Babys tragenSERIE Babys tragen - Teil 3Das Baby auf Reisen tragen – die wichtigsten Produkte im Überblick

Im dritten Teil der SERIE Babys tragen gibt Trageberaterin Dorothea Burkhard eine Übersicht der am Markt erhältlichen Trageprodukte.

Teil 2 von 6 der Serie Babys tragen

von KidsAway-Redaktion

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Die wichtigsten und aus anatomischer Sicht optimalen Produkte werden vorgestellt, die die in Teil 2 der SERIE  Babys tragen erwähnten Kriterien erfüllen. Tragen, die in diesem Überblick nicht berücksichtigt werden, fallen nicht in die Kategorie „anatomisch korrekt“ und werden nicht aufgeführt.

In den weiteren Teilen der sechsteiligen Serie werden folgende Themen behandelt:

Teil 1 Teil 2 Teil 3 Teil 4 Teil 5 Teil 6
Ohne Kinder- wagen Trage-Beratung Markt-übersicht Unterwegs Trage- kleidung Gepäck
Warum tragen? Kriterien beim Tragekauf Tragehilfen im Vergleich Praxistipps auf Reisen Wie
anziehen?
Wohin mit dem Gepäck?

von Dorothea Burkhard

Das Tragetuch

Neugeborenes im gut gebundenem Tragetuch © Dorothea Burkhard

Neugeborenes im gut gebundenem Tragetuch

© Dorothea Burkhard

Oft herrscht die Meinung vor, dass ein Tragetuch kompliziert zu binden sei. Nein – damit verhält es sich wie beim Schuhe binden. Übung macht den Meister! Geübte Bindeeltern sind damit genauso schnell wie Eltern, die eine Tragehilfe bevorzugen. Vorn, hinten, seitlich – das Tragetuch passt vom ersten Tag an bis ins Kleinkindalter, passt auch bei dicken Klamotten und ist – gut gebunden – auch nach Stunden noch sehr bequem. Außerdem kann damit maßgeschneidert gebunden werden, was gerade für Menschen mit Rückenproblemen interessant ist.

Der Ringsling

Ringsling mit einem Neugeborenen © Dorothea Burkhard

Ringsling mit einem Neugeborenen

© Dorothea Burkhard

Wer es unkompliziert mag und nicht dauernd zu tragen gedenkt, ist in den ersten Monaten bestens mit einem Ringsling aus Tragetuchstoff bedient. Die Handhabung müssen tragewillige Eltern zwar erst einmal etwas üben.  Hat man es einmal drauf, sind die meisten Eltern begeistert, wie schnell und unkompliziert sie ihr Baby oder Kleinkind damit tragen können.

Einziger Nachteil: Da die Belastung für die tragende Person asymmetrisch ist, kann nicht über Stunden getragen werden. Der Sling ist ideal für all die unzähligen schnellen Gelegenheiten zwischendurch: Einkaufen, Brief zur Post bringen, nöliges Kind beim Kochen rasch umbinden und so weiter. Oder eben auf Reisen als Ergänzung zu einem Wagen, denn man kann den Sling sehr klein in jeder Tasche verstauen und hat doch eine gute Trage bei sich, wenn das Kind mal im Wagen unzufrieden ist. Die im Teil 1 der SERIE Babys tragen erwähnten Horrorszenarien lassen sich mit einem Sling elegant umschiffen. Außerdem kann mit einem Sling sehr diskret gestillt werden – ein großes Plus unterwegs! Wie ein Tragetuch passt er von Anfang an, bis ins Kleinkindalter.

Der Mei Tai

So reisen Kleinkinder im Mei Tai © Dorothea Burkhard

So reisen Kleinkinder im Mei Tai

© Dorothea Burkhard

Wer sich trotz allem mit einem Tragetuch nicht anfreunden kann, ist am besten beraten, sich bei den Mei Tais umzusehen, insbesondere, wenn sie aus Tragetuchstoff bestehen. Die besten Modelle werden in kleinen Serien von Hand genäht, kosten entsprechend viel, zeichnen sich aber durch herausragende Qualität und teilweise sehr individuelles Design aus (man kann oft selber Wünschen äußern). Außerdem überzeugen sie mit ausgefeilten Details und können mehrere Kinder lang genutzt werden. Da man sie ab Geburt bis ins Kleinkindalter benutzen kann, lohnt sich die Anschaffung einer solchen Trage auf längere Sicht sehr.

