dass wir uns nach Alternativen mit festem Boden unter den Füßen umsahen.

Die Wünsche speziell unserer Familie unter einen Hut zu bekommen ist ohnehin manchmal gar nicht so einfach und die Enttäuschung über die geplatzte Kreuzfahrt war bei unseren Kids groß – die erfragten Ersatzwünsche unserer fast-schon-Teenager noch umso größer (manchmal denke ich so bei mir, wäre es schlauer gewesen nicht zu fragen, was sie sich wünschen):

Lucas (10 Jahre): Ich will tauchen!

Frederic (13 Jahre): Ich will surfen!

Papa (46 Jahre): Ich will chillen!

Mama (40 Jahre): Ich will Wellness und Sightseeing!

Im Internet entdeckten wir dann das „HD Beach Resort“ in Costa Teguise auf Lanzarote. „Hoppla … das kommt uns doch bekannt vor!“ schoss es uns gleichzeitig durch den Kopf – und tatsächlich,  das nagelneue HD Beach Resort, welches im Jahr 2011 umgebaut und neu eröffnet wurde, ist das alte Las Arenas.

In selbigem Hotel haben wir so ziemlich ganz genau zehn Jahre zuvor unsere erste Reise mit unserem damals sechs Monate alten jüngsten Sohn verbracht.

Auch unser damals noch 3-jähriger Spross hatte seinen Spaß … Schon kamen Erinnerungen an Waffelbacken, erste Kidscluberfahrungen und Strände vor schwarzer Lavakulisse hoch und kurzerhand wurde gebucht.

Vier Wochen später waren wir nun wieder auf Lanzarote im ehemaligen Las Arenas – nun HD Beach Resort – Meine Güte – was hat sich verändert!  Die Außenfassade ist noch die gleiche, wenn auch neu gestrichen, aber von der Poolanlage bis hin zu den Zimmern ist alles, ja wirklich alles, neu.

HD Beach Resort - Actionpool  © kidsoncruise

HD Beach Resort - Actionpool

© kidsoncruise

Geblieben ist jedoch die Kinderfreundlichkeit, speziell im Hinblick auf Familien mit ganz kleinen Kindern. Neben Buggyverleih und liebevoller Kidsclubbetreuung ist das komplette Hotel mehr oder weniger barrierefrei und somit auch Kinderwagen geeignet – fast alle öffentlichen Toiletten bieten zudem Wickeltische. Neben einem Actionpool befindet sich ein sicher abgetrennter Kinderpool mit Wasserspielplatz – auf der oberen Ebene zusätzlich ein Wellnesspool mit integriertem Whirlpool.

Der Kidsclub bietet den ganzen Tag über ein buntes Programm – auch für die Großen gibt es Animation, aber offenbar recht unaufdringlich, denn mitbekommen haben wir hiervon so gut wie nichts.

Ok, mit zwei Kids im Alter von 10 und 13 Jahren können wir inzwischen ganz gut ohne Solino Kinderdisco und Buggy-Verleih auskommen, aber der Reihe nach …

Denn auch für die Älteren wird durchaus einiges geboten – großzügige Sportanlagen, ein schicker Wellness Bereich sowie das neue Wassersportzentrum runden das Angebot ab. Die Geräte im Wassersportzentrum sind allesamt funkelnagelneu – neben Surfbrettern, Kanus und allerhand Wasserspielzeug für Große gibt es übrigens auch Fahrräder auszuleihen.

Das 4 Sterne ****HD Beach Resort (All-Inclusive) liegt direkt an einem kleinen Strand in Costa Teguise – zum Hauptstrand  von Costa Teguise  sind es maximal 5-10 Minuten an der Strandpromenade entlang.

Aus den ehemaligen Appartements mit Kochnische sind nun geschmackvoll renovierte „Suiten“ geworden. Statt Badewannen gibt es nun ebenerdige großräumige Duschen, wobei es fast an ein Kunststück grenzt, bei der täglichen Dusche nicht das komplette Bad zu fluten. Leider findet eine Zimmerreinigung und ein damit verbundener Handtuchwechsel nur 5 x pro Woche und nicht täglich statt, also sollte man nicht restlos alle Handtücher zum Aufsaugen verwenden.

Wir hatten übrigens eine Suite mit seitlichem Meerblick (also offiziell sogar eigentlich ohne) und sowohl vom Wohnzimmer (Kinderzimmer) als auch von unserem Schlafzimmer aus konnte man auf die wirklich großzügige  Terrasse.

Alle Zimmer sind mit (leerer) Minibar ausgestattet, Kaffemaschine und Gläser sind überdies vorhanden.

