KidsAway.de-ReisefamilieIn acht Wochen von München bis ans Schwarze Meer
Die Travelfamily ist auf Langzeitreise, mit dem Wohnwagen und drei Kindern geht es quer durch Europa. Heute berichtet Mama Verena von den ersten acht Wochen "on the road": von München bis nach Bulgarien, von Sommerhitze und Magen-Darm-Grippe, vom Geldsparen und Schule unterwegs.
von KidsAway-Redaktion

Rumänien - unsere Reise-Überraschung
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Im italienischen Jesolo verbrachten wir die erste Woche und versuchten, erst einmal vom stressigen Alltag runterzukommen. Wir kannten diesen Stellplatz schon von einer Reise im Jahr 2014. Leider war er bei unserem jetzigen Besuch absolut überfüllt, und wir waren ja eigentlich auf der Suche nach Ruhe – sofern das überhaupt in den Sommermonaten an der Küste irgendwo möglich ist.
Überraschung: Slowenien
Geplant war, über Kroatien nach Griechenland zu fahren. Die Sommerpreise für Stellplätze sind in Kroatien jedoch sehr hoch (30 bis 60 Euro pro Nacht). Für uns als langzeitreisende Familie zählt jeder Cent, also planten wir kurzerhand um und brachen in Richtung Slowenien auf. Die Stellplatzpreise dort liegen nur bei etwa 10 bis 15 Euro pro Nacht. Wir haben auch einen sehr netten Stellplatz bei Razdrto (bitte nachsprechen!) entdeckt, wo wir tagsüber die einzigen Gäste waren.
Schon bei der Einreise fielen uns die zahlreichen Walnussbäume auf, landschaftlich hat uns Slowenien sehr angesprochen. Viel Natur, kleine Dörfer mit einfachen Steinhäusern, Wälder und kleine Bäche.
Slowenien bietet Lidl, Müller usw., wie wir es aus Deutschland kennen. Die Preise für Lebensmittel waren auch annähernd so hoch wie in Deutschland. Im Restaurant ist es im Vergleich zu Deutschland allerdings etwa 40 Prozent günstiger.
Vier Ausflüge haben wir in Slowenien gemacht, die wir für Familien mit Kindern absolut empfehlen können (mehr dazu auf unserem Blog):
- die Höhlen von Postojna (Adelsberger Grotte)
- die Höhlenburg Lueg (Predjamski Grad)
- das Gestüt Lipica
- die Hauptstadt Ljubljana
Wir waren überrascht über die vielen Sehenswürdigkeiten in Slowenien. Es gibt noch viel mehr zu entdecken und es war bestimmt nicht unser letzter Besuch in diesem Land!
Heißes Ungarn

Sightseeing muss auch mal sein, hier in Budapest
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Ein besonderes Highlight war für uns die Stadtbesichtigung in Budapest. Wir sind mit dem „floating bus“ durch die Stadt gefahren und anschließend damit auf der Donau geschwommen. Eine spannende Rundfahrt, besonders für Kinder. Die zwei Stunden vergingen wie im Flug.
Wegen der hohen Temperaturen im Juli (35° C) verzichteten wir auf weitere Ausflüge in der Stadt und traten nach vier Tagen die Weiterreise an.
Zweite Überraschung: Rumänien
Lange haben wir überlegt, ob Rumänien ein geeignetes Reiseziel mit Kindern ist. Nicht nur die Reaktionen von Familienmitgliedern, auch die vielen negativen Berichte über Kriminalität haben uns abgeschreckt. Im Nachhinein sind wir froh, dass wir es gewagt haben, dieses schöne Land zu besuchen.

