Baby-Technik auf ReisenUpdate: Das Smartphone als Babyphone auf Reisen – preisgünstig, strahlungsarm, reichweitenstark und schick

Moderne Smartphones werden mit Hilfe von Apps zu trendigen und verlässlichen Babyphones. KidsAway verrät, wie ihr euer Smartphone einfach und günstig in ein strahlungsarmes Babyphone verwandelt.

von KidsAway-Redaktion

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Ein Dinner zu zweit im Urlaub - das können Eltern mit der Babyphone-App genießen © EMrpize - Fotolia.com

Ein Dinner zu zweit im Urlaub - das können Eltern mit der Babyphone-App genießen

© EMrpize - Fotolia.com

Mein Mann und ich sitzen in einem romantischen Restaurant beim Candlelight-Dinner – seit langer Zeit mal wieder nur zu zweit. Unser Sohn Paul schläft derweil im Hotelzimmer, zwei Gebäude weiter. Auf dem Tisch vor uns liegt diskret ein Handy.

Als es auf einmal klingelt, nimmt mein Mann den Anruf an. Es ist Paul, oder besser gesagt: die Babyphone-Funktion unseres Handys. Paul hat im Schlaf gehustet und damit den Alarm aktiviert. Mein Mann lauscht kurz, nach einigen Sekunden Stille legt er wieder auf. Das Babyphone wird sich automatisch nach 30 Sekunden reaktivieren. Wir heben die Weingläser und genießen weiter unsere Zweisamkeit.

So toll das Familienleben und der Urlaub mit kleinen Kindern sind – viele Eltern wünschen sich hin und wieder einfach ein bisschen Zeit zu zweit. Mit handelsüblichen Babyphones fehlen oft nur ein paar Meter zum Elternglück: Dicke Beton- und Stahlwände blockieren vielerorts die Reichweite dieser herkömmlichen Geräte – und, ganz ehrlich, so richtig schick kommt man sich auch nicht vor, wenn man eines der blinkenden quietschrosa- oder türkisfarbenen Plastikdinger vor sich aufbaut.

Tipp

Lasst auf der nächsten Reise mit eurem Baby das Babyphone getrost zu Hause oder schafft euch erst gar keines an. Holt euch stattdessen für kleines Geld im App-Store eures Handyanbieters ein entsprechendes Zusatzprogramm für euer Smartphone.

 

Die Vorteile des integrierten Babyphones

Große Reichweite. Überall dort, wo euer Smartphone funktioniert, funktioniert auch eure Babyphone-App – natürlich auch im Ausland. Sogar auf den meisten Kreuzfahrtschiffen, die einen Hochmobilfunkservice (beispielsweise WTN) anbieten, könnt ihr das Smartphone als Babyphone benutzen.

Geringe Strahlung. Die meisten handelsüblichen Babyphones produzieren viel Elektrosmog. Laut einem Test der Zeitschrift Ökotest vom Mai 2013 ist für den Elektrosmog hauptsächlich die verwendete DECT-Technologie verantwortlich. Diese Babyphone arbeiten mit gepulster Strahlung im Dauersender-Modus. Studien haben nachgewiesen, dass diese Strahlung das Krebsrisiko erhöhen kann.

Eine Babyphone-App auf dem Smartphone arbeitet jedoch im Standby-Modus: Nur, wenn Geräusche erkannt werden, wird gesendet.

Überdies ist laut Aussage des App-Anbieters BabyMobile die Strahlenbelastung, die von den Netzteilen elektronischer Geräte ausgeht, problematisch. Ihr könnt diese Gefahrenquelle eliminieren, indem Ihr euer Handy ohne Netzteil als Babyphone-Sendestation einsetzt.

Niedriger Preis. Die App für euer Smartphone gibt es schon für zwei bis drei Euro im App-Store Eures Anbieters. Eine teurere Variante, die mit den meisten Smartphones kompatibel ist, hat der Anbieter BabyMobile zu bieten.

Schickes Design. Nichts outet euch mehr als gestresste Eltern als ein handelsübliches, quietschbuntes Babyphone vor euch auf dem Restauranttisch. Wesentlich unauffälliger geht es mit eurem Smartphone.

