Spielideen für Kinder auf ReisenWandern mit KindernWanderspiele von Ablenkung bis Motivation

Nachdem wir die richtige Ausrüstung vorgestellt und Tipps zur Routenwahl beim Wandern gegeben haben, geht es heute um die Moral: Eine Wanderung mag noch so abwechslungsreich sein, jedes Kind wird früher oder später müde und braucht elterliche Unterstützung.

Teil 2 von 16 der Serie Spielideen für Kinder auf Reisen

von KidsAway-Redaktion

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Wer so viel Lust zum Wandern hat... © FlickR/badkleinkirchheim

Wer so viel Lust zum Wandern hat...

© FlickR/badkleinkirchheim

„Ich mag nicht mehr laufen…“, „Wie weit ist es denn noch?“, „Hier ist es sooo langweilig…!“ Wenn der Nachwuchs die Lust verliert oder gar meutert, müssen die Eltern ran.

Mit der Schönheit der Natur oder der herrlichen Ruhe im Wald sind Kinder nicht zu gewinnen; sie brauchen Ansporn zum Weiterlaufen, Ermunterung, schlichte Ablenkung und mitunter auch moralische Aufrichtung: „Das schaffen wir!“

1. Einfache Spiele, die den Weg einbeziehen

  • Wer sieht zuerst den nächsten … (Pilz, Wasserfall, Wanderer)?
  • Wer sieht zuerst etwas Grünes, Rotes, Blaues?
  • Mama und Kind machen eine kurze Pause und zählen bis …, Papa geht derweil vor und versteckt sich am Wegrand (in wechselnder Besetzung).
  • Papa geht ein Stück vor und lässt „Schätze“ (alias Kieselsteine, Gummibärchen oder Ähnliches) fallen, die entdeckt werden müssen.
  • Szenenwechsel: Wenn es die Route erlaubt, den Weg verlassen und ein Stück parallel dazu im Wald, im Gestein oder im Sand laufen.
  • Zielwerfen: Mit kleinen Steinen oder Stöckchen versuchen, während des Laufens eine möglichst genau abgeschätzte Entfernung oder ein Ziel auf dem Weg zu treffen.
  • Für ältere Kinder und versierte oder mit Nachschlagewerken ausgerüstete Eltern: Pflanzen am Wegrand bestimmen, Vogelstimmen erraten, Berggipfel erkennen, Gesteinsarten zuordnen.

 

2. Spiele zur Ablenkung

  • Engelchen, flieg! © FlickR/badkleinkirchheim

    Engelchen, flieg!

    © FlickR/badkleinkirchheim

    Singen! Ein sehr beliebtes Sprech-Lied ist das, in dem jeder zweite Schritt gezählt wird, gefolgt vom Reim: „Ein Hut, ein Stock, ein Schirm, ein Mann, und – vor, zurück, zur Seite, ran!“ (die Bewegungen werden mit dem rechten oder linken Bein ausgeführt, danach geht der Marsch mit erneutem Zählen weiter).
  • Wenn ihr Kraft habt (oder ein leichtes Kind): „Engelchen, flieg“ lieben alle Kinder. Und sparen beim Fliegen an Mamas und Papas Armen viele eigene Schritte ein.
  • Stocklaufen: Ein Stock wird zwischen die Beine geklemmt, wer am schnellsten oder weitesten damit laufen kann, hat gewonnen.
  • Die Weiterentwicklung des Stocklaufens ist das Steckenpferd: Das Kind (hoffentlich nicht die Eltern …) besteigt ein Stock-Pferd und reitet ein Stück des Weges; kreative Mitspieler geben dem Pferd eine Stimme, füttern es und lassen es den Reiter auch mal abwerfen.
  • Endlosspiele, die man mit Kindern ab etwa drei Jahren im Gehen spielen kann: Ich packe meinen Koffer, Ich sehe was, was du nicht siehst, Wer/was bin ich?, Stein-Schere-Papier, ABC-Spiel und Wortketten.
  • Für kreative Eltern: Geschichten erzählen! Möglich sind Märchen, Geschichten über die Wanderstrecke, eigene Kindheitserlebnisse (sehr beliebt!) oder Bestell-Geschichten, in denen das Kind über den Verlauf mitentscheiden darf.
  • Blindwandern: Ein Teilnehmer bekommt ein Tuch über die Augen und muss, geführt von einem Mitwanderer, ein Stück des Weges blind bewältigen.
  • Zungenbrecher extrem: Einen etwa walnussgroßen (gesäuberten!) Kiesel in den Mund nehmen und versuchen, etwas deutlich zu sagen; die Mitspieler können sich besonders knifflige Wörter und Sätze zum Nachsprechen überlegen.