 

All-Inclusive – vom Luxus jederzeit zu können aber nicht zu müssen

All-Inclusive ist für uns in aller Regel eine komplette Fehlinvestition, da wir tagsüber grundsätzlich auf Achse sind – aber in diesem speziellen Fall rechnete es sich auch gegenüber „nur Übernachtung“.

Zum Frühstück, Mittagessen und Abendessen bedient man sich am Buffet, welches neben internationaler Küche eindeutig auch einen Schwerpunkt auf regionalen Spezialitäten setzt, so gehören Papas arrugadas mit roter und grüner Mojosauce (lecker!) neben Tortillas zum Standardrepertoire und waren beinahe täglich ebenso wie Salate, diverse Beilagen, Vorspeisen und Fleisch- sowie Fischgerichte vertreten. Für die Kleinen gibt es ein separates Kinderbuffet – größenangepasst – versteht sich.

Mittagessen fiel für uns eigentlich immer aus, weil wir tagsüber nicht in der Anlage waren.

Zusätzlich zum Hauptrestaurant bietet man ein räumlich abgetrenntes und ebenfalls inkludiertes italienisches „Spezialitätenrestaurant“ an – die Pizza soll sehr gut sein – zum Testen sind wir leider nicht gekommen.

An der Poolbar wird zudem nachmittags Kaffee und Kuchen angeboten. Mit dem Essen ist es natürlich immer Geschmackssache, qualitativ war es definitiv in Ordnung und auch lecker – insbesondere am Themenabend –  die Auswahl sollte eigentlich für jeden etwas bereit halten und hungern muss hier niemand, wenn auch sicher keine Haute Cuisine.

Wein und Bier zapft man sich ebenso wie die Softdrinks aus den Automaten – beides war trinkbar.

Tipp für verwöhntere Gaumen: in 300 m Entfernung gibt es einen gut sortierten Supermarkt mit umfangreichem Weinangebot (ein Korkenzieher befindet sich im Zimmer an der Minibar). Dies ist insbesondere in Anbetracht der doch unterirdischen Qualität der in der Bar ausgeschenkten Fertigcocktails nicht zu verachten.

Jeden Abend gibt es in der Bar die obligatorische Solino Minidisco – außerdem finden allabendlich Shows des Animationsteams bzw. von Gastkünstlern statt.

Wer dieses Hotel ohne Kinder bucht, der dürfte sich schnell deplatziert fühlen, denn hier ist man von Kopf bis Fuß auf Kinder eingestellt, insbesondere die Altersklassen Baby bis Ende Grundschulalter sind stark vertreten.

Wer all dies nicht benötigt und wem das schon zu viel Ramtamtam ist, der wird auch in der näheren Umgebung fündig.

Vor dem Hotel befindet sich ein großer Parkplatz – ein Mietwagen ist auf Lanzarote ohnehin meines Erachtens ein Muss, denn die Insel bietet viel zu viel, als dass man sich nur in einer Anlage aufhalten sollte.

Wassersport für Kids & Teens  – Tauchcenter und Surfschule

Am Hauptstrand von Costa Teguise befindet sich eine seit November 2011 unter neuer deutscher Leitung stehende Tauchbasis – das Aquatis Divecenter.

Tauchen auf Lanzarote  © kidsoncruise

Tauchen auf Lanzarote

© kidsoncruise

Da Lucas schon seit einem Tauchschnupperkurs im hiesigen Hallenbad von nichts anderem mehr sprach als vom Tauchen und vom Tauchschein, führte hierhin natürlich unser erster Weg. Ich gebe zu, zunächst mit einem flauen Gefühl, denn eigentlich sehe ich mein Kind lieber über als unter Wasser … und zuviel hatte ich schon von Unfällen beim Kindertauchen gelesen.

Tauchlehrer Georg von Grundherr, selbst Vater einer kleinen Tochter, ist mit viel Engagement bei der Sache und bildet mit seinem ebenso engagierten und international besetztem Team auch Kinder ab 10 Jahren zu Scuba-Divern und Junior Open Water Divern nach PADI aus.

Eine tauchärztliche Untersuchung wäre von Vorteil und sollte nach Möglichkeit schon daheim erledigt werden, wenn man so etwas in den Ferien plant.

Dabei wird wirklich auf Sicherheit und Theorie geachtet – was nicht beim ersten und zweiten Mal sitzt, wird gewissenhaft auch ein drittes und wenn es nötig ist auch viertes Mal wiederholt.

So sahen wir unseren Junior ab Tag des ersten Tauchgangs nur noch mit seinem „Buddy“ – morgens um 9 ging es los – nachmittag um 15 h fiel uns ein glückliches Kind k.o. in die Arme.

Abends im Bett wurde fleißig Theorie gebüffelt (warum klappt das in der Schule bloß nicht mit dem freiwillig Lernen?) und am nächsten Morgen ging es direkt nach dem Frühstück wieder zur Tauchbasis. Für den JOWD (Junior Open Water Diver) sollte man je nach Alter des Kindes ca. 5 Tage einplanen.

