Baby-ReisebettenSperrig und schwer oder kompakt und leicht – Tipps zur Auswahl des richtigen Reisebetts für Baby und Kleinkind

Die klassischen Kinderreisebetten sind sperrig und schwer. Eine Alternative sind die leichten, handlichen Babyzelte. Hier findet ihr Tipps zur Auswahl des perfekten Kinderreisebetts für euren nächsten Urlaub mit Baby.

von KidsAway-Redaktion


Sperrig und schwer: Die meisten Baby-Reisebetten für Reisen sind unhandlich. © KidsAway

Sperrig und schwer: Die meisten Baby-Reisebetten für Reisen sind unhandlich.

© KidsAway

Kinderreisebetten gibt es in sehr unterschiedlichen Ausführungen und Preisklassen. Die Klassiker sind sperrig, schwer und erfüllen nicht unbedingt die Kriterien eines modernen, mobilen Kinderbettchens, das Eltern einfach und leicht jederzeit an jeden Ort der Welt mitnehmen und schnell auf- und wieder abbauen können.

Die aus den USA stammende Idee des „travel cot“ oder Babyzelts hingegen erfüllt alle Anforderungen, die reisende Eltern an ein modernes Kinderreisebett stellen: Mit durchschnittlich nur drei Kilogramm Packgewicht sind sie sehr leicht und passen mit einem Packmaß von nur 45 x 45 x 15 Zentimetern problemlos in jeden Kofferraum, im Flugzeug wenn nötig ins Handgepäck oder – bei spontanen Ausflügen zu Fuß – in das Einkaufsnetz eines Kinderwagens.

Der Vergleich: klassisches Kinderreisebett versus Babyzelt

Merkmal

Klassische Kinderreisebetten

Babyzelte/Travel cots

Packgewicht

10 bis 14 kg

2 bis 4 kg

Packmaß

80 x 27 x 27 cm

45 x 45 x 15 cm

Liegefläche

60 x 120 cm

65 x 120 cm

Preis

30 bis 150 Euro

80 bis 150 Euro

 

Darauf sollten Eltern beim Kauf eines Babyzelts achten

Gewicht, Packmaß, Liegefläche und Preis variieren von Modell zu Modell und natürlich stellen Eltern und Kinder auch individuell unterschiedliche Ansprüche. Die Kriterien, die ihr vor dem Kauf prüfen solltet, im Einzelnen:

Konstruktion und Handhabung

Babyreisebetten - gemütlich, aber sperrig und schwer © Jean B. - Fotolia.com

Babyreisebetten - gemütlich, aber sperrig und schwer

© Jean B. - Fotolia.com

Klassische Reisebettchen verfügen über ein Metallgestänge, das meist aus Stahlrohr besteht. Mit einem kindergesicherten Klappmechanismus wird das Reisebett aufgeklappt und wieder zusammengefaltet. Mit etwas Übung geht das in ungefähr drei Minuten.

Babyzelte öffnen sich wie von Zauberhand, sobald sie aus der Tragetasche genommen werden: Das Popup-System ermöglicht einen Aufbau in Sekundenschnelle. Das Fiberglasgestänge ist robust. Bei richtiger Handhabung ist es sehr langlebig.

Der Aufbau sowohl des klassischen Reisebetts als auch des Babyzelts ist einfach – wenn man weiß, wie es geht! Lasst euch den Aufbau am besten im Geschäft demonstrieren oder schaut euch ein Demo-Video im Internet an – bei YouTube gibt es mittlerweile zu fast allen Dingen Video-Anleitungen, sowohl von Privatanwendern als auch von den Herstellern.

 

Packgewicht

Leicht soll es sein, das ideale Kinderreisebett. Wenn ihr mit dem eigenen Auto unterwegs seid, ist das Eigengewicht des Kinderbettchens für euch eventuell nicht so wichtig. Verreist ihr hingegen mit dem Zug oder dem Flugzeug, seid ihr für jedes Gramm, das ihr nicht schleppen müsst, dankbar.

