Hoch hinausBergwandern mit Baby im Urlaub

Vor allem Eltern, die es schon vor der Geburt ihres Kindes immer wieder in die Berge gezogen hat, fragen sich, ob sie nun auch ihr Baby mit ins Gebirge nehmen dürfen. Beachtet ihr einige Punkte, ist ein Urlaub in gemäßigten Höhen für alle Familienmitglieder toll.

von KidsAway-Redaktion

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Berggenuss mit Baby © vetal1983 - Fotolia.com

Berggenuss mit Baby

© vetal1983 - Fotolia.com

So individuell wie jede Familie ist, so unterschiedlich sind auch die Reiseziele: Vielen geht nichts über Sonne, Strand und Meer, manche mögen Urlaub auf dem Bauernhof am liebsten, während andere auch mit Kleinkind und Baby am liebsten Städtetrips unternehmen.

Dann gibt es noch jene Familien, die dem Himmel so nah wie möglich kommen möchten: Bergwandern ist auch eine Möglichkeit, die freie Zeit zu genießen – und das funktioniert (mit wenigen Einschränkungen) auch mit dem Baby. Wir klären die wesentlichen Fragen und zeigen, worauf ihr achten solltet.

 

Ab wann darf ein Baby auf den Berg?

Ein gesundes Baby darf eigentlich sofort ins Gebirge – ihm ist es schließlich egal, ob ihr es durch Köln oder die Stubaier Alpen tragt, solange Mama und Papa eben dabei sind, seinen Bedürfnissen nachgekommen wird und ein paar Voraussetzungen erfüllt sind. Wann die erste Bergwandertour gemeinsam als Familie stattfindet, entscheidet ihr: Ruft euch der Berg? Fühlt sich Mami schon wieder fit genug? Ist das Baby gesund? – Dann nichts wie los!

 

Wie hoch darf euer Baby hinaus?

Die Expertenmeinungen, wie hoch die Gegenden liegen, in die Babys und Kinder bis zum vollendeten zweiten Lebensjahr problemlos reisen können, gehen etwas auseinander – liegen aber im Bereich zwischen 1.500 und 2.000 Metern. Der Grund: Der kleine Babykörper kann sich nur schwer auf die veränderten klimatischen Bedingungen einstellen.

 

TippHöhenbedingte Krankheiten
Ab rund 3.000 Metern Höhe reduziert sich infolge des sinkenden Luftdrucks die Verfügbarkeit von Sauerstoff – bei Babys und Kleinkindern führt das schneller zu Problemen als bei euch Eltern. Der kritische Punkt liegt bei 2.500 Metern: Ab dieser Grenze können laut der Deutschen Gesellschaft für Berg- und Expeditionsmedizin bei Babys und Kleinkindern höhenbedingte Krankheiten sowie Atemnot auftreten. Deshalb solltet ihr als Familie am besten 500 bis 1.000 Meter unter jener Grenze bleiben.

 

Wirkt euer Baby benommen, sehr blass oder teilnahmslos, weint es permanent oder verhält es sich anders auffällig, kann es sich hierbei um Anzeichen der Höhenkrankheit handeln – in diesem Fall müsst ihr schnell zurück ins Tal. In der Regel lassen die Symptome dann sehr rasch nach, aber ein Arztbesuch zum Abchecken schadet nicht.

 

Schneller Aufstieg mit Baby

Nicht nur die dünnere Luft in großen Höhen bereitet Babys Probleme – neben der absoluten Höhe müsst ihr auch den Höhenunterschied berücksichtigen. Rasche Höhenänderungen führen zum Druckanstieg in den Ohren und Babys sind hier besonders empfindlich – deshalb: Bei der Fahrt mit der Gondel oder dem Sessellift hilft dem Baby der Schnuller, wenn es dabei gestillt wird oder ein Fläschen trinkt. Aber auch generell sorgt ein Schnuller für den nötigen Druckausgleich im Gebirge.

 

Wie lange darf die Bergwandertour mit Baby dauern?

Angeblich gibt es eine Faustregel, die besagt: Je kleiner das Kind, desto länger die Bergtour. So können es erfahrene Tragetuch-Babys problemlos einige Stunden im Tuch aushalten, während Laufanfänger früher oder später aus der Kraxe rauswollen, aber doch noch nicht sehr lange laufen können. Die erste Bergwanderung sollte nicht mehr als drei Stunden dauern – schließlich müsst auch ihr euch – kräftemäßig – erst daran gewöhnen, mit Baby am Körper den Berg zu bezwingen.

 

ErfahrungsberichtPausen einplanen
Wenn euer Baby nicht gerade schläft, solltet ihr alle 60 bis 90 Minuten eine Pause einlegen und dann steht Strampeln oder Krabbeln am Programm.

 

Wie kommt euer Baby ins Gebirge?

Nicht nur der deutsche Alpenverein empfiehlt ein Tragetuch, um auch die Allerkleinsten sicher und geborgen auf den Berg zu bringen – vor allem in den ersten Monaten; später kann es – vor allem bei mehrtätigen Trekkingtouren – auch in eine Kraxe auf den Rücken wandern. Dies ist auch mit zunehmendem Gewicht für euch als Eltern angenehm. Generell aber sind Fertigtragehilfen, Mei Tais oder Tragetücher  sehr zu empfehlen. Ausführliche Informationen über die perfekte Tragehilfe fürs Wandern mit Baby findet ihr im Kidsaway-Artikel von Dorothea Burkhard.

 

Auf die Temperatur des Babys achten

Beim Tragen eures Babys wärmt ihr es durch eure eigene physische Belastung automatisch ordentlich mit – Arme und Beine des Kleinen, die sich nicht ständig mit eurem Körper in Berührung befinden, kühlen aber schnell aus!

 

Was braucht euer Baby sonst noch?

  • genügend zu trinken und zu essen (bei einem gestillten Baby natürlich weniger)
  • Kleidung zum Wechseln (speziell Bodys)
  • warme Söckchen und Schuhe
  • warme und regenfeste Kleidung (vor allem für Arme und Beine)
  • Thermoskanne (falls ihr Wasser zum Breianrühren braucht)
  • genügend Windeln
  • weiche Wickelunterlage
  • Reinigungstücher
  • Spielsachen, die ihr an der Tragehilfe (etwa mit einer Schnullerkette) befestigen könnt

 

Tipp Sonnenschutz nicht vergessen
Je näher ihr dem Himmel kommt, umso intensiver ist die Sonnenstrahlung – im Winter verstärkt der Schnee diese noch einmal mehr. Auch im Frühling und Sommer muss der Kopf eures Babys unbedingt bedeckt sein und zu jeder Jahreszeit müsst ihr die freien Körperteile mit genügend Sonnencreme schützen.

 

Wenn es euch interessiert, wie es anderen Eltern zum ersten Mal mit Baby am Berg ergangen ist, lest den Kidsaway-Artikel von Mami-in-Pumps in den bayerischen Bergen.


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