Reisebericht JapanUnser Japan-Abenteuer: drei Kinder, drei Wochen, ein Wohnmobil

Drei Wochen im Wohnmobil durch Japan - wenn wir das erzählen, machen die meisten große Augen. Japan ist wirklich ein exotisches Reiseziel, aber auch das freundlichste und aufgeschlossenste, das wir bisher erlebt haben. Wir sind verliebt!

von Jenny


Unser Wohnmobil von JapanCampers.com © Weltwunderer

Unser Wohnmobil von JapanCampers.com

© Weltwunderer

Reisebericht verfasst von

Jenny
am 24.08.2015

Informationen zur Reise

Reiseziel: Japan
Reiseroute: Tokio - Mount Fuji - japanische Alpen - Mikune - Amanohashidate - Kyoto - Awaji Island - Shikoku - Koya-San - Nara - Hamamatsu - Tokio
Urlaubsort: Honshu und Shikoku
Reisestart: Juli 2015
Reisedauer: 3 Wochen
Teilnehmer: 2 Erwachsene, 1 Baby, Kleinkinder Kleinkinder, 1 großes Kind, 1 Teenager

Frage Bitte stellt euch kurz vor!

KidsAway-Redakteurin Jenny plus Mann und drei Kids, wir sind ein eingespieltes, wenn auch chaotisches Reiseteam und haben immer Lust darauf, neue Reiseziele zu entdecken.

Frage Was hat euch auf die Idee für eure Reise gebracht?

Nach Neuseeland, Vietnam und Norwegen stand uns diesmal der Sinn nach Sushi, also hieß es: auf nach Japan!

Frage Warum habt ihr euch für gerade für dieses Reiseziel entschieden?

Wir fanden Japan schon bei einem Stopover-Aufenthalt auf unserer Neuseelandreise faszinierend. Es war daher seit 2011 klar, dass wir wiederkommen würden. Unsere Kleinste schien uns mit 1,5 Jahren auch alt genug für ihre erste Fernreise – es konnte also losgehen!

Frage Wie sah eure Reiseroute aus?

Wir landeten in Tokio und wohnten dort für drei Tage in einem Airbnb-Apartment im Stadtteil Ebisu. Danach bestiegen wir unser Miet-Wohnmobil von JapanCampers.com und fuhren los, immer der Nase nach bzw. dorthin, wo es gerade am kühlsten schien (auch in Japan war der Sommer 2015 verdammt heiß!).
Vom Lake Shoji am Mount Fuji fuhren wir gen Norden über Matsumoto und Takayama durch die japanischen Alpen bis zur Nordküste der Insel Honshu nach Mikune. In Amanohashidate war es uns am Strand zu voll und der Pazifik zu warm, also ging es über Kyoto nach Süden. Über die kleine Insel Awaji fuhren wir nach Shikoku, auf die kleinste der japanischen Hauptinseln. Dort fuhren wir durch das wilde Landesinnere bis an die südlichste Spitze, das Kap Muroto, und von dort an herrlichen Surfstränden vorbei wieder nach Norden.
In Tokushima setzten wir mit der Fähre wieder nach Wakayama auf der Insel Honshu über, querten dort die Halbinsel Kii und schauten uns den Klosterberg Koya-San an. Von dort ging es mit Zwischenstopps in Nara und Iga (Ninja-Museum!) wieder zurück an der Südküste Honshus bis nach Tokio.

Frage Wie viel Vorbereitung war für die Reise nötig?

Die Flüge buchten wir Ende Dezember, die Unterkünfte in Tokio und das Wohnmobil im März. Ein wenig später wäre das meiste ausgebucht gewesen; Japaner wollen gern alles möglichst frühzeitig sicher geregelt haben, und der August ist in Japan absolute Hochsaison.
Die Impfungen gegen Japanische Enzephalitis brauchten ebenfalls einige Wochen Vorlaufzeit, andere tropische Krankheiten sind in Japan zum Glück nicht verbreitet. (Es gibt auch keine Malaria.)

Frage Fliegen, lange Autofahrten, Windeln kaufen und Kind bei Laune halten: Wie hat das alles geklappt?

Der lange Flug war kein Zuckerschlecken, aber das war uns vorher klar gewesen und mit guter Vorbereitung haben wir das gut gemeistert. Japan ist für das Reisen mit Kindern perfekt – wir haben uns noch in keinem Land so rundherum sicher und willkommen gefühlt. Zu keinem Zeitpunkt hatten wir Probleme, weil wir Kinder dabei hatten, Windeln gibt es in jedem Supermarkt (und die haben täglich 24 Stunden geöffnet).

Frage Euer ultimativer Geheimtipp? (der tollste Ort mit Kind)

Das in keinem Reiseführer erwähnte Ninja-Museum in der Stadt Iga fanden wir alle richtig toll – mit witziger (und auch für Gaijin verständlicher) Show, einem echten Ninja-Haus mit Fallen und Geheimverstecken und einer informativen und spannenden Ausstellung zum Leben der Ninja.

Toll waren aber auch der wuselige Nishiki Market und der geheimnisvolle Fushimi Inari Schrein in Kyoto, das Awa Odori Festival in Tokushima, die Surfstrände und der herrlich kühle Yoshino-Fluss auf Shikoku, der Ama Beach auf der Insel Awaji, das niedliche Städtchen Takayama, die Hochebene Utsukushigahara bei Matsumoto, der majestätische Mount Fuji und natürlich Tokio – eine wahnsinnig vielfältige und spannende Stadt, in die wir uns sofort verliebt haben.

Frage Auf welches Gepäckstück hättet ihr nicht verzichten wollen, und was hätte auch zu Hause bleiben können?