Hohe Übertragungsqualität. Moderne Smartphones sind mit hochwertigen, empfindlichen Mikrofonen ausgestattet. Die Geräuschempfindlichkeit könnt ihr selbst einstellen und somit die Strahlenbelastung weiter reduzieren: Je weiter entfernt von eurem Baby ihr das Empfängergerät hinlegt, desto geringer ist der Elektrosmog.

Immer dabei! Habt ihr einmal die Babyphon-App auf euer Smartphone geladen, seid ihr jederzeit gerüstet: Das lästige Auf- und Abbauen der Sendestationen entfällt und ihr spart ein Gepäckstück ein. Ob bei einem abendlichen Besuch bei Freunden oder auf einer langen Urlaubsreise – euer Babyphone ist nun immer einsatzbereit.

 

Wie es funktioniert

Um euer Smartphone als Babyphone zu nutzen, benötigt ihr:

  • auf Reisen: zwei Smartphones (eines als Sendestation, eines als Empfangsstation), zu Hause: ein Handy (als Sendestation) und einen weiteren beliebigen Telefonanschluss (Empfangsstation)
  • eine kompatible Babyphone-App
  • Handy-Empfang vor Ort

Wie einfach es funktioniert, erläutern wir hier am Beispiel der Babyphone-App aus dem Apple Store:

  1. iPhone (Sender) mit installierter Babyphone-App in die Nähe des Kinderbetts legen
  2. Mikrofon-Empfindlichkeit und Schwellwert für die Geräuscherkennung festlegen
  3. Telefonnummer des Empfängergeräts (das muss kein iPhone sein!) eingeben und Babyphone-App aktivieren (das iPhone darf dabei nicht in den Ruhezustand gesetzt werden!)
  4. Der Alarmruf geht an jeden Mobiltelefon- oder Festnetzanschluss, sobald das Empfängergerät Geräusche im Zimmer wahrnimmt.
  5. Alarm-Anruf annehmen: in das Zimmer hineinhören, nach Auflegen und Ablauf des eingestellten Schlafintervalls reaktiviert sich das Babyphone von selbst.

Update: Leider funktioniert diese Reaktivierung ab iOS 4 nicht mehr; die App-Entwickler haben Apple über das Problem benachrichtigt und warten auf eine Reaktion.

Optional bietet die iPhone-App auch die Möglichkeit, für das Baby eine Aufzeichnung eurer Stimme oder ein vertrautes Schlaflied aus der Musikbibliothek des Smartphones abzuspielen. So beruhigt sich euer Baby vielleicht ganz von allein wieder und schlummert weiter.

Übrigens: Auf dem Empfängergerät muss die Babyphone-App nicht nochmals installiert sein!

Welche Apps passen für welche Smartphones?

Im Folgenden findet ihr eine Auswahl von Babyphone-Apps verschiedener Anbieter, die als gut bis sehr gut anerkannt sind. Generell würden wir nicht zu den zahlreichen kostenlos erhältlichen Apps raten – hier zeigen die sehr gemischten Nutzerbewertungen meist deutlich, dass Qualität eben ihren Preis hat.

Wir selbst waren mit der iPhone-App „Babyphone“, die mit den neueren iPhones nicht mehr kompatibel ist, sehr zufrieden. Wie zuverlässig und gut die aktuellen Babyphone-Apps und die Apps anderer Anbieter sind, können wir nicht persönlich beurteilen.

 

App Store Name Anbieter Kosten
iPhone Babyphon TappyTaps

2,69 €

iPhone, iPad, iPod Touch Babyphone 3G (für WiFi, 3G, Edge u. a.) TappyTaps

3,59 €

Android Babyphon (Baby Monitor) TappyTaps

3,69 €

Android WiFi Baby Monitor (für Verbindungen über heimisches WLAN) Papenmeier Software UG

3,50 €

Windows Phone Baby’s RemoteEar(2 Apps für jeweils 2 Windows Phones) 13Bugs Games

Testversion für je 30 Minuten kostenlos, Jahres-Subskription für Sendergerät 3,49 €

Android, Apple, Windows 8 BabyPhone Mobile (über WLAN und mobiles Internet) Testversion und bezahlte Lizenzen über Papenmeier Software UG

je nach Lizenzdauer 0,99 bis 2,50 €

 

Welche Babyphone-App nutzt ihr? Seid ihr damit zufrieden?

