Städtetrip mit KindernMitwohnzentrale 2.0: Günstig wohnen bei den Einheimischen

Berlin, London, Tokio, aber auch Dresden, Kassel, Stuttgart - mit den neuen Mitwohn-Portalen im Internet finden Familien in vielen Städten der Welt kinderfreundliche und günstige Wohnungen von privat. Ein Überblick.

von KidsAway-Redaktion

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Mitwohnen in der Stadt: Wohnen wie die Einheimischen © Franck Boston/Fotolia.com

Mitwohnen in der Stadt: Wohnen wie die Einheimischen

© Franck Boston/Fotolia.com

Wer mit seiner Familie in einer fremden Stadt übernachten muss, weiß, wie stressig das sein kann: Die meisten Stadthotels sind auf Geschäfts- und Kulturreisende ausgerichtet, nicht aber auf Familien mit Baby und Kind.

Überdies sind Hotelzimmer oft klein und im Verhältnis recht teuer. Und klassische Ferienwohnungen werden meist nicht tageweise vermietet.

Airbnb & Co.: Überall auf der Welt bei Freunden wohnen

Eine schöne Alternative für Familien sind Wohnungen und sogar ganze Häuser von privat. Aus den USA kommt das Mitwohn-Portal Airbnb, das Vermieter von Unterkünften mit Reisenden zusammenführt. Angeboten wird alles, worin oder worauf genächtigt werden kann – von der Luftmatratze im Wohnzimmer (auf amerikanisch „airbed“ – daher rührt auch der auf Deutsch kryptisch anmutende Name), vom Zelt im Garten, einem Hochsitz im Wald über das klassische Fremdenzimmer bis hin zur komplett eingerichteten Wohnung ist alles dabei.

Gebucht und bezahlt wird direkt online per Kreditkarte oder Paypal – das Mitwohn-Portal als Mittler streicht für diesen Service eine Provision ein. Den Schlüssel erhalten die Gäste bei Anreise vor Ort, meist direkt vom Gastgeber, der auch noch viele nützliche Insidertipps parat hält. Nach Abreise werden sowohl Gast als auch Gastgeber aufgefordert, sich gegenseitig in der Mitwohn-Community zu bewerten.

Seit 2011 gibt es in Deutschland zwei Mitwohn-Portale, die nach dem gleichen Prinzip funktionieren: Sowohl 9flats als auch Wimdu sind im Grunde genommen Klone von Airbnb. Das größte Angebot an Unterkünften gibt es derzeit in Städten.

Für Familien mit Kindern oder Babys ist das Mitwohnen auf Zeit eine tolle Alternative zum Stadthotel. Die Mitwohn-Portale werben mit der persönlichen Note und dem besonderen Charme, in einer fremden Stadt ganz privat zu wohnen.

Genauso wie Ferienwohnungen sind privat vermittelte Zimmer und Wohnungen in Städten oft günstiger als ein Hotel. Überdies gibt es mehr Platz als in einem engen Hotelzimmer.  In der eigenen Küche könnt ihr für euer Kind Babynahrung aufwärmen oder einfach zur gewohnten Uhrzeit zu Abend essen, ohne dass ihr auf die Hilfe eines Hotelangestellten angewiesen seid. In vielen untervermieteten Stadtwohnungen gibt es auch Spielzeug für Kinder.

 

Eine familienfreundliche Mitwohn-Unterkunft buchen – so gehts

Schritt 1: Unterkunft suchen

Einfach gewünschtes Reiseziel, Reisezeitraum sowie Anzahl der mitreisenden Personen angeben und auf „Suchen“ klicken. Noch genauer gehts, wenn ihr die Postleitzahl wisst. Die verfügbaren Unterkünfte könnt ihr euch im nächsten Schritt auf einer Straßenkarte anzeigen lassen.

 

Wohnen Babys und Kinder kostenlos mit?

