Schlafen im HotelIm Hotel mit Kind – die sechs besten Strategien zum Ein- und Ausschlafen

Vor dem ersten Urlaub im Hotel sind viele Eltern sind unsicher: Wie regeln wir das mit dem Schlafen? Was müssen wir beachten und welches Zimmer sollen wir buchen? Unsere Tipps von erfahrenen Reise-Familien.

von KidsAway-Redaktion


Schlafen im Hotel mit Kind - gar nicht so kompliziert © Ambelrip - Fotolia.com

Schlafen im Hotel mit Kind - gar nicht so kompliziert

© Ambelrip - Fotolia.com

Junge Eltern machen sich vor dem ersten Urlaub mit Kind oft viel zu viele Sorgen – sagen erfahrene Eltern, die schon ein paar Hotel-Aufenthalte mit ihren Kindern hinter sich haben. Ihre Erfahrung: Meistens ist es gar nicht so schlimm, wie man anfangs dachte. Wer im Urlaub auch mal die gewohnten Regeln ausweitet, nicht auf Grundsätzen wie „um acht Uhr ist Bettzeit“ beharrt und für die Paarzeit zwischendurch einen Babysitter engagiert, der wird bestimmt gut schlafen 😉

Die wichtigsten Urlaubs-Schlaftipps für jedes Alter und jeden Schlaftyp haben wir hier gesammelt.

 

1. Kinder lange aufbleiben – oder draußen einschlafen lassen

Es ist Urlaub! Was liegt dann näher, als auch für die Kinder mal „fünf gerade sein“ zu lassen und die Zubettgehzeit einfach nach hinten zu verschieben? Für italienische, spanische oder asiatische Kinder ist es ganz normal, die kühleren Stunden des Tages noch mal so richtig für ausgelassenes Spielen zu nutzen; tagsüber ist es doch oft viel zu heiß.

Die meisten Familien verbringen die schönste Zeit des Jahres in warmen Gefilden; draußen lange toben, mit den anderen Kindern im Hotel spielen und später auf einer Liege am Pool oder auf Papas Schoß kuscheln und gemütlich einschlafen, während die Großen Erwachsenengespräche führen; das lieben viele Kinder.

Eure Vorteile: Ihr entzerrt die Zubettgeh-Situation, weil das Einschlafen in der fremden Umgebung in den ersten Tagen sowieso noch nicht so gut klappt. Das Einschlafbegleiten, bei dem einer von euch (oder beide) mitunter stundenlang im Hotelzimmer sitzen müssen, während draußen die Sonne untergeht, entfällt. Nach einigen Tagen hat sich der Schlafrhythmus der meisten Kinder auf die verschobene Zubettgehzeit eingestellt und ihr könnt einen ruhigen Morgen genießen.

Die Kinder finden es allemal toll, wenn sie so lange wachbleiben dürfen, wie sie wollen.

Im Kinderwagen schläft es sich auch gut © cristina75b - Fotolia.com

Im Kinderwagen schläft es sich auch gut

© cristina75b - Fotolia.com

Übrigens: Auch Babys müssen nicht punkt 19 Uhr im Bettchen liegen. Viele schlafen gern im Tragetuch, in der vertrauten Kinderwagenwanne oder im flachgelegten Sportwagen ein, während Mama und Papa noch ihr Abendessen oder den Sonnenuntergang genießen. Wenn ringsherum Gespräche murmeln, Geschirr klappert oder Wellen rauschen, schlafen die meisten Kinder hervorragend. (In der Disco solltet ihr den Kinderwagen natürlich nicht abstellen…)

 

2. Gemeinsam mit Kind schlafen gehen

Eine logische Folge des lange Aufbleibens: Wenn man die Kinder dann schließlich ins Bett bringt, ist man selbst schon recht müde. Oft sind die Urlaubstage auch randvoll mit anstrengenden Aktivitäten und im Gegensatz zu den Kindern gönnen sich Eltern selten einen erholsamen Mittagsschlaf. Was spricht dann dagegen, sich gemeinsam mit dem müden Kind ins Bett zu kuscheln, vielleicht noch ein Stündchen auf dem Tablet zu lesen oder per Kopfhörer leise Musik oder ein Hörspiel zu genießen?

Der Vorteil für Eltern von Frühaufstehern: Der morgendliche Knatsch, weil man im Urlaub eigentlich ausschlafen wollte, entfällt und man kann den Morgen viel besser genießen. Super bei Städte-Trips und Aktivurlaub!

Beginnt das Schlaffenster eures Kindes sehr zeitig, könnt ihr euch in einem ausreichend großen Hotelzimmer (siehe unten) auch euer Abendessen vom Zimmerservice bringen lassen.

