Auto-RatgeberKraftstoff sparen bei der Fahrt in den Urlaub – die 12 besten Tipps

Ein Großteil der deutschen Familien verreist mit dem eigenen Auto – das ist bequem und (in der Regel!) günstiger als vier Flugtickets. Weil aber auch Kraftstoff immer teurer wird, haben wir die wichtigsten Benzinspartipps für eure nächste Urlaubsfahrt gesammelt.

von KidsAway-Redaktion

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Spritsparen - auch ein Thema für Familien! © FlickR/unlisted sightings

Spritsparen - auch ein Thema für Familien!

© FlickR/unlisted sightings

Alle Autofahrer ärgern sich, wenn pünktlich zu Ferienbeginn die Spritpreise an jeder Tankstelle plötzlich „zufällig“ um bis zu 10 Cent pro Liter steigen. Familien, die auf das Auto angewiesen sind und beim Reisen aufs Budget achten müssen, treffen die unverschämten Kraftstoffpreise da besonders.

Eine spritsparende Fahrweise ist aber gar nicht so schwierig! Wenn ihr ein paar kleine Tricks beachtet, könnt ihr den Kraftstoffverbrauch eurer Familienkutsche um bis zu 20 Prozent senken!

Tipp Nr. 1: Vorbeugen. Achtet schon beim Kauf eures Autos darauf, wie viel Kraftstoff es verbraucht und kauft keine aufgemotzten Spritschlucker, nur weil grad jeder einen SUV fährt. Ein Dieselfahrzeug ist zwar teurer und ihr zahlt mehr für Steuern und Wartung, aber es verbraucht weniger Sprit und der ist auch noch günstiger.

WebHier könnt ihr mit euren konkreten Daten ausrechnen, ob sich ein Dieselfahrzeug für eure Familie lohnt.

Die sparsamsten Familienautos sind laut ADAC (Stand Oktober 2012) der Ford C-Max 1.6 mit 100 PS (6,9 Liter Verbrauch) und der Citröen Xsara Picasso HDi 90 mit 90 PS (5,0 Liter Verbrauch).

Tipp Nr. 2: Packt vernünftig und überladet euer Auto nicht. Mit 100 Kilogramm zusätzlichem Gepäck verbraucht euer Auto bis zu 0,3 Liter Kraftstoff mehr auf 100 Kilometer. Habt ihr eine Dachbox, bedeutet das durch den zusätzlichen Windwiderstand noch einmal 20 Prozent mehr Spritverbrauch!

Ein vollgepacktes Auto bedeutet mehr Benzinverbrauch © S.Kobold - fotolia.com

Ein vollgepacktes Auto bedeutet mehr Benzinverbrauch

© S.Kobold - fotolia.com

Tipp Nr. 3: Wenn ihr eure Fahrräder auf dem Dach mitnehmt, steigert ihr den Benzinverbrauch eures Autos um bis zu 40 Prozent, am Heck sind es „nur“ 18 Prozent. Die Räder dürfen  außerdem nicht mit einer Plane abgedeckt werden, dann kann der Windwiderstand nämlich so stark werden, dass die Traglast eures Transportsystems überschritten wird. Und: Auch unbeladen führt ein Fahrradträger zu einem Mehrverbrauch von bis zu fünf Prozent, baut das Teil also ab, wenn ihr am Ferienort angekommen seid!

Kraftstoff-Mehrverbrauch bei Dieselfahrzeugen

80 km/h

100 km/h

130 km/h

mit Heckträger und zwei Fahrrädern

12 %

8 %

18 %

mit Dachträger ohne Fahrräder

5 %

3 %

5 %

mit Dachträger und zwei Fahrrädern

27 %

25 %

42 %

TippDer ADAC hat den Mehrverbrauch durch Fahrradträger an einem Opel Zafira (B) Diesel getestet, Benziner verbrauchen sogar noch mehr Kraftstoff!