Die Babyphone-App für das iPhone © iTunes Store

Die Babyphone-App für das iPhone

© iTunes Store

Ein Problem bei den meisten Babyphone-Apps ist, dass das Empfängergerät während seines Einsatzes als Babyphone theoretisch klingeln könnte, wenn ein Unwissender anruft. Die „Babyphon“-App von Android schaltet das Empfänger-Smartphone automatisch auf stumm, damit das nicht passiert.

Zweifellos sehr attraktiv ist „BabyPhone Mobile“, weil ihr hier statt des mitunter unzuverlässigen Telefonnetzes  auf das Internet zurückgreifen könnt. Und: Es werden sogar Bilder über die Kamera des Smartphones übertragen! Die Kosten dafür sind zwar lizenzbasiert und fallen damit regelmäßig an, dürften für die meisten Eltern aber kaum ins Gewicht fallen.

Für zu Hause gibt es den „WiFi Baby Monitor“, den ihr dann völlig autark über euer heimisches Netzwerk laufen lassen könnt (WLAN-Zonen reichen heutzutage locker bis in die Nachbarkneipe, und weiter solltet ihr sowieso nicht weggehen – denn im Notfall müsst ihr ja schnell zu eurem Baby laufen können).

„BabyMobile“ bietet zusätzlich zu den gängigen Funktionen noch eine Reinhör-Funktion (Ihr könnt jederzeit das Babyphone anrufen und in das Zimmer hineinhören) sowie einen Internet-basierten Funktionscheck (bei Ausfall, beispielsweise wenn der Akku des Sendertelefons leer ist, werdet Ihr benachrichtigt).

 

Tipps und Tricks

Hohe Telefonkosten im Ausland und auf dem Kreuzfahrtschiff vermeiden. Zwar hat heutzutage fast jeder eine Telefon-Flatrate, aber die gilt in der Regel nur für Gespräche im Inland. Deaktiviert also im Auslandsurlaub vorsichtshalber die Mailboxen beider Smartphones und nehmt den Anruf nicht an, wenn er von der Babyphone-App stammt – geht stattdessen unverzüglich zum Zimmer und schaut nach eurem Baby oder Kleinkind. Insbesondere auf Kreuzfahrtschiffen kann eine angenommene Gesprächsminute bis zu 8 US-Dollar kosten – pro Endgerät. Nicht angenommene Anrufe sollen hingegen kostenlos sein.

Elektrosmog minimieren. Benutzt das Gerät, das als Babyphone genutzt wird, ohne Netzkabel. Stellt es möglichst weit weg vom Babybettchen auf und stellt dafür den Geräuschpegel sensibler ein. Je weiter weg das Gerät steht, desto weniger ist euer Baby oder Kleinkind einer möglichen Strahlung ausgesetzt.

Voll aufgeladene Akkus verwenden. Überprüft vor Verlassen des Kinderzimmers oder Hotelzimmers, ob die Akkus beider Geräte voll geladen sind. Die Babyphone-Funktion benötigt viel Energie.

Adapter für das Ladekabel nicht vergessen. Wenn ihr im Ausland euer Babyphone-Smartphone mit Netzteil benutzen möchtet, benötigt ihr mitunter einen Adapter für das fremde Stromnetz.

Vor der Reise über Handy-Empfang am Zielort erkundigen. Gibt es am Urlaubsort guten Mobilfunk-Empfang für euer Netz, und zwar überall (im Zimmer, in der Lobby, im Restaurant)? Für Campingausflüge in abgelegene Gegenden eignet sich ein Smartphone als Babyphone nur bedingt.

 

TippLesetipp

Der App-Anbieter von „BabyMobile“ erläutert in einer Abhandlung die Strahlung von Mobiltelefonen im Vergleich zu handelsüblichen Babyphones.

 


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Kommentar als Gast schreibenKommentare (10)

  • Für relativ kurze Entfernungen (innerhalb einer Wohnung, wenn das Baby bei einer Feier bei Freunden z.B. im Schlafzimmer schläft) haben wir auch schon einfach die kostenlose Walky Talky App (Android) genutzt, das geht über Bluetooth, da braucht man gar keinen Handyempfang- ist aber im Dauerübertragungsmodus dann.

    Antworten | 9. Februar 2015
  • Oliver

    Für alle Freunde eines Windows Phone .. In der Tabelle oben fehlt die App „Baby´s RemoteEar“. Sie ermöglicht die Nutzung eures Windows Phones als Babyphone.

