Karneval-TippsHelau und Alaaf! Tipps für einen sicheren Fasching

Fasching feiert wohl jedes Kind gern – mit einem fantasievollen Kostüm und glitzernder Schminke kann man so richtig Spaß haben. KidsAway hilft beim Verkleiden und gibt wichtige Tipps, damit beim Skifasching auf der Piste und beim Karneval in Köln nichts schiefgeht.

von KidsAway-Redaktion

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Kinderfasching - aber sicher! © S.Kobold - Fotolia.com

Kinderfasching - aber sicher!

© S.Kobold - Fotolia.com

Die meisten Kinder warten schon seit Monaten sehnsüchtig darauf: Die Zeit der Faschingsumzüge und Karnevalsfeiern beginnt. In ganz Deutschland ziehen verkleidete Kinder und Erwachsene durch die Straßen und vertreiben mit bunten Kostümen und viel Krach und Spaß den dunklen Winter.

Damit die Faschingszeit allen in schöner Erinnerung bleibt, haben wir die wichtigsten Sicherheitstipps für euch gesammelt.

Kostüm

Immer mehr Eltern geben dem Drängen ihrer Kinder nach und kaufen fertige Faschingskostüme. Der Vorteil: Sie sehen schick aus, kommen zusammen mit allen Accessoires und brauchen wenig Zeit für die Vorbereitung. Aber Achtung: Es ist gut möglich, dass sich in Kita oder Schule dann mehrere Doppelgänger eures Kindes tummeln!

Wer hat das schönste Kostüm? © FlickR/epSos_de

Wer hat das schönste Kostüm?

© FlickR/epSos_de

Viel wichtiger beim Kauf von Kostümen ist jedoch die Sicherheit. Die Stiftung Warentest warnte vor einigen Jahren, dass Kinderkleidung und besonders Faschingskostüme zum Teil sehr leicht entflammbar sind. Gerade bei günstigen Angeboten sind mitunter auch Schadstoffe enthalten, wie jedes Jahr die Rückrufe von Discountern zeigen.

Ein erster Anhaltspunkt ist der Geruch: Riecht ein Kostüm (oder Teile davon) beim Auspacken streng oder seltsam, solltet ihr es waschen oder zumindest mehrere Tage auslüften lassen. Versucht, euer Kind so verkleiden, dass der Stoff des Kostüms nicht direkt auf der Haut getragen wird. Am besten ist es natürlich, solche Duftkandidaten erst gar nicht zu kaufen.

Wichtig ist auch das Material eines Kostüms: Je leichter ein Stoff ist, umso schneller fängt er Feuer. Oft bestehen die Stoffe aus Baumwolle und Polyester. Hier kombinieren sich die schnelle Entflammbarkeit von Baumwolle und das heiße Abtropfen von Polyestertextilien: Entzündet sich ein Kostüm, tropfen geschmolzene Stofffetzen ab und verkohlen.

Aus dem Alltag bereits bekannt ist die Gefahr, die von lose herabhängenden Kordeln, Ketten oder Bändern ausgeht. Wenn ein Kind damit hängenbleibt, kann es zu Unfällen kommen und natürlich besteht auch die Gefahr der Strangulation. Wenn Bänder oder Ketten an einem Kostüm im Halsbereich angebracht sind, schneidet sie durch und vernäht sie mit ein paar losen Stichen wieder, um eine „Sollbruchstelle“ zu erzeugen. Sehr lange Schnüre oder Fransen solltet ihr kürzen.

Gerade für kleinere Kinder sollten Faschingskostüme aus unkompliziert anzuziehenden Einteilern oder möglichst alltagsähnlichen Kleidungsstücken (T-Shirt und Rock) bestehen. Praktisch, wenn ihr auf der Piste Skifasching feiert oder zu einem Karnevalsumzug geht: Weite Einteiler oder Umhänge lassen sich über die Wintersachen ziehen und halten zusätzlich warm.

Kinderschminke: Sicher ist sicher

Fasching und Schminken, das gehört für viele Kinder fest zusammen. Aber ist die Schminke auch gut für die empfindliche Kinderhaut, und was sollten Allergiker tun?

So leid es uns tut: Wenn euer Kind dazu neigt, bei bestimmten Kleidungsstücken, Waschmitteln oder Kosmetika Hautrötungen oder Ausschläge zu bekommen, dann hat es wahrscheinlich schon eine Kontaktallergie und ihr solltet euch an einen Hautarzt wenden. Auf Schminke müsst ihr in diesem Fall tatsächlich komplett verzichten.

Kinder schminken - aber richtig! © Hunta - Fotolia.com

Kinder schminken - aber richtig!

© Hunta - Fotolia.com

Auf vielen Verpackungen steht, dass neu gekaufte Schminke vor der ersten Benutzung in der Armbeuge getestet werden soll, um Allergien vorzubeugen. Der IVDK (Informationsverbund Dermatologischer Kliniken) rät kategorisch davon ab, denn: Einen aussagekräftigen Allergietest kann nur ein Facharzt machen. Mit dem Do-it-yourself-Test in der Armbeuge riskiert man bereits eine Sensibilisierung, durch die dann eine Allergie ausgelöst wird.

Aber auch Nicht-Allergiker sollten vorsichtig damit sein, was sie auf die Haut auftragen. Für Kinder ist „echte“ Erwachsenenschminke oder Theaterschminke ungeeignet. Kauft bitte spezielle Kinderschminke – am besten wasserlösliche ohne Fett, die mit Wasser und Seife gut zu entfernen ist (auch aus Kleidungsstücken!).

TippGlitzergel oder Farbsprays, die eigentlich für die Haare gedacht sind, gehören auch nur dorthin – keinesfalls auf die Gesichtshaut.