Was angeben, wenn man eine Unterkunft für eine Familie mit Kindern sucht? Sind das dann zwei, drei oder vier Personen? Je mehr Personen angegeben werden, umso teurer werden die Unterkünfte der Mitwohn-Portale. Und in Hotels wohnen Babys und kleine Kinder meist doch auch umsonst?

Eine extra Eingabemaske für die Angabe der Anzahl der Kinder gibt es bei Airbnb erst seit einigen Monaten. Hieraus wird deutlich, dass Kinder unter 2 Jahren (wenn der Vermieter sie überhaupt akzeptiert) kostenlos sind, ältere Kinder zahlen einen ermäßigten Preis.

Die Empfehlung de 9flats-Servicehotline lautet, nur die Anzahl der Personen, die ein eigenes Bett benötigen, anzugeben. Das wiederum wirft weitere Fragen auf: Wenn wir für unseren Sohn ein mobiles Reisebett mitbringen und unser Baby bei uns im Bett schläft, würde das ja bedeuten, dass wir nur den Preis für zwei Personen zahlen. Könnte es dann nicht sein, dass der Vermieter bei unserer Ankunft etwas verdutzt dreinschaut, wenn plötzlich eine vierköpfige Familie vor ihm steht?

Um Missverständnisse zu vermeiden, empfiehlt sich eine Kontaktaufnahme mit dem Gastgeber. Dies ist vor der Buchung einfach per Kontaktformular möglich.

2. Suche eingrenzen

Kinderfreundliche Unterkünfte findet ihr mithilfe des zusätzlichen Suchfilters „familienfreundlich/kinderfreundlich“. Darüber hinaus gibt es noch weitere nützliche Suchkriterien:

 

Bei 9flats kann die Suche weiter eingeschränkt werden.

 

  • Babybett
  • Fahrstuhl: sehr nützlich, wenn die Wohnung oder das Zimmer in einem oberen Stockwerk liegt
  • Barrierefrei: dann wisst ihr, dass ihr bequem mit dem Kinderwagen reinkommt
  • Parkplatz: Wenn ihr mit dem Auto anreist, ist es super, wenn ihr direkt an der Unterkunft parken könnt (mit Kindern hat man ja meist viel Gepäck dabei)
  • Heizung: Mit Baby möchte man im Winter nicht frieren müssen
  • Waschmaschine/Trockner: Wenn ihr vorhabt, länger zu bleiben …
  • Mindestanzahl Schlafzimmer: Falls ihr für eure Kinder ein separates Schlafzimmer wünscht

Weiterhin könnt ihr natürlich den Unterkunftstyp (Zimmer, Wohnung, usw.) und in den meisten Städten sogar den Stadtteil eingrenzen.

 

3. Unterkunft buchen oder Buchungsanfrage stellen

Um eine Unterkunft zu buchen, müsst ihr euch zuerst beim jeweiligen Mitwohn-Portal registrieren. Bei Airbnb und Wimdu könnt ihr die Unterkunft, die euch gefällt, mitunter sofort verbindlich buchen (dann ist das als Möglichkeit der „Sofortbuchung“ vermerkt). Bei 9flats könnt ihr nur eine Buchungsanfrage abschicken.

Der Vermieter hat 24 Stunden Zeit, um auf eure Anfrage zu reagieren. Reagiert er nicht innerhalb dieser Frist, verfällt die Buchungsanfrage und ihr müsst euch etwas anderes suchen (oder erneut anfragen). Bei 9flats könnt ihr bis zu drei Buchungsanfragen für den gleichen Zeitraum parallel verschicken; der Vermieter, der zuerst reagiert, erhält den Zuschlag.

 

Tipp Spartipp: Gutscheine sichern

Der Markt der Mitwohn-Portale ist heiß umkämpft. Bevor ihr bucht, empfiehlt sich eine kurze Internetrecherche für Rabattgutscheine. Alle drei großen Portale haben in der Vergangenheit Rabattgutscheine mit großzügigen Ermäßigungen von teils bis zu 100 Euro pro Buchung verschenkt.