    Antworten | 3. Februar 2015
    • Lieber Oliver, das haben wir gleich nachgetragen – danke für deinen Hinweis!

      Antworten | 12. Februar 2015
  • Maraike

    Interessanter Artikel. Wir haben seit ein paar Wochen folgende Babyphone app für Android:
    https://play.google.com/store/apps/details?id=de.proft.sitter&hl=de
    Mein Mann und ich sind sehr zufrieden damit, weil es da sehr viele Einstellmöglichkeiten gibt, allerdings lassen wir unser Kind höchstens mal eine halbe Stunde allein. Als Mutter ist man da immer etwas nervös 🙂

    Antworten | 25. März 2014
  • Interessanter Artikel!
    Dennoch würden meine Frau und ich unsere Tochter niemals alleine im Hotelzimmer lassen; selbst mit Babyphone! Wir möchten einen Fall wie bei Madeleine (http://de.wikipedia.org/wiki/Vermisstenfall_Madeleine_McCann) nicht erleben.
    Trotzdem können die vorgestellten Apps auch im eigenen Haus sinvoll sein, z.B. dann wenn just der Koffer, in dem das Babyphone auf Reisen geht, nicht ankommt! Den „Spass“ haben wir auch schonmal mitgemacht!

    Antworten | 13. Mai 2013
  • Daniela König

    Wir benutzen auch schon seit einiger Zeit eine Babyphone App, wenn wir mit dem Kleinen unterwegs sind. Die Nannyphone App ist zum Beispiel kostenlos und man braucht nur 2 Smartphones, um am Abend auch mal ein entspanntes Abendessen im Hotel zu geniessen. Wir haben eine Flatrate und damit fallen die Kosten für Anrufe, sobald das Kind sich bemerkbar macht, auch nicht ins Gewicht. Kann ich nur empfehlen!

    Antworten | 10. Mai 2013
  • Tim

    Eine interessante Alternative zum herkömmlichen Babyphone / Babyfon (wie schreibt man das eigentlich?). Der angesprochene ÖKOTEST gibt einen guten Überblick. Des weiteren auf ein strahlungsarmes DECT Schnurlostelefon mit ECO+ / Full Eco Modus achten; Achtung dieses Feature ist im Auslieferungszustand meist NICHT aktiviert. WLAN nachts abschalten (Einstellung in der Fritzbox Weboberfläche), alternativ Internet über die Steckdose (Powerline / dLAN) nutzen oder noch besser Netzwerkkabel verlegen.

    Einen erholsamen Urlaub für die ganze Familie!

    http://www.facebook.com/Mobilfunk.und.Gesundheit

    http://www.diagnose-funk.org

    Antworten | 2. Juni 2012
  • Miri

    Ich habe mal ne frage: wir fliegen in den nächsten Wochen in den Urlaub. Wir würden gerne unsere 2 i- Phons als babyphone benutzen. Geht das übers w-LAN oder nur mit Anruf?
    Vielen dank für die Hilfe
    Grüße miri

    Antworten | 30. Mai 2012
  • HolgerMe

    Wir nutzen auch eine App als Babyphone für unterwegs und die ist echt klasse. Das ist die „BabyPhone Mobile“ App im Android Market. Großer Vorteil ist, dass sich die Handys übers Internet zum Babyphone verbinden. Damit können wir einfach das WLAN im Hotel nutzen und somit teure Roamingkosten für Telefonie vermeiden (ACHTUNG: Mobiles Internet ausschalten!). Auch klasse ist, dass wir uns ein Foto vom Baby schicken lassen können. Habe grad mal noch herausgesucht… ich meine die hier: https://market.android.com/details?id=com.babyphonemobile

    Antworten | 4. Dezember 2011
  • Ein super Artikel! Die Frage nach den Babyphonen wird bei uns auch sehr häufig gestellt. Die Babyphone Apps find eich klasse und sie machen sehr flexibel.
    Problematisch ist natürlich auf Kreuzfahrtschiffen immer die Sache mit dem Empfang, denn in Innenkabinen hat man je nach Lage oft gar keinen Handyempfang. Und natürlich die Gebühren für das sendende (anrufende Handy) denn springt beim Empfänger die Mailbox an, weil man den Anruf nicht entgegennimmt, so gilt der Anruf natürlich als angenommen.
    Lieben Gruß Tine

    Antworten | 4. Dezember 2011

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