Klassische Reisebetten wiegen zwischen zehn und vierzehn Kilogramm, moderne Babyzelte hingegen bringen es gerade einmal auf zwei bis vier Kilogramm und lassen sich somit sehr einfach transportieren.

 

Packmaß

Auch hier unterscheiden sich klassische Reisebetten von Babyzelten dramatisch: Während herkömmliche Reisebetten zusammengeklappt das Packmaß eines Sechsmannzeltes vorweisen können, lassen sich Babyzelte auf das handliche Maß einer Handtasche zusammenfalten. Aufgrund des platzsparenden, kompakten Packmaßes könnt ihr es im Koffer verstauen oder als Handgepäck mit ins Flugzeug nehmen.

 

Schlafkomfort

Herkömmliches Reisebett und Babyzelt unterscheiden sich in Bezug auf die Liegefläche kaum: 60 x 120 cm sind der Standard, bei den Babyzelten ist mitunter sogar etwas mehr Platz in der Breite. Die meisten Babyzelte sind ungefähr 65 cm hoch.

Im Lieferumfang beider Varianten ist oft eine etwa zwei Zentimeter dünne Einlage/Matratze, die ihren Namen nicht unbedingt verdient, inbegriffen. Bei der Babyzelt-Version handelt es sich um bequemere, selbstaufblasende Campingunterlagen. Die Schlafunterlagen sind normalerweise aus Nylon und abwaschbar. Was aber für euer Baby oder Kleinkind bedeutet, dass es höchstwahrscheinlich auf der Matratze schwitzen wird, besonders im Sommer.

Empfehlung: Entweder investiert ihr in eine separate, gute Matratze für das Reisebett eures Kindes, was euer Reisegepäck-Volumen aber nochmals erhöht, oder ihr findet vor Ort eine geeignete, zusätzliche Unterlage zum Auspolstern. Hierfür eignen sich Decken oder Badehandtücher. Auf jedem Fall solltet ihr ein Spannbetttuch mit auf die Reise nehmen.

 

Weitere Vergleichskriterien

 

Besondere Ausstattung und Zusatznutzen

Ein klassisches Reisebettchen kommt mit viel Zubehör © Amazon.de

Ein klassisches Reisebettchen kommt mit viel Zubehör

© Amazon.de

Babyzelte sind zumeist mit einem Rundum-Mückenschutz ausgestattet. Das Babyzelt von Deryan beispielsweise schluckt 50 Prozent der UV-Strahlung und kann somit auch begrenzt im Freien als Sonnenschutz benutzt werden. Da alle Öffnungen geschlossen werden können, eignet es sich auch als Windschutz und Spielhöhle am Strand. Der Ein- und Ausstieg erfolgt seitlich und kann mit Hilfe eines Reißverschlusses geöffnet werden (auch von innen).

Da das Babyzelt normalerweise auf dem Boden aufgebaut wird, müssen Mütter und Väter auf die Knie gehen, wenn ihr Baby oder Kind nach ihnen verlangt. Einige Modelle erlauben das Hineinlegen von oben, bei anderen kann man nur oder auch von der Seite hineinkriechen – was für größere Kinder ideal ist, die dann allein ein- und aussteigen können. So wird das Babyzelt tagsüber zum schattigen Spielzelt – eine tolle Zweitfunktion.

Klassische Reisebetten sind oben offen und somit nicht für einen Mückenschutz oder Sonnenschutz geeignet. Einige Modelle verfügen aber auch über seitliche Ausstiege, so dass das Kind auch selbstständig aus dem Bett klettern kann. Eltern müssen sich über das Reisebett beugen, um ihr Baby oder Kleinkind hineinzulegen oder herauszuheben – rückenschonend ist dies nicht.

Aufgrund ihrer Stabilität – das Gestänge ist zumeist aus Metall, was auch das hohe Gewicht erklärt – eigenen sich herkömmliche Reisebetten auch als Laufstall. Fraglich ist jedoch, ob diese Funktion im Urlaub wirklich benötigt wird. Manche Babyreisebettchen sind zusätzlich mit Rollen ausgestattet, die es gestatten, das schwere Bett einfach in ein anderes Zimmer oder auf die Terrasse zu schieben.

