Ferien mal andersWwoofing für Familien mit Kindern
„Urlaub auf dem Bauernhof“ – so möchten die meisten Familien ihre Ferien einmal verbringen, im Rahmen von WWOOF ist das sogar kostenlos möglich. Wir erklären euch, was das genau ist und wie es funktioniert.
von KidsAway-Redaktion

Wwoofen ist auch mit Kleinkind möglich!
© Irina Schmidt - Fotolia.de
Wwoof im Überblick
Wwoof steht heute für „World Wide Opportunities on Organic Farms“, seit der Gründung der Dachorganisation in Großbritannien 1971 galt es auch einmal als Abkürzung für „Working Weekends on Organic Farms“ und „Willing Workers on Organic Farms“ – alle Bezeichnungen meinen aber dasselbe: das Arbeiten auf ökologischen Farmen und Bauernhöfen auf der ganzen Welt. Bei Wwoof handelt es sich um die Organisation, die den Kontakt zu ökologischen („organic“) Höfen herstellt.
Die wichtigsten Fakten zu Wwoofing:
- Dauer: eure Entscheidung in Absprache mit dem betreffenden Farmer, hängt aber auch von der Dauer eines eventuell notwendigen Visums ab
- Arbeitszeit: täglich etwa 5-7 Stunden, 1-2 Tage/Woche frei
- Tätigkeiten: alles, was auf einem Öko-Hof an Arbeit anfällt
- Entlohnung: keine Bezahlung, aber Kost & Logis
- Sonstiges: Allergien sollten keine vorliegen
Wie funktioniert Wwoofing?
Außerhalb von England haben die verschiedenen Länder ihre eigenen Unter-Organisationen von Wwoof. Auf der Website des Dachverbands kann man die jeweiligen Länder, in denen es Wwoof-Höfe gibt, finden: Bei Interesse könnt ihr online ziemlich schnell auf der ganzen Welt ökologische Höfe und Farmen, die eure Hilfe benötigen, entdecken.
Dazu müsst ihr euch bei der jeweiligen Wwoof-Organisation registrieren und einen Mitgliedsbeitrag (ab 18 Euro) bezahlen. So bekommt ihr Zugang zu einer Liste mit sämtlichen ökologischen Wwoof-Farmen im gewünschten Land – ihr könnt dann für euch interessante Höfe kontaktieren und mit dem Landwirt die weiteren Details abklären. Ob Kinder auf einer Wwoof-Farm grundsätzlich willkommen sind, erfährt ihr in der Regel in der Hof-Beschreibung, auf alle Fälle bei der Kontaktaufnahme.

Die Organisation der Reise liegt beim Wwoofing komplett an euch – das gilt für eventuell notwendige Visa, Flüge, Anfahrten und den Transport vor Ort (die Höfe befinden sich in der Regel außerhalb von städtischen Verkehrswegen) und den Kontakt zu den Bauern.
Fragen beim Erstkontakt mit einem Wwoof-Hof
Neben der Frage, ob euer Kind oder Baby dort auch willkommen ist, solltet Ihr unbedingt Folgendes in Erfahrung bringen:
- Wo genau werdet ihr untergebracht? Wie ist die Unterkunft?
- Wie viel Stunden täglich müsst ihr arbeiten und an wie vielen Tagen pro Woche?
- Wofür wird eure Hilfe benötigt? Könnt ihr auch selbstständig tätig sein, wenn ihr das möchtet?
- Was könnt ihr am Hof lernen?
- Was steht im Allgemeinen am Speiseplan (vor allem für Vegetarier und Veganer wichtig!)? Ist biologische Vollwertkost obligatorisch?
- Welche Erfahrungen hat der Farmer bisher mit Wwoofern (mit Kind) gemacht?
- Wie kindersicher ist der Bauernhof? Gibt es große Maschinen oder Tiere? Wie sieht das Gelände aus?
- Wie kommt ihr zum Hof, kann man euch abholen?
- Wie sieht die häusliche Situation auf der Farm aus: Familie, Kinder?
- Was müsst ihr mitbringen: beispielsweise Schlafsack? Besondere Kleidung? Gummistiefel?
- Dürft ihr auf dem Hof angerufen werden, selbst telefonieren oder einen Internetanschluss nutzen?
- Dürft ihr Besuch empfangen?
- Wird im Haus geraucht?
- Liegt die Farm außerhalb? Wie gelangt ihr zum nächsten Ort? Könnt ihr ein Fahrzeug ausleihen?
- Welche Freizeitaktivitäten gibt es?

