Gefährliche ReisezieleUrlaubsländer, die Familien mit Baby und Kleinkind meiden sollten
Rund 200 Länder gibt es auf der Welt und jedes hat wohl seine Besonderheiten, die eine Reise wert sind – doch nicht alle taugen als Urlaubsziel für Familien mit kleinen Kindern. Wir verraten euch, wohin ihr mit Baby besser nicht reisen solltet.
von KidsAway-Redaktion

Indien ist bunt und faszinierend, aber auch schmutzig
© sugarmelon/flickr.com
Indien – schlechte Infrastruktur, mangelnder Hygienestandard
Dass Indien ein faszinierendes Land mit einer reichen Kultur ist, das man nicht nur einmal bereisen sollte, ist wohl unumstritten – doch ein ideales Urlaubsziel für Familien mit Kleinkind und Baby ist es nicht unbedingt. Die Gründe dafür sind zum einen die schlechte Infrastruktur, vor allem außerhalb der großen Zentren, und der mangelnde Hygienestandard – kleine Kinder entdecken ihre Umgebung eben gerne, indem sie allerhand in den Mund stecken. Das feuchtwarme Klima ist überdies ein idealer Nährboden für Bakterien, Durchfallerkrankungen sind hier meist vorprogrammiert.
In Indien eignet sich das Leitungswasser aber nicht einmal zum Zähne putzen – so kann selbst das Händewaschen der Kleinen zum Infektionsrisiko werden. Generell muss zum Reinigen eine antibakterielle Seife verwendet werden, ob man seinem Baby damit aber mehrmals täglich die Hände desinfizieren möchte, ist eine andere Frage. Auch das Malaria-Risiko ist in gewissen Gebieten besonders hoch.

Als Fernreiseziel mit Baby und Kleinkind besser geeignet ist sicherlich Thailand. Ab einem Alter von etwa vier, fünf Jahren ist die Reise nach Indien auch mit Kind weniger strapaziös und ihr müsst euch weniger Sorgen wegen Schmutz und Hygiene machen und könnt das bunte, lärmige Leben in Indien mehr genießen.
Die unberührte Mongolei
Immer mehr Reisende entdecken die Mongolei als Urlaubsgebiet für sich. Der Staat in Zentralasien, der in Norden an Russland und im Osten, Süden und Westen an China grenzt, begeistert mit seiner für Europäer gleichsam fremden wie faszinierenden Kultur – die stolzen Steppennomaden sind bis heute bekannt für ihre Gastfreundlichkeit. Die Mongolei ist wohl eines der letzten unberührten Gebiete der Erde mit zahlreichen Nationalparks, Naturreservaten und Schutzgebieten, über die sich etwa Grassteppe, Vulkanfelslandschaften und die Wüste Gobi erstrecken.
Um das Land zu bereisen, setzen die meisten auf Jeeps, Motorräder, Pferde oder Kamele – für Kleinkinder und Babys wohl eher weniger geeignete Fortbewegungsmittel. Auch die Übernachtung in einer Jurte oder unter freiem Himmel in der Wüste ist mit Baby nicht gerade ideal, aber für einen gelungenen Urlaub in der Mongolei ein Muss. Doch das ist nicht der einzige Grund, weshalb ihr als Familie mit kleinen Kindern eine Reise in die Mongolei auf später verschieben solltet:
- Mangelnder Hygienestandard
- Schlechte Infrastruktur
- Große Temperaturschwankungen zwischen Tag und Nacht (insbesondere in der Wüste)
- Hohes Gesundheitsrisiko laut Health Map
Antarktis – Kontinent der Extreme
Auf der Suche nach Abenteuer und dem Außergewöhnlichen visieren Urlauber immer wieder auch die Antarktis an – einen Kontinent voller Extreme: Nirgends ist es so kalt wie am Südpol (Winter: durchschnittlich minus 50 Grad, Sommer: bis zu 11 Grad), nirgendwo ist es so einsam wie hier – aber auch Luft und Wasser sind hier so rein wie nirgendwo sonst auf der Welt. Einen Flughafen gibt es in der Antarktis, die im Frühjahr und Sommer von etwa 4.000 Menschen, meist Forschern, bewohnt wird, nicht.
Eine Anreise ist nur per Schiff möglich. Wer die Antarktis entdecken möchte, kann dies vom Bord eines Kreuzfahrtschiffes aus tun – eine solche Reise lässt sich allerdings nicht mit herkömmlichen Kreuzfahrten vergleichen. So besagen die Richtlinien der IAATO (Vereinigung privater Reiseveranstalter, die auch den Zugang von Touristen in der Antarktis regel), dass dort nicht mehr als 100 Personen zur gleichen Zeit an Land aufhalten und nicht mehr als 500 Schiffspassagiere an Bord sein dürfen.

