Airlines im FamilientestAirline im FamilientestSingapore Air – mit der Familie jederzeit wieder!
Kulante Gepäckregelung, attraktive Ticketpreise und mit Singapore Airport ein toller, familienfreundlicher Umsteigeflughafen: Für Langstreckenflüge mit Babys und Kindern ist Singapore Air bestens geeignet.
Teil 3 von 4 der Serie Airlines im Familientest
von KidsAway-Redaktion
Das Testergebnis kompakt
Gesamtkosten | gut |
Stressfaktor | niedrig |
Komfort | gut |
Familienfreundlichkeit | gut |
Gesamtbewertung | gut |
Die Bewertungskriterien
Singapore Air: Auch mit Kind top!
© Singapore Air
- Online-Buchung
- Kosten
- Gepäck
- Anreise zum Ryanair-Flughafen
- Check-in und Sicherheitskontrolle
- Boarding
- An Bord
- Familienfreundlichkeit
Die Ergebnisse im Einzelnen
Die folgende Bewertung beruht auf Erfahrungen, die wir im April 2013 auf zwei Langstreckenflügen mit Singapore Air von Melbourne (Australien) nach Singapur und von Singapur nach Frankfurt/Main gemacht haben. Der Flug wurde kurzfristig (eine Woche vor Abflug) online gebucht.
Online-Buchung
- Flexible Online-Buchung mit Bestpreis. Nur direkt auf der Homepage bei Singapore Air erhielten wir den Bestpreis für unseren Flug mit geplantem viertägigen Aufenthalt in Singapur. Der exakt identische Flug hätte bei Opodo oder Swoodoo das Dreifache (!) gekostet. Auf der Homepage von Lufthansa, wie Singapore Air ein Mitglied der Star Alliance (für diese Flüge wollten wir Bonusmeilen sammeln), wurden uns die von uns ausgewählten Flüge erst gar nicht angeboten.
- Meilengutschrift sofort online. Bereits bei Buchung konnten wir unsere Miles & More-Nummern angeben und die Flugmeilen wurden uns direkt gutgeschrieben (kein lästiges Einsenden der Bordpässe per Post nach dem Flug).
- Kreditkartenzahlung ohne zusätzliche Gebühr. Die Bezahlung erfolgte bequem mit Kreditkarte online – ohne zusätzliche „Service Charge“ für die Wahl dieses Zahlungsmittels. Den Abschluss einer Extra-Reiserücktrittskostenversicherung konnten wir uns sparen, da der Reiserücktritt über unsere Kreditkarte mit abgesichert war.
- Optional: Erfassung aller Passdaten online. Direkt im Anschluss an die Buchung gab es die Möglichkeit, die Passdaten aller Mitreisenden in Ruhe online einzugeben. Dies spart kostbare Zeit beim Einchecken am Schalter.
- Menü- und Sitzplatzwahl kostenlos. Wer möchte, kann sich seine Sitzplätze online aussuchen und reservieren und ein besonderes Menü bestellen. Wir bestellten für unsere Kinder Kindermenüs für alle Flüge und versuchten, vier zusammenhängende Sitzplätze zu reservieren. Aufgrund der Kurzfristigkeit war das für unseren ersten Flug nicht mehr möglich. Wir kontaktieren über ein Onlineformular den Kundenservice, der uns erfolgreich weiterhalf (siehe unten).
- Hilfreiche Telefonhotline. Die uns zugewiesenen Sitzplätze waren suboptimal für uns. Deshalb gingen wir in den Tagen vor dem Flug regelmäßig online und überprüften die verfügbaren Sitze. Und siehe da – plötzlich waren in der Familienreihe ganz vorn („bulkhead“) zusammenhängende Sitze frei. Nur leider konnten wir diese online nicht reservieren. Das System zeigte die Sitzplätze zwar als verfügbar an, ließ eine Buchung aber nicht zu. Die Servicehotline in Singapur hat die Sitzplätze dann erfolgreich für uns eingebucht.
