Reisen und Kultur13 Tipps für Museumsbesuche mit Kindern

Wetten, ein Museumsbesuch mit Kindern stand bei euch bisher nicht auf dem Urlaubsplan? Mit unseren Tipps gestaltet ihr einen spannenden, lehrreichen und schönen Museumstrip - für die ganze Familie.

von KidsAway-Redaktion

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Ist das Kunst? Museumsbesuche sind spannend © Pixabay

Ist das Kunst? Museumsbesuche sind spannend

© Pixabay

Mit Kindern ins Museum oder in eine Kunstgalerie gehen? Um Gottes willen, sagen da viele.

Zugegeben, nicht jedes Kind ist dafür geboren, still und andächtig durch eine Ausstellung zu wandeln. Und nicht jede Ausstellung ist für Besuche mit Kindern geeignet – manchmal hat man eher den Eindruck, Kinder seien unerwünscht.

Aber Kinder können durchaus lernen, Spaß und Interesse an Kunst, Geschichte oder anderen Ausstellungsgegenständen zu finden – wenn wir ihnen dabei helfen. Wie sonst sollen sie später als Erwachsene Lust darauf bekommen?

Wir haben 13 Tipps für euren Museumsbesuch mit Kindern:

Vorbereitung ist das A und O

Es gibt solche und solche Museen. Einige geben sich viel Mühe, auch attraktiv für jüngere Besucher zu sein, und sind nicht umsonst bei Familien beliebt. Andere tun das vielleicht noch nicht, können aber trotzdem einen Besuch wert sein, wenn sich eure Kinder für das Thema sehr interessieren.

Findet schon vor eurem Besuch heraus, was das Museum speziell für Familien und Kinder anbietet – gibt es Begleitmaterialien zur Ausstellung, eine eigene Kinderführung oder gar einen besonderen Ausstellungsbereich für Kinder und Familien?

Wenn nicht, lohnt es sich sehr, wenn ihr euren Besuch ein wenig vorbereitet: Sprecht mit euren Kindern darüber, was ihr euch anschauen wollt, schaut euch selbst genug zum Thema an, dass ihr notfalls Erklärungen geben und den Museumsführer spielen könnt. Stolpert ihr allesamt ahnungslos und überfordert durch eine Ausstellung, macht das sicherlich keinem von euch Spaß.

Besucht ihr eine Kunstgalerie, informiert euch unbedingt schon vor eurem Besuch über den Künstler, dessen Werke dort gezeigt werden. Es gibt sehr gute, kindgerechte Bücher für jedes Alter über die großen Kunstmuseen dieser Welt und über die berühmtesten Künstler.

Vielleicht legt ihr schon zu Hause eine Kunst-Session ein und versucht, den Stil des Künstlers nachzumachen und zu verstehen, warum er (oder sie!) so malt.

 

Klare Regeln

Sprecht mit euren Kindern über angemessenes Verhalten, bevor ihr das Museum betretet. Aufgeregten Kindern, die etwas für sie Neues und Spannendes entdecken, fällt es nun einmal schwer, ihre Begeisterung im Zaum zu halten, und gerade jüngere Kinder brauchen Bewegung, um ihre Eindrücke zu verarbeiten – das ist wissenschaftlich erwiesen.

Trotzdem macht es Sinn, ihnen die Regeln fürs Museum noch einmal ins Gedächtnis zu rufen, damit ihr sie dann nur kurz erinnern müsst: Wir benutzen unsere leisen Stimmen, wir gehen langsam, wir schauen nur mit den Augen und nicht mit den Fingern.

Erklärt euren Kindern, dass die Ausstellungsstücke sehr alt und/oder wertvoll sind und durch viele kleine Berührungen beschädigt werden. Geht etwas kaputt, kann es nicht ersetzt werden. Was würden sie sagen, wenn jemand ein Kunstwerk von ihnen zerstört?

Erklärt ihnen, dass die Glaskästen, die dicken Seile und die erhöhten Bereiche dafür da sind, die Kunstwerke zu schützen, und ebenfalls nicht angefasst oder beklettert werden dürfen. Zeigt ihnen beim Betreten des Museums auch das Wachpersonal, das genau aufpasst, dass die Regeln eingehalten werden.

