Reisebericht DeutschlandApfelweinroute – mit dem Fahrrad durch das hessische Land

Einmal Handkäse mit Musik bitte! Eine Fahrradtour durch das hessische Land. Man muss gar nicht weit fliegen, um sich zu erholen. Geprägt von Streuobstwiesen-Landschaft und Fachwerkhäusern - die Apfelwein-Kultur kann sich sehen lassen.

von MariaF


Handkaese mit Musik © MariaF

Handkaese mit Musik

© MariaF

Reisebericht verfasst von

MariaF
am 08.07.2013

Informationen zur Reise

Reiseziel: Deutschland
Urlaubsort: Seligenstadt
Reisedauer: 1-3 Tage
Teilnehmer: 2 Erwachsene, 1 Kleinkind

Fast wie die Einheimischen

Gebürtig sind wir eigentlich nicht von hier, aber wie zu Hause fühlen wir uns trotzdem. Rodgau, ein gemütliches hessisches Nest. Die Kleinstadt, landesbekannt durch die Rodgau Monotones und zum Rhein-Main-Ballungsraum gehörend, ist besonders für Familien sehr attraktiv. Der Arbeitsplatz in Frankfurt liegt um die Ecke und die erholsame ländliche Gegend wird ergänzt vom nahe gelegenen Mittelgebirge Spessart, dem Odenwald sowie der Bergstraße.

Wir sind gern sportlich unterwegs und besonders mit dem Fahrrad lassen sich weitläufige Strecken wunderbar erkunden. Besonders seitdem unsere Kleine das Licht der Welt erblickt hat, sind wir große Fans von Fahrradtouren mit dem Fahrradanhänger. Unkompliziert können wir sie überall mit hin nehmen.

Letztes Wochenende haben wir uns einen Teil der Apfelweinroute vorgenommen: ein 1000-km-Wegenetz durch die hessische Obstwiesenlandschaft. Die Landschaft ist geprägt von Apfelfeldern, die für Nachschub des hessischen Grundstoffes, dem Apfelwein sorgen.

Radlerhose an und los geht’s

Mit unseren zwei Crossrädern und dem Kinderfahrradanhänger sind wir bestens ausgestattet. Ob für wurzelartige Waldwege, Kieselsteinstrecken oder Feldwege, da kann nichts schiefgehen. Die Apfelweinroute ist allerdings meist geteert, das heißt, das Ganze könnte man genauso mit Cityrädern planen.

Von Jügesheim nach Seligenstadt

Gestartet sind wir im Stadtteil Jügesheim Rodgau. Wo wir beim Herausgucken aus unserer Ferienwohnung den Wasserturm erblickten, eine der wenigen Sehenswürdigkeiten des Rodgauer Stadtteils. Erst einmal sind wir drei vorbei am Wasserturm, über die Autobahn, bei der Kleintierzucht und dem Tennisplatz, aufs schöne weite Feld. Die Gegend ist außerdem von einigen Reithöfen geprägt, für die Rodgauer Jugend.

Dann ging es mit den Fahrrädern und Kind weiter Richtung Osten in den deutschen Kiefernwald. Der ließ unsere Herzen höher schlagen, so ein guter, waldiger Geruch. Die Sommersonne ließ den moosigen Waldboden verspielt aufblenden und die Kiefern wogten im Wind. Unsere Kleine schlief zu dem Zeitpunkt bereits, das Wiegen des Kinderfahrradanhängers hat einen praktischen Effekt. In der nächsten Lichtung haben wir uns dann erst mal einen kleinen Picknick gegönnt. Ein Wildhase stellte sich uns vom Unterholz aus vor.

Weiter ging es Richtung Seligenstadt, bekannt für ihre mittelalterliche Innenstadt, mit einer pompösen Basilika und Kloster am romantischen Main.Wir hätten auch von Jügesheim geradeaus in die Klosterstadt fahren können, dann wäre aber unsere Radtour nach einer Stunde bereits geschafft gewesen.

