Reisebericht USAMietwagenrundreise durch New England mit drei Kindern

Zwei Wochen durch die wunderschönen Staaten von New England mit Mietwagen und drei Kindern. Wunderschöne Landschaften, tolle Nationalparks, Strand, Sightseeing und die Metropole Boston. Für jeden von uns war etwas dabei.

von travelista

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Boston © travelista

Boston

© travelista

Reisebericht verfasst von

travelista
am 12.05.2012

Informationen zur Reise

Reiseziel: USA
Reiseroute: Boston, Maine, New Hampshire, Vermont, Cape Cod, Rhode Island
Reisestart: August 2009
Reisedauer: 2 Wochen
Teilnehmer: 2 Erwachsene, 1 Kleinkind, 2 Teenager

Fernweh! Das Reiseziel stand für mich schnell fest: Ich wollte in die USA. Aber mit 5 Personen – wovon 4 davon für Erwachsene zahlen. Unmöglich? Und wohin? Ich wollte nicht um die halbe Welt fliegen, um 2 Wochen an einem Ort zu sein. Also am besten eine Rundreise. Ich wollte so viel wie möglich sehen. Im Mietwagen, wo man selber bestimmen kann wo es hingeht, wo man anhält. Aber kindgerecht sollte es auch sein. Und zwar so kindgerecht, dass die Reise meinen 12- und 14-jährigen Kindern, aber auch meinem Dreijährigen Spaß macht.

Die Autofahrten zwischen den einzelnen Punkten sollten nicht zu lang sein. So bin ich auf New England gekommen.

Die Reiseveranstalter bieten Mietwagenrundreisen für zwei Wochen an, in dieser Zeit fährt man durch alle New England Staaten. Die maximale zu fahrende Strecke war 4 Stunden an einem Tag. Also für Kinder gut machbar. An den meisten Orten waren zwei Übernachtungen geplant.

Ursprünglich hatte ich mir das so vorgestellt, dass ich für meine Familie mit einem Zimmer pro Hotel auskommen würde. In den USA gibt es ja vorwiegend Zimmer mit Queensize Betten – also zwei große Betten pro Zimmer. Der kleine Dreijährige hätte in einem Reisebett schlafen können.

Das war so aber über ein Reisebüro nicht buchbar, da die Veranstalter nicht 5 Personen in einem Zimmer buchen wollten.

Mir wurde gesagt, dass es die sogenannten Familienzimmer – mit zwei Schlafzimmern – in den USA nicht gibt.

Also immer zwei Zimmer pro Hotel buchen. Damit wird so eine Reise natürlich schon mal um einiges teurer. Und bei zwei gebuchten Zimmern wird dem Hotel gegenüber zwar der Wunsch geäußert, dass sie bitte nebeneinander liegen sollen und am allerbesten natürlich eine Verbindungstür haben sollen, aber eine Garantie dass das dann auch so ist, die bekommt man nicht.

Das hat mich alles erst mal ziemlich gestört und daraufhin habe ich mir meine geplante Reise versucht übers Internet zusammenzustellen – das heißt alle Hotels selber zu buchen. Da findet man dann auch hier und da Zimmer für 5 Personen.

Bei meiner geplanten Rundreise ging es aber um 8 Hotels und die hätte ich alle selbst buchen und sofort bezahlen müssen.

 

Reiseimpressionen

 

Ich habe mich dann doch für den bequemeren Weg über das Reisebüro entschieden. Die haben die Flüge, den Mietwagen und die Hotels gebucht.

Günstige Flüge für 5 Personen in den Schulferien zu bekommen ist ja immer so eine Sache. Wir haben das Glück, dass wir in Bayern leben und Schulferien bis Mitte September haben, so dass wir die günstigeren Flüge ab Ende August buchen konnten.

Gerade der Mietwagen war über das Reisebüro einfacher zu buchen. Ich wollte einen vollgetankten Wagen haben, was nicht unbedingt üblich ist. Aber nach einem langen Flug und nach deutscher Ortszeit mitten in der Nacht als erstes eine Tankstelle suchen, das wollte ich nicht. Außerdem wollte ich ein Navi mitbuchen und mich nicht über möglich fehlende Versicherungen mit der Vermietungsfirma auseinandersetzen. In den USA ist das Thema Versicherungen bei Mietwagen ziemlich wichtig – da sie dort andere Bestimmungen als in Deutschland haben.

Vor der Reise hatte ich mir alle gebuchten Hotels im Internet angesehen und mir dazu überlegt, was man unterwegs mit den Kindern vor Ort unternehmen kann.

