Reisevorbereitung AutoFamilien-Urlaub mit dem Auto: Vorbereitung und Planung

Die meisten Familien verlassen sich für die Fahrt in den Urlaub am liebsten auf die eigenen vier Räder. Unsere Checkliste hilft euch dabei, euer Gefährt urlaubstauglich zu machen – packen müsst ihr selbst!

von KidsAway-Redaktion

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Familienurlaub mit Auto - da ist einiges zu beachten! © Monkey Business - Fotolia.com

Familienurlaub mit Auto - da ist einiges zu beachten!

© Monkey Business - Fotolia.com

Was ihr einpacken müsst, wenn ihr mit Baby und Kind eine längere Autofahrt plant, haben wir für euch in unserer Checkliste zum kostenlosen Herunterladen zusammengefasst; und auch, wie ihr euer Auto am cleversten und sichersten mit Koffern und Taschen beladet, könnt ihr bei KidsAway nachlesen.

Um nicht nach den ersten Kilometern mit einem Motorschaden am Straßenrand zu stehen, sollte aber auch das Auto an sich auf eine längere Urlaubsfahrt vorbereitet werden. Spätestens zwei Wochen vor der Abreise solltet ihr euer Reisegefährt daher unbedingt auf Herz und Nieren checken.

Das heißt:

  • Ist der TÜV noch über das Rückkehrdatum hinaus gültig?
  • Ist noch genug Zeit vor der nächsten Inspektion?
  • Wie ist der Ölstand? Steht sowieso bald der Ölwechsel an, könnt ihr das auch vor der langen Fahrt erledigen.
  • Sind die Reifen für eine lange Fahrt gerüstet (die Profile sollten mindestens 3 mm dick sein, auch wenn 1,6 mm noch zulässig sind)?
  • Jetzt im Herbst: Wie sieht der Wetterbericht an eurem Reiseziel aus – ist es vielleicht angeraten, die Winterreifen bereits einige Wochen vorher aufzuziehen?
  • Ist genug Kühlflüssigkeit da? Muss vielleicht Frostschutz nachgefüllt werden?
  • Sind die Scheibenwischer intakt, müssen vielleicht neue Wischerblätter aufgezogen werden?
  • Ist der Erste-Hilfe-Kasten vollständig und noch „frisch“? (Auch Verbandsmaterialien haben Verfallsdaten!)
  • Funktionieren alle Bremslichter und die Scheinwerfer?

 

ErfahrungsberichtDen Urlaubscheck könnt ihr auch bequem von eurer Werkstatt vornehmen lassen. Das kostet zwischen 10 und 40 Euro.

 

Eine Autoreise verlockt dazu, mehr mitzunehmen, als man wirklich auf der Reise braucht. Und ist man unterwegs mit Baby, braucht man tatsächlich viel: vom Reisebett über den Kinderwagen bis zu Ersatzwindel-Paketen kommen schnell einige Extra-Kilos zusammen. Nach dem Kofferpacken, spätestens aber nach dem Beladen des Autos solltet ihr daher prüfen, ob die Zuladungsgrenze eures Autos für das Gepäck nicht überschritten ist. Die erlaubte Kilogramm-Zahl findet ihr in der Betriebsanleitung eures Autos, im Fahrzeugschein oder auf einem Aufkleber in der Beifahrertür.

Was ihr für euren Urlaub an Gepäck und Ausrüstung braucht (und nicht braucht), könnt ihr in unseren Packlisten nachlesen. Packt zumindest die großen Gepäckstücke schon in aller Ruhe am Vorabend eurer Abreise ins Auto. Wenn morgens um vier Uhr der große grüne Koffer plötzlich nicht in den Kofferraum passt und alles noch schnell umgepackt werden muss, ist schlechte Laune vorprogrammiert.

Wollt ihr Dachgepäckträger, Fahrradträger oder Dachboxen installieren, solltet ihr euch dafür genügend Zeit nehmen. Da diese verflixten Dinger meist nur selten benutzt werden, braucht man für den Aufbau immer länger, als man denkt. Wenn man am Vorabend der Abreise erst bemerkt, dass ein wichtiges Schräubchen fehlt oder nicht alles wie geplant in die Dachbox passt, ist Stress vorprogrammiert.

 

TippKontrolle ist besser

Seid ihr mit einem Dachgepäckträger oder einem Fahrradträger unterwegs, dann kontrolliert auch während der Fahrt regelmäßig, ob noch alles fest sitzt. Immer wieder zeigen Trümmerteile auf der Autobahn, dass sich Schrauben oder Packriemen bei der hohen Belastung lösen können.

Behaltet eure Dachlast immer im Hinterkopf – mit der Zusatzbeladung müsst ihr nicht nur andere Geschwindigkeitsbegrenzungen einhalten, auch das Fahrverhalten ändert sich und in Tiefgaragen und Unterführungen kann es eng werden. Fahrt ihr das erste Mal mit Dachlast, kann eine aufgeklebte Erinnerung am Armaturenbrett nützlich sein.

