Hotel mit KindernWie man ein kinderfreundliches Hotel findet
Der Grund, warum sich viele Familien vor einem Hotelaufenthalt scheuen, sind meist nicht die Kosten, denn in vielen Hotels übernachten Kinder (fast) kostenlos. Schwierig ist es eher, ein kinderfreundliches Hotel zu finden. KidsAway weiß, wie es geht.
von KidsAway-Redaktion
Ein schöner Hotelurlaub beginnt schon beim Einchecken
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Immer mehr Hotels, besonders in beliebten Ferienregionen, richten ihr Angebot komplett auf Familien aus; die Familotels mit Kinderprogramm und Betreuung für fast alle Altersgruppen, Spielbereichen und Kinderausstattung in jedem Zimmer sind nur ein Beispiel dafür. Was aber, wenn ihr eine Städtereise plant und zwischen „ganz normalen“ Hotels das kinderfreundlichste herausfinden wollt?
Der erste Schritt: Auch wenn viele Hotels in ihren Buchungsbedingungen angeben, dass Kinder bei ihnen kostenlos sind, solltet ihr auf jeden Fall schon bei der Reservierung Bescheid geben, dass ihr mit einem Baby oder mit Kindern anreist. Danach gilt es, verschiedene Punkte abzuprüfen:
Kinderermäßigungen
Reduzierte Preise für Kinder sind heutzutage in Hotels normal; häufig zahlen Kinder bis ins Vorschulalter gar nichts für eine Übernachtung und Kinder bis zwölf Jahre werden zum halben Preis gebucht, wenn sie ein Zustellbett benötigen. Ein Preisvergleich lohnt sich!
Vergünstigungen für Familien gibt es aber auch in anderer Form: etwa kostenloses Essen im Restaurant für Kleinkinder oder Rabattgutscheine für Themenparks und andere Attraktionen in der Nähe des Hotels. Erkundigt euch an der Rezeption!
Das richtige Zimmer
Kinder können viel Lärm verursachen (wenn sie wach sind) und sehr lärmempfindlich sein (wenn sie schlafen). Bittet um ein Zimmer in einem ruhigen Teil des Hotels; diese befinden sich normalerweise in den oberen Etagen, entfernt vom Fahrstuhl. Natürlich liegen sie weder zur Straße hin noch zum Pool (wo abends die Animation steigt).
Eckzimmer sind eine gute Wahl, weil sie etwas größer sind und man hier meist nur auf einer Seite Nachbarn hat. Wenn ihr ganz sicher sein wollt, dass niemand den Schlaf eures Babys stört, erkundigt euch nach Sportgruppen, Hochzeitsgesellschaften und anderen größeren Reisegruppen im Hotel und bittet um ein Zimmer möglichst weit weg von diesen Herrschaften.
Ein Zimmer mit Aussicht macht gute Laune und sorgt für fernsehfreie Unterhaltung: Das trubelige Straßenleben oder das Treiben am Pool zu beobachten, ist allemal spannender als der Blick auf eine Betonwand.
Vorsicht bei Zimmern mit Balkon – die Brüstungen und Türen sind nicht unbedingt kindersicher und in anderen Ländern gelten oft niedrigere Sicherheitsstandards. Bevor ihr endgültig eincheckt, macht Papa oder Mama am besten allein einen Rundgang durch das Zimmer, um potenzielle Gefahren (offen zugängliche Steckdosen, zerbrechlichen Nippes oder herumliegende Kabel) auszumachen und zu entschärfen.
Genug Platz für alle?
Zu Hause ist man das Wohnen in mehreren Zimmern gewohnt; im Hotel muss man mit weit weniger Raum auskommen. Besonders mit bewegungsfreudigen Kindern macht sich das schnell bemerkbar. Hierfür gibt es zwei Lösungen:
a) Ihr bucht ein Familienzimmer oder eine Suite, die aus zwei angrenzenden Zimmern mit gemeinsamem Bad besteht. In einigen Hotelketten können Eltern ein zweites Zimmer für die Kinder zum halben Preis dazubuchen.
Für längere Aufenthalte bieten sich Hotels im Apartment-Stil an, in denen man Schlafzimmer, Wohnzimmer, Küche und Bad hat – fast wie zu Hause. Das alles hat natürlich seinen Preis …
b) Budget-Reisende verkneifen sich Familienzimmer und Suiten und versuchen, den Tag mit viel Bewegung möglichst außerhalb des Hotelzimmers zu verbringen.
