MückenWie ihr eure Kinder vor den kleinen Vampiren schützt

Bösartige Moskitos, die in schwarzen Schwärmen über Wanderer herfallen, trifft man im Ostseeurlaub zum Glück nicht an – aber auch die heimischen Mücken können den Sommer zur Qual machen. Hier erfahrt ihr, wie ihr eure Kinder und euch schützen könnt.

von KidsAway-Redaktion

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Mücken, nein danke © lantapix/Fotalia

Mücken, nein danke

© lantapix/Fotalia

Es gibt unzählige Mückenarten, von denen längst nicht alle auf unser Blut aus sind – die großen Schnaken (so heißen Mücken in Süddeutschland), Taufliegen (die Österreich oft als „Mücken“ bezeichnet werden), und Trauermücken zum Beispiel sind für uns Menschen harmlos.

Kriebelmücken und Gnitzen hingegen, die eher wie kleine Fliegen aussehen, können sehr schmerzhaft beißen und sogar Blutergüsse verursachen.

 

Die Blutsauger-Parade

Am weitesten in Europa verbreitet ist die Culex-Stechmücke, deren Weibchen das Protein aus dem Blut ihrer Wirte brauchen, um Eier legen zu können. Außerhalb der Fortpflanzungszeit ernähren sie sich ganz unschuldig von Nektar! Die aggressiveren Anopheles-Mücken und Aedes-Mücken, die Malaria und Gelbfieber übertragen können, kommen in Europa nicht vor. Bei „Moskitos“ handelt es sich ebenfalls um ganz normale Stechmücken. Gegen Moskitos im Tropenurlaub könnt ihr also prinzipiell dieselben Schutzmaßnahmen wie gegen „deutsche“ Stechmücken anwenden.

Im europäischen Raum und generell in Breitengraden, die ein Stück entfernt vom Äquator liegen, sind Stechmücken einfach lästig, übertragen aber in der Regel (!) keine schweren Krankheiten. Aber der Juckreiz, den der Stich einer Mücke auslöst, kann empfindliche Personen in den Wahnsinn treiben; die allergische Reaktion des Körpers auf die Proteine, mit denen die Mücke das Blut schön dünn und trinkfähig macht, kann gerade bei Kindern zu starken Schwellungen führen.

Dazu kommt, dass man kleinen Kindern kaum sagen kann, dass Kratzen das Jucken nur noch schlimmer macht; aufgekratzte Stiche können sich entzünden und dann richtig fies werden.

 

Mücken abwehren – so geht es am besten

Die beste Schutzmaßnahme ist ganz einfach: Vermeiden.

Dazu ist es gut zu wissen, dass Stechmückenweibchen am aktivsten kurz nach der Fortpflanzung sind; sie halten sich dann in der Nähe von Wasser auf, wo sie ihre Eier ablegen. Schlagt euer Quartier also nicht an stehenden Gewässern auf, setzt euch nicht abends auf feuchte Wiesen oder an Waldränder und deckt Regentonnen im Garten ab.

Tagsüber und im Sonnenschein sind Culex-Mücken weniger aktiv, und Wind mögen sie natürlich auch nicht.

Mit der richtigen Kleidung ist schon viel gewonnen – weite, langärmelige Shirts, lange Hosen und vor allem Socken! Mücken mögen dunkle Farbtöne, daher solltet ihr eher helle Kleidung tragen; und eine Jeans schützt natürlich besser vor den lästigen Rüsseln als eine dünne Leinenhose. Für Gegenden mit extremem Mückenaufkommen, zum Beispiel Skandinavien, könnt ihr im Outdoor-Handel auch speziell gewebte und/oder imprägnierte Anti-Moskito-Kleidung oder Hüte mit einem Insekten-Schleier kaufen.

Culex-Mücken stechen bevorzugt schlafende Wirte, weil die sich nicht bewegen und anhand ihrer Kohlendioxid-Ausatemwolke schnell gefunden sind. Haltet also immer die Insektennetze im Zelteingang geschlossen und hängt im Haus ein Moskitonetz über eurem Bett (und dem der Kinder!) auf.

Wichtig: Die Ränder des Netzes unter die Matratze stecken, tagsüber das Netz hochbinden und unten zuknoten! Fliegengittermaschen dürfen höchstens 2 Millimeter groß sein, sonst schlüpfen Mücken einfach durch.

Der Kinderwagen kann ebenfalls ganz einfach mit einem dünnen Netz geschützt werden. In südlichen Urlaubsländern ist die Klimaanlage im Zimmer eine gute Alternative zum Moskitonetz, weil Mücken sich an Wärme orientieren. „Licht aus im Zimmer“ ist daher nur begrenzt richtig – das Licht ist den Mücken egal, sie orientieren sich an der Wärme der Lichtquelle.

Da Mücken ihre Opfer auch anhand von Duftstoffen finden, empfiehlt es sich, den eigenen Duft zu überdecken – hier kann schon eine kalte Dusche helfen, da die Biester nicht nur wärmesensibel sind, sondern auch den Geruch von Schweiß mögen.