Kosten
- Keine Alternativen zum Direktflug. Auf der Strecke Singapur – Frankfurt gibt es bei Direktflügen keine große Auswahl: Lufthansa oder Singapore Air. Da Singapore Air auch direkt von Melbourne nach Singapur fliegt, fiel die Wahl auf diese Fluggesellschaft. Darüber hinaus war der Flug etwas günstiger als bei Lufthansa. Die Etappe Melbourne – Singapur mit Singapore Air war nur unerheblich teurer als mit anderen Airlines; dafür konnten wir Meilen sammeln und mit der von Vielfliegern als „beste der Welt“ bewerteten Airline fliegen. Unsere alternative Wunschroute für den Heimflug wäre über Hongkong gegangen, hätte aber mehr als das Doppelte gekostet!
- Übernachtungskosten am Flughafen in Melbourne. Da unser Flug frühmorgens startete, entschieden wir uns, in einem Motel mit kostenlosem Airport-Shuttle in der Nähe des Flughafens zu übernachten. Da wir die Nacht so oder so in einem Hotel hätten verbringen müssen, sind uns dadurch keine wirklich zusätzlichen Kosten entstanden.
Gepäck
- Kulante Gepäckregelung. Pro Person ist ein Gepäckstück mit einem Maximalgewicht von 20 kg zugelassen. Nach unserem desaströsen Gepäckerlebnis mit Air New Zealand waren wir jetzt gespannt auf Singapore Air: Der größte unserer vier Koffer wog 25 kg. Die Mitarbeiterin am Check-in akzeptierte ihn lächelnd – keine Extrakosten, kein unfreundlicher Kommentar. Das Gesamtgewicht aller unserer aufgegebenen Gepäckstücke lag bei 80,4 kg.
- Familiensondergepäck kostenlos. Autokindersitze, Reisebettchen und komplett zusammenfaltbare Kinderbuggys fliegen bei Singapore Air kostenlos. Unseren Doppelkinderwagen durften wir bis zum Gate mitnehmen.
- Ungeprüftes Handgepäck. Pro Person war ein Handgepäckstück à 7 kg erlaubt. Beim Einstieg wurden die Größe und das Gewicht des Handgepäcks aber nicht überprüft. Über das erlaubte Maß hinaus führten wir noch einen größeren Wickelrucksack mit.
- Freigepäck für Babys! Babys, die auf dem Schoß mitfliegen, dürfen ein Gepäckstück à 10 kg aufgeben.
Anreise
- Um zum Flughafen in Melbourne zu kommen, mussten wir die gesamte Viermillionenstadt durchqueren. Insbesondere zu Stoßzeiten kann das lange dauern. Wir entschieden uns deshalb, die Nacht vor dem Flug bereits in einem Motel in Flughafennähe zu verbringen. Das kostenlose Airport-Shuttle des Motels brachte uns am Abflugtag innerhalb von 15 Minuten zum Flughafen.
- Am Singapore Airport gibt es kostengünstige Shuttles in die City. Aber auch Taxifahren ist recht günstig – für etwa 20 Singapore-Dollar (12 Euro) fährt man bequem mit dem gesamten Gepäck in die Stadt.
Check-in und Sicherheitskontrolle
- Online-Check-in ja, Bordpässe nein. Am Abend vor dem Abflug checkten wir ohne Probleme online ein – jetzt mussten auch (spätestens) die Passdaten ergänzt werden. Bei beiden Flügen ließen sich die Bordpässe nicht ausdrucken, was aber nicht tragisch war, wir durften am Flughafen trotzdem die „Fast lane“ für den Internet Check-in benutzen (siehe unten).
- Frühe Gepäckaufgabe möglich. Laut Singapore Air sollten wir 45 bis 90 Minuten vor Abflug am Flughafen sein. Wir waren jedoch schon dreieinhalb Stunden vor Abflug da, weil wir noch den Flughafen mit unseren Kindern erkunden wollten. Wir konnten sofort unser Gepäck aufgeben und mussten nicht, wie oft üblich, bis zur Öffnung des Check-in-Schalters warten!