 

Anreise

Wir hatten einen Direktflug von München nach Boston – Flugzeit 8 ½ Stunden. Natürlich wusste ich nicht was mich auf dem Flug mit meinem Kleinsten erwarten wird. Für ihn war es der erste Langstreckenflug. Er war beim Check in so super aufgedreht, dass ich mir dachte „das kann ja heiter werden“. Den Flug fand er super spannend. Langweilig wurde ihm nicht, wir haben aber auch alle abwechselnd mit ihm gespielt – und ich muss gestehen, dass er sich außerdem mit Gameboy und PSP seiner älteren Geschwister auch schon ganz gut auskennt. Geschlafen hat er während des Fluges gar nicht. Erst im Landeanflug ist er eingeschlafen – Klassiker, oder?

Die Einreise kann ja mit sehr langem Schlange stehen an der Immigration verbunden sein (besonders an den großen Flughäfen wie New York JFK). Wir haben das in Boston nicht so erlebt. 30 Minuten nach der Landung waren wir bereits am Mietwagenschalter.

Das Augenscannen und die Fingerabdrücke sind ab 14 Jahren Pflicht.

 

Jetlag

Der Dreijährige hatte damit auf der Reise in die USA überhaupt kein Problem. Er ist nach dem langen Flug, wo er ja nun nicht geschlafen hatte, im Hotel ins Bett „gefallen“ und hat bis morgens durchgeschlafen. Auch die nächsten Tage hat er geschlafen, als ob es keine Zeitverschiebung für ihn geben würde. Die beiden älteren Kinder haben die Zeitverschiebung so erlebt wie wir. Wir waren alle morgens früh wach. Die Umstellung hat so etwa 5 Tage gedauert.

Die Hotels waren alles in allem gut. Der Veranstalter hatte in seinem Programm drei verschieden Kategorien, die man buchen konnte. Wir hatten die einfachste Kategorie – Hotels mit drei Sternen. Zimmer mit Verbindungstür hatten wir nur in zwei Hotels. Bei den anderen gab es das nicht. Die Zimmer lagen auch nicht immer direkt nebeneinander, waren aber immer auf dem gleichen Flur.

Die Autofahrten waren für keinen von uns ein Problem. Wir hatten einen ziemlich großen Minivan gemietet, so dass die Kinder viel Platz hatten. Das Autofahren ist in Amerika – außer in den Großstädten – ja sowieso sehr entspannt durch die Geschwindigkeitsbegrenzung. Man fährt gemütlich durch die Gegend.

Alle zwei Tage Koffer ein und auspacken? Sicher, manche finden so eine Art Rundreise mit dem ständigen Koffer ein und auspacken stressig. Wir haben das nicht so empfunden. Meine Kinder haben ihre eigenen Koffer gehabt. Schmutzwäsche wurde in einer extra Tasche transportiert. So waren die Koffer meistens nicht voll. Auspacken tut man sie natürlich bei diesen kurzen Aufenthalten nicht. Man lebt zwei Wochen aus dem Koffer.

Wir hatten auch nicht Kleidung für zwei Wochen dabei, sondern eigentlich nur für fünf Tage. Ich wusste von den gebuchten Hotels, dass in vier davon Waschräume für Gäste vorhanden waren. Das heißt münzbetriebene Waschmaschinen und Trockner wie in einem Waschsalon. Die Maschinen sind in Amerika super groß und diese Waschsalongeräte brauchen auch nur eine halbe Stunde, bis sie durchgelaufen sind.

 

Kinderfreundlichkeit

Wird groß geschrieben – bzw. war selbstverständlich. In jedem Restaurant gab es etwas zum Malen und Kindermenus.

Mein 14 Jähriger gilt natürlich nicht mehr als Kind, aber selbstverständlich konnte er sich etwas von der Kinderkarte bestellen, wenn er das wollte – das war nie ein Problem.

 

Die Rundreise

Die ersten zwei Übernachtungen waren in Boston. Wir haben eine Bustour gemacht, bei der man ein und aussteigen kann, so wie man will. So haben wir die ganzen Sehenswürdigkeiten gesehen und als der Kleine nicht mehr stillsitzen wollte, sind wir ausgestiegen.

Außerdem haben wir uns Harvard angesehen, was meine älteren Kinder schon vom Namen her kannten und sehr interessant fanden.

Am zweiten Tag ging es nach Maine. Zuerst zu einem Zwischenstopp mit Outletmall-Besuch. In dieser Mall haben wir einen Tag verbracht. Es lohnt sich wirklich dort einzukaufen. Der Kleine hat diese große Shoppingtour gut mitgemacht – er durfte sich blinkende Turnschuhe aussuchen und ist mit denen den Tag durch die Gegend gehopst.