Dem Apfel hinterher

Wir haben uns die Apfelroute um Seligenstadt herum vorgenommen, das heißt vor Seligenstadt links nach Froschhausen abbiegen, das erkennt man gut an dem Apfellogo. Froschhausen ist ein winziges Dorf, in das wir normalerweise im April zum Bärlauch sammeln fahren. Außerdem kann man hier gut Äpfel kaufen. Doch das winzige Dorf haben wir auf dieser Fahrt schnell hinter uns gelassen.

Weiter ging es nämlich Richtung Hainstadt am Tannenhof vorbei, wo man zum Apfelwein gut einkehren kann, in Richtung Main. Hier geht es vor der Fasanerie rechts und dann endlich entlang am Main nach Seligenstadt. Eine Radtour am Main entlang haben wir im Vorjahr gemacht, das lässt sich sehr empfehlen. Hier ist ein gutes Fahrradnetz zu finden und Camp- und Übernachtungsmöglichkeiten für mehrtägige Touren sind verfügbar.

Am Main ging es unsere Tour weiter, nach ein paar schönen Aussichten findet sich auf der linken Seite der Naturschutz Bund Hainburg. Hier gibt es immer mal wieder interessante Aktionen, wenn man Glück hat. Am Samstag hatte das allerdings geschlossen.

Wie im Mittelalter

Also sind wir weiter Richtung Seligenstadt Mitte geradelt. Dort angekommen, haben wir unsere Fahrräder inklusive Anhänger abgesperrt und sind mit dem Tragegurt weiter in das Marktgetümmel gestapft. Hier kann man am Samstag auf dem Marktplatz wirklich alles bekommen, vom antiken Bembel zum Christusbild bis zur Unterwäsche. Die Seligenstädter Innenstadt ist wirklich ein Paradies für Mittelalter-Liebhaber. Die Fachwerkhäuser sind alle wundervoll restauriert und bilderbuchartig in Schuss gehalten. Mit viel Präzision wurden die Ornamente angebracht und der alte Pflasterstein macht das Laufgefühl richtig nostalgisch.

Unserer Schnecke wurde es dann etwas zu viel im Gewimmel, da haben wir ein paar Eiskugeln gekauft und sind in den romantischen Klostergarten geschlendert. Im Klostergarten haben uns verschiedenste Apfel- und Birnbäume erwartet und eine Klosterimkerei. Samstagfrüh bekommt man hier sogar selbstgebackenes Klosterbrot. Das ist wirklich ein Erlebnis.

Nachdem wir unser Eis aufgegessen hatten, ging es dann auch schon wieder weiter die enge Maingasse hinunter zur ‚Grenze‘. Auf der anderen Seite des Mains liegt nämlich Bayern und es scheint, als gäbe es immer noch ein paar Unstimmigkeiten zwischen den zwei Bundesländern, da die Brücke zum Frieden noch nicht gebaut wurde. Stattdessen fährt eine Fähre für ein paar Euro die Autos über die ‚Grenze‘.

Handkäse mit Musik zum Abschluss

Weiter ging es eine ganze Weile am Main entlang, das haben wir alle sehr genossen. In Klein-Wenzheim sind wir noch in der ‚Traube‘ eingekehrt. Eine hübsche traditionelle Gaststätte mit leckerem Apfelwein und gutem Handkäse mit Musik. Das ist ein traditionelles Gericht in Hessen, um genauer zu sein ein Sauermilchkäse serviert mit Kümmel, Zwiebeln und Brot. Woher die Musik kommt, kann man sich vorstellen :-).

Mit vollgeschlagenem Bauch ging es auch schon wieder heimwärts über Zellhausen zurück auf die Dudenhofner Straße über die weitläufigen, naturbelassenen Streuobstwiesen, am Wasserturm vorbei. Eine wirklich hübsche Runde im Herzen von Hessen und am Fuße des Spessarts.

Hier erfahrt ihr mehr über uns auf unserer Website.

 

 


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Kommentar als Gast schreibenKommentar (1)

  • Sehr schöner Reisebericht.

    Hoffe, es hat alles gut geschmeckt. 😀

    Sonnige Grüße, Jonas

    Antworten | 24. Mai 2016

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