Außergewöhnliche Familien auf ReisenKidsAway FamilieninterviewAllein mit Kind von Nepal durch Südamerika

Bis ans Ende der Welt - nach Feuerland - ist Eva mit ihrer Tochter Miriam (7) gereist. Lange Busfahrten, krasse Klimaunterschiede und häufige Ortswechsel sind für Miriam nichts Neues. Mit ihrer Mama allein zog sie schon als Reisebaby durch die Welt - und dann dauerhaft nach Nepal.

Teil 15 von 15 der Serie Außergewöhnliche Familien auf Reisen

von Angela Misslbeck

Seite 3/4 Reisen mit Kind durch Südamerika: Budget, Fortbewegung, Unterkünfte

Miriam bei einer Wanderpause in den Anden © Eva Wieners

Miriam bei einer Wanderpause in den Anden

© Eva Wieners

Frage Welches Budget hast du für drei Monate vorgesehen?

Unsere Reise ist budgetmäßig in zwei Teile aufgeteilt: Patagonien und der Rest. Patagonien war von den Preisen her echt der Hammer, unglaublich teuer. Für Unterkunft und Verpflegung haben wir um die 100 Euro am Tag ausgegeben, obwohl wir sehr darauf geachtet haben, sparsam zu sein. Ausflüge und Transport kamen noch dazu.

Seit wir in Peru und Ecuador sind, bemühe ich mich, um die 50 Euro pro Tag mit allem inklusive zu bleiben. Manche Orte sind natürlich günstiger, dafür kommen einige Ausflüge etc. dazu. Brasilien war auch sehr teuer, das hat mir einen Strich durch unsere Budgetrechnung gemacht. Ansonsten klappt es aber eigentlich ganz gut, auch wenn ich nach dieser Reise sicherlich für einige Zeit wieder sehr sparsam leben werde.

 

Frage Wie bewegt ihr euch fort?

Wir hatten einige Flüge für die ganz langen Distanzen – Buenos Aires nach Ushuaia, El Calafate nach Buenos Aires, Rio de Janeiro nach Lima. Den Rest machen wir mit Bussen, auch durchaus mal 15 Stunden am Stück.

Mit Miriam ist das kein Problem, sie nutzt diese Strecken oft zum Schlafen, guckt aus dem Fenster, hört ein Hörspiel oder spielt mit ihren Pferden. Sie ist das schon gewöhnt und weiß, dass sie sich selbst beschäftigen muss. Oft arbeiten wir auch ein wenig in ihren Lernbüchern. Im Flugzeug freut sie sich auf das Bordunterhaltungsprogramm und guckt gerne Cartoons.

Ich habe eigentlich immer ein Buch dabei, schlafe viel und gucke auch gerne einfach aus dem Fenster. Am Anfang habe ich noch gedacht, ich könnte die Zeit im Bus zum Arbeiten nutzen, aber das musste ich schnell aufgeben – zu viel Ablenkung und Geruckel. Es hilft aber, wenn man sich einfach ergibt und eben einfach mal ein paar Stunden lang gar nichts macht.

 

Frage Wo übernachtet ihr und wie findest du Unterkünfte?

Wir übernachten in einfachen Hotels oder Hostels. In Patagonien war ja Hauptsaison, da haben wir alles vorher gebucht. In Brasilien habe ich mich von Ort zu Ort gehangelt, aber auch immer vorgebucht, da ich mich dort nicht auskenne. Seit wir in Peru und Ecuador sind, suche ich immer vor Ort ein schönes Hotel. In Ecuador kenne ich viel schon, da ich hier mal gelebt habe. So kommt man oft an günstige Zimmer, die im Internet gar nicht angeboten werden.

Wir versuchen, sehr einfach zu reisen. Im Moment sind wir z.B. sogar im Dorm, das heißt: Wir teilen das Zimmer mit anderen Leuten. Immer habe ich da keine Lust drauf, aber hin und wieder passt es gut.

 

Frage Wie funktioniert das Reisen mit Kindern in Südamerika?

Eigentlich sehr gut, die Leute sind sehr freundlich und offen gegenüber Kindern. Ich habe das Gefühl, dass ich mit Miriam willkommen bin und die Leute sind sehr interessiert. Sehr angenehm finde ich auch, dass Kinder hier viel selbstverständlicher zum Alltag gehören als in einigen europäischen Ländern. Es ist kein großes Thema, dass sie dabei ist.

Vor allem an Orten, wo zum Großteil Rucksacktouristen unterwegs sind, merke ich, dass es nicht so gut passt. Im Torres del Paine Nationalpark sagte mir jeder, dass Miriam zu klein sei, um in den Park zu gehen. In Brasilien sind wir in einem Party-Hostel gelandet. Aber ansonsten hatten wir nur gute Erfahrungen.

Was hier die Leute sehr überrascht, ist die Tatsache, dass Miriam so viel laufen kann. Von jeder Wanderung, die wir machen möchten, wird uns abgeraten, da es für Miriam zu weit sei. Wenn dann deutlich wird, dass Miriam schneller und weiter läuft als die meisten Erwachsenen, ist die Überraschung groß.


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