Tipp Nr. 4: Gute Luft im Auto ist ebenfalls nicht umsonst zu haben: Fahrt ihr mit geöffneten Fenstern, ändert sich der Luftwiderstand und das kostet bei 100 km/h schon 0,2 Liter mehr Kraftstoff auf 100 Kilometer. Die Klimaanlage solltet ihr trotzdem nur anstellen, wenn es wirklich warm draußen ist – sie ist neben dem Motor nämlich der größte Verbraucher im Auto. Je nachdem, welches Modell ihr fahrt und unter welchen Bedingungen ihr die Klimaanlage nutzt, fallen bis zu 2,1 Liter mehr pro 100 Kilometer an.

Tipp Nr. 5: Im Winter verlocken die Temperaturen dazu, den Motor im Stand erst einmal warm laufen zu lassen, während man die Scheiben von Eis und Schnee befreit. Der ADAC warnt: Warmlaufenlassen des Motors ist nicht nur vollkommen unnütz, weil das Fahrzeug gar nicht warm wird (nach vier Minuten Tuckern sind in der Fahrerkabine erst 13° C und das Motoröl ist immer noch –7° C kalt) und unnütz Kraftstoff verbraucht, sondern nach § 30 StVO sogar verboten!

Tipp Nr. 6: Auch die Leistung der elektrischen Anlage im Fahrzeug schlägt beim Fahren auf den Spritverbrauch: Für 100 Watt verbraucht euer Auto ungefähr 0,1 Liter Kraftstoff mehr pro 100 Kilometer. In dieser Tabelle könnt ihr nachrechnen, welche Geräte euch wie viel zusätzlichen Kraftstoff kosten:

Elektrisches Gerät

Leistung in Watt

Lüftung, mittlere Einstellung

170

Beheizte Heckscheibe

185

Sitzheizung (pro Sitz)

100

Beheizte Außenspiegel

30–40

Beheizte Frontscheibe

540

Autoradio

20

HiFi-Verstärker (je nach Leistungsgrad)

10–400

Standheizung/Zusatzheizung

45–110

 

Tipp Nr. 7: Wenn das Auto mit Gepäck und allen Kindern beladen ist, lastet mehr Gewicht auf den Reifen. Bevor es also in den Urlaub geht, überprüft den Luftdruck der Reifen. Zu wenig Druck kostet etwa ein Prozent mehr Kraftstoff, weil der Rollwiderstand dann steigt.

TippDer ADAC empfiehlt: 0,2 bar mehr auf die Reifen pumpen, als es in der Bedienungsanleitung des Autos vorgegeben wird.

 

Tipp Nr. 8: Auf den ersten zwei Kilometern verbraucht ein Benziner ungefähr 30 Liter pro 100 Kilometer. Das liegt daran, dass  der Ottomotor nach dem Kaltstart zunächst mehr Kraftstoff verbraucht. Vermeidet also nach Möglichkeit kurze Strecken und holt die Brötchen im Urlaub lieber zu Fuß oder mit dem Fahrrad.

Tipp Nr. 9: Benzinpreise checken! Die Kraftstoffpreise steigen und fallen wie der Luftdruck. Wer das regelmäßig beobachtet und die Preise an verschiedenen Tankstellen vergleicht, kann bis zu 12 Cent pro Liter sparen.

TippMontags und generell abends ist der Sprit meist günstiger als freitags und generell am Morgen. Samstags und bei Ferienbeginn schießt der Preis in die Höhe

 

Ein gemütliches Picknick kommt günstiger als Rasten an der Tankstelle © Vitaly Krivosheev - fotolia.com

Ein gemütliches Picknick kommt günstiger als Rasten an der Tankstelle

© Vitaly Krivosheev - fotolia.com

Auftanken während der Reise ist noch teurer, wenn ihr das an einer Autobahntankstelle tut. Hier zahlt ihr laut ADAC-Test bis zu 7,5 Cent pro Liter mehr, und auch Snacks und Getränke sind übermäßig teuer. Es lohnt sich also unter Umständen, für die neue Tankfüllung von der Autobahn abzufahren.

Noch mehr sparen könnt ihr, wenn ihr bei der Wahl eures Urlaubsziels die dortigen Spritpreise berücksichtigt. Deutschland liegt hier überraschenderweise im Mittelfeld; richtig teuer wird es in Nordeuropa, aber auch in Italien und den Niederlanden, am günstigsten tankt ihr in den Ländern Südosteuropas wie Bulgarien und Rumänien, aber auch in Luxemburg.