 

3. Das richtige Zimmer

Wie ihr eure Nächte gestalten wollt, habt ihr am besten schon vor der Reise bedacht. Je nachdem, ob ihr ein Babyfon nutzen wollt oder lieber bei eurem schlafenden Kind bleibt, sind bei der Zimmerwahl dann andere Aspekte wichtig.

Für Babyfon-Nutzer sind ein Zimmer im Erdgeschoss und in der Nähe des Aufenthaltsbereichs, des Restaurants oder des Pools perfekt. Dann sind die Chancen hoch, dass die Reichweite des Babyfons genügt und ihr bei Alarm schnell wieder im Zimmer bei eurem aufgewachten Kind sein könnt.

Bleibt ihr lieber bei eurem schlafenden Nachwuchs, könnt ihr das sehr bequem in einem Zimmer mit Balkon oder Terrasse tun. Viele Hotels bieten auch Familien-Apartments, deren Terrassentüren direkt zum Spielplatz oder zum Poolbereich führen. Sind die Nächte kühler, empfiehlt sich dringend ein Apartment mit einem kleinen Wohnbereich und vielleicht sogar einer Küchenzeile, damit ihr euch einen angenehmen Abend ohne Flüstern und getrenntes Essen in Schichten machen könnt.

Gut einschlafen und ausschlafen - das wünschen sich Eltern im Urlaub © drubig-photo - Fotolia.com

Gut einschlafen und ausschlafen - das wünschen sich Eltern im Urlaub

© drubig-photo - Fotolia.com

Eine Alternative zum Apartment oder zur Suite sind Familienzimmer: Unter diesem Namen bieten viele Hotels zwei getrennte Zimmer mit einer Verbindungstür an (besser nachfragen: Mitunter handelt es sich „nur“ um Drei- oder Vierbettzimmer). Familien, die auch zu Hause getrennt schlafen und deren Kinder sich früh schon gut allein „in ihrem Zimmer“ beschäftigen, finden hier mehr Ruhe und Erholung.

Viele Kinder sind es gewohnt, bei heruntergelassenen Rollladen oder fest zugezogenen Vorhängen einzuschlafen. Gibt es so etwas im Hotelzimmer nicht und scheint vielleicht sogar eine Laterne oder die Poolbeleuchtung von draußen herein, ist frühes Aufstehen oder schlechter Nachtschlaf vorprogrammiert. Hat euer Kind spezielle Schlafbedürfnisse, dann erkundigt euch vor eurer Reise genau beim Hotelbetreiber danach, wie das gebuchte Zimmer aussieht. Vielleicht könnt ihr dann auf Notfallmaßnahmen wie Alufolie oder Packpapier zurückgreifen, mit der sich allzu helle Fenster abkleben lassen …

 

4. Wie man sich bettet…

Ein eigenes Zimmer für den Junior?! © olesiabilkei - Fotolia.com

Ein eigenes Zimmer für den Junior?!

© olesiabilkei - Fotolia.com

Habt ihr ein Doppelzimmer gebucht, sind in der Regel zwei Kinder als Maximalbelegung zulässig – eines ist bis zum Alter von 12 Jahren meist kostenlos, wenn es kein eigenes Bett benötigt. Eine Aufbettung, also ein zusätzliches schmales Bett, kostet einen Aufpreis.

Ein zusätzliches Babybett stellen die meisten Hotels kostenlos im Zimmer der Eltern auf. Hierbei handelt es sich aber in aller Regel um faltbare Reisebetten, die oft schon sehr abgenutzt und in schlechtem Zustand sind – unabhängig von der sonstigen Qualität des Hotels. Richtige Holzgitterbetten sieht man dagegen sehr selten.

Wer auf Nummer sicher gehen will, bringt besser ein eigenes Babybett oder auch ein faltbares Babyzelt mit. Das hat noch einen Vorteil: Ihr könnt euer Baby schon zu Hause ein paar Mal in dem Bettchen „probeschlafen“ lassen, dann fühlt es sich vertraut an und riecht nach Heimat. Das hilft enorm beim abendlichen Einschlafen im Urlaub, wo die vielen neuen Eindrücke des Tages oft für große abendliche Unruhe sorgen.

Habt ihr bereits den Kinderwagen mit fester Liegeschale dabei, könnt ihr bei kleinen Babys auf das Reisebett sowieso verzichten – in der Wanne liegt es gemütlich und viel geborgener als in einem großen Bett.

Und manchmal ist auch das nicht nötig: In asiatischen und amerikanischen Hotels sind die Doppelbetten („King Size“) so breit, dass das Baby ohne Probleme in der Mitte schlafen kann, eventuell mit einem Kissen gegen Herausrollen oder -robben gesichert.

Die schon „eingetragene“ Bettwäsche von zu Hause, das gewohnte Nachtlicht und alle anderen Einschlafbegleiter von zu Hause helfen Kindern in jedem Alter, sich auch in einem Hotelbett gemütlich und wie zu Hause zu fühlen.

