Reisevorbereitung für Familien16 Zaubertricks, die das Reisen mit Kindern einfacher machen – versprochen!

Reisen mit Kindern ist oft anstrengend, das stimmt. Aber ein Stress-Alptraum mit null Erholung muss es nicht sein. Damit ihr alle zusammen im Urlaub eine schöne Zeit habt – egal, wohin eure Reise geht –, haben wir die wichtigsten Erfahrungen unserer reiseerprobten Redaktion gesammelt.

von KidsAway-Redaktion


Reisen mit Kindern kann ganz einfach sein, wenn man ein paar Tricks beherrscht © alena yakusheva - Fotolia.com

Reisen mit Kindern kann ganz einfach sein, wenn man ein paar Tricks beherrscht

© alena yakusheva - Fotolia.com

Elternsein ist anstrengend, egal wo man gerade ist. Ob ihr unterwegs oder daheim seid, ist eigentlich egal: Eure Kinder werden immer irgendwann Blödsinn machen, einen Wutanfall bekommen oder sich weigern, ihr Gemüse zu essen. Genauso fordernd wie der Alltag mit Kindern ist natürlich auch das Reisen mit den Lütten.

Bevor ihr stöhnt, dass ihr dann lieber gar nicht verreisen wollt (oder nach einem Hotel mit Ganztags-Kinderprogramm sucht), dreht den Satz besser um: Wenn ihr auf Reisen verzichtet, wird euer Alltag mit den Kindern trotzdem anstrengend und stressig sein. Nur fehlen euch dann die schönen Erlebnisse und Erinnerungen an euren gemeinsamen Urlaub, an bestandene Herausforderungen und bewältigte Missgeschicke. Und das wäre doch wirklich schade!

Hier sind also die wichtigsten Tricks der reiseerprobten Eltern in der KidsAway-Redaktion – damit eure nächste Reise eine wunderbare Erfahrung für euch alle wird. Probiert es aus!

 

1. Macht langsam. Gaanz langsam.

Versucht bloß nicht, genauso viele Aktivitäten, Besichtigungen oder auch nur Erledigungen in einen Reisetag zu stopfen wie in euren kinderlosen Zeiten. Selbst wenn euer Baby nur im Kinderwagen liegt, den Rummel wird es trotzdem mitbekommen und nicht begeistert sein.

Kinder (und Eltern) brauchen im Urlaub Zeit, um sich zu erholen, zu spielen und in Ruhe ihre Umgebung zu entdecken – oder auch nur, um einfach mal in den Himmel zu schauen. Statt in wohlmeinender Absicht einen Plan voll toller Kinderbeschäftigungen und Attraktionen zusammenzustellen, lasst euch lieber besonders viel freie Zeit und plant höchstens zwei Unternehmungen pro Tag. Dann genießt ihr die wenigen Aktivitäten umso intensiver und kommt erholt zurück – alle.

 

2. Bezieht die Kinder in die Urlaubsplanung ein.

Schon kleinere Kinder können vom Beginn der Reiseplanung an einbezogen werden. Fragt sie, wohin sie gern reisen würden und erzählt ihnen von euren Wünschen. Zeigt ihnen, welche Unterkünfte zur Wahl stehen und lasst sie ihre Meinung dazu sagen. Und natürlich dürfen und sollten Kinder auch ein Mitspracherecht dabei haben, was ihr im Urlaub unternehmt.

Das heißt nicht, dass Kinder über ihre Eltern bestimmen sollen – aber es ist genauso ihr Urlaub wie eurer, daher haben sie natürlich ein Mitsprache- und Vetorecht. Das hilft außerdem gegen Ängste und Unsicherheiten vor der Reise und weckt Vorfreude!

 

3. Gebt euren Kindern etwas, worauf sie sich freuen können.

Apropos Vorfreude: Kinder wollen gern genau wissen, was sie im Urlaub erwartet, und worauf sie sich dort freuen können. Erzählt ihnen also möglichst konkret, was ihr an eurem Reiseziel unternehmen werdet.