 

5 nützliche Tipps zur Buchung einer Unterkunft für den Städtetrip mit Familie

1. Es lohnt sich, die Mitwohn-Angebote für ein Reiseziel auch auf den gängigen Hotel- und Ferienwohnungsportalen zu überprüfen. Manche Unterkünfte sind auf zwei oder mehr Portalen buchbar, oft zu unterschiedlichen Preisen.

2. Augen auf beim Preisvergleich: Sowohl Airbnb als auch Wimdu zeigen die Vermittlungsprovision, die vom Urlaubsgast zu zahlen ist, kleingedruckt unter dem Mietpreis an. Bei 9flats handelt es sich um Inklusivpreise, es kommen also keine weiteren Kosten hinzu.

3. Kontaktiert vor der Buchung den Vermieter über das Kontaktformular und klärt etwaige Fragen. Die Vermieter antworten zumeist sehr schnell. Ihr könnt alles erfragen, was euch wichtig ist (ist ein Hochstuhl vorhanden, gibt es Kindersicherungen in den Steckdosen usw.).

4. Für Städtetrips innerhalb Deutschlands empfehlen sich Wimdu und 9flats. Wer hingegen mit seinen Kindern einen Trip nach New York oder Miami plant, wird bei Airbnb fündig.

5. Rabattgutscheine für die Mitwohn-Portale findet ihr im Internet, indem ihr „Gutschein [Name des Mitwohn-Portals]“ eingebt. Also beispielsweise „Gutschein 9flats“.

 

Habt ihr schon mal mit eurer Familie ein Mitwohn-Portal genutzt?
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Kommentar als Gast schreibenKommentare (3)

  • Wir waren letzte Woche ein paar Tage in Dresden und haben dort erstmals eine private Stadtwohnung über 9flats gemietet. Das war sehr einfach und unkompliziert. Die Wohnung war top: super sauber (wichtig mit kleinem Kind), komplett und sehr hochwertig eingerichtet (da keine Ferienwohnung, sondern eine „richtige“ Wohnung eines Dresdeners), sehr ruhig in einem Hinterhaus in einer wunderschönen Gegend mit alten Gründerzeithäusern. Zum Weihnachtsmarkt und in die Stadt waren es nur fünf Stationen mit der Straßenbahn. Bäcker, Läden, etc. gab es um die Ecke, sogar einen schönen Kinderspielplatz. Und die Abwicklung und Kommunikation mit dem Vermieter war auch top. Man sagt ja, dass diejenigen, die einmal „mitgewohnt“ haben, es immer wieder tun würden und nie mehr in ein Hotel gehen. Wir sind auf jeden Fall nun auch angefixt und werden das wohl öfters machen. Fazit: Für Familien mit Kindern ideal.

    Antworten | 19. Dezember 2011
  • Jenny

    Danke für die interessanten Links – habe ich das richtig verstanden, dass die Vermieter der Wohnung dann aber nicht auch noch anwesend sind? Das würde ja ansonsten recht eng und doch eher persönlich werden, wie beim „Couchsurfing“.
    Wenn ja, dann haben wir das auch schon gemacht – ganz klassisch unsere Wohnung über ein Studenten-WG-Vermittlungsportal zwischenvermietet, während wir zwei Monate durch NZ gereist sind.
    Einen schönen Aufenthalt wünsche ich euch – ob mit oder ohne Vermieter im Zimmer… 😉

    Antworten | 12. Dezember 2011
    • Wenn Ihr die komplette Wohnung mietet, dann ist der Vermieter nicht anwesend. Wenn Du aber nur ein Zimmer in einer Wohnung mietest, dann kann es sein, dass in der Wohnung auch noch andere – z. B. der Vermieter – wohnen. Alles ist möglich – von der Luftmatratze im Wohnzimmer (wie beim Couchsurfing) bis hin zum Luxushaus zum Alleinwohnen.

      Antworten | 13. Dezember 2011

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