Flugsicherheit10 Gründe, warum Babys auf Langstreckenflügen besser in einem Autositz aufgehoben sind

Über die Notwendigkeit eines Autokindersitzes im Flugzeug kann man nicht streiten - finden wir. Zehn gute Gründe sprechen dafür, Babys und Kinder beim Fliegen damit zu sichern.

von KidsAway-Redaktion


Sicher und komfortabel fliegen im Autokindersitz © Jyn - Fotolia.com

Sicher und komfortabel fliegen im Autokindersitz

© Jyn - Fotolia.com

Ja, es ist (sehr) teuer, für ein Kind einen eigenen Sitzplatz im Flugzeug zu buchen. Die Möglichkeit, für Kleinkinder unter zwei Jahren darauf zu verzichten, führen viele Familien als Grund an, mit ihren Kleinen „noch schnell“ eine Fernreise zu machen, bevor es „unbezahlbar“ wird.

Wir haben trotzdem zehn Argumente gesammelt, die euch überzeugen sollen, für euer Baby (und auch ältere Kinder) einen eigenen Sitzplatz zu buchen – und dort einen von der Airline zugelassenen Autokindersitz zu installieren.

1 Sicherheit

Der offensichtlichste Grund, warum Babys und Kinder bis zu einem Alter von etwa sieben Jahren immer auf einem eigenen Platz mit einem zu ihrer Größe passenden Sicherungssystem angeschnallt werden sollten.

Wollt ihr wissen, was euren Kindern ohne eine solche Sicherung passieren kann, wenn das Flugzeug den Startvorgang mit einer Vollbremsung abbrechen muss? Wenn es auf der Landebahn in ein Hindernis rollt? Oder wenn während des Fluges Turbulenzen auftreten, die das Flugzeug binnen Sekunden nach unten sacken lassen – wodurch alles, was nicht ordentlich befestigt ist, unkontrolliert durch die Kabine fliegt?

Die erwachsenen Passagiere sind in solchen Fällen recht gut gesichert, wenn sie den Beckengurt angelegt haben. Ein Baby, das ihr auf dem Schoß haltet, oder ein Kleinkind, bei dem der Beckengurt nicht über das Becken, sondern über den Bauchraum reicht, überlebt solche Zwischenfälle bestenfalls mit schweren Verletzungen.

Klar, so etwas passiert höchst selten, nur wenige Kinder kommen dadurch zu Schaden. Ob ihr das Risiko auf euch nehmen wollt, müsst ihr selbst entscheiden.

 

2 Mehr Sitzkomfort für das Kind

So ein Flugzeugsitz ist einfach nicht auf die Abmessungen eines kleinen Kindes zugeschnitten. Selbst wenn ihr es mit dem Beckengurt anschnallt, wird ein Kind bis zum Alter von mindestens fünf Jahren dort höchst unbequem sitzen, ständig nach unten und nach vorn rutschen. Das Ergebnis: noch mehr Gezappel, Herumklettern auf dem Sitz und natürlich auch auf die Nachbarsitze.

In seinem zu Größe und Gewicht passenden Autokindersitz kann euer Kind auch angeschnallt bequem  sitzen, bei vielen Modellen auch leicht geneigt, was dem Schlafen sehr zuträglich ist. „Mein Sitz – mein Revier“, diese Assoziation hält Kinder auch ein Stück weit davon ab, sich auf den benachbarten Sitzen umzutun.

 

3 Weniger Bücken für euch

Babyschalen, die rückwärts installiert werden, haben noch einen zusätzlichen Vorteil: Sie schließen bündig mit der Lehne des Sitzes ab. Das heißt, dass die Spielsachen, Bücher und Teddys eures Kindes nicht so leicht herunterfallen und unter eurem Vordersitz verschwinden können.

Der Überroll- und Tragebügel einer Babyschale eignet sich außerdem perfekt dazu, Spielzeug daran zu befestigen oder zur Schlafenszeit ein Tuch darüberzuhängen.

 

4 Mehr Schlafkomfort für das Kind

Die meisten Kinder, die ohne eigenen Kindersitz fliegen, dürften ihr Schläfchen im Liegen oder Halbliegen halten, wobei sie notgedrungen wenigstens teilweise auf eurem Schoß liegen. Das ist alles andere als gemütlich, weil die Sitze in der Economy Class nicht dafür gedacht sind, quer darauf zu liegen.

Viele Eltern legen deshalb am Ende die Kinder auf den Boden der Kabine, wo sie wunderbar schlafen – und überhaupt nicht gesichert sind. Weder könnt ihr ihnen dann schnell genug die Sauerstoffmasken anlegen, wenn es zum Druckabfall in der Kabine kommt, noch könnt ihr sie davor schützen, bei plötzlichen Zwischenfällen unter den Sitzen davonzurollen.

Im Autokindersitz, der in der Regel eine geneigte Schlafposition zulässt und das Kind außerdem optimal stützt, schläft es sich da wesentlich bequemer.

 

5 Mehr Vertrautheit für das Kind

Fliegen ist aufregend, besonders für Babys und kleine Kinder. An ruhige Beschäftigung oder braves Einschlafen ist da oft nicht zu denken.