Getaucht wird im offenen Meer, übrigens bei Puerto del Carmen am Tauchspot Playa Chica.  Darüber hinaus bietet die Tauchschule auch Schnuppertauchen und Übungseinheiten in den in der Umgebung der Basis liegenden Hotels an.

Erste Surfversuche © kidsoncruise

Erste Surfversuche

© kidsoncruise

Da standen wir nun also kinderlos in unserem Familienurlaub – denn auch unserer 13-jähriger Teenager Frederic hatte  schnell  den Sport seiner Träume entdeckt: Direkt neben dem Aquatis Divecenter befindet sich nämlich eine Surfschule, ebenfalls mit deutschen Surflehrern. Surfunterricht außerhalb der expliziten „Kinderstunden“ auf dem Meer wird ab 12 Jahren in Kleingruppen unterrichtet. Neoprenanzüge und Ausrüstung werden gestellt – für die erste Unterrichts-Stunden (eigentlich immer 1,5 – 2 Stunden)  werden etwa 40 € fällig, wobei die zweite Stunde nur noch 35 € kostet und ab der dritten 30 € berechnet werden.

Nach kurzer Einweisung in Theorie geht es auch schon mit dem Boot raus aufs Meer und auf die Bretter. Segel Hoch, Surfer unten oder umgekehrt – aber nach einer Weile standen doch eigentlich alle fest auf ihren Brettern – treiben Wind und Wellen einen der Schüler ab, wird er oder sie mit dem Boot zurück zur Gruppe gebracht.

Vorteil vieler All-Inclusive Anlagen in der Umgebung: kein Gedränge mehr am Strand

Nun lernten wir die Vorzüge der All-Inclusive Anlagen um uns herum doch noch kennen – denn: am Strand war es dafür umso leerer und entspannter.

Wellness Bereich im HD Beach Resort © kidsoncruise

Wellness Bereich im HD Beach Resort

© kidsoncruise

Und so genossen wir die kinderfreie Zeit entspannt bei einem Buch oder einem Cocktail aus der am Strand befindlichen Bar.  Bei Temperaturem um die 20 Grad und leichtem Wind ließ es sich gut in der Sonne aushalten. Zwischendurch gönnten wir uns die ein oder andere Wellness-Behandlung im Hotel zu vergleichsweise zivilen Preisen (50 Minuten Massage 25 – 30 €).

Mittags trafen wir uns dann mit unseren beiden Kindern zwischen Praxis- und Theorie-Einheit in dem neben der Tauchbasis befindlichen  Restaurant zum gemeinsamen Mittagessen.

Es war herrlich! Nicht ein einziges Mal hörten wir in diesen Ferien den oft gefürchteten Satz „Mir ist langweilig – was machen wir jetzt?“ nicht einmal! Stattdessen zwei stolze Kinder, die in ihren Ferien etwas geschafft hatten, worauf sie wirklich stolz sein können!

Auch der Weg der AIDA Biking Teams führt offenbar zwecks Erfrischungspause regelmäßig hierhin und so hatten wir an zwei Tagen sogar etwas „Kreuzfahrtfeeling“, zumindest was die netten Kontakte von AIDAsol und AIDAbella betraf.

Nachmittags sammelten wir unsere Kinder wieder ein und erkundeten gemeinsam die Insel.

Wir haben uns alle vier herrlich entspannt. Der Urlaub war schlicht und ergreifend perfekt. Jeder in unserer Familie kam auf seine Kosten und doch blieb viel Zeit für Gemeinsamkeiten und kleine Entdeckertouren.

Unsere Tipps für Familien mit Kindern auf Lanzarote:

Zum Baden speziell auch mit kleineren Kindern bietet sich im Norden der Insel die kleinen Buchten vor Orzola an.  Das Wasser ist hier je nach Gezeiten maximal knietief und erwärmt sich durch den hellen Sand in den kleinen vor der Brandung geschützten Buchten sehr schnell. Mit größeren Kindern ist auf  jeden Fall ein Ausflug  nach El Golfo zu empfehlen (vom grundsätzlich immer auf Lanzarote einzuplanenden Ausflug ins Timanfaya ganz abgesehen) –  unbedingt bis zum Ende des Ortes durchfahren bis die Straße an einem Spielplatz endet. Von hier aus kann man wunderbar über die Lavafelder kraxeln und Olivine sammeln. Festes Schuhwerk und sicherheitshalber auch ein Pflaster im Gepäck können nicht schaden. Aber was ist schon cooler als ein selbst gefundener (Halb)Edelstein?

 

Links:

 

 

HD Beach Resort - Actionpool  © kidsoncruise

HD Beach Resort - Actionpool

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