Je nach Alter freuen sich Kinder über die Aussicht auf einen Eisbecher, einen Spaziergang zum Meer, das Bezwingen eines Berggipfels oder das Sichten eines echten Kängurus. Unterschätzt nicht die Zielstrebigkeit, mit der Kinder solche Pläne verfolgen und die ihnen beim Durchhalten auf der anstrengenden Anreise hilft.

 

4. Bereitet eure Kinder auf die Reise vor.

Zur Reisevorbereitung gehören nicht nur  Kinderreisepass, Impfungen und gepackte Taschen, sondern auch eine Vorstellung davon, was einen bei der Anreise erwartet. Beginnt eure Erzählungen vom Urlaub also nicht erst mit der Ankunft im Hotel, sondern geht gemeinsam mit den Kindern die Strecke bis dorthin durch: Vom letzten Rundgang durch eure Wohnung (nichts vergessen?) über die Fahrt zum Flughafen (wie funktioniert so ein Taxi?) bis zum Einchecken und Boarding im Flugzeug (wie lange müssen wir dort warten, was ist erlaubt, wie verhalten wir uns bei der Sicherheitskontrolle und am Sitzplatz?).

Kinder sind ruhiger und entspannter, wenn sie wissen, was sie im nächsten Schritt erwartet und was sie dann tun müssen. Und ruhige Kinder sind genau das, was Eltern auf der Reise brauchen!

 

5. Packt nicht zu viel ein.

Nicht zu viel einpacken, regelmäßig pausieren, für Beschäftigung sorgen - einfache Tricks gegen stressige Autoreisen © ChiccoDodiFC - Fotolia.com

Nicht zu viel einpacken, regelmäßig pausieren, für Beschäftigung sorgen - einfache Tricks gegen stressige Autoreisen

© ChiccoDodiFC - Fotolia.com

Wie schlimm ist es wirklich, im Urlaub mal ein T-Shirt zu wenig dabeizuhaben? Und wie anstrengend ist es im Gegenteil, schon bei der Anreise unter der Last zu vieler Koffer und Taschen zu stöhnen? Fast alle Reisenden sind sich beim Auspacken nach dem Urlaub sicher: Wir hatten zu viel mit.

Es ist eine der härtesten Herausforderungen für reisende Eltern, aber mit der Zeit könnt ihr richtig gute Gepäckreduzierer werden. Fast alles, was ihr wirklich braucht, könnt ihr auch unterwegs besorgen – oder eine Weile darauf verzichten. Wer weniger mit sich herumschleppt, der ist freier – sowohl in seiner Bewegung als auch in seiner Seele!

 

6. Macht regelmäßig (Spiel-)Pause.

Kinder können nicht allzu lange stillsitzen, ruhig sein oder sich auf eine Sache konzentrieren. Wer das weiß und ihnen daher regelmäßig die Gelegenheit bietet, „Dampf abzulassen“, der kann im Gegenzug oft (nicht immer…) mit freundlichen, kompromissbereiten Reisegefährten rechnen.

Egal, ob es eine lange Autofahrt, eine Wanderung oder ein Stadtbummel ist – in regelmäßigen, altersgerechten Abständen solltet ihr Pausen einlegen und euren Kids Abwechslung bieten – einen Spielplatzbesuch, ein Picknick auf der Wiese oder auch ein Nickerchen auf eurem Schoß.

 

7. Nehmt Snacks mit. Immer und überallhin.

Kinder haben kleine Mägen und wenig Sitzfleisch. Sie essen daher oft nur Spatzenportionen und sind entsprechend schnell wieder hungrig, werden quengelig und schlecht gelaunt – was gerade auf Reisen wirklich kein praktikabler Zustand ist.