 

Essen, Trinken, Spielzeug, Windeln und Wechselkleidung müssen auch während der Fahrt schnell erreichbar sein, ohne dass ihr dafür den Kofferraum umkrempeln müsst:

  • Snacks und Getränke für die Fahrt gehören zum Beifahrer.
  • Spielzeug und Beschäftigungsmaterial gehören zu den Kindern auf die Rückbank.
  • Verpflegung, eventuell Geschirr und Bewegungsspielzeug für längere Pausen gehören leicht erreichbar in den Kofferraum.
  • Die „Notfalltasche“ mit Wechselkleidung, Feuchttüchern, Medikamenten gegen Reiseübelkeit und, wenn nötig, Wickelzeug gehört griffbereit in den Fußraum.

 

Der Start

Die Kinder schlafen - gute Fahrt! © aleksey ipatov - Fotolia.com

Die Kinder schlafen - gute Fahrt!

© aleksey ipatov - Fotolia.com

Besonders, wenn ihr mit Babys oder Kleinkindern unterwegs seid, ist eine saubere Raststelle mit Spielgelegenheit, Wickeltisch und einem akzeptablen Speiseangebot Gold wert. Prüft also vorher, wo sich gute Autobahnraststätten oder schöne Picknickplätze für eure Fahrpausen auf eurer Strecke befinden, und plant Fahrtroute und -zeit entsprechend.

Das bedeutet auch: Wenn ihr vormittags startet und die kleinen Fonds-Passagiere mittags ein Schläfchen halten werden, sollte die erste Gelegenheit zur Rast so gelegt werden, dass sie nicht mitten in das Schlaffenster, sondern kurz danach fällt.

Normalerweise wird der sehr frühe Morgen als ideal für den Start einer Autoreise empfohlen. Um vier Uhr morgens herrscht auf den meisten Straßen noch wenig Verkehr, die Kinder sind (hoffentlich) noch so müde, dass sie im Kindersitz noch ein paar Stunden weiterschlafen, bevor sie Hunger haben, auf die Toilette müssen oder eine Pause brauchen. Der erste Stau droht erst am Vormittag und den Frühstückskaffee könnt ihr auch während der Fahrt trinken. In der Regel ist diese erste Etappe der Fahrt die ruhigste, bequemste und auch die längste.

Am Beginn der Schulferien oder an Feiertagen nützt der Morgen-Trick jedoch selten etwas, dann haben nämlich sehr viele Familien dieselbe Idee. Statt euch umsonst aus den Federn zu quälen, kann es zu solchen Terminen sinnvoller sein, Ausweichstrecken zu suchen. Fragt am besten beim ADAC nach Empfehlungen.

Genauso wenig sinnvoll ist ein früher Start, wenn die Eltern um diese Zeit nicht wachzukriegen sind. Gehört ihr also nicht zum Chronotyp „Lerche“, sondern seid eher „Eulen“, dann passt eure Fahrtzeit an euren Biorhythmus an und fahrt lieber in den Abend hinein, wenn ihr dann konzentriert und munter seid.

Zum Fahrtbeginn muss der Fahrer ausgeruht, konzentriert und satt (aber nicht pappsatt!) sein; dasselbe gilt für die Kinder auf der Rückbank. Eiserne Regel: Fahrt niemals mit hungrigen Kindern los! Ein Frühstück, das ihr gemeinsam, gut gelaunt und in Ruhe eingenommen habt, ist ein idealer Start in den Urlaub. Ausnahme natürlich: Ihr seid mit schlafenden Kindern gestartet.

 

Routenplanung

Am Abend vor dem Start solltet ihr auf jeden Fall kurz checken, wie die Stauprognose für eure Reisestrecke aussieht. Wenn schon klar ist, dass ihr wahrscheinlich lange stehen müsst, dann rüstet euch dafür mit Extraverpflegung und besonders viel Spielzeug. Wichtig ist auch, was der Wetterbericht sagt. Ist strömender Regen angesagt, wird sich eure geplante Fahrtzeit wahrscheinlich verlängern.

Sind für die gewählte Strecke eventuell Vignetten nötig oder muss auf einzelnen Straßen Maut bezahlt werden? (Damit es keine Überraschungen für die Reisekasse und keine unliebsamen Verzögerungen gibt, solltet ihr das nötige Kleingeld in der passenden Währung schon bereit halten.)

Achtung: In vielen deutschen Innenstädten dürfen nur noch Fahrzeuge mit der grünen Feinstaub-Plakette fahren. Hat euer Auto diese Plakette nicht, müsst ihr eure Route vielleicht ändern.

