Gesund im Urlaub mit KindSelbst ist die MamaHausmittel für Kinder auf Reisen

Schneller, als Eltern schauen können, haben sich Kinder im Urlaub den Magen verdorben, den Zeh gestoßen oder einen Schnupfen geholt. Lasst bei kleineren Wehwehchen die Reiseapotheke zu und versucht es zunächst mit unseren kleinen, aber wirksamen Tricks: „Hausmittel“, die sich in fast jedem Urlaub finden.

Teil 16 von 16 der Serie Gesund im Urlaub mit Kind

von KidsAway-Redaktion

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Hausmittelchen auf Reisen: So wird Euer Kind im Urlaub wieder fit © die-exklusiven/Fotolia.com

Hausmittelchen auf Reisen: So wird Euer Kind im Urlaub wieder fit

© die-exklusiven/Fotolia.com

Die Reiseapotheke enthält alles, nur nicht das Medikament, das ihr gerade jetzt braucht. Und die nächste Apotheke ist sonstwo.

Da ist guter Rat teuer – aber zum Glück gibt es gegen die häufigsten Krankheiten im Urlaub ganz einfache Hausmittel, die genauso gut helfen wie Pillen und Salben.

Hier sind unsere Hausmittel-Tipps für die Reise.

 

Schürfwunden und Schnittwunden

Kleinere Schürfwunden könnt ihr, wenn kein Pflaster zur Hand ist, mit (naturbelassenem) Honig bestreichen; der reinigt und wirkt antibakteriell.

Wächst Sauerampfer oder Spitzwegerich in eurer Nähe, könnt ihr einige Blätter zerquetschen und auflegen. Auf kleine Schnittwunden einfach Zahnpasta geben, um sie zu verschließen (das hilft auch gegen Herpesbläschen!).

 

Erkältung

Hat sich wegen Klimaanlage, zu viel Sonne oder zu kaltem Wasser eine Erkältung eingeschlichen, hilft gegen Schnupfen und Halsweh meist einfaches Salzwasser: durch die Nase gezogen, hineingetropft oder gegurgelt.

Mischt lauwarmes Wasser mit normalem Kochsalz, bis es wie Tränen schmeckt und wendet es mehrmals täglich bei eurem Kind an. Eine aufgeschnittene Zwiebel neben dem Bett stinkt, erleichtert aber das Durchatmen.

 

Tipp Dann müsst ihr auf jeden Fall zum Arzt:

Lässt sich eine Blutung nicht stoppen, hat euer Kind starke Schmerzen oder hohes Fieber, dann sucht umgehend einen Arzt oder ein Krankenhaus auf. Die Adressen von Deutsch sprechenden Medizinern erhaltet Ihr von eurer Reiseleitung, der Krankenkasse oder der Deutschen Botschaft vor Ort.

 

Gegen quälenden Husten kann Ananassaft mit Honig oder auch (das wird der Patient lieben!) dunkle Schokolade helfen. Hustende Kinder schlafen besser bei feuchter Luft; ein nasses Tuch, ans Bett gehängt, oder eine mit Wasser gefüllte Schüssel im Zimmer lindern den Hustenreiz.

Die Klimaanlage sollte natürlich ausgeschaltet werden!

Je nach der Lebensmittelversorgung im Urlaubsort könnt ihr dem kranken Kind auch einen warmen Kartoffel- oder Quarkwickel auflegen, aus einer Zwiebel und einigen Löffeln Zucker einen hustenlösenden Sirup machen (der dann löffelweise über den Tag verteilt getrunken wird – und zwischendurch luftdicht verpackt sein sollte!) oder ihm schlicht viel warmen Tee mit Honig geben. Ein aufgelegtes Zwiebelpäckchen hilft übrigens auch gegen Ohrenschmerzen.

 

Fieber

Hohes, andauerndes Fieber ist ein Zeichen für eine ernsthafte Erkrankung. Fiebert das Kind aber nur leicht bis mäßig und scheint nicht allzu „krank“, könnt ihr es zunächst mit Ruhe in einem kühlen, abgedunkelten Raum versuchen; der Patient braucht viel Flüssigkeit und eventuell kühle (nicht kalte!) Wadenwickel. Heißer Tee hilft beim Ausschwitzen der Krankheit.

