Kaufhilfe SchlittenWie sieht ein guter Kinderschlitten aus?
Der Herbst wird immer kälter und in vielen Teilen Deutschlands ist schon der erste Schnee gefallen – höchste Zeit, sich nach einem Schlitten für die erste Rodelpartie mit den Kindern umzuschauen! Worauf ihr achten müsst, sagt euch unsere KidsAway-Kaufhilfe.
von KidsAway-Redaktion

Schlitten fahren, aber sicher!
© Jörn Buchheim - Fotolia.com
Vor dem Gang in den Laden solltet ihr darüber sprechen, wer von euch den Schlitten zu welchem Zweck benutzen will. Je jünger der Fahrer, desto weniger Belastung muss der Schlitten aushalten, desto leichter und besser lenkbar muss er aber gleichzeitig sein. Ältere Kinder wollen gern allein rodeln, jüngere gemeinsam mit den Eltern oder Geschwistern – dann muss die Sitzfläche entsprechend länger sein. Habt ihr schließlich ein Baby dabei, das ihr auch mal gemütlich auf dem Schlitten durch den Wald ziehen wollt, oder soll der Schlitten im Winter den Buggy ersetzen, muss der Schlitten hauptsächlich bequem zum Sitzen sein und eventuell mit einer Rückenlehne ergänzt werden können.

Investiert in einen lange haltbaren klassischen Holzschlitten, auf dem ihr alle zusammen rodeln könnt und der gleichzeitig als Ziehgefährt dient. Für die älteren Kinder kann noch ein günstiger „Einmann-Lenkschlitten“ aus Kunststoff angehängt werden, den die Kids dann auch mal mit zu Freunden nehmen können.
Und, ganz wichtig: Kauft den Schlitten JETZT, egal wie weit der Winter noch entfernt sein mag. Hat es erst einmal geschneit, sind die Lager der meisten Märkte jedes Jahr ratz, fatz leergeräumt.
Die Schlitten-Grundtypen

Der Klassiker: unverwüstlicher Holzschlitten
© FlickR/Chiemgau - Bayerns Lächeln
Hörnerschlitten
Der Klassiker, auch heute noch bei vielen Familien sehr beliebt. Sein Vorteil: Der Hörnerschlitten ist auch für kleinere Kinder schon gut geeignet, weil sie sich an den gewundenen Hörnern festhalten können, und auf großen Exemplaren findet die ganze Familie Platz. Ausgestattet mit einer Rückenlehne, können auch kleine Babys oder mehrere Kinder gleichzeitig dick eingekuschelt durch den Winterwald gezogen werden.
Nachteil beim Rodeln: Der Schwerpunkt ist relativ hoch, so dass der Schlitten in Kurven schnell umkippt. Die beiden langen Kufen sind außerdem umso schwerer zu lenken, je größer der Schlitten und je kleiner der Fahrer ist. Die Schlitten aus Eschen- oder Buchenholz sind außerdem recht schwer, so dass sich kleinere Kinder oft schwertun, sie wieder nach oben zu ziehen.
Großes, großes Manko: Viele Eltern setzen ihre Kinder beim Rodeln vor sich auf den Holzschlitten, so dass deren kurze Beine versehentlich in den vorderen Bereich zwischen den Kufenenden hineinhängen. Die Folge können unter dem Schlitten eingeklemmte Füße und Stürze sein. Prallt der Schlitten gegen ein Hindernis, rammt der vorderste Fahrer außerdem schmerzhaft an die hochgebogenen Hörner.
Eine leichtere und mitunter auch faltbare Variante ist der Holzschlitten mit abgeschnittenen Hörnern (auch: Davoser Schlitten). Und am allerleichtesten sind „Holzschlitten“ aus Kunststoff.
Bob- oder Lenkschlitten
Diese sportlichen Geräte mit Lenkvorrichtung bestehen aus leichtem Kunststoff, sehen oft sehr schnittig aus und erreichen schnell hohe Geschwindigkeiten, was sie besonders bei älteren Jungs (und Vätern) beliebt macht. Auf einer echten Rodelbahn (also einer mehrere Kilometer langen, eigens präparierten Rodelstrecke) sind Lenkschlitten klar im Vorteil, weil sie wesentlich besser in den Kurven liegen als ein Holzschlitten. Das sind die besten Schlitten für jüngere Kinder, da sie hier am sichersten lenken und bremsen können, wenn sie allein fahren.
Der Vorteil: Lenkschlitten haben einen Bremshebel, dessen Bedienung für Kinder einfacher ist als das Bremsen mit den Schuhen. Auf den leicht erhöhten Lenkschlitten, die einem Dreirad mit drei Kufen nachempfunden sind, sitzt man ähnlich wie auf einem Bobbycar (ein Lenkbob hat im Unterschied dazu statt der Kufen Skier).
Nachteil: Lenkschlitten stehen zwar für viel Fahrspaß, sind aber wenig geeignet für Familien mit mehreren Kindern, weil oft nur ein Fahrer Platz hat. Schon allein nehmen sie viel Platz im Kofferraum weg; der Gedanke an zwei oder drei Lenkschlitten lässt Väter schwitzen…
Wannen

