Psychologie11 Sofort-Strategien gegen fieses Urlaubs-Heimweh bei Kindern

"Ich will sofort heim zu Oooomaaa!", heult die Fünfjährige und ist nicht zu trösten. Dabei waren die ersten Urlaubstage wunderschön! Wir haben elf Strategien für euch, mit denen ihr in solchen und ähnlichen Situationen die Familien-Reisestimmung rettet und das Heimweh verfliegen lasst.

von KidsAway-Redaktion


Bei Urlaubs-Heimweh ist sofortige Hilfe gefragt! © Pixabay

Bei Urlaubs-Heimweh ist sofortige Hilfe gefragt!

© Pixabay

Der Familienurlaub wurde lange herbeigesehnt, und eigentlich ist auch alles toll: Die Sonne scheint, das Essen schmeckt, die anderen Kinder sind nett. Aber ganz plötzlich schlägt es dann oft doch zu, das Urlaubs-Heimweh.

Dann ist auf einmal alles doof – Strand doof, Superspielplatz doof, Sonnenschein und/oder Pulverschnee doof. Und nichts, was Eltern tun oder sagen, um den Heimweh-Patienten zu trösten, scheint zu helfen. Aber ist es wirklich die Lösung, den Urlaub abzubrechen?

Was Heimweh ist, warum so viele Kinder darunter leiden und wie ihr in den verschiedensten Situationen damit umgehen könnt, haben wir in einem ausführlichen Artikel für euch aufgeschrieben.

Wie ihr euren kleinen Trauerkloß mit ein paar ganz einfachen Strategien schnell wieder zum Strahlen bringt – oder Heimweh-Attacken gar nicht erst aufkommen lasst –, erzählen wir euch in diesem Punkt-für-Punkt-Beitrag.

 

Was könnt ihr gegen Heimweh-Attacken eurer Kinder im Urlaub tun?

 

1. Trösterlein von zu Hause mitnehmen

Diese Vorsichtsmaßnahme fällt den allermeisten Familien nicht schwer, auch wenn sie beim Einpacken gar nicht unbedingt an Heimweh-Attacken gedacht haben. Jedes Kind nimmt ganz selbstverständlich ein geliebtes Kuscheltier, ein vertraut riechendes Kopfkissen oder ein paar Lieblingsspielsachen in den Urlaub mit, oder?

Kleinere Kinder können sich an diesen „Ankern“ festhalten, wenn das Zuhause unerreichbar fern erscheint. Schulkinder und Teenager finden auch schon in einer Freundschaftskette oder anderen „Glücksbringern“ Trost.

Praktisch: Die können sogar direkt im Urlaub gekauft oder selbst gestaltet werden.

 

2. Vorfreude, schönste Freude

Eine gute Portion Vorfreude ist ein gutes Mittel gegen moderates Heimweh. Auch kleinere Kinder können sich schon auf Bevorstehendes freuen und lassen sich von gemeinsamen Urlaubsplänen bereitwillig ablenken.

Um Trübsinn und Heimweh im Urlaub zu vertreiben, ist also Planung angesagt. Sucht gemeinsam eure nächste Wanderroute aus, bucht eine tolle Familienaktivität für den nächsten Tag oder freut euch auf den bevorstehenden Ausflug in den Safaripark, indem ihr Prospekte oder Websites anschaut.

 

3. Kontakt zur Heimat aufnehmen – aber mit Bedacht

Auf einmal ist der schönste Strand doof... © Pixabay

Auf einmal ist der schönste Strand doof...

© Pixabay

Mal eben schnell daheim anrufen, das geht heutzutage über Skype oder WhatsApp auch aus dem Ausland einfach und kostengünstig. Dann kann man fix nachfragen, ob die Baustelle vor der Haustür noch genauso aussieht wie vor der Abreise, was die Kumpels gerade in ihren Ferien unternehmen oder ob Oma immer noch so schlimmen Husten hat. Eine kurze Rückversicherung, dass sie daheim nichts verpassen (und dass die Daheimgebliebenen sogar ordentlich neidisch sind auf den kleinen Urlauber!), hilft gegen kleinere Heimwehattacken recht gut.

Viele Eltern, Großeltern und Klassenlehrerinnen sprechen sich dagegen aus, und bei einigen Kindern hat es tatsächlich den genau gegenteiligen Effekt: Wenn ihr die zu Hause gebliebenen Verwandten oder Freunde eures Kindes anruft, nach denen es so viel Sehnsucht hat, kann das zu noch schlimmerem Heimweh führen.

Diese Strategie empfiehlt sich unserer Meinung nach vor allem für ältere Kinder, die schon verstehen, wie lange sie auch nach dem Anruf noch auf ihre Lieben daheim verzichten müssen. Und denen es hilft, wenn sie ein paar Urlaubserlebnisse oder -sorgen direkt bei Freundin oder Oma abladen können, wenn Mama und Papa mal wieder gar nichts verstehen.

Die Oma oder die beste Freundin auf dem Laptop-Monitor zu sehen oder auch nur ihre Stimme zu hören, ohne sie umarmen und „behalten“ zu können, überfordert kleinere Kinder oft. Mit sehr emotionalen Heimweh-Patienten wählt ihr besser eine Kontakt-Methode ohne direkte Rückmeldung: Malt ein Bild oder schreibt einen Brief für Oma, sammelt schöne Muscheln für die Kindergartenfreunde und stellt euch gemeinsam vor, wie sie sich darüber freuen werden, wenn ihr zurück seid.

 

4. Keine Schonbehandlung

Euer Kind ist tieftraurig oder auch bockig und unleidlich, immer wieder fließen Tränen oder wird gemault und gejammert. Das ist kein schöner Anblick und zerreißt vielen Eltern im Urlaub das Herz.

Aber intensives Bemitleiden und Trösten ist bei Heimweh-Attacken meist nicht allzu förderlich – im Gegenteil, das Heimweh wird dann nur noch schlimmer.

Anstatt den kleinen Patienten also in Watte zu packen und den Urlaub auf Sparflamme zu fahren, versucht es lieber mit der Schockbehandlung: Raus an die frische Luft mit euch allen und Urlaubsprogramm auf Hochtouren! Auch wenn das anfangs auf wenig Begeisterung stoßen wird und bestimmt für alle anstrengend ist – nach ein paar Stunden Power-Programm mit Extras wie Achterbahnfahren und Rieseneisbecher geht es dem Kranken garantiert besser.

 

5. Gefühle rauslassen

Heimweh ist doof und kann der ganzen Familie den Urlaub vermiesen. Das ist aber kein Grund dafür, es herunterzuschlucken – im Gegenteil, dann wird es meist nur noch schlimmer.

Bietet euren Kindern bitte immer ein offenes Ohr und regt es an, über seine Gefühle zu sprechen und sie herauszulassen. Kleineren Kindern hilft es, ihre Emotionen in Bildern auszudrücken, ältere schreiben vielleicht schon Tagebuch. Auch eine E-Mail an die beste Freundin oder eine Postkarte an die Oma helfen gegen die Urlaubstrauer.


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