Sicher im SommerurlaubKaufberatung Schwimmflügel & Co.
Die Freibäder rufen und der Urlaub naht. Genau die richtige Zeit, um Schwimmflügel und Schwimmring herauszuholen und einem Sicherheitscheck zu unterziehen: Passen sie noch, sind sie sicher, brauchen wir neue - oder überhaupt welche?
von KidsAway-Redaktion
Worauf solltet ihr beim Kauf einer Schwimmlernhilfe für Kinder achten?

Schwimmhilfen für Kinder gibt es in den verschiedensten Ausführungen
© Pixabay
Klasse A sind Schwimmsitze für passive Benutzer, die gar nicht schwimmen können; das sind Babys bis zu einem Alter von 36 Monaten und einem Körpergewicht bis zu 18 kg – mehr nicht!
Die europäische Norm EN 13138-1 legt auch ausdrücklich fest, dass Schwimmlernhilfen nicht wie Wasserspielzeug aussehen dürfen, damit Eltern sie unterscheiden können.
Problematisch sind in dieser Beziehung Schwimmsitze in Form von Autos oder Booten. Obwohl sie seit den 1990er-Jahren in Europa verboten sind, werden sie in den Mittelmeerländern zunehmend wieder verkauft – „getarnt“ als Spielzeug ohne EN-Zulassung.
Achtet also immer darauf, dass eine Schwimmlernhilfe und besonders ein Schwimmsitz die EN-Kennzeichnung 13181 trägt! Steht nur EN 71 drauf, handelt es sich um eine reine Schwimmhilfe, die nicht zum Schwimmenlernen geeignet ist.
Klasse B umfasst die bekannten Schwimmflügel, Schwimmärmel und Schwimmgürtel. Gemeinsames Merkmal: Sie werden am Körper getragen und verschaffen dem oder der Tragenden Auftrieb, weil sie aus Schaumstoff bestehen oder mit Luft gefüllt sind.
Achtung: Sie sind für aktive Benutzer konzipiert, die schwimmen lernen wollen, also nicht für Babys! Da sie gezielte Eigenaktivität verlangen, kann es zu kleinen Kindern eben auch passieren, dass sie trotz (ungeeigneter) Schwimmhilfe ertrinken! Achtet daher beim Kauf immer auf die passende Gewichtsklasse.
In Klasse C sind Schwimmbretter und Schwimmhanteln für aktive Benutzer, die schon Schwimmbewegungen beherrschen. Im Gegensatz zu Schwimmflügeln, die am Körper getragen werden, muss man sich an ihnen beim Schwimmen aktiv festhalten, das heißt, man muss schon ein wenig schwimmen können.
Diese Geräte kommen meist nur im Schwimmkurs zum Einsatz und dürfen nicht mit Wasserspielzeug wie Poolnudeln verwechselt werden.
Qualität – beim Lebensretter selbstverständlich?!

Bema Schwimmflügel
© Bema
Wichtig sind auch Sicherheitskriterien wie Rückschlagventile, die ein unkontrolliertes Entweichen der Luft verhindern, eine stabile Konstruktion mit mehreren Luftkammern, damit die Schwimmlernhilfe im Notfall nicht sofort sinkt, und generelle Kriterien wie abgerundete Schweißnähte und schadstofffreie Materialien.
Besonders in dieser Hinsicht sind zahlreiche von der Stiftung Warentest geprüfte Produkte mit „mangelhaft“ durchgefallen.
Von 24 Testkandidaten waren nur die Schwimmflügel von Beco und Bema, der Schwimmsitz und die Schwimmnudel von Beco und die Baumwoll-Schwimmkissen von Schlori (nahezu) schadstofffrei. Alle anderen waren mehr oder weniger stark mit Phtalaten (Weichmachern, gelten als fortpflanzungsgefährdend) und polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffen (PAK, können Krebs erzeugen) belastet.
Das ist besonders bei kleineren Kindern bedenklich, die Kunststoffe gern ausgiebig anknabbern; aber auch größere Kinder tragen die Schwimmlernhilfen ja immerhin direkt auf der Haut, und das im Sommer nicht eben kurz!
In puncto Sicherheit schnitt die Mehrheit der Testobjekte aber gut ab. Die Prüfer monierten allenfalls die Gefahr abreißender Sicherheitsventile bei den Kraulquappen von Cherek’s und die potenziell gefährliche Sicherungsmethode der Schlori-Schwimmkissen: Diese werden nur mit einem zur Schleife gebundenen Stoffband befestigt, die sich beim Toben natürlich lösen kann.
Unbedenklich hinsichtlich Schadstoffen und gut bzw. befriedigend bezüglich der Sicherheit waren nur die Schwimmflügel von Bema und Beco; für 8 Euro bzw. 6,50 Euro ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis.
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- Seite 1: Kaufberatung Schwimmflügel & Co.
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- Seite 3: Darauf müsst ihr beim Kauf einer Schwimmhilfe achten
- Seite 4: Besser ganz ohne Schwimmhilfe?
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