Rucksackreisen als FamilieBackpacking mit Kindern – so geht das

Backpacking steht nicht nur für Flexibilität, Spontanität und Freiheit. Es ist auch eine der kostengünstigsten Arten, die Welt zu bereisen. Gerade für Familien bietet es sich daher an.

von KidsAway-Redaktion

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Auch beim Backpacking ist man meist ohne schweren Rucksack unterwegs - hier in Saigon © Weltwunderer

Auch beim Backpacking ist man meist ohne schweren Rucksack unterwegs - hier in Saigon

© Weltwunderer

Mit dem Rucksack und kleinem Budget durch die Welt reisen, flexibel und ohne vorgebuchte Hotels oder Ferienwohnungen – das macht man als junger Mensch, aber doch nicht als Familie?!

Quatsch, sagt KidsAway-Redakteurin Jenny Menzel. Sie ist mit zwei Kindern vier Wochen durch Vietnam und Kambodscha gereist – mit Rucksack und ohne vorgeplante Route. Ihre Meinung: Nur so lässt sich die Welt richtig frei erkunden. Und das geht natürlich auch mit Kindern, wenn man sich ein wenig vorbereitet.

Was genau ist Backpacking – und was nicht?

Der Kern des Rucksackreisens ist die Unabhängigkeit. Man tritt seine Reise an, ohne sie als Komplettpaket vorzubuchen, oft sogar ohne überhaupt irgendetwas vorzubuchen oder zu planen. Damit man vor Ort möglichst spontan Unterkünfte, Transportmittel und die Reiseroute auswählen kann, ist ein (gut gepackter, möglichst leichter) Rucksack das Gepäckstück der Wahl.

Und da das Reisen mit leichtem Gepäck am einfachsten ist, wenn man nicht so viel davon braucht, bieten sich warme Länder als Reiseziele für Backpacker an – die Klassiker sind die touristisch gut erschlossenen Länder Südostasiens, aber auch in Mittel- und Südamerika oder Südeuropa bieten sich dafür an.

Die Infrastruktur des bereisten Landes muss mit der Backpacking-Kultur ebenfalls vereinbar sein. Sehr wichtig ist ein gut ausgebautes öffentliches Verkehrsnetz, damit man überhaupt spontan von Ort zu Ort reisen kann. Neben Überlandbussen oder Zügen gibt es in Südostasien inzwischen schon Verkehrsmittel, die eigens auf Backpacker zugeschnitten sind: Im VIP-Bus oder Overnight-Bus trifft man dann fast nur noch andere Backpacker. Natürlich kann man auch mit dem Schiff fahren, ein Tuktuk mieten oder per Anhalter reisen; alles ist erlaubt, solange es bezahlbar bleibt.

Backpacker nutzen meist günstige, kleine Hotels, Hostels oder andere feste Unterkünfte – die muss es im Reiseland also ebenfalls in genügender Zahl geben, und sie müssen auch kurzfristig verfügbar sein. (Touristische Stoßzeiten wie eine WM oder ein hohes religiöses Fest machen es Backpackern schwer, spontan eine bezahlbare Unterkunft zu finden.) Alles andere findet sich von selbst, und oft sind Backpacker selbst überrascht, wie einfach es sich mit dem Rucksack tatsächlich reist.

Einen Irrtum wollen wir noch aufklären: Beim Rucksackreisen trägt man zwar einen (oft schweren) Rucksack auf dem Rücken, aber immer nur für kurze Zeit. Weit laufen muss man mit dem Reisegepäck zum Glück nie, und im feuchtheißen Tropenklima wäre das vor allem mit Kindern auch viel zu anstrengend.

Backpacking ist nicht dasselbe wie Wandern oder Trekking!

Was Backpacking aber auf jeden Fall ist: eine sehr weltoffene Art des Reisens. Anders als im Miet-Wohnmobil oder im eigenen Auto ist man als Backpacker gemeinsam mit den Einwohnern eines Landes auf der Straße unterwegs, man kommt in den oft familiengeführten Unterkünften viel enger mit ihnen in Kontakt und reist intensiver und langsamer.

Deshalb eignet sich Backpacking auch hervorragend für Familien, denn in fast allen Ländern dieser Welt werden Eltern mit Kindern sehr herzlich willkommen geheißen. Die Flexibilität, spontan über den jeweils nächsten Tag und das nächste Ziel entscheiden zu können, finden wir grandios, und geben unseren Kindern dabei gern die Möglichkeit, mitzuentscheiden.

Was Backpacking nicht sein sollte: eine Art des Reisens, die man nur deshalb gewählt hat, weil sie so günstig ist.

Ganz ehrlich: Die Tage, in denen wir als arme Studenten in schimmeligen, fensterlosen Absteigen übernachtet haben, um (umgerechnet) wenige Euro zu sparen, sollten wir als Familien-Backpacker hinter uns gelassen haben.

Backpacking ist auch dann noch sehr günstig, wenn ihr im Hostel ein Familienzimmer nehmt oder ein Hotel mit Aircon und kleinem Pool aussucht – in Südostasien ist so etwas immer noch vergleichsweise spottbillig, wenn man ein wenig verhandelt. Und statt euch auf Moped-Taxis in den Großstadtverkehr zu wagen, investiert ihr für die Sicherheit eurer Kinder vielleicht doch lieber die 50 Cent mehr für ein Tuktuk, oder den einen Euro für ein klimatisiertes Auto-Taxi.


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