- „Fast lane“ für Internet-Check-in. Für Passagiere, die bereits online eingecheckt hatten, gab es zwei geöffnete Schalter ohne Warteschlange. Obwohl wir unsere Bordpässe nicht ausgedruckt hatten, durften wir direkt hierhin gehen. Am regulären Check-in war eine etwa 30 Meter lange Schlange (etwa drei Stunden vor Abflug) bei sechs geöffneten Schaltern. Also auch nicht wirklich schlimm.
- Bevorzugte Behandlung beim Security Check. Mit Kinderwagen und zwei Kleinkindern wurden wir sowohl in Melbourne als auch bei unserem Weiterflug in Singapur direkt an der langen Warteschlange vorbeigeschleust und durften die Reihe für Crewmitglieder und Rollstuhlfahrer benutzen. In Melbourne mussten wir unsere Wasserflaschen bei der Sicherheitskontrolle leeren (die leeren Flaschen bekamen wir zurück). In Singapur erlaubte der Sicherheitsdienst uns auf Nachfrage, vier halb gefüllte (!) Trinkflaschen mit durch die Sicherheitskontrolle zu nehmen. Top!
- Zügige Passkontrolle. Hier gibt es keine Extrawürste für Familien. Alle müssen geduldig warten. Die Schlange war etwa 100 Meter lang, bewegte sich aber im Spaziertempo voran, da alle Schalter geöffnet waren. Nach 15 Minuten waren wir durch.
Der Flughafen Singapur zeichnet sich durch hohe Familienfreundlichkeit aus: Direkt hinter der Passkontrolle gibt es einen netten Wartebereich mit bequemen Sesseln, Tischen und Fußmassagegeräten (!), der direkt an einen großen, kostenlosen Indoor-Spielplatz grenzt. Kostenloses Internet (W-LAN und Terminals) sowie ein Schmetterlingsgarten (Terminal 2) sorgen für weitere Zerstreuung und Abwechslung. Viele Cafés, Restaurants und Geschäfte laden zum Trödeln und Shoppen ein. Unisex-Wickelräume gibt es reichlich. Direkt am Gate gibt es überdies einen weiteren kleinen Spielbereich für die Kids mit Rutsche und Klettermöglichkeit.
Boarding
- Bevorzugtes Einsteigen für Familien. Direkt bei unserer Ankunft am Gate sprach uns eine Airline-Mitarbeiterin an und zeigte uns den Weg zum Fahrstuhl zum Gate. Dort warteten bereits weitere Familien mit kleinen Kindern sowie ältere Menschen. Wir durften zusammen mit den anderen Familien zuerst einsteigen. Den Kinderwagen nahm man uns hier ab und verpackte ihn (vorbildlich) in einen großen, reißfesten Transportsack.
- Entspanntes Hinsetzen. Kein Gedrängel im Flugzeug. Wir konnten in Ruhe die Sicherheitsgurte für unsere Kinder installieren, die ohne Nachfrage von den Flugbegleitern akzeptiert wurden.
- Kinderwagen am Flugzeug zurück. Direkt auf der Fluggastbrücke am Flugzeug erhielten wir auf beiden Flügen unseren Kinderwagen jeweils gut und sicher in einem Plastiksack verpackt zurück. Wir mussten ihn also nicht erst beim Sperrgepäckschalter, wie oft üblich, abholen.
An Bord
- Spielzeug. Direkt nach dem Start gab es Malbücher und Stiftemäppchen für die Kinder. Leider waren keine Malstifte dabei, die hatten wir aber zum Glück vorrätig. Auch gab es leider kein Gadget für die ganz Kleinen …
- Kinderkopfhörer! Für Kinder gibt es extrakleine Kopfhörer für das bordeigene Multimediasystem, das in jedem Sitz eingebaut ist.