Gut, wenn Platz für einen Kopiloten ist
© FlickR/MiikaS
Vorteil: Wannenförmige Schlitten sind sehr leicht und können wegen ihres niedrigen Schwerpunkts kaum umkippen, herunterfallen geht auch nicht.
Nachteil: Das bedeutet aber im Gegenzug nicht, dass sie schon für die Kleinsten geeignet wären! Die können sich nämlich hier kaum festhalten. Einige Wannen haben Zugbremsen an den Seiten, die ganz reduzierten Modelle jedoch nicht. Bremsen mit den Füßen ist für kleinere Kinder in dieser Position (halb liegend) sehr schwierig, und auch Erwachsenen macht es keinen Spaß, weil man sich dabei den Schnee direkt ins Gesicht spritzt. Der TÜV Rheinland warnt denn auch vor dem Gebrauch von Wannenbobs, da sie weder spurtreu noch steuerbar seien. Für Naturrodelbahnen mit ihren vielen kleinen Unebenheiten eignen sich diese Plastikschlitten nicht.
Die dünnen Plastikwannen, die direkt auf dem Boden aufliegen, schützen die Wirbelsäule außerdem kaum vor den Stößen, die beim Rodeln auf unebenem Boden entstehen.
Der Porutscher oder Snow-Glider

Nur für ältere Kids: großer Spaß, aber wenig Kontrolle!
© FlickR/stevendepolo
Großer Vorteil: Das kleine Stück Plastik mit dem Griff ist billig und leicht, nimmt kaum Platz weg und ist daher auch bei mehreren Kindern ideal als ständiger Begleiter im Kofferraum, falls es zum spontanen Rodeln kommt. Selbst die Kleinsten und Faulsten haben kein Problem damit, das wenige Gramm leichte Teil den Berg hinauf zu tragen. Da keine Kufen dran sind, braucht der Porutscher sehr wenig Schnee, theoretisch könnt ihr darauf auch Sanddünen herabrutschen!
Auf glatten Rutschbahnen im Park oder auf geebneten Wegen ist der Porutscher super, aber er verlangt vom Kind schon ein Mindestmaß an Körperbeherrschung, ist also frühestens ab vier Jahren zu empfehlen. Ein weiterer Grund dafür ist, dass man nur allein auf einem Porutscher rodeln kann; auch das beim Kufenschlitten beliebte „Kette-Fahren“ geht mangels Zugschnur nicht. Und: Allzu lang sollte die Rodelbahn auch nicht sein, da man beim Rodeln bzw. Rutschen ständig die Beine oben halten muss.

Egal welcher Schlitten: am sichersten rodeln Kinder mit Helm
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Generell ist die Sicherheit von Porutschern bedenklich: Die Kinder sind nicht nur sehr schnell und potenziell unkontrollierbar unterwegs, Kopf und Körper befinden sich außerdem weiter unten als bei anderen Schlittenfahrern und somit in Höhe der harten Holz- und Plastikteile sowie der Füße. Da das dünne Plastik die Bodenstöße mangels Federung direkt an die Wirbelsäule weitergibt, ist auch hier mit Prellungen und Schlimmerem zu rechnen – packt eure Kids also dick ein und wählt eine glatte Rodelbahn!
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