 

Die richtige Ausrüstung

Kunst anschauen und Kunst schaffen, das geht bei Kindern Hand in Hand © Pixabay

Kunst anschauen und Kunst schaffen, das geht bei Kindern Hand in Hand

© Pixabay

Kinder brauchen einen Weg, um das Gesehene zu verarbeiten und ihre Gedanken und Gefühle dazu auszudrücken. Damit sie das nicht durch Bewegen oder lautes Reden tun, könnt ihr sie zum Malen anregen.

Packt für euren Besuch einen Malblock oder ein unliniertes Ringbuch und eine Packung Stifte ein. Für kleinere Kinder könnt ihr auch altersgerechte Malvorlagen, die zum Gegenstand des Museums passen, im Internet suchen und ausdrucken.

Ermutigt eure Kinder, sich schon während des Museumsbesuchs auf eine der Besucherbänke oder (wenn das vom Personal erlaubt wird) auf den Boden zu setzen und in Ruhe zu malen, was ihnen einfällt – ob das nun eines der ausgehängten Bilder ist, das abgezeichnet oder variiert wird, oder etwas ganz anderes. Ihr werdet staunen!

 

Die richtige Grundstimmung

Vielleicht der wichtigste Tipp, der natürlich nicht nur für Museumsbesuche gilt: Geht nur mit ausgeruhten, satten Kindern in ein Museum.

Zwischendurch dürfen Kinder auch mal einen Schluck trinken, aber Essen und Naschen sind meistens streng verboten – daran solltet ihr euch halten. Stillbabys sind natürlich eine Ausnahme!

 

Das richtige Marschgepäck

Habt ihr einen Buggy dabei und dürft ihn mit in die Räume nehmen, dann tut das. Schleppt dicke Jacken, Rucksäcke mit dem gesamten Tagesbedarf und anderen Kram nicht mit durch die Ausstellung, sondern nutzt dafür die Garderobe.

Aber gebt nicht euer ganzes Gepäck dort ab, sondern behaltet die wichtigsten Dinge – Trinkflaschen, Malblöcke, Wickeltasche! – bei euch.

 

Habt einen Plan

Anstatt einfach loszulegen, mal links und mal rechts zu gehen und dabei ständig zu diskutieren, ob nun alle weitergehen oder stehenbleiben sollen (und wollen), solltet ihr wie Egon von der Olsenbande einen Plan haben, wenn ihr im Museum ankommt:

Was genau wollt ihr euch anschauen, was wollt ihr erfahren, welches Familienmitglied hat welche Interessen?

 

Keine Ablenkung zulassen

Geht direkt in den Raum oder zu dem Ausstellungsstück, das ihr euch anschauen wollt. Lasst euch unterwegs nicht ablenken, und fragt gleich am Eingang nach der kürzesten Route durch die Räume.

 

Jeder nach seiner Fasson

Kunst kann die Sicht auf viele Dinge verändern © Pixabay

Kunst kann die Sicht auf viele Dinge verändern

© Pixabay

Gerade wenn eure Kinder im Alter sehr unterschiedlich sind, solltet ihr euch aufteilen: Die älteren Kinder schauen sich einen bestimmten Raum an, die kleineren konzentrieren sich auf ein einzelnes Ausstellungsstück – oder fahren im Buggy zügig durch alle Räume und spielen dann im Garten oder im Museumscafé.

In der Kürze liegt die Würze

Je kleiner eure Kinder sind, desto weniger Zeit solltet ihr im Museum verbringen. Auch wenn es euch schmerzt, dem Louvre oder der Tate Gallery nur eine Stippvisite widmen zu können: Mehr als eine bis zwei Stunden hält kein Kind konzentriert durch.

Einen ganzen Tag mit Schauen und Lernen zu verbringen, ist superanstrengend, sogar für Erwachsene.

