KidsAway.de-ReisefamilieAbenteuer Griechenland!
Unsere Reisefamilie, die "travelfamily", berichtet auf KidsAway in regelmäßigen Abständen von ihrer großen Europa-Tour mit drei Kindern, Mops und Wohnwagen. Aus Griechenland haben die fünf Langzeitreisenden bewegende Erinnerungen mitgenommen.
von KidsAway-Redaktion
Einmal durch Europa bitte!
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Das waren die Kommentare, die wir zu Beginn gehört haben. Aber wir waren nicht nur unheimlich neugierig auf das Land, nein, wir wollten unsere Reiseroute nicht von politischen Situationen abhängig machen.
Bereits ein paar Kilometer nach dem Grenzübergang aus Bulgarien überraschten uns die unzähligen weißen Steinhäuser und Kapellen. Palmen, Oleanderbüsche und Olivenbäume, soweit das Auge reichte. Strände, die darauf warteten, von unseren Jungs erforscht zu werden!
Wenn die Weltpolitik plötzlich ganz nah ist – Wirtschaftskrise und Flüchtlingsdrama
Abseits der Touristenhochburgen unterwegs auf Europatour
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Die Nachrichten bezüglich der Flüchtlingsdramen verfolgten wir in den Medien nur spärlich. Wir haben ja weder deutsche Zeitungen zur Hand noch einen Fernseher an Bord. Ab und zu konnten wir via Internet ein paar Fotos erhaschen, ansonsten ging das Geschehen aber an uns zwar nicht gefühllos vorbei, dennoch bekamen wir von der aktuellen Lage wenig mit.
Bis zu unserem Ausflug zum weißen Turm in Thessaloniki. Wir hatten uns sehr auf die Stadt gefreut und fuhren mit den Jungs in einem kleinen Piratenschiff am Hafen entlang. Vom Wasser aus konnten wir viele Fotografen und Fernsehteams erblicken. Wir wussten zunächst nicht, wem ihre Aufmerksamkeit galt. Auf unsere Nachfrage bekamen wir von der Schiffsbesatzung zu hören:
„Vor ein paar Tagen wurde hier ein Schlauchboot mit toten Flüchtlingen angeschwemmt, die Fotografen warten auf weitere Ereignisse.“
Puh, das saß. Wir sitzen hier im Ausflugsboot und vor ein paar Tagen starben hier Menschen. Von diesem Zeitpunkt an war uns bewusst, wie akut das Flüchtlingsdrama in unserer unmittelbaren Nähe wirklich ist.
Mit unseren Berichten und Fotos wollen wir unseren Lesern eigentlich stets ein sonniges, friedliches Gefühl nach Hause senden. Doch auch bei uns gibt es Momente, die uns sehr zum Nachdenken anregen und unsere heile Welt zerbrechen lassen.
Touristenmassen an der Akropolis
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Hier erlebten wir echte Armut. Doch wie können wir als „travelfamily“ helfen? Wir können mit gutem Gewissen allen empfehlen, Griechenland zu besuchen und nicht unbedingt auf die Medien zu hören. Das Land lebt von den Touristen und vor allem in den Großstädten zerbricht die Infrastruktur.
Traurige Bilder von einem sonst so wunderschönen Land!
Griechenland „off the beaten track“
Biologieunterricht live in der Schildkrötenauffangstation
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Bernd Pitzer, der Gründer der Station, leitet diverse Exkursionen in Griechenland und begeisterte unsere Kinder mit seinen Erzählungen. Besonders stolz waren wir, als unsere Jungs ihr Taschengeld für seine Station spendeten. Nun sind sie Paten einer dort lebenden Schildkröte.
Weiter ging die Reise zu den Schwefelquellen von Lamia. Das Gelände ist mittlerweile verlassen, das naheliegende Hotel eine Ruine. Nur ein paar Einheimische besuchten den 38° Celsius warmen Wasserfall und die Badestellen. Ein Abenteuerspielplatz für unsere Kinder!
Solche Momente genießen wir als Aussteigerfamilie besonders. Hier, absolut frei und unbeschwert, können die Kinder das Leben und die Natur auf eine ganz andere Art kennenlernen. Sie sind von morgens bis abends draußen in Bewegung und müssen sich an keinen Zeitplan halten. Gewiss gibt es auch bei uns Regeln und Rituale, aber nur solche, die in unseren Reiserhythmus passen.
Der Zusammenhalt zwischen den Brüdern ist enorm gewachsen und die Familienharmonie ist stets im Einklang. Für uns ist das die absolute Bestätigung, die Langzeitreise nicht nur begonnen zu haben, sondern auch so weiterzuführen, wie wir es geplant haben.
Vom Lernen unterwegs
Lernen unterwegs
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Biologie lernen wir fast im Stundentakt. Irgendein Tier findet unser Benjamin immer und es wird dann genauestens studiert. Mathematik üben wir, indem wir ständig mit neuen Währungen bezahlen und umrechnen müssen. Mal müssen wir es teilen, mal verdoppeln… Es werden auch oft Entfernungen berechnet und im Streckenbuch erfasst. Zusätzlich benutzen wir für unseren Großen die Übungshefte und Bücher des Gymnasiums, um auf dem Laufenden zu bleiben.
Unser Griechenland-Highlight
Sport und Spaß am Hafen von Amfilochia
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Ein wenig später trauten wir kaum unseren Augen: 1,50 Meter große Wasserschildkröten schwammen da im Hafenbecken. Nicht nur eine, mindestens zwanzig Schildkröten tummelten sich am Rand. Es war für uns alle unglaublich! Nie hätten wir hier mit diesen unglaublichen Meerestieren gerechnet.
Für Benni gab es kein Halten mehr, er stieg einfach zu ihnen ins Wasser. Von diesem Moment spricht er immer noch!
Am Ende des Hafens lag ein riesiges Containerschiff vor Anker. Die Matrosen, die hier von der Reling und von den Schiffstauen sprangen, forderten unsere Jungs zum Mitmachen auf. Was für ein lustiger Sportwettkampf zwischen Jung und Alt!
Egal, ob wir im Hinterland oder in großen, touristischen Städten waren: Wir wurden stets herzlich aufgenommen, die Griechen haben uns förmlich mit ihrer Lebensfreude überwältigt. Aufgrund der Hitze (wir hatten nie unter 38° Celsius) konnten wir leider nicht so viele Ausflüge machen, wie wir zunächst geplant hatten. Unser Mops Theo ist ja mit im Bunde und der verträgt die Hitze nicht gut.
Wir werden gewiss irgendwann im Frühling oder Herbst noch einmal wiederkommen. Griechenland war bislang der eindeutige Höhepunkt unserer Reise!