Für herkömmliche Kinderreisebetten gibt es eine vielfältige Zusatzausstattung zu erwerben: Wickelauflagen, Einhängeböden für Säuglinge (damit Eltern ihren Rücken schonen), Tragetaschen, Babymobiles, Utensilienboxen, Matratzen … Ob ihr all diese zusätzlichen Dinge auf eurer Reise mit Baby oder Kleinkind wirklich braucht, müsst ihr selbst entscheiden – ihr müsst diese Dinge ja auch tragen und verstauen.

 

Schadstoffbelastung

Die meisten Kinderreisebetten verfügen über das vom TÜV Rheinland vergebene GS-Prüfsiegel. Leider hat die Stiftung Warentest bisher noch keine Kinderreisebettchen auf Schadstofffreiheit getestet. Ein Test von Ökotest aus dem Jahr 2012 ergab gute bis befriedigende Noten für die Mehrheit der neun getesteten Kandidaten, in puncto Schadstoffbelastung wurden drei Kinderreisebetten jedoch auf „mangelhaft“ herabgestuft – darunter ein Babyzelt von Deryan und zwei klassische Reisebetten von Herlag und Georg Fill.

 

Preis

Ein klassisches Kinderreisebett ohne Zubehör und ohne Matratze könnt ihr schon ab etwa 30 Euro kaufen; je mehr Zubehör im Preis inbegriffen ist, desto teurer (und auch schwerer) wird das Reisebett.

Die Preise für Babyzelte oder „travel cots“ beginnen bei ungefähr 70 Euro. Im Preis sind zumeist eine selbstaufblasende Matratze sowie ein Kinderschlafsack enthalten.

Das Babyzelt von Deryan könnt ihr zum Beispiel bei Amazon kaufen.

 

Fazit: unsere Erfahrung

 

Das Babyzelt Deryan Peuter klappt sich wie von selbst auf © Amazon.de

Das Babyzelt Deryan Peuter klappt sich wie von selbst auf

© Amazon.de

Egal, wohin wir reisen und wo wir übernachten: Wir nehmen immer unser Babyzelt von Deryan für Paul mit. Gerade in Mittelklasse-Hotels haben wir schon zu oft erlebt, dass die zur Verfügung gestellten Babybettchen in einem sehr schlechten Zustand waren, oft sogar ganz ohne Matratze. Auch in preiswerten Hotels oder in Herbergen, die mitunter keine Kinderbetten für Babys und Kleinkinder vorhalten, können wir mit dem mitgebrachten Babybettchen ohne Probleme übernachten. Wir genießen insbesondere auf Spontanreisen diese hohe Flexibilität.

Wenn wir fliegen, nehmen wir das Babyzelt immer mit ins Handgepäck. Aufgrund seines Fliegengewichts und seines kleinen Packmaßes ist das kein Problem. Wir konnten es sogar schon einmal in einer ruhigen Ecke auf dem Flughafen aufstellen, als unser Flieger Verspätung hatte. So hat Paul seinen gewohnten Mittagsschlaf trotzdem bekommen. Auch bei Freunden oder auf Familienfesten haben wir es schon für Pauls Schläfchen in einer ruhigen Ecke aufgebaut.

 

Wir besitzen auch noch ein klassisches Modell, das uns meine Schwägerin geschenkt hat. Nachdem wir es einmal mit zu Freunden genommen und uns über das Gewicht, die Unhandlichkeit und die schlechte Handhabung geärgert hatten, haben wir uns ein Babyzelt angeschafft. Das herkömmliche Babybettchen benutzen wir seitdem nur noch bei uns zu Hause, wenn Übernachtungsgäste mit Baby oder Kleinkind kommen.

 

Was sind eure Erfahrungen mit Kinderreisebetten – welches Modell bevorzugt ihr?

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