Es lohnt sich auch, vorher in Erfahrung zu bringen, was das Hotel für Betten anbietet. In amerikanischen und asiatischen Doppelbetten vom Typ King Size oder Queen Size haben locker drei Personen Platz und auch ein „Einzelbett“ ist in der Regel breit genug für ein Elternteil und ein Kind. Für kleinere Kinder könnt ihr auch ein eigenes Reisebettchen mitbringen, das im kleinsten Hotelzimmer Platz findet. Ältere Kinder, die allein schlafen wollen oder sollen, brauchen ein Zustellbett; das kostet meist einen kleinen Aufpreis und nimmt Platz im ohnehin schon kleinen Zimmer weg.
Bleibt die Frage, wo Eltern den Abend verbringen können, während die Kinder bereits schlafen? Wenn ihr nicht mit der Taschenlampe auf der Bettkante oder flüsternd im Badezimmer hocken wollt, braucht ihr entweder ein Zimmer mit Balkon (fragt nach, ob der groß genug für zwei Stühle ist!) oder ein gutes Babyphone.
Habt ihr vor, euch abends davonzuschleichen, erkundigt euch unbedingt vorher, wie weit der Aufenthaltsbereich des Hotels oder das Restaurant von eurem Zimmer entfernt sind! Je mehr Decken und Wände zwischen Empfänger und Sender des Babyphones liegen, desto schlechter wird die Verbindung.
Zusatz-Ausstattung
Zimmerservice! Der kann viel für Familien tun
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Ihr müsst nicht den gesamten Hausstand einpacken, viele Dinge sind in guten Hotels bereits vorhanden: Kühlschrank und Mikrowelle oder Tauchsieder, DVD-Spieler und Babyphone gehören in vielen Hotels zur Standardausstattung. Wichtig: Fragt außerdem nach der Ausstattung des Frühstücksbuffets (und ob es im Zimmerpreis enthalten ist!) und nach Zimmer- und Wäscheservice.
Einige Hotelketten bieten Kindersicherungs-Pakete für ihre Familien-Suiten an – mit Türstoppern, Steckdosenschutz, Badewasserthermometern usw. Kein großer Aufwand, aber eine sehr nette Geste. Andere Hotels verleihen Spielsachen, Gesellschaftsspiele, Kinderfilme und Buggys an ihre Gäste. Sogar die Wellness-Abteilungen haben sich auf Kinder eingestimmt: Wenn Mama eine Massage braucht und keinen Babysitter gefunden hat, dann wird das Kind eben auch verwöhnt – mit Schokoladen-Körperpackungen, Kindermassagen und vielem mehr.
Ein Spielplatz auf dem Hotelgelände oder ein Spielbereich im Inneren des Hauses ist natürlich ideal. Gibt es einen Pool, sollte er gesichert sein und einen Kinder- oder Babybereich haben, sonst ist er für euch nutzlos.
Sehr nützlich ist schließlich ein kleiner Laden im Hotel oder in unmittelbarer Nähe, wo ihr vergessene Windeln und Ähnliches nachkaufen könnt.
Essen
Kleine Gäste schätzen ein kinderfreundliches Restaurant
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Seid ihr mit Baby unterwegs, könnt ihr sogar versuchen, hier abends in Ruhe zu zweit zu dinieren, während das Babyphone zwischen euch liegt.
Viele Hotels bieten spezielle Kindermenüs oder Ermäßigungen für ihre kleinen Gäste an und geben kostenlose Malbücher oder Spielsachen aus, um sie während des Essens zu beschäftigen. Ideal ist eine Spielecke oder ein eigener Spielbereich im Restaurant, wo die Kids vielleicht auch mit anderen kleinen Hotelgästen spielen können.
Ein Hotel ohne Restaurant sollte wenigstens ein Frühstücksbuffet anbieten und die Möglichkeit, auf dem Zimmer einen kleinen Snack zuzubereiten und zu essen. Toll sind Hotels, die ihren Gästen auf Wunsch ein Lunchpaket mitgeben; dann habt ihr fürs Mittagessen gleich ein fertiges Picknick dabei oder könnt das Abendessen mit euren übermüdeten Kindern bequem mit aufs Zimmer nehmen.
Ausflüge und andere Angebote
Auf Kreuzfahrtschiffen und in Ferienresorts ist Kinderanimation die Regel, und auch kleinere Hotels in Urlaubsregionen geben sich oft redliche Mühe, ihre kleinen Gäste zu beschäftigen: mit Bastelstunden, Kochkursen oder einer geführten Schnitzeljagd. Wichtig für Eltern: Lasst euch gleich zu Anfang eures Aufenthalts das Programm der Veranstaltungen und Angebote geben, fragt nach eventuellen Unkostenbeiträgen und Anmeldefristen und stellt sicher, dass besonders die Kleineren von professionell ausgebildetem Personal betreut werden.