 

Durchfall

Unklare Bauchschmerzen und Durchfall wegen des ungewohnten Essens lassen sich in der Regel mit Wärme von innen (Tee) und außen (aufgelegte Hände, kuscheln) lindern. Das Essen vom Büffet sollte besonders bei Durchfall für einige Tage durch Schonkost ersetzt werden: Zwieback oder trockener Toast, Bananen, gekochte Möhren und geriebener (!) Apfel, oder auch einfach Reis.

Ist der Durchfall hartnäckig, gleicht eine selbstgemachte Elektrolytlösung aus einer Tasse Tee mit zwei Teelöffeln Traubenzucker und einer Prise Salz, eventuell aufgefüllt mit einer halben Tasse Orangensaft, den Flüssigkeits- und Mineralienverlust aus.

Verboten ist das „Hausmittel“ Cola: Sie enthält viel zu wenig von dem wichtigen Kalium, dafür viel zu viel Zucker und Koffein – nichts für aufgeregte Bäuchlein.

 

Reiseübelkeit

Gegen Reiseübelkeit hilft bei vielen Kindern Ingwer – keine Angst, die scharfe Wurzel muss nicht gekaut werden, in vielen Ländern gibt es Süßigkeiten oder Lutschbonbons mit Ingwer (Tipp: auf die Zutatenliste schauen, ob auch echter Ingwer enthalten ist und nicht nur Ingwer-Aroma!).

Und wer sich gar nicht überzeugen lassen will, trinkt vielleicht ein Glas Ginger Ale oder lutscht ein Pfefferminzbonbon.

Ist es bereits zu spät und das Kind erbricht, sollte zunächst nur schluckweise verdünnter schwarzer Tee mit Zitrone verabreicht werden. Ein kaltes Tuch im Nacken hilft gegen den Brechreiz.

 

Verbrennungen

Ein Sonnenbrand ist im Prinzip eine Verbrennung; die verletzte Haut kann mit einer dünnen Schicht Quark, Joghurt oder frischen Gurkenscheiben effektiv behandelt werden. Ist der ganze Körper verbrannt (was hoffentlich niemals passiert!), setzt euer Kind in eine Wanne kühles Wasser, in das ihr eine Tasse Hafermehl einrührt.

Noch schmerzhafter kann die Berührung mit einer Nesselqualle enden – das schreiende Kind nicht mit Wasser abspülen, sondern mit Sand abreiben oder Essig auf die verätzte Stelle träufeln.

 

Insektenstiche

Brennende und geschwollene Insektenstiche werden am besten mit einem Eiswürfel, einer aufgelegten Zwiebelhälfte oder einer Paste aus Wasser und Natron (das ist schnödes Backpulver) behandelt.

Gegen das fiese Jucken von Mückenstichen hilft ebenfalls Kühlen. Über Nacht kann ein Umschlag mit Haferbrei gemacht werden. Ein Mittel, das immer zur Hand ist: die eigene Spucke.

 

Entzündete Augen

Entzündete, brennende Augen werden mehrmals täglich mit Kamillentee ausgewaschen und mit aufgelegten Schwarzteebeuteln gepflegt (dazu sollten sie natürlich geschlossen sein).

 

ErfahrungsberichtIst es einfach nur zu viel?

Mit einer Erkrankung zeigt der kindliche Körper auf Reisen oft einfach an, dass er jetzt „zu viel“ hat – zu viel Trubel, zu viele neue Reize, zu viel Belastung durch fremdes Klima und Nahrung. Hört auf diese Signale und gebt eurem Kind Zeit, sich um- und einzustellen.

Mit genug Ruhe schafft es der Körper oft von selbst, wieder ins Lot zu finden. Wägt genau ab, was euer krankes Kind mehr belastet: das Kranksein am Urlaubsort oder die anstrengende Rückfahrt. Beim geringsten Zweifel zieht einen Arzt zu Rate!


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Kommentar als Gast schreibenKommentar (1)

  • Danielav10

    Supertipps ! Die können aber auch gut zu Hause helfen.
    Danke

    Antworten | 15. April 2012

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