Ist eure Navi-Software für die gewählte Strecke up to date und ist das Navigationsgerät überhaupt einsatzbereit? Für den Notfall sollte immer ein Autoatlas oder ein Stadtplan auf Papier dabei sein. Nehmt auch die Anfahrtsbeschreibung für euer Hotel oder die Ferienwohnung in ausgedruckter Form mit. Schickt der Vermieter so etwas nicht mit den Reiseunterlagen mit, könnt ihr euch auch bei Google Maps einen Anfahrtsplan ausdrucken.

Smartphones mit einem GPS-Empfänger können übrigens auch hervorragend als Navigationsgeräte eingesetzt werden. Dafür braucht ihr nur eine entsprechende App wie etwa Google Maps (gibt es kostenlos für Android und iPhone). Damit der Akku auch auf langen Fahrtstrecken nicht schlapp macht, könnt ihr euer Smartphone mit dem Ladekabel über einen USB-Adapter für den Zigarettenanzünder an die Autobatterie anschließen.

 

Regeln und Strafen

Eine Panne auf der Reise braucht niemand © Monkey Business - Fotolia.com

Eine Panne auf der Reise braucht niemand

© Monkey Business - Fotolia.com

Geht eure Fahrt ins Ausland, kann es sehr nützlich sein, sich kurz über die geltenden Verkehrsregeln und auch die entsprechenden Bußgelder zu informieren. Generell könnt ihr davon ausgehen: Wenn etwas in Deutschland verboten ist, dann ist es das in anderen EU-Staaten höchstwahrscheinlich auch. Als Beispiel: Für Telefonieren am Steuer fallen in Deutschland 40 Euro an, in Frankreich „nur“ 22 Euro, in den Niederlanden schon 140 Euro. Falschparken und Geschwindigkeitsübertretungen können in Skandinavien empfindlich teuer werden, in Belgien bekommt man für Drängeln direkt den Führerschein entzogen.

Achtung: Eigentlich alle Länder außer Deutschland haben feste Höchstgeschwindigkeiten auf ihren Schnellstraßen, die zum Teil wesentlich niedriger sind als unsere 130 km/h. In vielen Ländern ist Licht auch während des Tages vorgeschrieben, auch die Regelungen zum Tragen von Warnwesten sind sehr verschieden.

 

Tanken – gewusst, wie

Wann man vor der Abfahrt tanken sollte, ist heutzutage schon fast eine Wissenschaft. Eine 14-Tage-Berechnung der Benzinpreise zeigt, dass Treibstoff an Tankstellen im Durchschnitt dienstags am teuersten ist; samstags tankt man entgegen der Wahrnehmung dagegen sehr günstig, noch billiger wird es nur sonntags. Wer noch mehr sparen will, fährt am frühen Abend zwischen 17 und 20 Uhr an die Tanksäule; aber auch nachmittags ab 14 Uhr ist es noch vergleichsweise günstig.

Tipp Die Website clever-tanken.de sammelt Benzinpreise in ganz Europa; auf benzinpreis.de gibt es sogar eine Benzinpreis-Vorhersage. Auf avd.de bekommt ihr einen Überblick über die Mautgebühren, die in Ländern der EU sowie in der Schweiz fällig werden. Auch die Website kfz-auskunft.de gibt Informationen über Bußgelder, Mautgebühren und Ferientermine.

 

Last Minute

Kurz, bevor es losgeht, ist an der Tankstelle noch mal ein prüfender Blick nötig:

  • Ist genug Luftdruck auf den Reifen (erst im voll beladenen Zustand prüfen, sonst ist das Ergebnis ungenau!)?
  • Sind die Scheinwerfer sauber? (Auch hier: Den Neigungswinkel bei voller Beladung prüfen!)
  • Ist die Scheibenwaschanlage aufgefüllt?
  • Ist der Tank voll?
  • Sind die Kindersicherungen an Türen und Fenstern eingeschaltet?
  • Sind die Kindersitze fest und korrekt installiert?
  • Sitzen eure Kinder bequem – das heißt, ohne dicke Jacken, mit genügend Beschäftigung und erreichbarer Trinkflasche?

 

… und schließlich die allerletzte, aber wichtigste Frage vor jeder Autofahrt: War jeder noch mal auf dem Klo??


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Kommentar als Gast schreibenKommentar (1)

  • Miri

    Diesen Sommer bin ich mit meiner kleinen Familie auch mit dem Auto in den Urlaub gefahren. Genauer gesagt nach Frankreich in die Nähe von Marseille.
    Was ich noch empfehlen kann, wenn es ins Ausland geht: Eine Auslandskrankenversicherung abschließen! […]
    Meiner Meinung nach auf jeden Fall Pflicht, da die Behandlungskosten doch schnell sehr hoch werden können.
    Und für die Spritpreise gibt es zumindest in Deutschland jetzt ja auch Apps, mithilfe derer man auch von Unterwegs die günstigste Tankstelle finden kann.

    Antworten | 4. Oktober 2013

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