 

So lassen sich Mücken wirkungsvoll vertreiben

Mückenstecker, Duftkerzen und Räucherspiralen verströmen abschreckende Pyrethroide, die aber die Atemwege belasten können; Kleinkinder und Schwangere sollten daher lieber darauf verzichten. Achtet immer auf ausreichende Belüftung!

Ätherische Öle wie Zitroneneukalyptus, Nelken und Lavendel sind eine unbedenklichere, aber weniger wirksame Alternative. UV-Lampen, die Insekten anziehen und verbrennen, wirken auf Mücken übrigens gar nicht, genauso wenig wie hochfrequent piepende Geräte.

 

Einreiben: die beste Methode?

Gängige Insektenschutzmittel, sogenannte Repellents, sind Anti Brumm, Care plus, Off! oder Nobite. Sie enthalten meist das Nervengift Diethyltoluamid (DEET), das Augen und Schleimhäute reizt; bei Schwangeren und Kindern unter drei Jahren, die vielleicht auch mal ein Stück Haut ablecken, solltet ihr sicherheitshalber darauf verzichten!

Die einzige wirksame Alternative zu DEET ist der Wirkstoff Icaridin (auch Bayrepel), der seit 1998 in Autan-Produkten enthalten ist (mit einer Ausnahme: Autan Family Care Softspray, das weiterhin DEET enthält) und auch gegen Zecken wirkt. Die Stiftung Warentest bescheinigt dem Pumpspray „Anti Brumm Forte“ auf DEET-Basis und „Autan Protection Plus“ mit Icaridin die größte Wirksamkeit: etwa sieben Stunden (wobei das Autan-Produkt wesentlich schlechter vor Anopheles- und Aedes-Mücken schützt).

Repellents werden großzügig auf alle Hautflächen aufgetragen, die gestochen werden können – also auch unter dünnen T-Shirts! Sprays verteilen sich besser, können aber versehentlich eingeatmet werden, also Vorsicht. Denkt daran, dass ganz normale Bewegung, Schwitzen und natürlich Baden die Repellents von der Haut schnell wieder abreiben. Regelmäßiges Wiederholen ist essenziell.

 

Erfahrungsbericht

Sonnencreme schützt übrigens immer noch wirksam vor Sonne, wenn ein Repellent darüber aufgetragen wurde. Die Reihenfolge sollte immer Sonnencreme – Repellent sein.

 

Helfen Hausmittel gegen Mücken?

Pflanzliche Repellents, die auf ätherischen Ölen von Nelken, Basilikum, Teebaum oder Zitronella basieren, sind leider wesentlich weniger wirksam und können Augen und Schleimhäute nicht weniger reizen als chemische Mittel. Ein Test der Stiftung Warentest im Jahr 2010 attestierte diesen Mitteln eine sehr geringe Wirkung von höchstens zwei Stunden; für einen Grillabend draußen könnte das allerdings ausreichen.

Noch unwirksamer haben sich in Tests Hausmittel wie duftende Kräuter (empfohlen werden meist Lavendel, Tomaten oder Basilikum), das Essen von Knoblauch oder das Trinken von Alkohol erwiesen.

Naturheilpraktiker empfehlen das homöopathische Mittel Staphisagria in der Potenz D3 zur Vorbeugung von Mückenstichen.


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Kommentar als Gast schreibenKommentare (4)

  • Wir benutzen immer Mückenspray und versuchen sonst auch vieles um Mückenstiche vorzubeugen. Das kann natürlich nicht immer funktionieren aber so dramatisch sind ein, zwei Stiche ja zum Glück auch nicht. 🙂

    Antworten | 4. November 2019
  • danke!

    Antworten | 20. August 2019
  • neu (2014) gibt es jetzt in Deutschland ein Spray, das wir auf einer Reise nach Südafrika ausprobiert haben, heisst incognito und hat in England schon 3x hintereinander den Preis für das beste natürliche Spray gewonnen. Kein Stich .

    für drinnen benutzen wir seit einiger Zeit einen Raumerfrischer, der auch 100% natürlich ist, eine kleine handliche Dose, Deckel auf – fertig. Heisst „Natural Fresh“.

    Antworten | 15. Februar 2015
  • Lisa Reimann

    Oft sind meine Familie und ich am Wochenende campen. Wir verbringen viel Zeit in der Natur und toben mit den Kids. Doch vermehrt fanden wir abends bei jedem von uns Zecken. Ich wollte versuchen dagegen vorzubeugen und informierte mich im Internet. Ich fand ein Mittel, was man auf entsprechende Körperstellen aufsprüht – INEXPARAN Human – und geschützt ist. Es hilft auch gegen Milben, andere Insekten und ist geruchsneutral. Super Produkt. Ich kann es nur weiterempfehlen.

    Antworten | 2. Januar 2013

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