Einen Tag später ging es ganz in den Norden hoch fast an die Kanadische Grenze. Die Gegend ist bekannt für ihre Lobster, die man unterwegs überall essen kann. Sie werden in riesigen Töpfen draußen gekocht. Die Landschaft da oben ist wunderschön. Wir waren in dem Acadia National Park mit schönen Stränden und die Kinder konnten auf Felsen klettern.

Nach zwei Übernachtungen ging es dann nach New Hampshire (das war der weiteste Streckenabschnitt – 4 Stunden Autofahrt). Im Herbst – dem Indian Summer – ist es ein sehr beliebtes Reiseziel. Ende August waren die Blätter noch nicht gefärbt – aber das war nicht so schlimm.

Wir haben eine Wandertour durch den Franconia Notch State Park mit tollen Wasserfällen gemacht. Nach dem Tag der Autotour war es für die Kinder eine schönen Abwechslung, durch die Natur zu laufen. Mittags sind wir in einen kleinen Vergnügungspark mit einer Bärenshow gegangen. (Das war das Highlight für den Kleinen). Außerdem gab es eine Kletterwand, Bootfahren mit Wasserpistolen, Geisterhaus, Fahrt mit einer Bimmelbahn (für jeden war etwas dabei).

Vermont © travelista

Vermont

© travelista

Vermont: Allein die Autofahrten durch Vermont mit den hübschen roten Farmhäusern lohnen sich schon. Wir haben in dem kleinen Ort Stowe übernachtet. Mit den Kindern haben wir die Ben and Jerry Icecream Fabrik besichtigt – mit anschließendem Mittagessen bestehend aus Eis. Außerdem den Ort Woodstock, VT – mit wunderschönen Häusern – das war etwas für mich und meinen Fotoapparat.

Dann ging es weiter nach Massachusetts. Wir haben einen halben Tag in einem Museums Dorf verbracht (Old Sturbridge Village). Da konnten die Kinder Geschichte hautnah erleben – das frühe 19. Jahrhundert wird den Besuchern dort durch kostümierte Darsteller veranschaulicht. Es werden Handwerk wie Spinnen und Weben, das Herstellen von Schuhen und vieles mehr vorgeführt. Das Dorf selbst besteht aus alten restaurierten Gebäuden, die aus ganz New England zusammengetragen wurden.

Rhode Island: Allein schon die Fahrt nach Newport ist super. Kurz vor Newport gibt es zwei riesige freischwingende Brücken – darüber zu fahren ist ein tolles Erlebnis. Newport selbst ist eine hübsche Stadt und natürlich ist die große Sehenswürdigkeit die herrschaftlichen Villen, die teilweise heute Museen sind. Es gibt einen sehr schönen Cliff Walk, wo man dann auch wieder über die Felsen klettern kann.

Cape Cod: Schöne Strände, das JFK Museum (das war für mich), an der Spitze den bunten Ort Provincetown – ein Urlaubsgebiet. Einfach toll.

Auf dem Rückweg zum Flughafen Boston haben wir noch einen Stopp im Boston Aquarium eingelegt.

Und dann waren die zwei Wochen um und meine großen Kinder wären am liebsten in den USA geblieben.

Der Jetlag nach der Rückreise hat uns alle stärker getroffen als auf der Hinreise. Selbst der Kleine war mitten in der Nacht wach – nach 2 Tagen war das aber wieder vorbei.

 

Fazit

Die Reise war toll, hat allen großen Spaß gebracht und wir würden jederzeit sofort wieder hinfahren.

 

 


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Kommentar als Gast schreibenKommentare (2)

  • Brigitte

    Ich habe Ihren Reisebericht mit großem Interesse gelesen. Ich habe vor, mit meine zwei Kinder eine Reise nach New England zu machen. Hätten Sie da vielleicht im Vorfeld schon mal einen Buchtipp?

    Lg Brigitte

    Antworten | 2. April 2013
  • Liest sich sehr schön der Bericht. Eine Reise nach Vermont strebe ich auch noch an. Ich habe auch mal eine Mietwagenreise gemacht, aber nicht durch New England, sondern einmal ganz durch Nordamerika / Kanada. Auch das war ein wunderschöner Trip, den ich nur empfehlen kann. Es gibt übrigens auch die Möglichkeit, ein Wohnmobil zu mieten, was vielleicht praktischer ist – gerade wenn man mit Kindern verreist.

    Antworten | 16. August 2012

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