Urlaub ohne ElternHänschen klein ging allein… Wenn Kinder unterwegs Heimweh bekommen

Wenn das Heimweh bei Kindern zuschlägt, heißt es schnell reagieren. Wir sagen euch, was ihr über Heimweh wissen müsst und was im Vorfeld, aber speziell auch im Notfall gegen das Heimwehmonster hilft.

von KidsAway-Redaktion

Seite 2/4 Alters- und situationsgerechte Strategien gegen Heimweh im Vorfeld

Vertraute Gegenstände geben Kindern unterwegs Geborgenheit © St Fotograf - Fotolia.com

Vertraute Gegenstände geben Kindern unterwegs Geborgenheit

© St Fotograf - Fotolia.com

Vorbereitung gegen Heimweh

An vielen Grundschulen steht schon im ersten Schuljahr die erste Klassenfahrt auf dem Programm. Euer Kind sollte das Auswärtsschlafen deshalb schon vor der Schule im einmal ausprobiert haben, im Idealfall bei einem guten Freund. Die erste Nacht ohne Mama und Papa ist nämlich ein Riesenschritt in der sozialen Entwicklung.

Je nachdem, wie alt euer Kind ist, was die Umstände sind und was für eine Persönlichkeit es ist, empfehlen sich unterschiedliche Herangehensweisen, mit Heimweh umzugehen. Das Ziel sollte sein, euren Sprössling weder zu überfordern noch ihm zu wenig zuzutrauen.

  • Situation 1: Kind soll allein bei einer vertrauten Person bleiben. Egal ob bei der Tagesmutter oder bei der Oma – ein Kind unter drei Jahren ist sehr trennungsempfindlich, das ist normal. Wenn es euch sehr wichtig ist, dass der Aufenthalt gelingt, solltet ihr so früh wie möglich mit der „Eingewöhnung“ beginnen. Ist das nicht möglich oder bricht euer Kind schon auf dem Weg zur Oma in Tränen aus, macht eine Pause oder wartet mit der Fremdbetreuung noch. Vielleicht könnt ihr es auch mit einer anderen Betreuungsperson versuchen oder jemanden engagieren, der bei euch daheim auf das Kind aufpasst.

 

ErfahrungsberichtErhöhte Anhänglichkeit bis zum Vorschulalter

Bei Kindergartenkindern ist große Anhänglichkeit nichts Außergewöhnliches – wenn Kinder im Vorschulalter zu Heimweh neigen, ist das völlig normal. Anders sieht die Sache bei Schulkindern aus, die noch immer große Trennungsangst zeigen.

 

  • Situation 2: Kind schläft das erste Mal woanders. Im Idealfall äußerst euer Kind von selbst den Wunsch, auswärts zu übernachten. Wann das passiert, ist bei jedem anders: Viele möchten das nicht, bevor sie in die Schule kommen, andere bleiben bereits als Baby problemlos über Nacht bei Oma und Opa. Nicht wenige Kinder überschätzen sich jedoch selbst: Tagsüber wollte eure Dreijährige vielleicht unbedingt bei der Freundin übernachten, am Abend wirken die fremde Umgebung und das ungewohnte Schlafritual aber doch eher angsteinflößend. Am besten ihr wartet mit Übernachtungsbesuchen ab, bis euer Kind im Vorschulalter ist – oder ihr rechnet eine „Rettungsaktion“ spätabends mit ein. Bei der ersten Übernachtung helfen der Lieblingspyjama, das Lieblingsstofftier oder auch ein T-Shirt, das nach Mama oder Papa duftet. Besprecht außerdem im Vorfeld, was anders als daheim ablaufen wird.

 

Tipp„Testschlafen“ vor einer Reise

Egal, wie alt euer Kind ist – bevor es mit einer anderen Familie oder Verwandten auf Reisen geht, sollte es unbedingt mindestens eine Nacht, am besten ein ganzes Wochenende oder ein paar Tage bei der befreundeten Familie oder Oma und Opa übernachtet haben. Funktioniert das problemlos, kann auch ein Urlaub ohne Mama und Papa gewagt werden.

 

  • Situation Nr. 3: Kindergartenfahrt oder Klassenfahrt: Die meisten Kinder blicken einer Klassenfahrt, dem Pfadfinderlager oder einer Woche auf dem Reiterhof voller Vorfreude entgegen. Die Anreise und Ankunft am Ferienziel sind noch für alle ein großes Vergnügen. Doch wenn die Sonne langsam untergeht, kommt das Heimweh. Hier hilft gute Vorbereitung: Schaut euch das Ziel der Fahrt in Prospekten oder im Internet an, besprecht, was es dort Schönes zu tun gibt. Ist euer Kind heimwehanfällig, gebt ihm ein Familienfoto mit, manchen hilft beim Einschlafen auch eine CD mit Geräuschen aus dem Familienalltag (Stimmen beim Essen, Staubsauger, Spülmaschine, Geschirrklappern).

 

TippNiemals im Vorfeld Abholen anbieten

Bietet eurem Kind auf keinen Fall schon vor einer Reise oder dem Auswärtsschlafen an, dass ihr es abholen könnt, wenn es sich nicht wohlfühlt.  Dadurch vermittelt ihr eurem Kind keine Sicherheit, sondern gebt ihm das Gefühl, dass ihr es ihm nicht zutraut, selbst mit seinem Heimweh umzugehen.


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