 

3. Ablenken funktioniert auch ohne Spiele

  • Die Verantwortung für die Kamera, mit der möglichst viele Etappen der Wanderung und/oder alle Teilnehmer mit verschiedenen Grimassen aufgenommen werden müssen, übernehmen größere Kinder gern.
  • Professionelle oder unterwegs gefundene und bei der Rast zurechtgeschnitzte Wanderstöcke motivieren sehr zum Weiterlaufen.
  • Habt ihr einen Strick dabei, könnt ihr das Kind anleinen und als Hund oder Pferdchen laufen lassen – oder selbst diese Rolle übernehmen.
  • Ganz einfach, falls genug „Material“ vorhanden ist: Blumen pflücken! Fehlt es an schönen Blüten, ist das eine Herausforderung: Ein Strauß kann auch aus schönen Blättern und Zweigen gebunden werden.
  • Wenn alle noch fit sind, macht eine Lauf-Olympiade: Hüpft ein Stück des Weges auf einem Bein, geht rückwärts, schlagt Räder. Verboten ist nur normales Laufen!

 

Der perfekte Rastplatz © FlickR/badkleinkirchheim

Der perfekte Rastplatz

© FlickR/badkleinkirchheim

4. Pausen machen

„Pause“ bedeutet für Kinder nicht unbedingt, ihren Körper auszuruhen; oft reicht auch eine Ablenkung von der Wanderung an sich, um die Motivation wiederherzustellen. Während ein Bächlein erkundet, ein Felsen am Wegrand bestiegen oder eine Kuh gefüttert wird, können erschöpfte Eltern tatsächlich eine Pause machen.

Mindestens einmal pro Stunde sollte zwischendurch eine Trinkpause oder auch eine Beine-Ausschüttel-Pause gemacht werden, in der die Beine nach oben gehalten und ausgeschüttelt werden. Alles ist erlaubt, was die Routine des Laufens unterbricht.

Der Klassiker sind „echte“ Pausen, in denen ein Picknick gemacht wird. Dabei können auch Kreisspiele wie Plumpsack gespielt werden, man kann Wanderstöcke schnitzen oder geeignetes Material zum Zielwerfen sammeln.

 

5. Ziele setzen

Wird die Strecke gar zu eintönig und sind alle schon ein wenig erschöpft, ist der Klassiker „Am Ziel bekommst du…“ (Achtung: Ein Eis gibt es nicht überall zu kaufen, nicht zu viel versprechen!). Man kann auch aller zehn Minuten oder aller 500 Schritte ein Gummibärchen verteilen.

 

6. Nach der Wanderung ist vor der Wanderung!

„Und, wollen wir mal wieder wandern gehen?“ Die Frage werden Kinder nur dann begeistert bejahen, wenn sie von der letzten Wanderung schöne Erinnerungen haben. Genauso wichtig wie eine gute Vorbereitung ist es also auch, für einen gelungenen Rückblick zu sorgen.

Toll, wenn ein Spielplatz auf der Route liegt © FlickR/badkleinkirchheim

Toll, wenn ein Spielplatz auf der Route liegt

© FlickR/badkleinkirchheim

Schließt eure Wanderung, egal wie anstrengend oder nervig sie auch war, mit einem gemeinsamen schönen Erlebnis ab: Esst ein Eis am Parkplatz, spielt zum Abschluss alle Fangen, macht ein witziges Gruppenfoto von euch in euren regennassen Sachen, feiert Junior für seine erste allein gelaufene Strecke oder flechtet für alle einen Sieger-Blumenkranz. Ein ehrlich gemeintes Lob, das die Leistung eurer Kinder gebührend anerkennt, geht kleinen Wanderern runter wie Öl und sorgt für einen Motivationsschub für die nächste Wanderung!

 


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Kommentar als Gast schreibenKommentare (4)

  • Jakob

    Hey,

    „Zungenbrecher extrem: Einen etwa walnussgroßen (gesäuberten!) Kiesel in den Mund nehmen und versuchen, etwas deutlich zu sagen; “

    vorallem sehr lustig wenn dann die Bergrettung kommt. Aber zumindest gibt’s ja noch den heimlich Griff. Der funktioniert auch… manchmal.

    lg

    Antworten | 1. August 2018
  • MB

    Vorsicht beim Engelchen-Flieg-Spiel. Eine Bekannte hat ihrer kleinen Tochter dabei einmal den Arm ausgekugelt. Und die Ärztin sagte später, dass dies wohl sehr oft passiert.

    Antworten | 27. April 2018
  • Danke für die tollen Spieletipps! Das Stocklaufen werde ich nächste Mal gleich testen! Für meine Kids ist es immer wichtig, dass sie schon mal ihren eigene Rucksack mitnehmen dürfen. Beim Packen wird schon mal lang überlegt, was alles auf die Wanderung mit soll, dann steigt gleich die Vorfreude.Wir schauen auch immer, dass wir irgendwo an einem Hof mit Tieren oder sogar einem Streichelzoo vorbeikommen, dann sind die Kleinen glücklich und wir können alle entspannt den Tag genießen!

    Antworten | 8. Juli 2016
  • Ein willkommener Helfer sind auf unseren Wanderungen Kletterseile: Mit diesen werden unsere Kleinen zu Pferden, sie dienen zum Abseilen von Hängen und auch „wichtige“ Lasten wie Steine und Stöcke können hinterher gezogen werden.

    Antworten | 26. August 2013

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