Obst am Straßenrand gekauft - lecker und günstig
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An jeder Straßenkreuzung oder roten Ampel kamen sofort „fliegende Verkäufer“ auf uns zu. Es gab Holzbasteleien, Getränke, Früchte etc. Obst haben wir viel und gern gekauft. Frisch gepflückte Beeren im netten Körbchen sind ein idealer Snack während der Autofahrt. Aber nie wurden wir belästigt oder beschimpft, wenn wir mal nichts gekauft haben.
In Rumänien verbrachten wir eine sehr ruhige Zeit. Wir machten eine Wanderung zu einer Burgruine oder haben den Nachmittag einfach nur mal so am Spielplatz verbracht. Jedes kleine Dorf hatte immer eine kleine Schaukel oder Rutsche.

Toller Blick von der Dracula-Burg in Bran
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Von Bran ging es nach Constanta/Jupiter ans Schwarze Meer. Das war eine große Freude für die Kinder, die Abkühlung tat uns allen gut. Mittlerweile hatten wir Tagestemperaturen von 42° C.
Wir wären sehr gern ins Donaudelta gefahren, allerdings wollten wir unserem Mops Theo diese Strapaze nicht antun. So suchten wir uns einen Stellplatz mit Schwimmbad. Unseren Wohnwagen konnten wir im Schatten parken, so war die Hitze erträglich.
In Jupiter fanden wir leider sehr viele Straßenhunde. Wann immer es möglich war, versorgten wir sie zumindest mit einer Mahlzeit.
Wir waren sehr überrascht, dass die Lebensmittelpreise hier genauso hoch waren wie bei unseren Discountern. Natürlich war das Obst und Gemüse vom Straßenrand, welches privat verkauft wird, sehr günstig, aber vor allem Getränke und Milchprodukte waren teilweise sogar teurer als in Deutschland. In den größeren Städten gibt es Supermärkte, wir haben jedoch kleine „Mini markets“ in den Dörfern bevorzugt, um mit den Menschen in Kontakt zu kommen. Obst und Gemüse wird oft direkt am Wegrand verkauft, frisch aus eigenem Anbau.

Familien-Landwirtschaft in Rumänien
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Schule in den Sommerferien

Schule unterwegs muss sein, auch in den Sommerferien
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Freud und Leid in Bulgarien
Das Autofahren in unserem nächsten Reiseziel Bulgarien hat uns keine Freude bereitet. Im Straßenverkehr verhalten sich die Bulgaren sehr rücksichtslos und fahren teilweise auf einer zweispurigen Straße zu dritt nebeneinander. Oft mussten wir eine Vollbremsung machen, weil auf der gegenüberliegenden Straßenseite ein Überholvorgang sehr knapp war.
Ebenso haben wir uns hier nicht willkommen gefühlt. Freundlichkeit, Hilfsbereitschaft oder ein netter Gesichtsausdruck uns gegenüber standen hier, vor allem in touristischen Gebieten rund um das Schwarze Meer, nicht auf der Tagesordnung.

Kinder-Kunstprojekt: eine Schildkröte aus Schwemmholz
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Weiter ging es nach einer guten Woche in das Landesinnere von Bulgarien. Hamali, ein winziges Dorf, liegt nahe der türkischen Grenze. Ein unglaubliches „Dorfbild“! Eine ungeteerte Straße führt durch das Dorf, es gibt keine Straßenbeleuchtung, dafür unzählige streunende Hunde und Müll, Müll und Müll, soweit das Auge reicht.

Ein "echtes" bulgarisches Dorf - nicht sehr pittoresk
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Vor unser Abreise aus Deutschland wurde ich überraschend oft gefragt: „Was sollte auf keinen Fall während der Reise passieren?“ Ich musste nicht lange überlegen: „Einen Magen/Darmvirus brauchen wir nicht!“
Genau das passierte natürlich. Alle fünf Familienmitglieder haben sich infiziert. Ja, das war wahrlich eine schlimme Woche. In all dem Unglück hatten wir das Glück, dass unser Stellplatz in der Nähe einer Hotelwäscherei war. Wir konnten die komplette Wäsche dort abgeben. Das war eine sehr große Hilfe und so haben wir diesen Vorfall sehr gut meistern können.
Mittlerweile sind wir wieder topfit und freuen uns auf das nächste Abenteuer: Griechenland!
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