Unser Doona Kindersitz, der gleichzeitig ein Reisebuggy ist, war die perfekte Ausrüstung für den Flug, das Wohnmobil und die Stadt. Zum Stadtbummeln und Wandern haben wir unsere Kleinste meist auf dem Rücken getragen, wofür seit Jahr und Tag unsere Beco-Trage zum Einsatz kommt.

Umsonst in die Tasche gepackt haben wir das Moskitonetz und den Neoprenanzug – der Pazifik war teilweise so warm, dass wir lieber die Duschen am Strand genutzt haben!

Frage Eine schwierige Situation:

Ein wenig stressig wurde es am Abend unserer Abreise – wir hatten uns nicht so recht informiert, wie wir zum Flughafen Haneda kommen konnten und vor allem, wie lange das dauern würde. Dank hilfreicher Passanten und Zugbegleiter fanden wir zum Glück gerade noch rechtzeitig den richtigen Zug und kamen pünktlich zum Check-in.

Frage Eine besonders schöne Situation:

Gleich bei unserer Ankunft in Tokio fühlten wir uns wunderbar willkommen und wussten, dass uns hier nichts ernsthaft schlimmes widerfahren würde – wir standen etwas desorientiert am Bahnhof und versuchten, den richtigen Ausgang zu finden. Eine Passantin fragte uns, wohin wir wollten, schaute dann selbst auf unsere Anreise-Informationen und beschloss, dass das im Dunkeln (es war etwa 20 Uhr) zu schwierig für uns allein sei. Also begleitete sie uns kurzerhand die fünf Minuten bis zu unserem Apartment und ging erst weiter, als sie sicher war, dass wir gut angekommen waren.

Frage Meckereckchen: Worüber habt ihr euch auf eurer Reise auch mal geärgert?

Ganz klar: der Müll! Er liegt zwar nirgends herum und wird säuberlichst getrennt, aber im Gegenzug fällt bei jedem Kauf unheimlich viel davon an (alles ist mehrfach in Plastik eingepackt) und man bekommt ihn nur schwer wieder los, weil es sehr wenige öffentliche Papierkörbe gibt.
Außerdem staunten wir immer wieder, wie wenige Japaner Englisch sprechen (wollen) – das ist keine Frage des Alters. Auch ohne Englisch-Kenntnisse war aber jedermann immer bemüht um uns, darüber können wir uns wirklich nicht beschweren.

Frage Was hat eurem Kind/euren Kindern am besten gefallen?

Das Wohnmobil-Leben kennen unsere Kinder bereits und auch in Japan fanden sie es toll, ihr rollendes Heim immer dabei zu haben. In Japan liebten sie das Surfen und überhaupt das Baden im warmen Pazifik, aber auch das leckere Sushi in jedem Supermarkt. Dass wir überall Totoro und seinen Freunden begegneten, war ebenfalls klasse!

Frage Ganz konkret: eure Top-Ten-Liste (Sehenswürdigkeiten, Unterkünfte, Geheimtipps etc.) bitte!

– Tokio!
– das Awa Odori Festival in Tokushima
– Surfen in Ikumi auf Shikoku
– Ninja-Museum in Iga
– Baden im Yoshino River auf Shikoku
– Nishiki Market in Kyoto
– Fushimi Inari Schrein in Kyoto
– Lake Shoji am Mount Fuji
– der buddhistische Friedhof in Koya-San
– der schwarze Strand von Hamamatsu
– Hirsche füttern in Nara

Frage Hat euer eingeplantes Reisebudget ausgereicht?

Japan ist ganz überraschend günstig – daher hatten wir am Ende der Reise viel mehr Geld fürs Souvenir-Shopping übrig als gedacht.

Frage Eure Spartipps?

Flüge sind sehr günstig, wenn man sie etwa 6 Monate im Voraus bucht; mit Aeroflot kommt man schon für knapp 500 Euro nach Japan, auch Emirates ist nicht wesentlich teurer.
Unterkünfte sind nicht günstig und für Familien sind Hotelzimmer oft viel zu klein. Unser Apartment über Airbnb kostete zwar nicht weniger als ein Hotel, war aber viel größer und bot uns die Möglichkeit zur Selbstversorgung.
Das Wohnmobil war unser Spartrick Nummer eins: Es kostete uns knapp 70 Euro pro Tag und war dabei gleichzeitig Unterkunft und Fortbewegungsmittel. Benzin ist etwas günstiger als in Deutschland und Stellplätze findet man in aller Regel kostenlos, auch die Verpflegung ist absolut bezahlbar – selbst im Supermarkt kann man in Japan sehr gut essen, und auch in „richtigen“ Restaurants haben wir immer weniger bezahlt als zu Hause.

Frage Was würdet ihr beim nächsten Mal anders machen?

Wir würden, wenn möglich, erst im September fahren, weil dann die Temperaturen erträglicher sind und keine Ferienzeit in Japan mehr ist. Ansonsten: gern alles genauso noch einmal!

Frage Könnt ihr euer Reiseziel als Reiseziel mit Baby oder kleinen Kindern weiterempfehlen?

Uneingeschränkt – Japan ist als Reiseziel für Familien perfekt, finden wir. Kein anderes Volk ist so kinderfreundlich und nett wie die Japaner!

Frage Euer Fazit: Hat euch eure Reise etwas „gebracht“ – was ist eure wichtigste Lektion von dieser Reise?

Auch wenn Japan zunächst exotisch und vollkommen fremd erscheint, muss man keine Berührungsängste haben. Die Menschen geben sich auf hinreißende Weise Mühe, Gäste aus dem Ausland willkommen zu heißen.

Web http://www.weltwunderer.de/category/reisen/japan/

Am abendlichen Strand von Amanohashidate © Weltwunderer

Am abendlichen Strand von Amanohashidate

© Weltwunderer


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