WebAuf der Website clever-tanken.de könnt ihr aktuelle Spritpreise von Tankstellen in eurer Nähe abrufen und vergleichen, euch per E-Mail über gesunkene Preise informieren lassen, die Preisentwicklung der letzten Tage vergleichen und euren persönlichen Spritverbrauch errechnen.

Web Die App von clever-tanken.de überzeugt mit 15.000 Tankstellen, deren Preise von einem redaktionellen Team täglich eingepflegt werden, und Google-Maps-Navigation zur günstigsten Tankstelle. Es gibt sie für Android und iPhone und sie ist kostenlos. Bei der kostenlosen App mehr-tanken stammen die eingepflegten Preise von den Nutzern der App – je mehr also mitmachen, desto aktueller ist die Anzeige. Diese App gibt es außer für Android auch für das iPhone.

 

Tipp Nr. 10: Die richtige Fahrweise kann bis zu 20 Prozent Kraftstoff sparen helfen – oder viel zusätzlich verbrauchen.

Die Grundregeln: Schnell beschleunigen, zeitig hochschalten und ein gleichmäßiges Tempo fahren. Wer vorausschauend fährt, die Motorbremse nutzt und nicht im Leerlauf an Ampeln heranrollt, spart bis zu 1,8 Liter pro 100 Kilometer ein. Auf der Autobahn hilft der Tempomat, das Tempo zu halten – das spart Nerven und außerdem bis zu 0,8 Liter auf 100 Kilometer. Ein Nachrüstset kostet ab 60 Euro, also keine Ausrede!

TippWer es in der Fahrschule nicht gelernt (oder wieder vergessen) hat, kann ein Spritspar-Training beim ADAC buchen: 0180 5 10 11 12 (0,14 €/Minute, aus dem dt. Festnetz. Mobilfunktarife abweichend).

 

Tipp Nr. 11: Wenn ihr im Stop-and-go-Verkehr hängenbleibt oder in einen handfesten Stau geratet, stellt den Motor ab. Auch im Leerlauf wird nämlich bis zu 1 Liter pro Stunde verbraucht. Das lohnt sich ab Stopps von 20 Sekunden, was jeder normalen Ampelschaltung entspricht. Die Batterie und der Anlasser vertragen das nach Tests des ADAC sehr gut.

Denkt daran, die Zündung nach Ausschalten des Motors wieder einzuschalten, damit das Licht anbleibt. Mit Standlicht dürfen nämlich nur parkende Autos stehen.

Tipp An geschlossenen Bahnübergängen ist das Ausschalten des Motors gesetzlich vorgeschrieben!

 

Mitfahrgelegenheit.de - perfekt zum Kraftstoff Sparen! © Mitfahrgelegenheit.de

Mitfahrgelegenheit.de - perfekt zum Kraftstoff Sparen!

© Mitfahrgelegenheit.de

Tipp Nr. 12: Wenn nur zwei oder drei Menschen in einem Auto sitzen, werden Sitzplätze „verschwendet“. Das ist der Gedanke hinter Web-Portalen wie mitfahrgelegenheit.de: Freie Plätze in eurem Auto könnt ihr Mitfahrern überlassen, die euch dafür einen Obolus für ihren Anteil am Spritverbrauch geben. Damit spart ihr Geld und tut auch noch etwas für die Umwelt. Alleinerziehende Eltern können so bequem und günstig ohne eigenes Auto reisen – in den meisten Autos sind bis zu vier Plätze für Mitfahrer frei!

Keine Angst: Mitfahrgelegenheit.de ist TÜV-zertifiziert, die Mitglieder müssen ein Profil anlegen und mit dem neuen Buchungssystem zahlen Mitfahrer zuverlässig im Voraus.

Bonus: Nette Mitfahrer beschäftigen auch euer Kind auf dem Rücksitz! (Dass eines im Auto sitzt, solltet ihr fairerweise in eurer Fahrtbeschreibung oder eurem Profil angeben.)


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