Strandurlaub mit KindernSind Strandkörbe nur etwas für Spießer?

Ja. Eindeutig ja. Strandkörbe mieten nur Rentner und Langweiler. Zumindest dachten wir so bis zu unserem ersten Kind. Mit Kindern ist das natürlich völlig anders.

von KidsAway-Redaktion


Sind Strandkörbe spießig? © Doc RaBe/Fotolia.com

Sind Strandkörbe spießig?

© Doc RaBe/Fotolia.com

Strandkörbe sind spitze! Sie bieten zwei Erwachsenen sowie einem Kleinkind Platz zum Sitzen. Zum Herumlümmeln sind sie allerdings zu unbequem. Das macht aber nichts. Dafür offerieren diese harten Holzkisten mit Korbgeflecht alles andere, was junge Eltern sich am windigen Nord- oder Ostseestrand wünschen.

1.    Sandfreie Wickelstation

Im Strandkorb können kleine Babys erstklassig gewickelt werden. Dafür einfach den Strandkorb so drehen, dass das Baby weder Wind noch Sonne direkt ins Gesicht bekommt, mitgebrachtes Handtuch und Wickelunterlage unterlegen und auf der Sitzfläche wickeln. Und das alles garantiert ohne Sand in den Augen oder in der Windel.

 

2.    Angenehmes Sitzen für Ü-35-Eltern

Was früher unbequem erschien, ist plötzlich perfekt: Kein Herumkrabbeln auf allen Vieren vor dem Eingang der Strandmuschel, kein leidiges Bücken und Kramen im Sand. Die doch etwas harten Rückenlehnen des Strandkorbs polstern Profis mit mitgebrachten Decken, Kissen und Handtüchern aus. Zur Befestigung dient eine dünne Schnur auf Schulterhöhe, die zur Standardausstattung eines Strandkorbes gehört. Unter die ausziehbaren Fußstützen schaufeln Geübte einfach genug Sand, um sie in eine angenehme Position zu bringen.

 

3.    Effektiver Windschutz

Gerade an Nord- und Ostsee, wo die urdeutschen Strandkörbe gehäuft zu mieten sind, bläst oft eine steife Brise Wind. Anders als Sonnenschirme oder Strandmuscheln trotzen Strandkörbe auch hohen Windstärken. Da kann dann schon einmal der Sand fliegen.

Mit Strandkorb kein Problem: Einfach mithilfe des netten Strandkorbnachbarn in die richtige (windgeschützte) Position drehen und schon ist alles gut. Ändert sich die Windrichtung während des Strandaufenthalts, so wird die Prozedur einfach wiederholt. Pfeift der Wind noch durch einige Ritzen, so hilft hier das Ausstopfen mit Handtüchern oder Kleidungsstücken.

 

4.    Adäquater Sonnenschutz

Je nach Belieben wird der Strandkorb durch Schieben und Drehen zur Sonnengrillstation oder zum Schattenplätzchen. Meist kann zusätzlich ein kleiner Volant noch ausgekippt werden, so dass auf jeden Fall auch in voller Sonnenstellung das Gesicht vor der Sonne geschützt ist. Ideal zum Lesen. Einziges Manko: Sonne und Wind kommen mitunter nicht aus der gleichen Richtung. Das bedeutet, dass Eltern sich eventuell entscheiden müssen, ob sie vor der Sonne oder vor dem Wind geschützt sitzen wollen.

 

Tipp

Tipp: Strandkorb frühzeitig reservieren!

Gerade in der Hochsaison erfreuen sich Strandkörbe einer großen Beliebtheit. Eltern, die einen Strandkorb mieten möchten, sollten deshalb direkt bei Buchung der Unterkunft nachfragen, ob auch ein Strandkorb direkt mitgebucht werden kann. Viele Hotels verfügen über eigene Strandkörbe. Manche Ferienhausvermieter können euch bei der rechtzeitigen Buchung auch behilflich sein. Ruft im Zweifelsfall die Kurverwaltung an, lasst euch die Telefonnummer des Strandkorbvermieters an eurem Strandabschnitt geben und macht eine Vorreservierung. Manche Strandkorbvermieter sind überdies im Internet zu finden. Und für alle, die auch im Urlaub am Strand noch online sein wollen (oder müssen), gibt es hier und dort sogar Strandkörbe mit Internetzugang, beispielsweise in Wyk auf Föhr!

 

5.    Sichtschutz für stillende Mütter

Ein Strandkorb bietet Schutz vor unangenehmen und ungewünschten Blicken am Strand. Stillende Mütter können also direkt am Strand ihr Baby stillen. Im Strandkorb geht das Stillen fabelhaft – und das an der frischen Luft und mit Meerblick.