Web Einige Adressen:

Bequemes Tragen mit dem DidyTai © DidyMos

Bequemes Tragen mit dem DidyTai

© DidyMos

Doch auch „ab Stange“ sind sehr gute Mei Tai erhältlich, die ab Neugeborenen- bis ins Kleinkindalter passen, beispielsweise der DidyTai. In dieser Tragehilfe sitzt bereits ein Neugeborenes fast so schön wie in einem anständig gebundenen Tragetuch. Voraussetzung: Der DidyTai wurde genau eingestellt. Zu beachten ist, dass es sich um ein Wrap-Conversion-Mei-Tai handelt. Diese sind nicht schwierig in der Anwendung, sie bieten vielmehr eine Zusatzoption. Die Träger sind nicht gepolstert, sondern bestehen aus einem breiten Tragetuchstreifen. Gerade wenn frisch gebackene Eltern damit Neugeborene tragen möchten, kann damit sehr genau gebunden werden. Kleine Babys finden sehr guten Halt, besser als bei den meisten Mei Tai mit herkömmlichen Bändern. Das Handling geht jedoch eher in Richtung Tragetuch. Ausprobieren!

 

Aber auch der MySol von Girasol ist eine hervorragende Tragehilfe ab Stange. Dieser sehr schick aussehende Mei Tai ermöglicht bereits Neugeborenen eine ansprechende Haltung, vorausgesetzt, er wird richtig eingestellt. Und er ist sehr einfach im Handling.

 

Auch der Storchenwiege Carrier ist eine gute und leicht zu benutzende Tragehilfe, die beinahe ab Geburt passt. Die Haltung des Kindes ist hervorragend, jedoch empfehle ich diese Trage aufgrund einiger „Kinderkrankheiten“ nicht zuallererst – die Verlängerung des Rückenteils könnte besser gelöst sein. Aber: trotz dieses Mangels ist der Storchenwiege Carrier eine sehr gute Tragehilfe!

 

Der Bondolino ist ebenfalls eine gute Trage, die ab Geburt bis höchstens zwei Jahre passt. Er kann nicht ganz so gut ans Baby angepasst werden, ist aber sehr komfortabel.

 

Mit Riemen und Schnallen

Vielen Eltern sind Tragen mit Riemen und Schnallen zu Recht ein Begriff. Sie sind sehr beliebt, weil sie wie ein Rucksack über Hüftgurte und Rucksackträger verfügen, die viel Tragekomfort bieten. Jedoch gibt es einige Punkte zu beachten.

Eine Trage mit Riemen und Schnallen © Dorothea Burkhard

Eine Trage mit Riemen und Schnallen

© Dorothea Burkhard

All diese Tragen – Ergo Baby Carrier, Beco, Yamo, African Baby Carrier, Manduca, Suse’s Hiker und weitere – sollten erst ab etwa Kleidergröße 80 verwendet werden, da sie sonst dazu tendieren, die Kinder zu sehr zu spreizen. Man kann oft kleinere Babys in solchen Tragen sehen, wie sie schon beinahe im Spagat sitzen – was genauso ungesund ist wie hängende Beinchen in jenen meistverkauften Tragen! Warten Eltern jedoch lange genug, bis sie derartige Tragen für ihre Babys und Kleinkinder verwenden, können Risiken minimiert werden, und man kann deren Vorteile der guten Gewichtsverteilung genießen.

 

Populär ist beispielsweise der Manduca. Er hat einen Einsatz für kleine Babys. Dieser entpuppt sich jedoch bei näherem Hinsehen als nicht optimal. Der Einsatz ist relativ schmal und passt nicht lange. Wenn die Kinder definitiv zu groß für den Inneneinsatz sind, sind sie aber meist noch zu klein für den breiten Steg. Auch ist das Handling des Einsatzes etwas umständlich. Dieselben Punkte gelten für den schicken Beco Butterfly.

