Mit Windelkind auf ReisenGastbeitrag: Was ihr zum Wickeln unterwegs wissen müsst

Eltern, die mit Windelkind verreisen wollen, machen sich oft Sorgen darüber, wie das Wickeln unterwegs funktionieren soll. Wird es am Reiseziel Windeln zu kaufen geben? Was muss ich mitnehmen? Wo werde ich wickeln können? Keine Angst: So schwierig ist das nicht.

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Wickeln unterwegs in anderen Ländern - gar nicht so schwierig! © Susanne Frank/Kidsontheroad.de

Wickeln unterwegs in anderen Ländern - gar nicht so schwierig!

© Susanne Frank/Kidsontheroad.de

Susi, überzeugte Globetrotterin, berichtet in ihrem Blog Kidsontheroad.de über das Reisen mit Kleinkindern. Was lag näher, als sie nach ihren Erfahrungen mit Wickelkindern auf Fernreisen zu fragen? Hier sind die wichtigsten Tipps für euch.

Zunächst einmal: Wickelkinder erfordern zwar unterwegs eine gewisse Logistik, sie sind aber meist unkompliziertere Reisebegleiter als Kinder, die gerade trocken geworden sind. Zumindest entfällt so die ständige Suche nach Toiletten, und Eltern leben nicht in ständiger Nervosität, dass in Mietwagen, Flugzeug oder Hotelbett etwas danebengeht.

 

Mit etwas Vorausplanung spricht gar nichts dagegen, mit Wickelkindern auch Fernziele anzusteuern.

 

Windeln mitnehmen oder vor Ort kaufen?

Bei kurzer Reisedauer (2 Wochen oder weniger) und ausreichend Platz im Gepäck (weil etwa mit dem Auto verreist wird) kann es durchaus sinnvoll sein, einen Windelvorrat für die gesamte Reise einzupacken. So spart ihr Zeit, oft auch Geld, und könnt bei eurer gewohnten Windelsorte und -größe bleiben.

Bei längerer Reisedauer und Flugreisen ist dies aber weder praktikabel noch nötig. Ein Vorrat für die ersten paar Tage reicht für die meisten Ziele völlig aus.

 

TippWindeln gibt es definitiv in allen gängigen Reiseländern –auch außerhalb Europas- zu kaufen. Einstellen müsst ihr euch allerdings auf Unterschiede in Verfügbarkeit und Preisen.

 

Die in Deutschland so beliebten Pampers sind in vielen Ländern verbreitet, u. a. auch in Thailand oder Südafrika. Allerdings sehen sie oft etwas anders aus als zu Hause und sind fast immer die teuersten Windeln im Angebot, je nach Reiseland teils erheblich teurer als in Deutschland. So haben wir in Italien schon Pampers gesehen, die mehr als das Doppelte kosteten als zu Hause. Dazu kommt, dass die im Verhältnis preiswerteren Großpackungen in Urlaubsorteneher selten zu finden sind.

Das beste Angebot findet ihr immer in Städten und in den größten Supermärkten. In den USA zum Beispiel ist das Windelangebot (etwa bei „Target“ oder „Walmart“) überwältigend.

Bei einer Rundreise kann es daher sinnvoll sein, sich in einem größeren Ort mit einem Windelvorrat einzudecken. Außerhalb westlicher Länder ist dies sehr ratsam, da es zum Beispiel in kleineren Orten in Asien auch mal schwierig werden kann, überhaupt Windeln aufzutreiben.

Gibt es keinen großen Supermarkt, lohnt sich oft der Gang in die nächste Apotheke oder auch in kleinere „Tante-Emma“-Läden. Ist der Ort einigermaßen touristisch, wird man früher oder später fündig werden.

 

Was, wenn aber nun keine Pampers, sondern nur einheimische oder unbekannte Marken im Regal liegen?

Ausländische Windelmarken sind so vielfältig in ihrer Qualität, dass sich dazu keine Pauschalempfehlung abgeben lässt. Da hilft nur ausprobieren oder sich Rat holen bei anderen Touristen mit Wickelkindern.

Vorsicht ist geboten bei billigen Plastikwindeln, wie es sie etwa in der Türkei oft zu kaufen gibt. In heißem Klima entwickeln empfindliche Popos darin schnell einen Ausschlag oder Pilz. (Apotheken in tropischen Ländern führen aber meist gute Salben dagegen.)

In Osteuropa sind Windeln häufig parfümiert, was auch nicht jede Babyhaut verträgt.

Gute Erfahrungen haben wir mit den in Asien weit verbreiteten MamyPoko-Windeln gemacht.

TippFür den Windelkauf solltet ihr auf jeden Fall das entscheidende Wort in der Landessprache kennen: In den USA heißen Windeln „diapers“, während man im britischen Englisch von „nappies“ spricht. „To change a baby“ heißt nicht, dass jemand euer Kind umtauschen möchte, es bedeutet einfach nur „wickeln“ (auch „to change a diaper/nappy“).