 

5. Babyfon benutzen

Hier teilen sich die Meinungen – die einen finden nichts dabei, ihr Kind allein schlafen zu lassen, so lange sie rufbereit in der Nähe bleiben, die anderen finden das viel zu gefährlich. Wir wollen hier keine Position beziehen, haben aber einen Tipp für Babyfon-Nutzer.

Ein handelsübliches Babyfon auf dem Tisch im Restaurant outet euch sofort als nervöse Eltern, außerdem nimmt es Platz im Gepäck weg, steht unter dem Verdacht, gefährliche Strahlung abzusondern und kostet unter Umständen ziemlich viel Geld. Viel unauffälliger, praktischer und fast ohne Strahlung geht es mit eurem Smartphone.

Babyfon-Apps funktionieren überall, wo es ein Handy-Netz gibt, einige Apps nutzen auch das Internet (bitte nur mit Flatrates oder in Free-WiFi-Zonen verwenden!). Wollt ihr die App im Ausland einsetzen, solltet ihr eine wählen, die weder SMS verschickt noch tatsächliche Anrufkosten verursacht. Auf den meisten Kreuzfahrtschiffen gibt es einen sehr teuren Hochmobilfunkservice; also unbedingt die Mailbox abschalten und den Anruf des Babyfons nicht annehmen!

Im Google Play Store gibt es zahlreiche Babyfon-Apps, von denen einige kostenlos sind und gute Nutzer-Bewertungen haben; einfach runterladen und ausprobieren ist die Devise.

Für iPhone gibt es „BabyPhone Deluxe“ (2,69 Euro), empfohlen von ELTERN 04/2013 und von Stiftung Warentest als gut bewertet; Vorteil: es ist nur EIN iPhone als Sender nötig, als Eltern-Gerät kann jedes andere Telefon dienen (auch das Festnetz).

Leider ist seit dem Update des iOS-Betriebssystems auf 4.x (also auch 5.x und 6.x) nach jedem Anspringen des Baby-Alarms ein manuelles Zurücksetzen der App erforderlich; ein Kontrollbesuch im Hotelzimmer zum Reaktivieren der App ist nun immer nötig, auch wenn ihr schon am Telefon hört, dass euer Kind nur kurz gehustet hat. Dieses Problem betrifft auch alle anderen im iTunes Store erhältlichen Babyfon-Apps. Wir hoffen, dass sich hier bald etwas tut!

Habt ihr das Glück, euch in einer WiFi-Zone aufzuhalten, könnt ihr auch „Babyphone 3G“ nutzen (3,59 Euro), dann steht euch sogar eine Video-Überwachung zur Verfügung.

 

6. Für Fortgeschrittene: Hotelbabysitter engagieren

In Asien ist es bei vielen Familien üblich, das Kindermädchen auch mit in den Urlaub zu nehmen – dann können die Eltern entspannen und die Kinder haben ihre vertraute Betreuungsperson dabei. Angesichts der Hotelpreise und der Lohnkosten leistet sich das kaum eine deutsche Familie, klar.

Einige Hotels haben den Bedarf junger Familien nach Erholung jedoch erkannt und bieten einen Hotelbabysitter-Service, in der Regel gegen einen Aufpreis. Oft sind die „Babysitter“ ganz normale Hotel-Angestellte. Wenn das Hotel auch tagsüber eine gute Kinderbetreuung anbietet, steigt die Chance auf pädagogisch ausgebildete Sitter. Ein weiterer Vorteil: Euer Kind kennt seine Betreuungsperson dann schon aus dem Kinderprogramm.

Informiert euch vor der Inanspruchnahme des Babysitters immer über die Qualifizierung, etwaige Zertifikate und Zusatzkenntnisse – die Richtlinien, was ein Babysitter können muss, schwanken international stark und euer Verständnis von einer Kinderbetreuung kann stark von der im Urlaubsland abweichen.

Gute Chancen habt ihr bei internationalen Hotelketten wie „Hyatts“ und „Hilton“, die oft mit Agenturen vor Ort zusammenarbeiten; auch viele deutsche Familotels bieten einen Babysitterservice.

Wollt ihr auf Nummer sicher gehen und eine qualitativ hochwertige Betreuung sicherstellen, dann könnt ihr in den meisten größeren Städten (auch im Ausland!) Babysitter-Agenturen kontaktieren und einen Sitter buchen, der euren Ansprüchen (Ausbildung, Alter, Erfahrung oder Sprachkenntnisse) entspricht. Das mag etwas teurer sein, dafür seid ihr sicher, dass euer Kind während eurer Abwesenheit qualifiziert betreut wird.

 

Welche Erfahrungen habt ihr im Hotelurlaub mit Kindern gemacht? Wie und wo schlaft ihr am besten?

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