Haltet eure Kinder bei Laune, so lange und so gut es geht – und packt dafür immer eine Notration an haltbaren, energiereichen Snacks ein. Strategisches Nachfüllen des Vorrats in Supermärkten, am Hotelbuffet oder an Tankstellen ist reiseerfahrenen Eltern schon in Fleisch und Blut übergegangen; genauso wie rationiertes Ausgeben der Snacks in kleinen Nach-und-nach-Portionen.

 

8. Habt immer eine (verschließbare) Trinkflasche dabei.

Besonders für kleine Kinder ist eine eigene Trinkflasche auf Reisen ein Segen: Sie verhindert Kleckerei und spart somit Wäsche, und gleichzeitig schont sie euer Reisebudget, weil ihr sie immer wieder auffüllen könnt.

Außerhalb Mitteleuropas kommen Trinkbrunnen und öffentliche Wasserhähne leider nicht mehr in Frage. Habt ihr mehrere Kinder, könnt ihr dann aber immer noch große (und günstigere) Flaschen oder Tetrapaks auf die Trinkflaschen verteilen.

 

9. Verlasst euch nicht auf das Inflight Entertainment im Flugzeug.

Richtig, fast jeder Interkontinentalflug bietet heute ein umfangreiches Bordprogramm, und wenn das läuft, dann brauchen und wollen die allermeisten Kinder kein anderes Spielzeug mehr. Aber hin und wieder hat man eben Pech und der Monitor am eigenen Sitz ist kaputt, die Filme sind alle doof oder das Programm ist nur auf Englisch zu sehen. Auf Kurz- und Mittelstrecken und bei vielen Charterfliegern ist Bordprogramm ebenfalls Mangelware.

Da auch ein kurzer Flug mit gelangweilten, genervten Kindern seeehr lang werden kann, solltet ihr immer einen Plan B haben. Das kann ein Vorlesebuch oder ein Kartenspiel sein, es geht natürlich auch ein mit Apps und Filmchen vollgeladenes Tablet.

 

10. Seid sparsam mit Elektronikspielzeug und Multimedia.

Fliegen mit Kindern - kein Problem, wenn man weiß, was zu beachten ist © travnikovstudio - Fotolia.com

Fliegen mit Kindern - kein Problem, wenn man weiß, was zu beachten ist

© travnikovstudio - Fotolia.com

iPad & Co. sind extrem zuverlässig, wenn es um das Ruhigstellen von Kindern geht, das ist geradezu beängstigend. Sobald man die Daddelkiste rausholt, ist alles andere uninteressant. Das Problem: Kinder gewöhnen sich sehr schnell an diese verlockende Beschäftigung und können bald nichts anderes mehr.

Wir wollen damit nicht sagen, dass Unterhaltungselektronik böse und schlecht für Kinder ist – dafür finden wir sie viel zu praktisch. Aber sie sollte nie das erste Angebot zur Beschäftigung sein und auch nicht als einzige Option zur Verfügung stehen.

 

11. Nehmt immer ein Set Wechselsachen pro Kind mit.

Murphys Gesetz besagt, dass sich ein Kind genau dann vollkleckert, in einen Bach fällt oder reisekrank wird, wenn man keine Wechselsachen dabei hat. Schlagt dem Gesetz ein Schnippchen und packt immer einen Satz Wechselkleider ins Handgepäck oder in den Tagesrucksack – im besten Fall braucht ihr sie nicht, im schlechtesten habt ihr sie dabei.

 

12. Haltet immer ein paar kleine Überraschungen parat.

Direkt neben den immer verfügbaren Notfall-Snacks und den Wechselsachen liegen in der Tasche von Eltern-Reiseprofis ein paar Kleinigkeiten, die man in bestimmten Situationen hervorzaubert. Eine schöne Murmel, ein Modellauto oder ein kleines Figürchen, ein Pixibuch oder einen Satz Flechtbänder kann zur Ablenkung bei langweiligen Wartezeiten dienen, ein trauriges Kind aufheitern oder ein nörgelndes Kind noch ein Weilchen bei der Stange halten.

Reist ihr nach Hause, könnt ihr die Kleinigkeiten den Kindern an eurem Urlaubsziel als Gastgeschenk oder Andenken schenken.