Als Familie mit Baby oder Kleinkind müsst ihr mit dem Gastgeber abklären, wie ihr euch die Arbeitszeit aufteilen könnt, und realistisch kalkulieren, wie viel Arbeit und welche Aufgaben möglich sind – mit einem kleinen Kind könnt ihr sicher nicht beide gleichzeitig mithelfen, einer muss auf den Nachwuchs aufpassen. Wenn am Hof sowieso Kinder leben, könnt ihr eventuell auch anbieten, dass einer von euch sich um alle Kinder kümmert oder in der Küche mithilft. Im Idealfall hat die Wwoof-Farm bereits Erfahrungen mit Familien mit Kind und kann euch eine gute Lösung vorschlagen.
Wwoof im Ausland
Wenn ihr nicht nur alle Tätigkeiten auf einem Öko-Bauernhof , sondern auch fremde Kulturen und Länder kennenlernen möchtet und neuen Bekanntschaften nicht abgeneigt seid, könnte im Urlaub Wwoofing im Ausland das Richtige für euch als Familie mit Kind sein:
- Es gibt mittlerweile viele Länder mit einer Wwoof-Organisation, aber keine „globale“ Mitgliedschaft für Interessierte. Aktuell gibt aber auch 223 Wwoof-Bauernhöfen in 45 Ländern, die keine eigene nationale Wwoof-Organisation haben, diese haben sich unter Wwoof Independent zusammengeschlossen, gegen eine Gebühr von 15 Pfund bekommt ihr auch zu den Kontaktdaten dieser Höfe Zugang. Wwoof-Höfe in Lateinamerika haben eigene nationale Gruppen.
Je nachdem für welches Wwoof-Zielland ihr euch entscheidet, müsst ihr euch im Vorfeld erkundigen, ob ein spezielles Arbeitsvisum oder Versicherungen notwendig sind. Für das Wwoofen in Neuseeland müsst ihr beispielsweise ein sogenanntes Working Holiday-Visum beantragen, das bekommt ihr aber leider nur bis zu einem Alter von 30 Jahren.
Ältere Eltern mit Kind können sich alternativ in Australien einen Wwoof-Aufenthalt organisieren – interessanterweise benötigt man dazu ein solches Visum in Australien nämlich nicht. Ausführliche Informationen zu Voraussetzungen, Besonderheiten und Einsatzmöglichkeiten bekommt ihr bei der jeweiligen Wwoof-Organisation in dem Land, wohin euch eure Reise mit Kind führen soll.

Bei einer Einreise oder Visa-Anfrage solltet ihr niemals von oder über Arbeit sprechen und schreiben. Im schlimmsten Fall landet ihr auf einer „schwarzen Liste“ und bekommt ein Einreiseverbot. Als Grund für eure Reise solltet ihr – außer in Neuseeland, wo ein spezielles Working Holiday-Visum fürs Wwoofen notwendig ist – stets „Urlaub“ angeben.
zurückSeite 2/2Übersicht zu diesem Artikel
- Seite 1: Wwoofing für Familien mit Kindern
- Seite 2: Organisation eines Wwoof-Aufenthaltes
Ist dieser Artikel lesenswert?
Aktuelle Umfrage

Das Ferienhaus Stranddüne in Baabe auf Rügen ist speziell für Familien mit Babys und Kleinkindern ausgestattet worden. Es gibt ein eigenes Kinderzimmer mit Spielzeug, Wickelkommode und Gitterbettchen. Die Eltern können sich in der hauseigenen Sauna oder dem Whirlpool entspannen, während die Kleinen im Kinderzimmer schlafen. In der Nebensaison sind die Mietpreise sehr familienfreundlich! weiter