Wenn eure Kids an solchen Angeboten nicht interessiert sind oder ihr eure Urlaubszeit lieber miteinander verbringen wollt, freuen sie sich bestimmt trotzdem über einen Swimmingpool, einen Spielbereich oder ein Angebot an Kinderbüchern zum Ausleihen.
Lage
Ein kindergeeigneter Pool im Hotel - perfekt!
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Seid ihr in einer Stadt unterwegs, macht sich eine Lage nahe dem (touristischen) Zentrum bezahlt: Dann ist es weniger aufwendig, zu den Sehenswürdigkeiten zu gelangen und man kann zwischendurch schnell mal ein Nickerchen auf dem Hotelzimmer machen.
In Großstädten kann es wiederum klug sein, ein Hotel zu wählen, das in einem ruhigeren Bezirk liegt; am besten an einem Park, wo die Kinder auch mal toben können. Achtet hier darauf, dass ihr einfach und schnell mit öffentlichen Verkehrsmitteln vom Hotel ins Stadtzentrum kommt.
Sichere Zeichen, dass ein Hotel nichts für Kinder ist
Während es (zumindest in Deutschland) kaum ein Hotelier offen so sagen würde, sind einige Hotels doch eindeutig auf kinderlose Gäste ausgerichtet. Dazu zählen vor allem Luxusresorts, Hotels für Geschäftsreisende und kleine, gemütliche Romantik-Hotels für Paare und Frischvermählte, die ihren Gästen vor allem Ruhe und Entspannung bieten wollen.
Wenn Teile des Hotels für Kinder nicht zugänglich oder nicht sicher sind, ist das ein deutliches Zeichen für Eltern, hier nicht zu buchen. Überlegt es euch dreimal mit der Buchung, wenn ein Hotel ungesicherte, tiefe Badebereiche oder Gartenteiche hat, wenn Balkons und Terrassen keine oder sehr niedrige Brüstungen haben oder die Zimmer nur über steile Treppen zugänglich sind. Die Faustregel: Je kleiner und enger ein Hotel, desto eher wird es für Familien mit Kindern ungeeignet sein.
Auf Internetseiten wie TripAdvisor oder Hotelbuchungsplattformen wie Booking.com könnt ihr für viele Hotels eine große Zahl von Kundenbewertungen nachlesen. Praktisch: Filtert einfach die Angaben von Familien mit Kindern heraus, dann bekommt ihr einen guten Eindruck, ob ein Hotel familienfreundlich ist.
Bed & Breakfast oder Hostel – geeignet für Familien?
Die gemütlichen und ruhigen Bed & Breakfasts bieten oft sehr persönlichen Kontakt zu den Gastgebern. Für Familien mit Kindern sind sie in der Regel ungeeignet: Die Zimmer sind oft noch enger als Hotelzimmer und bieten keinen Raum für ein Zustellbett, man kommt sich schnell mit den anderen Gästen ins Gehege und die hübsche Einrichtung ist selten kindersicher (und zwar in beiden Richtungen: forschende Kinderhände machen schnell mal was kaputt!). Wenn ihr ein B&B bucht, dann stellt vorher eindeutig sicher, dass eure Kinder nicht nur toleriert, sondern willkommen sind!
Hostels richten sich in der Regel an eine junge Zielgruppe ohne Kinder. Selbst wenn man hier Privatzimmer mit eigenem Bad buchen kann, was immer üblicher wird, sind diese Herbergen meist nicht auf Kinder eingestellt. Das beginnt bei den offenen Aufenthaltsräumen, in denen nicht jeder Gast an Kindertoben und -geschrei gewöhnt ist, und endet bei feuchtfröhlichen Mitternachtspartys, die wegen eines müden Kleinkinds sicherlich nicht beendet werden.
Auf der anderen Seite sind Hostels eindeutig günstiger als Hotels und ihre Aufenthaltsbereiche können Kindern mehr Platz bieten als ein enges Hotelzimmer. Besonders ältere Kinder profitieren von der kulturell bunt gemischten Gästeschaft und dem Gemeinschaftserleben beim Kochen, Essen und Abwaschen.
Mit der Wahl des Hotels steht und fällt manchmal der ganze Urlaub, richtig?
Eine sehr gute Auflistung. Wird geteilt.