Sitzt das Kind aber in seinem Autokindersitz, den es bereits von zahlreichen Autofahrten kennt, ist das eine nicht zu unterschätzende Unterstützung für einen ruhigen Flug. Wenn ihr ein Kind habt, das im Auto gern und gut schläft, dann dürfte es auch im Flugzeug wenig Probleme damit haben – in seinem vertrauten Sitz.

 

Tipp

Tipp: Wenn ihr in der nächsten Zeit euren ersten Flug mit Kind vor euch habt, dann könnt ihr das Einschlafen im Autokindersitz sogar „üben“: Babys können hier im Schlafanzug ihre Gute-Nacht-Flasche trinken, ihr könnt einige abendliche Fahrten absolvieren und einen Erwachsenen dabei auf dem Rücksitz das Schlafritual durchexerzieren lassen.

Mit älteren Kindern könnt ihr gemeinsam die optimale Schlafposition im Autokindersitz herausfinden und rechtzeitig ein Nackenkissen oder andere „Hilfsmittel“ besorgen.

 

6 Weniger Geschrei und Protest

„Ich soll mich anschnallen und stillsitzen? Niemals!“ Kinder, die im Flugzeug ohnehin schon nervös sind, wehren sich oft mit Händen und Füßen gegen den Beckengurt oder den Loop Belt. Wirklich bequem sitzen sie damit ja auch nicht, und es macht solchen Spaß, die einfach zu öffnende Gurtschnalle immer wieder zu lösen.

Dass man im Autokindersitz angeschnallt wird, ist hingegen für die meisten Kinder selbstverständliche Gewissheit, sie kennen es aus ihrem Alltag. Wenigstens für eine Weile könnt ihr so den Protest gegen das Stillsitzen im Flugzeug hinausschieben (irgendwann will jedes Kind aufstehen).

 

7 Mehr Sitzkomfort für euch

Babys sind kuschelig und süß und man hält sie gern auf dem Schoß. Aber nicht mehrere Stunden lang, während man selbst sich kaum bewegen kann, während das Kind herumzappelt und absteigen will (was es nicht darf), während es sich gegen den Schlaufengurt wehrt, der es an euch befestigt oder gar während ihr etwas essen oder lesen wollt.

Auch das Füttern eines Babys ist einfacher, wenn man es nicht direkt im Gesicht sitzen hat. Setzt das Baby in seinen Autokindersitz und nehmt es gern zwischendurch auf euren Schoß – wenn ihr Lust darauf habt und kuscheln wollt, und wenn die Anschnallzeichen nicht leuchten.

 

8 Keine Eltern-Kind-Reihe für euch

Hat euer Kind einen eigenen Sitzplatz, bekommt es (auch wenn es klein genug ist) kein Babykörbchen und ihr keine Plätze in der Eltern-Kind-Reihe, wo die Körbchen in die Trennwand zur Business Class eingehängt werden.

Damit verzichtet ihr zwar auf Beinfreiheit und Platz zum Herumturnen für euer Kind direkt vor den Sitzen, ihr gewinnt aber auch Komfort: Die Armlehnen der Sitze in der ersten Reihe lassen sich nämlich nicht hochklappen, so dass kein gemütliches Kuscheln oder wenigstens gelegentliches Wechseln der Sitzposition möglich ist. Das Bordprogramm seht ihr dann nicht auf einem kleinen Monitor in der Rückenlehne eures Vordersitzes, sondern (wenn überhaupt) als große Projektion direkt auf der Wand vor euch – das ist etwa so wie Kino in der ersten Reihe, plus ein Kind, das für den gezeigten Film noch gar nicht alt genug ist.

Ohne Vordersitz habt ihr auch keine Möglichkeit, Handgepäck schnell erreichbar direkt vor euren Füßen zu verstauen. Ihr müsst also jedesmal, wenn ihr etwas braucht, aufstehen und im Overhead Compartment danach suchen.

 

9 Mehr Komfort für eure Sitznachbarn

Keine Frage: Ein Kind, das ordentlich gesichert und bequem in seinem Autokindersitz liegt oder sitzt, ist weniger geneigt, auf die Sitze zu steigen oder an der Vorderlehne zu wackeln. Rückwärts gerichtete Babyschalen oder Autokindersitze retten Mitreisende sogar vor dem gefürchteten An-den-Vordersitz-treten, weil das Kind nach hinten blickt und seinen eigenen Sitz nach Belieben malträtieren kann.

Und wenn sich eure Mitreisenden beschweren, dass sie ihre Sitzlehne wegen der rückwärts gerichteten Babyschale nicht verstellen können, dann fragt sie ganz freundlich, ob sie lieber ein knatschiges, schreiendes Baby hätten, das penetrant an die Vorderlehne tritt.

 

10 Sicher zum Flughafen und zur Urlaubsunterkunft

Einen Autokindersitz könnt ihr natürlich auch in Taxis, Mietwagen und Shuttle-Limousinen nutzen, die euch zum Flughafen oder zu eurem Hotel bringen. Besonders mit Babys ist es sehr praktisch, wenn ihr eure eigene Babyschale dabei habt, denn Taxis sind in vielen Ländern (einschließlich Deutschland) nicht verpflichtet, solche Kindersitze für ihre Fahrgäste bereit zu halten.

Konnten wir euch überzeugen – oder seid ihr trotzdem der Meinung, ein Autokindersitz sei unnötig? Wir sind gespannt auf eure Kommentare!

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