Urlaub ohne ElternHänschen klein ging allein… Wenn Kinder unterwegs Heimweh bekommen

Wenn das Heimweh bei Kindern zuschlägt, heißt es schnell reagieren. Wir sagen euch, was ihr über Heimweh wissen müsst und was im Vorfeld, aber speziell auch im Notfall gegen das Heimwehmonster hilft.

von KidsAway-Redaktion


Wenn das Heimwehmonster zuschlägt... © Pixabay

Wenn das Heimwehmonster zuschlägt...

© Pixabay

Ob euer Kind das erste Mal ohne euch unterwegs ist oder schon Erfahrung damit hat, allein zu verreisen – Heimweh kann immer zuschlagen.

In der Regel lauert es dort, wo man sich (noch) nicht oder plötzlich nicht mehr heimisch fühlt: Das kann bei der Oma oder Tante sein, im Kindergarten oder auch im Urlaub mit der Familie der besten Freundin.

Aber keine Sorge, gegen den Urlaubsblues lässt sich einiges tun! Wir geben euch Tipps für den Notfall, erklären, was genau Heimweh ist und zeigen euch Strategien, wie ihr Heimweh schon im Vorfeld minimieren könnt. Zum Beispiel, wenn euer Kind vor der ersten Reise allein plötzlich kalte Füße bekommt und nicht mehr mit dem Freund wegfahren möchte.

 

Was ist Heimweh?

Der aus der Schweiz stammende Arzt Johannes Hofer bezeichnete die eigenartige Krankheit, die Menschen jeden Alters ausschließlich in der Fremde befällt, sie unglücklich macht und die Sehnsucht nach Hause weckt, als „Nostalgia“, was Heimkehr-Schmerz bedeutet. Lange Zeit war das „Heimwehe“ – so lautete die Übersetzung Hofers für Nostalgia – als Schweizer Krankheit bekannt.

Vor allem Kinder sind für das Unwohlsein in fremden Umgebungen anfällig, aber auch als Erwachsener bleibt man vom Heimweh nicht verschont.

Die Forschung hält auf die Frage, wie in Kinderseelen diese unglücklich machende Mischung aus Verlorenheit und Angst entsteht, unterschiedliche Antworten bereit. Soziologen sind sicher, dass der Urlaubsblues durch das Fehlen der gewohnten Gemeinschaft aus Eltern, Geschwistern oder Freunden entsteht. Viele Kinder fühlen sich zwischen fremden Menschen allein.

Aber Heimweh packt auch Kinder, die gemeinsam mit der vertrauten Familie der liebsten Freundin oder des besten Kumpels verreisen oder mit den bekannten Klassenkameraden auf eine mehrtägige Schulexkursion fahren. Psychologen daher mehr das Individuum in den Mittelpunkt: Häufig begebe sich das Kind nicht ganz freiwillig auf solche Reisen ohne die Eltern. Die dadurch entstehende Freiheitseinschränkung lässt die nicht angebotene Alternative reizvoller erscheinen – oder anders ausgedrückt: Was man nicht haben kann, ist einfach attraktiver, hier eben das Daheimsein.

Allerdings erklärt das nicht, weshalb auch Kinder, die sich selbst für ein Ferienlager oder eine Reise mit dem besten Kumpel entschieden haben, plötzlich unter Heimweh leiden.

Nostalgia, Heimweh oder Urlaubsblues – egal, wie man es nennt: Es handelt sich jedenfalls um eine Mischung aus Gefühlen, bei denen mal das eine, mal das andere in den Vordergrund tritt. Ein gemeinsamer Faktor ist aber immer das „Ungewohnte“. Heimweh kann sich außerdem durch zusätzliche Faktoren wie Überreizung, Müdigkeit oder Streit einstellen oder intensivieren.

Heimwehforscher Christopher Thurber beschäftigt sich in den USA – dem Land der wochenlangen Feriencamps – mit dem Urlaubsblues. Laut ihm leidet etwa jedes zehnte Kind unter der Trennung von zu Hause. Nicht immer ist dieses unglücklich machende Gefühl harmlos. Der Großteil der betroffenen Kinder kann zwar mit Heimweh umgehen, manches Kind zieht sich allerdings zurück, wird weinerlich, kann nicht mehr schlafen, hat Bauch- oder Kopfweh. Manchmal äußert sich Heimweh auch in aggressivem Verhalten.

Nicht wenige Eltern müssen vor allem ihre eigenen Ängste und Trennungsschmerzen unter Kontrolle bringen, damit ihr Kind mit Zuversicht allein wegfahren kann. Fällt euch die Trennung schwer, spürt euer Kind das und reagiert mit Verunsicherung.

 


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