Bei den mehrwöchigen Schiffsreisen in die Antarktis handelt es sich eher um Expeditions- als um richtige Kreuzfahrten – der Komfort an Bord ist entsprechend niedriger, das Unterhaltungsprogramm mitunter nicht ganz so reichhaltig. Die Anreise dauert lang, stürmische Wetterverhältnisse begünstigen die häufig auftretende Seekrankheit. Ausflüge an Land müssen aus Sicherheitsgründen schon einmal abgesagt werden – bis die Sonne wieder vom Himmel strahlt.
Das alles klingt nicht nach einem kleinkind- und babyfreundlichen Urlaub – ist es auch nicht. Wer unbedingt den geheimnisvollen Kontinent mit der Familie entdecken und den Anblick von viel Schnee, Walen, Robben, Pinguinen und Eisbären so richtig genießen möchte, wartet besser, bis die Kinder älter sind. Um eines muss man sich an Bord allerdings wirklich keine Sorgen machen: Der Hygienestandard ist sehr hoch – um zu verhindern, dass Viren in die saubere Antarktis gelangen, wird nämlich selbst das Gepäck an Bord der Schiffe abgesaugt und desinfiziert.
Sonstige Gebiete, die man meiden sollte
- Länder der arabischen Halbinsel, wie insbesondere Saudi-Arabien, zählen generell nicht zu typischen Urlaubszielen für Europäer und westliche Touristen finden sich dort kaum. Wer nicht dem Islam zugehörig ist, wird sich dort eher nicht wohlfühlen – auch nicht mit Baby und Kleinkind. Saudi-Arabien gilt außerdem als Hochrisikogebiet in Bezug auf Meningokokken.

Wer arabisches Flair mit der gesamten Familie entdecken möchte, für den eignet sich eher eine Reise ins liberalere Dubai. Auch die politische Lage ist auf der arabischen Halbinsel in vielen Regionen generell ein Grund, auf eine Reise zu verzichten.
- Kriegs- und Krisengebiete wie Syrien, Iran oder den Irak muss man eigentlich nicht erwähnen, wenn es um Länder geht, die man mit Baby und Kleinkind derzeit meiden sollte. Auch wenn etwa Syrien oder der Iran auch zuvor nicht als typische Urlaubsziele für Familien galten, haben Reisende mit Kind dort immer wieder gute Erfahrungen gemacht, so auch Inka Schmeling, die 2009 dorthin gereist ist. Meiden solltet ihr aktuell bekanntlich auch Pakistan und Afghanistan – Staaten, die in ruhigeren Zeiten sicher eine Reise wert sind.
- Zu überlegen ist aber auch, ob das Reizklima der Nordsee einem Baby, das in einem anderen Teil Deutschlands geboren ist, wirklich gut tut.
- Was das Malaria-Risiko angeht, ist ein Aufenthalt in Birma, je nach Jahreszeit, zu überlegen – die Infrastruktur ist hier sehr schlecht, das nächste Krankenhaus meist weit entfernt und eine Prophylaxe notwendig. Außerdem stuft die HealthMap den südostasiatischen Staat mit einem hohen Gesundheitsrisiko ein, was vor allem mit der mangelnden medizinischen Versorgung im Zusammenhang steht, aber eben auch mit Infektionskrankheiten. Eine Reise in das durchaus faszinierende Land solltet ihr besser auf später verschieben. Dasselbe gilt übrigens für Kambodscha. Manche halten außerdem Vietnam für ein ungeeignetes Urlaubsziel für Familien mit Baby und Kleinkind – der Grund: die Furcht vor dem Gift der Napalmbomben, das sich noch immer im Nahrungskreislauf befinden könnte.
Von welchen weiteren Reisezielen würdet ihr anderen Eltern aus eurer Erfahrung abraten?
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Hallo Mohi,
als du ein Visum nach dem Iran beantragt hast, welche Länder darf man nicht erwähnen beim Erfüllung der Visum-Antrag.
Danke.
Hallo! Also ehrlich verstehe ich die Frage nicht so ganz, denn aus dem Reisepass geht ja sowieso hervor, welche Länder man alle bereitst hat, bevor man den Iran bereisen will…da kann man also schlecht ein Land einfach nicht angeben…also entweder ehrlich sein und alles angeben oder erst einmal einen neuen Pass beantragen…hoffe, diese Antwort hilft Dir.
Viele Grüße, Melanie
Hallo zusammen,
also der Iran ist eigentlich kein „gefährliches“ Land. Die Leute sind sehr kinderlieb und das Land ist faszinierend (natürlich von der fürchterlichen Politik abgesehen!). Ich habe selbst eine Rundreise gemacht (allerdings noch ohne Kind) und es hat mir sehr gut gefallen – vom Kopftuch abgesehen! Wer fragen hat, kann mich gerne persönlich kontaktieren…
Ansonsten: wo ich spontan auch nicht mit Baby hinfahren würde sind die Anden (Peru etc.) Nicht jedem bekommt die Höhenlage gut! Ohnmacht, Herzrasen, Übelkeit, Müdigkeit sind hier häufige Reaktionen. Ich spreche aus Erfahrung. Da sollte man besser warten, bis die Kinder „gefestigter“ sind.
So, mehr fällt mir spontan nicht ein und ich bin gespannt auf die Kommentare anderer Eltern.
Schöne Grüße von Eurer Reiseexpertin Melanie