 

Wasserlösliche Schminke lässt sich mit Pinseln oder Schwämmchen leicht auftragen, hält länger und deckt besser als Fettschminke. Bonus: Die Farben können untereinander gemischt werden. Der Nachteil: In wasserlöslicher Schminke vermehren sich schnell Keime, so dass viele Produkte mit Konservierungsstoffen haltbar gemacht werden. Und diese wiederum sind oft gesundheitsschädlich, wie halogenorganische Verbindungen. Wasserlösliche Kinderschminke sollte also nicht allzu lange liegen und rasch aufgebraucht werden – und einen Anlass zum Schminken findet ihr sicherlich auch nach dem Fasching.

Zubehör: von Axt bis Zauberstab

Was für die Kostüme gilt, solltet ihr natürlich auch bei den Accessoires beachten: In Masken, Perücken und Spielzeugpistolen können ungeahnte Gefahren stecken. Eine vom Arbeitsministerium Nordrhein-Westfalen beauftragte Studie testete 250 Karnevalsartikel und attestierte einem Viertel davon gesundheitliche Gefahren.

Schwert, Säbel, Dolch - bitte nur ganz weich! © Marcin-Chodorowski - Fotolia.com

Schwert, Säbel, Dolch - bitte nur ganz weich!

© Marcin-Chodorowski - Fotolia.com

Weichmacher sind in vielen Faschingsartikeln aus Plastik zu finden und überschreiten dabei oft die zulässigen Grenzwerte – besonders, wenn sie aus Fernost stammen und das CE-Zeichen nicht tragen. Das Bedenkliche: Da zum Beispiel Masken aus Plastik direkt auf der Haut im Gesicht getragen werden, können die darin enthaltenen Weichmacher schnell in den Körper eindringen. Weichmacher können den Hormonhaushalt verändern und die körperliche Entwicklung beeinträchtigen, man vermutet sogar, dass sie Unfruchtbarkeit verursachen.

Viele der getesteten Faschingsmasken hatten aber noch ein weiteres Problem: Sie haben nicht genügend oder zu kleine Lüftungsschlitze. Die Wissenschaftler warnen daher, dass Kinder, die ihre Maske lange tragen, darunter ersticken könnten!

Was ihr auch beachten solltet: an spitzen Gegenständen können sich Kinder beim Spielen und Tanzen schnell verletzen – die Prinzessinnenkrone oder der Elfenzauberstab sollten also nicht zu spitz sein, und Spielzeugmesser und -äxte dürfen auch nicht zu „echt“ wirken. Hier gilt: Je schwerer und stabiler eine Spielzeugwaffe ist, desto eher lässt sie sich (auch versehentlich) als Waffe benutzen. Schwerter aus Massivholz oder Spielzeug-Revolver aus Metall sind zwar schick, aber haben beim Fasching nichts zu suchen!

Gute Idee: Perücke an der Kapuze befestigen © GordonGrand - Fotolia.com

Gute Idee: Perücke an der Kapuze befestigen

© GordonGrand - Fotolia.com

Von Pistolen und anderen Schusswaffen kleiner Cowboys geht noch ein anderes Risiko aus: Die eingelegten Zündplättchen knallen mitunter so laut, dass Experten eine Hörschädigung nicht ausschließen.

Komplett ungeeignet für den Kinderfasching sind schließlich künstliche Bärte und Perücken.  Ganz abgesehen davon, dass der Träger hier recht geschickt im Umgang mit den ungewohnt langen Haaren sein muss und die Attrappen schon bei normalem Spielen schnell verrutschen – viele getestete Produkte sind, da sie aus Kunststoff bestehen, auch schnell entzündlich.

Sicher zum Fastnachtsumzug

An vielen Orten in Deutschland feiert man Fasching mit stunden- oder tagelangen Umzügen, bei denen es „Kamelle“ regnet und feucht-fröhlich zugeht. Wollt ihr eure Kinder zu so einer Veranstaltung mitnehmen, solltet ihr ein paar Vorsichtsmaßnahmen treffen.

Fahren große Fastnachtswagen in Prozession durch eine feiernde, sich drängende Menschenmenge, kommt es immer wieder zu tragischen Unfällen. Besonders die Kleineren stolpern schnell und stürzen, wenn sie nicht gesichert werden. Schützt eure Kinder und haltet sie auf jeden Fall vom Straßenrand fern, auch wenn sie Kamelle fangen wollen. Kleinere Kinder gehören in so einem Trubel immer an die Hand, mit den Größeren solltet ihr vorher besprechen, wie sie sich im Notfall verhalten können.

Beim Karnevalsumzug sind Kinder am besten weit oben aufgehoben © FlickR/Peter Grima

Beim Karnevalsumzug sind Kinder am besten weit oben aufgehoben

© FlickR/Peter Grima

Seid ihr mit Kindern unterwegs, tragt ihr auch in fröhlichster Stimmung Verantwortung für sie – übermäßiger Alkoholgenuss ist daher tabu! Behaltet eure Umgebung im Auge und achtet darauf, ob die Stimmung in der Menge kippt, damit ihr euch bei Handgemengen schnell zurückziehen könnt. Menschenmassen solltet ihr mit Kindern generell vermeiden, auch wenn ihr sie auf der Schulter tragt – schnell ist man gestolpert und gestürzt.

Da es sehr laut werden kann, sind kleinere Kinder am besten mit einem Hörschutz unterwegs. Achtet auch darauf, dass umherfliegende „Kamelle“ und andere Gegenstände euch nicht treffen; geht es erfahrungsgemäß hoch her, beobachtet ihr das Treiben besser aus sicherer Entfernung vom Rand.


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