Stillen und FliegenFliegen mit Milchpumpe und abgepumpter Muttermilch – was ihr beachten müsst
Eine Flugreise steht an, und euer Stillbaby soll zu Hause bleiben - also heißt es unterwegs abpumpen. Wie das geht, was ihr beachten müsst und wie die Fluggesellschaften zu Milchpumpen und Muttermilch an Bord stehen.
von KidsAway-Redaktion
Kann, darf und sollte ich meine teure elektrische Milchpumpe ins Flugzeug mitnehmen? Oder lieber nur eine kleine Handpumpe?
Erlaubt ist es auf jeden Fall, elektrische Milchpumpen mit ins Flugzeug zu nehmen. Nicht immer könnt ihr sie aber an Bord über das Stromnetz betreiben!Erkundigt euch auf jeden Fall vorher, wo und mit welchem Stecker ihr die Pumpe anschließen könnt. Die meisten Maschinen bieten, wenn überhaupt, Anschlüsse mit 100 V AC, je nach Gerät braucht ihr also eventuell einen Spannungswandler.
Ob ihr die große und nicht eben dezente elektrische Pumpe auch braucht oder ob eine handliche kleine Handpumpe für eure Zwecke genügt, müsst ihr selbst entscheiden.
Fliegt ihr eher selten, kann die Aufregung des Fluges zusammen mit dem Flüssigkeitsmangel schon zu Problemen beim Pumpen führen – in dem Fall ist es wohl besser, mit der vertrauten und effektiveren elektrischen Pumpe zu verreisen, auch wenn die groß und unhandlich ist.
Darf die Milchpumpe ins Handgepäck?
Wenn ihr sie an Bord benutzen wollt, dann auf jeden Fall. Aber auch wenn ihr nur einen kurzen Flug vorhabt und erst danach wieder abpumpen müsst, seid ihr auf der sicheren Seite, wenn ihr eure Pumpe „an der Frau“ habt. Eine Flugverspätung oder ein verlorener Koffer passieren schnell, und eine elektrische Milchpumpe findet sich nicht eben in jeder Apotheke.

Kann ich auch abgepumpte Muttermilch mit ins Flugzeug nehmen, wenn ich kein Baby dabei habe?
Auch Mütter, die ohne ihr Kind reisen, dürfen abgepumpte Muttermilch mit an Bord nehmen. In diesem Fall solltet ihr schon vor der Sicherheitskontrolle darauf aufmerksam machen, dass ihr größere Mengen an Flüssigkeit, und zwar an (gefrorener) Muttermilch, im Handgepäck habt. Wollt ihr nicht, dass eure Muttermilch geröntgt wird, dann teilt das dem Personal freundlich, aber bestimmt mit.
Wie viel abgepumpte Muttermilch darf ich mit an Bord nehmen?
Abgepumpte Muttermilch gilt als Medizin und fällt nicht unter die Flüssigkeitenregelung. Strenggenommen gibt es keine maximale Menge, die man davon mitführen darf – die Fluggesellschaften weisen aber darauf hin, dass man sich auf „der Flugzeit angemessene Mengen“ beschränken sollte.
Habt ihr euer Baby nicht dabei, ist es an euch, dem Personal freundlich und glaubhaft zu erklären, wieso ihr genauso viel Muttermilch mitnehmen müsst, wie ihr mitgebracht habt.
Wie kommt meine elektrische Milchpumpe durch die Sicherheitskontrolle?
Die elektrische Milchpumpe wird wie alle anderen Bestandteile des Handgepäcks durch die Röntgenkontrolle geschoben und je nach Meinung des Sicherheitsbeamten eventuell noch manuell untersucht. Leere Milchflaschen wirken vielleicht verdächtig, es kann euch aber niemand verbieten, sie mitzunehmen.
Es ist auch völlig in Ordnung, wenn ihr die Leute darum bittet, vor dem Anfassen der Milchpumpe oder der Flaschen sterile Handschuhe anzuziehen.
Keine Sorge: Ihr müsst nicht test-pumpen!
Es kann aber sein, dass ihr Fragen beantworten müsst: Wie lange wart ihr verreist, wie oft habt ihr in der Zeit abgepumpt (ist also die von euch mitgebrachte Milchmenge glaubhaft)? Lasst euch davon nicht aus dem Konzept bringen; ihr seid keine Kriminelle, sondern eine Mutter, die für ihr Baby sorgt.
Was mache ich mit bereits abgepumpter Muttermilch beim Fliegen?

Muttermilch ist das Beste fürs Baby - auch abgepumpt
© Pixabay
Eis, Kühlakkus, gefrorene Gelpacks und anderes Zubehör zum Kühlen von Babymilch sind im Handgepäck erlaubt. Auch Trockeneis!
Ob Muttermilch im Gepäck aufgegeben werden sollte (Vorteil: im Gepäckraum ist es schön kalt) oder bei euch bleiben sollte (Vorteil: ihr wisst genau, was mit eurer Milch passiert, und sie wird nicht herumgeworfen und beschädigt), müsst ihr selbst entscheiden. Beides ist möglich.
An der Sicherheitskontrolle wird die Milch höchstwahrscheinlich durchleuchtet und untersucht. Tiefgefrorene Muttermilch wird genauso durchgewunken (oder auch nicht) wie der Rest eures Gepäcks, bei halb aufgetauter oder ganz flüssiger Milch wird das Sicherheitspersonal euch eventuell auffordern, einen Teil der Milch auszuschütten oder einen Schluck davon zu trinken.
Das kann natürlich dazu führen, dass die Milch mit Keimen verunreinigt wird und nicht mehr für euer Baby trinkbar ist. Auch Milch, die einmal aufgetaut ist, darf nach wenigen Stunden nicht mehr getrunken werden und ist für euer Baby verloren.
Lasst euch nicht einschüchtern oder mit der Flüssigkeitenregelung bequatschen – eure Muttermilch ist keine normale Flüssigkeit und fällt nicht unter die 100-ml-Regelung!

Ihr habt das Eis zum Kühlen eurer Milch vergessen, oder es ist schon geschmolzen? An den allermeisten Flughäfen bekommt ihr eine Portion Eiswürfel kostenlos in jedem Café oder Restaurant, wenn ihr freundlich darum bittet.
Wie und wo kann ich an Bord abpumpen?
Müsst ihr an Bord während des Fluges Milch abpumpen, solltet ihr euch auch dafür nicht auf die Toilette schicken lassen. Es gibt keinen weniger geeigneten Ort im Flugzeug! Am einfachsten geht es auf einem Fensterplatz, wo ihr ein wenig Bewegungsfreiheit habt und eine elektrische Milchpumpe auf der Armlehne abstellen könnt. Bedeckt euren Oberkörper dezent mit einem Schal oder Tuch, und informiert vorher das Bordpersonal darüber, was ihr tut.
Es ist wunderbar, dass ihr mit eurer Muttermilch für die optimale Ernährung eures Babys sorgt. Wir hoffen sehr, dass ihr mit eurer Milchpumpe eine erfolgreiche und problemlose Flugreise habt, und sind neugierig auf eure Erfahrungen!
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