 

13. Sucht euch eine kinderfreundliche Unterkunft.

In einer fremden Umgebung ist die Unterkunft für eure Kinder als Rückzugsort und Heimat auf Zeit sehr wichtig. Investiert also genug Mühe und Geld in ein wirklich gutes, euren Ansprüchen und Bedürfnissen entsprechendes Quartier. Das kann ein Ferienhaus oder eine Privatwohnung anderer Leute sein, auch Hostels oder Campingplätze sind für Urlaub mit Kindern wunderbar geeignet.

Tipp: Ein kurzer Rundgang, bei dem ihr eure Unterkunft vor dem Einzug auf Kindersicherheit prüft, spart euch viel Ärger und eventuell Schlimmeres!

Ein kleiner Kühlschrank und eine Mikrowelle (oder eine Kochplatte) sind für Familien lebensrettend, weil man sich damit unabhängig von Restaurant-Öffnungszeiten eine Mahlzeit oder ein heißes Getränk auf dem Zimmer bereiten kann. Daneben spart ihr auch noch Zeit (keine Wartezeiten im Restaurant) und Geld (keine Restaurantpreise).

Die Kür: eine Badewanne. Kleine Kinder lassen sich viel leichter baden als duschen, und eine Wanne ist eine enorm beliebte Spielgelegenheit (für Babys könnt ihr auch das Handwaschbecken mit einem Stöpsel zur Badewanne umfunktionieren). Darüber hinaus bietet eine Wanne immer die Möglichkeit für eine kleine Handwäsche – wenn die Wechselsachen nicht ausreichen sollten.

 

Mehr Tipps zu kinderfreundlichen Unterkünften findet ihr in diesem Beitrag.

 

14. Erkundigt euch vorher, wo ihr Wäsche waschen könnt.

Kinder werden schneller schmutzig, als man sie umziehen kann – auf Reisen ganz besonders. Eine Gelegenheit zum Waschen in der Nähe eurer Unterkunft ist daher im Urlaub eine tolle Sache, die euch Zeit und Nerven spart.

Bei kurzen Reisen genügt ein Waschbecken für eine Notfall-Handwäsche. Aber wenn ihr mehrere Wochen unterwegs seid, wird die eine oder andere Wäsche zwischendurch unumgänglich – und dann sind Waschsalons oder ein günstiger Wäscheservice im Hotel Gold wert.

 

15. Erinnert euch, wie es war, klein zu sein.

Wie schnell ist man genervt von den Kindern, die nicht geduldig Schlange stehen, im Restaurant still sitzen oder im Auto länger als fünf Minuten ohne Streit mit dem Bruder auskommen können. All die neuen Eindrücke einer Reise sind für Kinder noch viel schwieriger zu bewältigen und zu verarbeiten als für Erwachsene.

Versetzt euch immer wieder in die Lage eurer Kinder und stellt euch vor, wie eure Reise aus ihrer Perspektive aussieht. Dabei hilft es durchaus manchmal, auf die Knie zu gehen.

 

16. Erinnert euch daran, warum ihr all das macht.

Es ist einfach, sich von den vielen kleinen Notwendigkeiten einer Reise davon ablenken zu lassen, was wirklich wichtig ist. Wenn euch ein quengelndes Kind, die Suche nach einem Wickeltisch oder das sperrige Gepäck so in Beschlag nehmen, dass ihr nur noch am Hetzen und Meckern seid, dann schaltet bewusst einen Gang zurück.

Atmet tief durch und denkt daran, warum ihr diese Reise gebucht habt. Ihr wollt gemeinsam mit euren Kindern reisen – und gemeinsam eine schöne Zeit haben. Das beginnt immer mit einem Lächeln, und so etwas ist zum Glück ganz schön ansteckend!

 

Habt ihr auch einen absolut wirksamen Zaubertrick für das Reisen mit kleinen oder großen Kindern? Teilt ihn mit uns!

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