 

Das ist auch insofern wichtig, als ihr sicher des Öfteren nach einem Platz zum Wickeln werdet fragen müssen.

 

Wo wickeln unterwegs?

Ein Plätzchen zum Windelwechseln findet sich auf Reisen überall © Susanne Frank/Kidsontheroad.de

Ein Plätzchen zum Windelwechseln findet sich auf Reisen überall

© Susanne Frank/Kidsontheroad.de

Eine Fülle öffentlicher Wickeltische wie in Deutschland findet ihr außerhalb Europas nur in den USA oder in den großen asiatischen Metropolen. (Neben Restaurants sind dort Malls gute Anlaufstellen.) Selbst in Südeuropa sind Wickeltische im öffentlichen Raum bei Weitem nicht so verbreitet wie bei uns. Hier ist also etwas Kreativität gefragt.

Einige Vorschläge für improvisierte Wickelstationen:

  • Nebenräume in Restaurants (auf freundliche Nachfrage findet sich fast immer eine stille Bank)
  • Wiesen
  • Parkbänke
  • Autositz
  • Kofferraum
  • Strandliege
  • Buggy/Kinderwagen

 

Irgendeine Möglichkeit bietet sich eigentlich immer. Wenn ihr einen gewissen Abstand zu euren Mitmenschen haltet, beschwert sich darüber im Normalfall niemand.

Achtet beim Outdoor-Wickeln vor allem in den Tropen auf Mückenattacken! Der Geruch zieht alle möglichen Insekten magisch an, und ein verstochener Windelbereich ist für euer Kind eine Qual.

Doch auch hierzulande lauert Gefahr. Unsere Tochter holte sich beim Wickeln unter Schwarzwaldtannen schon eine Zecke! In der Natur also idealerweise zügig und zu zweit wickeln, einer macht den Aufpasser und schirmt das liegende Kind ggf. auch gegen die Sonne ab.

Da Mülleimer im Ausland oft schwer zu finden sind, solltet ihr immer kleine Plastikbeutel parat haben für den möglicherweise langen Weg zur nächsten Entsorgungsstation. Ebenso wichtig ist natürlich die tägliche Wechselgarnitur und eine „wickelfreundliche“ Kleidung unterwegs wie zum Beispiel weiche Hosen ohne Knöpfe oder Leggins statt Strumpfhosen.

Womit wir schon beim Thema „Packen für Windelkinder“ sind.

 

Was solltet ihr von zu Hause mitbringen?

Neben besagten Plastiktüten (kleine Brotbeutel) und Windeln für die ersten Tage gehört unbedingt eine ordentliche Ration eurer gewohnten Feuchttücher (engl. „babywipes“) ins Gepäck. Erstens weil man damit unterwegs nicht nur Babypopos, sondern auch Hände, Münder, Klobrillen, Stühle etc. abwischen kann.

Gute Feuchttücher sind vielleicht das wichtigste Utensil für reisende Eltern überhaupt.

Vor allem aber ist es in vielen Ländern schwierig, die unparfümierten Tücher für sensible Babyhaut zu bekommen, wie wir sie aus deutschen Drogerien kennen.Das gleiche gilt für Wundcremes. Da diese klein und sparsam im Verbrauch sind, würde ich davon eine für die ganze Reise ausreichende Menge mitnehmen.

Die „Johnson’s“-Produkte aus den USA sind weltweit verbreitet und von guter Qualität. Ansonsten müsst ihr halt ausprobieren, was euer Kind verträgt.

Wirklich schwierig zu finden sind vielerorts Schwimmwindeln und die saugfähigen Wickelunterlagen, die es in jeder deutschen Drogerie gibt. (In Südostasien haben wir unser Baby teilweise auf Inkontinenzunterlagen für Erwachsene gewickelt.) Auf einer längeren Reise ist wohl am einfachsten, ein altes Handtuch oder Mulltuch dafür zu verwenden.

Schwimmwindeln würde ich mitbringen, wenn ihr nicht gerade in einen großen, südeuropäischen Badeort reist, wo diese oft zu bekommen sind.

Falls ihr mit dem Flugzeug unterwegs seid, denkt unbedingt an einen mehr als ausreichenden Windelvorrat im Handgepäck! Bei Flugverspätungen oder verlorenem Gepäck kann es sonst schnell kritisch werden.

Wir verbrachten einmal nach einem verpassten Anschlussflug eine unplanmäßige Nacht auf Kreta und mussten am nächsten Morgen den Rückflug mit einer einzigen Windel antreten!

Eine Packliste und weitere Tipps zum Fliegen mit Windelkind findet ihr auf KidsAway im Artikel „Wickeln im Flugzeug“.

Welche Erfahrungen habt ihr mit Wickelkindern auf Reisen gemacht? Könnt ihr weitere Tipps geben?
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