 

Auch für den sehr bekannten und zu Recht populären Ergo Baby Carrier wird ein so genannter Neugeborenen-Einsatz angeboten. Gemäß Hersteller sollen Eltern damit ihr Kind in Wiegeposition tragen. Aber die Kinder sind damit unzureichend gestützt. Tragen Eltern ihr Kind damit aufrecht, wie man es ab und zu lesen kann, wird das Kind zu sehr in Richtung Spagat gespreizt. Das sollte aber vermieden werden.

Mein Tipp: Also mit dem Ergo warten, bis das Kind älter ist. Dasselbe gilt auch für die Trage von Suse’s Kinder, den Hiker. Diese Trage wird als sehr angenehm beschrieben, jedoch etwas umständlich in den Einstellungen. Sie eignet sich für große Babys und Kleinkinder. Die einzige Trage mit Riemen und Schnallen, die ohne Skrupel ab Geburt verwendet werden kann, ist der MilaMai.

 

Kraxen

Weit verbreitet sind Kraxen zum Tragen von älteren Babys und Kleinkindern. Diese sind bei genauem Hinsehen jedoch nicht als ideal einzustufen. Wenn Eltern aber mit einer Kraxe ihr Kind tragen möchten, dann sollte es unbedingt eine gute Kraxe sein. Worauf beim Kauf einer Kraxe zu achten ist, werden wir in einem gesonderten Artikel erklären.

 

Web Sehr empfehlenswert ist die Webseite Stillen-und-Tragen.de. Hier finden sich wertvolle Infos, die in die Tiefe gehen, sowie Testberichte mit Bildern über einzelne der hier vorgestellten Tragen.

 

Weiter zu Teil 4 der SERIE Babys Tragen

Unterwegs
Praxistipps auf Reisen

 

 


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Kommentar als Gast schreibenKommentare (4)

  • Mama von drei Kleinkindern

    Ich kann den Marsupi in Punkto Flexibilität sehr empfehlen:
    wenn verschiedene Erwachsene (bei uns Mama, Papa und ein paar Monate auch mal ein AuPair) tragen oder verschieden große Kinder getragen werden sollen (bei uns 10 Wochen, 2 1/2 Jahre und zur Not auch mal unser 4Jähriger).

    Babies können darin komplett angehockt (Beine nicht zur Seite raus) am besten getragen werden.

    Unserem Jüngsten war es – anders als den beiden „Großen“ – im Tragetuch einfach zu warm…

    Antworten | 12. August 2013
  • Evelyn

    Eine tolle Übersicht über die verschiedenen Tragehilfen. Gut finde ich, dass auf die Gefahr der Überspreizung bei Tragehilfen hingewiesen wurde. Das wusste ich beim ersten Kind nicht und hatte zur Geburt eine gekauft, die ich dann aber erst ab 6 MOnaten nutzen konnte.

    Antworten | 5. August 2011
  • steffi

    Vielen Dank für die interessanten Artikel über die Tragehilfen. Ich finde es sehr informativ. Wir sind mit unserem 2 Monate alten Sohn noch in der Findungsphase für die richtige Tragehilfe, da wir auch nicht immer den sperrigen Kinderwagen mitnehmen können und wollen.

    Antworten | 5. August 2011
  • Kerstin Essler

    Klingt super. Gerade der DidyTai überzeugt mich. Natürlich möchte ich den gewinnen 🙂 Gerade sitze ich nämlich mal wieder einhändig am PC, da Sohnemann nicht „ABGELEGT“ werden will. Er schreit dann so, dass ich fürchte, die Nachbarn verständigen das Jugendamt. Dabei ist auch noch ein Kuchen im Ofen…
    Und da es bald auch mal in die Berge gehen soll, ist der Kinderwagen dort wohl auch nicht so praktisch. Wäre also echt toll! Mit dem Tragetuch, das ich bei einer Freundin probieren durfte, kam ich nämlich gar nicht zurecht – war mir (1,60m) zu lang, zu kompliziert und zu warm gewickelt.

    Antworten | 5. August 2011

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