 

Schatzsucher halten länger durch

Wenn ihr mit jüngeren Kindern ins Museum wollt, denen Malstile oder Kunstepochen noch schwer zu vermitteln sind – oder die einfach eher an Bewegung und Action interessiert sind –, dann könnt ihr sie mit einer Schatzsuche oder einem Detektivspiel auf Kurs halten.

Viele Museen bieten solche Spiele, maßgefertigt für ihre Ausstellung, kostenlos an. Ihr könnt aber ohne Probleme selbst eine vorbereiten, mit Aufgaben wie „Findet einen goldenen Bilderrahmen“ oder „Wie heißt die Dame auf dem Bild XX?“.

 

Kleine Hände beschäftigen

Kinder brauchen unheimlich viel Selbstbeherrschung, um interessante, schön aussehende Dinge nicht anzufassen. Helft ihnen, indem ihr den neugierigen kleinen Händen eine Beschäftigung gebt: Lasst sie ihren Malblock selbst tragen, regt sie zum Zeichnen an. Setzt die Kleineren in den Buggy oder in eine Rückentrage. Gebt älteren Kindern einen Plan von den Ausstellungsräumen und lasst sie den Weg suchen, oder nehmt das Lieblingsplüschtier mit, damit es auch alles gezeigt bekommen kann.

 

Kleine Köpfe beschäftigen

Museumsbesuche sind für Kinder oft anstrengend © Pixabay

Museumsbesuche sind für Kinder oft anstrengend

© Pixabay

So doof es auch ist, dass ihr die gezeigte Kunst nicht selbst genießen könnt: Priorität haben bei diesem Besuch eure Kinder. Haltet sie bei der Stange, indem ihr euch auf ihr Erleben konzentriert, ihnen Fragen zu dem Gesehenen stellt, sie beobachtet…

Ihr könnt sie zum Beispiel fragen, was sie auf einem Bild sehen, welche Farben ihnen gefallen, ob sie das Bild in ihrem Zimmer aufhängen würden (und warum), ob sie die abgebildeten Obstsorten kennen, wie viele Menschen sie zählen können, und so weiter.

Die Informationen, die neben einem Bild hängen, solltet ihr nicht einfach vorlesen, sondern kindgerecht interpretieren. Ein Bild ist also nicht einfach im Jahr 1616 gemalt worden, sondern es ist mehr als 400 Jahre alt, und das wiederum ist älter, als Oma und sogar Uroma sind.

 

Nicht übertreiben

Ganz wichtig: Beendet euren Besuch, solange alle noch guter Stimmung sind. Nur wenn eure Kinder ausdrücklich mehr sehen wollen, dürft ihr dem Wunsch folgen – aber bleibt dabei immer sensibel dafür, wann es genug ist.

 

Geschafft!

Belohnt euch für euren gelungenen Museumstrip – schaut im Shop vorbei und sucht gemeinsam ein Andenken heraus (kein teures Spielzeug oder Kunstbände, sondern ein Kühlschrankmagnet oder ein Stift), legt euch draußen auf die Wiese und schleckt ein Eis, oder lasst die Energie auf dem Spielplatz heraus.

Das haben sich eure Kinder verdient!

 

TippBlog-Tipp

Auf ihrem Blog www.kind-am-tellerrand.de berichtet Maria Bettina von den Kunstausstellungen und Galerien, die sie mit ihren beiden Töchtern auf der ganzen Welt besucht. Lasst euch inspirieren!

 

Welches Museum könnt ihr für einen Besuch mit Kindern empfehlen? Oder ist ein Museumsbesuch mit Kindern bei euch schon mal richtig schiefgelaufen?
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Kommentar als Gast schreibenKommentar (1)

  • Museumsbesuche mit Kids sind einfach super – und die beste Schlechtwetter-Beschäftigung! Ich gehe in Berlin ganz oft mit meinem Sohn (6) ins Museum, und zuletzt haben wir an einem Wochenende in Stralsund gleich 4 Museen besucht. Wenn man einigermaßen den Nerv trifft und Museen findet, die die Kids echt interessieren, dann ist ein Tag im Nu vorbei, und die ganze Familie hat Spaß dabei!
    Liebe Grüße
    Gela

    Antworten | 18. Januar 2017

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