 

6.    Geschützte Schlafstation fürs Baby

Ganz kleine Babys können im Strandkorb prima schlafen. Einfach mit Decken und Handtüchern ein Nest für das Kleine bauen und Baby darin ablegen. Aber Achtung: Das Baby niemals allein lassen. Es könnte sich drehen und schmerzhaft in den Sand kullern. Ein Erwachsener sollte immer neben dem Baby im Strandkorb sitzen und Wache schieben.

 

7.    Aufbewahrung für Strandutensilien

Kein Schleppen mehr – clevere Eltern mieten sich einfach für den gesamten Aufenthalt einen Strandkorb und lassen ihre Strandutensilien im Strandkorb. Insbesondere sperrige oder schwere Dinge sind prädestiniert hierfür. Familien mit mehr als einem Kind werden wahrscheinlich noch eine Strandmuschel oder einen Sonnenschirm dabeihaben. Kleinere Dinge wie Sandeimer, Förmchen und Schaufel können prima hinter den Fußauszügen verstaut werden. Aber Vorsicht: Die meisten Strandkörbe haben keinen Boden, sind also unten offen. Vor dem Verschieben des Korbes also alle Dinge, die hinter den Fußauszügen verstaut sind, hervorholen und sichern, sonst gehen sie mitunter kaputt. Und lasst bitte keine wertvollen oder leicht zu klauenden Gegenstände im Strandkorb. Ein Strandkorb kann natürlich leicht aufgebrochen werden, kleinere Gegenstände können geschickte Langfinger durch die Stäbe fädeln.

 

8.    Schutz vor leichten Regenschauern

Ein Strandkorb schützt vor leichten Regenschauern – zumindest wenn der Regen nur von oben oder von hinten kommt. Und die Beine werden natürlich auch nass. Aber bei einem kurzen und leichten Nieselregen können alle empfindlichen Materialien im Korb untergestellt werden, bis der Schauer vorbei ist.

 

9.    Garantiert Kontakt zu anderen Familien!

Nur alte Leute und Rentner? Weit gefehlt – die meisten Strandkörbe werden gerade von Familien mit kleinen Kindern gemietet. Warum das so ist? –  Strandkörbe stehen zumeist in Gruppen zusammen. Und weil das so ist, gibt es links oder rechts, vor oder hinter dem Strandkorb garantiert einen weiteren Strandkorb mit einer anderen netten Familie mit kleinen Kindern. Spielkameraden und auch einmal eine Aufsicht am Wasser für die eigenen Kinder sind so sicher.

 

Erfahrungsbericht

Strandkörbe gibt es an den Stränden (fast) aller Nord- und Ostseebäder. Die Strandkorbmiete beträgt je nach Ort etwa sechs bis zehn Euro pro Tag. Der Preis für längere Mieten ab einer Woche ist meist günstiger.


Frage Was meint ihr: Sind Strandkörbe spießig?

 


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Kommentar als Gast schreibenKommentare (2)

  • Mimi-895

    Vielen Dank für den Artikel, sehr gut zusammengefasst worauf man beim Strandkorb achten sollte. Ich finde Strandkörbe auch spießig doch gehören sie zum Ost / Nordseeurlaub auch dazu. Gerade ich als junge Mutter konnte hier den Sonnenschutz und die Ruhe ein wenig genießen und lesen während mein Mann mit den Kindern ein paar Meter weiter eine Sandburg bauen konnte. Eure Infos worauf man achten sollte, möchte ich noch um ein paar Fakten zum Strandkorb ergänzen: http://www.desmondo.de/wissenswerte-fakten-zum-strandkorb/

    Antworten | 10. August 2016
  • Ja, Strandkörbe sind spießig. Aber da stehen wir als Eltern ja drüber 😉
    Ein weiteres Plus: Strandkörbe haben so kleine, ausklappbare Tischchen an den Seiten. Darauf kann man wunderbar Kaffeebecher und andere „gefährliche“ Dinge vor wuseligen Kindern schützen.
    Obercoole Jugendliche, die sich möglichst kaum mit ihren Eltern sehen lassen wollen, legen sich gern HINTER den Strandkorb und sind dort völlig autonom… bis es Mittagessen gibt 😉
    Und am gemütlichsten ist ein Strandkorb ja im Herbst, wenn man sich mit einer Thermoskanne Tee (mit Schuss…) vor dem Sturm drin verkriecht…

    Antworten | 14. September 2011

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