Packtipps für FamilienWie ihr euren Kindern cleveres Packen beibringt
Es gibt keine goldene Packregel, die für jede Reise passt – dafür sind Urlaubsreisen bei den meisten Familien einfach zu unterschiedlich. Aber ein paar Regeln gelten immer, egal wohin ihr fahrt und wie lange. Und genau diese sollten Kinder lernen, meint KidsAway-Redakteurin Jenny.
von KidsAway-Redaktion
Regel Nummer eins: Jeder kann (und soll) beim Packen helfen

Packen kann doch jedes Kind!?
© Flickr/Lars Plougmann
- Sie verkriechen sich in ihre Zimmer und nölen, sie hätten jetzt überhaupt keine Lust dazu.
- Sie sind Feuer und Flamme und packen das gesamte Kinderzimmer ein.
- Sie fangen bereitwillig an, packen aber so viel Unnötiges ein, dass wir sowieso wieder alles auspacken und neu anfangen müssen.
(Manchmal machen sie auch alles zusammen, was ich hier aufgelistet habe.)
Trotzdem bin ich der Meinung, dass Kinder prinzipiell gern ihre eigenen Sachen zusammenpacken. Warum sonst tummeln sich in unserem Kinderzimmer an die 20 Taschen, Handtaschen und Köfferchen und werden rege bespielt? Vor den ersten Misserfolgen sind die Kleinen auch meist leicht zum Packen zu bewegen. Das sollten wir Eltern ausnutzen.
Entmutigt eure Kids also nicht und schimpft nicht, wenn die Taschen nicht gleich perfekt gepackt sind. Aber vor allem: Packt ihre Siebensachen für den Urlaub niemals komplett ohne sie zusammen!
Wie sollen Kinder jemals lernen, ihr Zeug allein zu packen, wenn sie es nie tun dürfen?
Richtig packen ist kein Kinderspiel – viele Erwachsene bekommen das ja schon kaum hin. Aber mit ein wenig Anleitung, ein paar Regeln, einer Liste zum Abarbeiten und etwas Geduld von beiden Seiten können schon sehr junge Kinder mithelfen.
Kinder ihre Taschen für den Urlaub selbst packen zu lassen, mag zunächst anstrengender sein, als es selbst zu erledigen. Aber damit nimmt man den Kindern ein großes Stück an Urlaubsvorfreude.
Wenn man schon lange vor der Reise gemeinsam überlegt, was man wohl brauchen wird am Strand, im Auto oder im Flugzeug, machen sich Kinder dabei ganz nebenbei ein Bild von dem, was sie erwartet – ein gutes Mittel, um sowohl dem Kulturschock als auch Heimweh vorzubeugen.
Und natürlich lernen Kinder enorm viel, wenn sie sich vorher über das Wetter und die Gegebenheiten an einem Reiseziel informieren und entsprechende Schlussfolgerungen für ihre Kleidung daraus ziehen müssen.
Regel Nummer zwei: Niemals ohne Packliste

Spielzeug darf mit, aber nicht so!
© Flickr/Daniel Orth
Mit einer guten Liste ist die Hälfte der Pack-Arbeit schon getan. Und wenn ihr sie aufhebt, könnt ihr sie beim nächsten Urlaub gleich wiederverwenden – Zeit und Nerven gespart!
Wie gehen wir vor? Zuerst besprechen wir mit unseren Kindern, wohin wir reisen werden. Wie reisen wir dorthin und wie lange dauert das? Was werden wir dort tun, wie wird das Wetter sein, wie viele Übernachtungen haben wir, wie ist unsere Unterkunft ausgestattet?
Dann wählen wir gemeinsam für jeden eine passende Tasche oder einen Koffer aus. Elternpflicht ist natürlich schon an dieser Stelle, eventuelle Beschränkungen hinsichtlich Maßen und Gewichten zu beachten, vor allem bei Flugreisen!
Wenn jetzt jeder aufschreibt, was er alles mitnehmen will, müsst ihr eure Kinder immer wieder daran erinnern, dass alles in ihre Tasche passen muss. Geht die fertigen Listen danach gemeinsam durch und helft ihnen dabei, Änderungen vorzunehmen: Ergänzt übersehene Dinge und streicht Überflüssiges (aber nicht ohne Rücksprache!).
Die schwierigste Aufgabe (weil es vielen von uns selbst schwer fällt): Ermutigt eure Kinder konstant dazu, sich zu beschränken. Erinnert sie daran, dass sie ihr Gepäck selbst tragen müssen! Extrataschen gibt es nicht.
Sind die Listen fertig und die Taschen ausgewählt, entscheidet ihr, wer was packen soll. Die Kinder suchen die Dinge von ihrer Liste heraus und legen sie bereit. Ältere Kinder prüfen selbst, ob ihre Liste vollständig ist, die Endkontrolle solltet aber sicherheitshalber ihr übernehmen – vor allem bei den wichtigsten Dingen wie Reisepässen und Medikamenten (und Flüssigkeiten vor Flugreisen!).
Regel Nummer drei: Weniger ist mehr
Wir sind große Verfechter dieser Regel, weil sie das Reisen für Familien so viel einfacher macht und viel Geld spart. Egal ob ihr fliegt, Auto fahrt oder den Zug nehmt: Je weniger ihr mitnehmt, desto weniger müsst ihr schleppen und verstauen. Das bedeutet weniger Treibstoff-Verbrauch, kleinere (und damit günstigere) Mietautos, Verzicht auf teurere Großraumtaxis.
Weniger Gepäck bedeutet aber auch weniger Stress, denn ihr seid spontaner und beweglicher, könnt einen Spurt über den Bahnhof einlegen, ein müdes Kleinkind (oder zwei) tragen, euch in ein Tuktuk quetschen, müsst nicht um die begehrten Koffertrolleys kämpfen oder sogar Pfandmünzen für diese in der Tasche haben und euch nicht gegen aufdringliche Kofferträger wappnen.
Wenn ihr nur mit Handgepäck fliegt, kommt ihr nicht nur schneller durch den Check-in und wieder heraus, ihr spart bei Billigfliegern und in günstigen Linien-Tarifen teure Gepäckgebühren. Sorgen über verloren gegangene Koffer müsst ihr euch auch nicht mehr machen.
Der Kernpunkt beim cleveren Packen ist, nur so viel wie unbedingt nötig mitzunehmen – angepasst an die Dauer der Reise, das Reiseziel und das, was man dort tun will.
Idealerweise passt alles, was eine Person auf der Reise benötigt, in eine Tasche, die sie selbst tragen kann (oder ziehen, zum Glück gibt es Rollkoffer!). Alternativ packen wir für uns alle zusammen eine große Tasche (die natürlich trotzdem den Gepäckvorgaben entsprechen muss). Das tun wir dann, wenn eine einzelne Tasche für jeden keinen Sinn macht – etwa im Wohnmobil, beim Camping oder seitdem wir mit Baby reisen, das sein Gepäck ja nicht selbst tragen kann.
Leicht zu packen, ist eine wertvolle Lektion fürs Leben – es lehrt uns, auszuwählen und uns auf das zu beschränken, was wir wirklich brauchen. Je weniger Gepäck ihr habt, desto mehr werdet ihr das Reisen genießen, versprochen!
Lasst ihr eure Kinder selbst packen oder macht Mama das alles allein?
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