- Kinderfilme und Bordprogramm. Das Multimediasystem hält eine gute Auswahl an Kinderfilmen vor. Als Sprache kann Deutsch ausgewählt werden – vorausgesetzt, den Film gibt es auf Deutsch.
- Kindermenüs zuerst. Die von uns bei der Buchung bestellten Kindermenüs wurden vorbildlich vor dem Essen für die Erwachsenen serviert. Das Kinderessen war akzeptabel und nicht zu bunt/süß: Es gab Nudeln mit Tomatensoße, Chicken Nuggets, Omelett, dazu Obst, Rosinen bzw. Chips zum Knabbern, Smarties und einen süßen Kinderplastikkoffer zum Mitnehmen.
- Komfortable Sitze. Vor der Buchung hatten wir bei www.seatguru.com die Sitzbreite und den Sitzabstand der eingesetzten Flugzeuge gecheckt. Die Sitze waren für die Economy Class recht komfortabel, wenn auch für Menschen über 1,80 m wie immer zu eng. Auf allen Sitzen lagen frisch und hygienisch verpackte Decken und Kopfkissen bereit.
- Asiatisches Lächeln? Fehlanzeige. Die Flugbegleiterinnen sehen in ihren asiatischen Kostümen wunderschön aus. Sie waren professionell freundlich und damit freundlicher als bei vielen anderen Airlines, aber mehr auch nicht. Nach mehreren Flügen mit der saudi-arabischen Emirates Airline, wo die Flugbegleiter wirklich unglaublich nett waren (nicht nur zu den Kindern) und sich rührend kümmerten, waren wir etwas enttäuscht. Aber dies ist natürlich ein Klagen auf sehr hohem Niveau.
- Überraschend geräumige Wickelmöglichkeit. Auf der Behindertentoilette an Bord gab es mehr Bewegungsfreiheit und einen etwas größeren Wickeltisch, als wir es aus den normalen Bordtoilettenkabinen gewohnt waren.
Familienfreundlichkeit
- Sicherheit für Kinder. Wir durften ohne Nachfrage die mitgebrachten CARES-Sicherheitsgurte auf den Sitzplätzen der Kinder installieren. An Bord gab es, so wie bei den meisten Fluglinien, keine geeigneten Sicherheitsgurte für Kinder unter 1,25 m.
- Freundliche Flugbegleiter. Beim Boarding wurde unser Sohn nach seinem Namen gefragt und auf dem Rest der Reise mit seinem Namen angesprochen! Darüber hinaus war das Bordpersonal aber verhalten professionell und angemessen freundlich.
- Kinderwagen und Autokindersitz kostenlos. Extra Familiengepäck wie Kinderwagen, Autokindersitze oder auch Babybettchen werden kostenlos transportiert.
- Zusammenhängende Sitzplätze für alle. Online war es für einen Teilflug nicht mehr möglich, zusammenhängende Sitzplätze für die ganze Familie zu reservieren. Also reservierten wir vier einzelne Sitzplätze irgendwo mittendrin und kontaktierten im Anschluss über das Online-Serviceformular die Kundenbetreuung. Diese antwortete innerhalb von 48 Stunden und wies uns vier zusammenhängende Sitze in (3 x Mitte, 1 x Gang in der gleichen Reihe) in Reihe 55 zu. Nicht optimal, aber immerhin.
Leserfrage: Welche Erfahrungen habt ihr mit Singapore Air gemacht? (einfach einen Kommentar hinterlassen)
Ist dieser Artikel lesenswert?
Die komplette Serie Airlines im Familientest
- Teil 1: Ryanair: Fürs Fliegen mit Säugling oder Baby nicht zu empfehlen
- Teil 2: Aeroflot – man kriegt, wofür man zahlt …
- Teil 3: Singapore Air – mit der Familie jederzeit wieder!
- Teil 4: Emirates: „die beste Airline der Welt“ für Familien?
Sorry, habe versehentlich mit 1 Stern bewertet. Wollte eigentlich 5 geben.