Umweltfreundlich reisen mit KindernGroße und kleine Tipps für ein besseres Umwelt-Gewissen

Umweltschutz im Urlaub: ein Thema, bei dem viele das Gesicht verziehen. Trotz schlechtem Gewissen: Wir fliegen und fahren gern auf Reisen, so oft es eben geht. Für euer Gewissen haben wir aber eine Menge Tipps gesammelt, mit denen ihr ganz nebenbei im Urlaub die Umwelt schützen könnt.

von KidsAway-Redaktion

Seite 2/2 Kleine Tricks für ein besseres Umwelt-Gewissen auf Reisen

Umweltschutz beim Reisen – auch mit kleinen Tricks möglich

Es reist sich besser mit leichtem Gepäck © Pixabay

Es reist sich besser mit leichtem Gepäck

© Pixabay

Das Problem beim Umweltschutz ist oft, dass die Menschen gleich abwinken: „Das ist uns zu anstrengend, schaffen wir eh nicht.“

Auch mit kleinen Dingen könnt ihr aber schon einiges tun, um umweltfreundlicher zu reisen – und die großen Schritte (siehe oben) setzt ihr dann vielleicht erst nächstes Jahr um.

Mini-Tipp: umweltfreundliche Koffer und Taschen

Welche Anforderungen stellt ihr an eure Reisekoffer und -taschen? Leicht, stabil, robust und geräumig sollen sie sein, vielleicht auch ein wenig schick.

Ach ja, und günstig. Aber das ist oft keine gute Idee. Billige Koffer und Reisetaschen stammen meistens aus China und werden dort nicht nur unter schlechten Arbeitsbedingungen produziert, sondern auch mit giftigen Chemikalien. Ganz zu schweigen davon, dass sie schnell kaputtgehen und dann ersetzt werden müssen – wer billig kauft, kauft zweimal.

Ihr sollt eure günstigen Koffer oder Taschen jetzt bitte nicht wegwerfen. Wenn aber ein Neukauf nötig wird, dann wählt bewusst Marken, die nachhaltig produzieren und Reparaturen bei kleineren Schäden anbieten.

Umweltfreundliche Hersteller sind zum Beispiel Vaude und Patagonia, hecho oder manbefair. Dakine stellt Gepäckstücke aus recycelten Kunststoffen her, Kapron fertigt Koffer aus recyceltem Leder an. Weitere coole und nachhaltige Marken sind Upcycling Deluxe oder Globe Hope, (vegane Produktion).

Wenn ihr nicht allzu oft reist, kann es sich lohnen, die Koffer nur für die Dauer eurer Reise zu mieten. Sicher habt ihr Bekannte, die euch ihren Koffer ausborgen; wenn nicht, könnt ihr auf koffermieten.de und rucksackmieten.de hochwertige Rimowa-Koffer und Deuter-Rucksäcke (sowie die Deuter-Kindertrage Kid Komfort II) jeder Größe wochenweise ausleihen.

 

Packstationen am Flughafen bieten die Möglichkeit an, das Gepäck in zig Lagen Plastikfolie einzuwickeln, um es beim Transport zu schützen. Das geht natürlich gar nicht! Zum Glück ist es meistens auch völlig unnötig. Ein Koffergurt und ein Zahlenschloss geben euch Sicherheit, und eine wiederverwendbare, feste Transporthülle schützt den Rucksack oder den Autokindersitz auch mehrmals zuverlässig vor kleineren Schäden.

 

Mini-Tipp: „traveling light“

Weniger ist mehr! Diese Regel setzt sich im Alltag so langsam durch, und seit die Band „Silbermond“ vom „Leichten Gepäck“ singt, zunehmend auch auf Reisen.

Ganz klar: Je weniger Gepäckstücke ihr herumschleppt und je leichter diese sind, desto weniger Treibstoff wird verbraucht. Macht also einen Sport daraus, nicht alles Erdenkliche mitzunehmen, sondern im Gegenteil nur das Nötigste.

Das geht auch beim Reisen mit Kindern – wir sprechen aus Erfahrung. Nur leider dauert das Packen nicht weniger lange, als einfach drei Koffer vollzustopfen.

 

Mini-Tipp: Wasser sparen

Pool-Spaß oder Wasserverschwendung? © Pixabay

Pool-Spaß oder Wasserverschwendung?

© Pixabay

Ein schickes Hotelbadezimmer, flauschig-weiße Handtücher – bei diesem Anblick vergessen wir gern unsere gute Erziehung und verhalten uns verschwenderisch wie kleine Könige.

Auch wenn wir für unsere Unterkunft gutes Geld bezahlt haben, heißt das nicht, dass wir stundenlang duschen oder jeden Tag neue Handtücher benutzen müssen. Gerade die beliebtesten Sommerurlaubsziele haben nämlich oft ein echtes Problem mit der Trinkwasserversorgung.

In vielen Hotels geht man davon aus, dass auf dem Boden liegende Handtücher ausgewechselt werden sollen; hängt eure Handtücher also ordentlich auf und belasst es bei fünf Minuten in der Dusche – wie zu Hause auch.

Ach ja: Eine gigantische Pool-Landschaft verbraucht natürlich auch eine Menge Wasser. Denkt bei der Wahl eurer Unterkunft genau nach, ob es nicht auch ein kleineres Schwimmbecken zum Abkühlen tut; oft ist ja auch das Meer ganz in der Nähe.

 

Mini-Tipp: umweltfreundliche Kosmetik

Große Packungen mit Duschgel und Shampoo nehmen viel Platz weg, laufen gern mal im Koffer aus und sind eigentlich total überflüssig.

Fast jedes Hotel bietet seinen Gästen ein kleines Stück Seife und einige Probierfläschchen Shampoo, Duschgel und Körperlotion an. Das ist praktisch, denn viel mehr braucht man während eines ein- oder zweiwöchigen Urlaubs meist ohnehin nicht.

Allzu umweltfreundlich ist aber auch das nicht, denn die kleinen Fläschchen bedeuten eine Menge Müll; zumal sie meist weggeworfen werden, obwohl sie noch gar nicht aufgebraucht sind. Ihr könntet die Mini-Fläschchen nun mit nach Hause nehmen und für eure nächste Reise (oder für den Kaufladen im Kinderzimmer) weiterverwenden – recyceln oder upcyceln also.

Ihr könntet auch wiederbefüllbare Fläschchen in zugelassener 100-ml-Größe im Drogeriemarkt kaufen und euer Duschbad und Shampoo vor der Reise hineinfüllen.

Ihr könnt aber auch (vor allem, wenn ihr gar nicht im Hotel Urlaub macht) ganz auf die Minigrößen verzichten. Ein festes Seifenstück und festes Shampoo für die Haare brauchen keine Plastik-Umverpackungen, fallen nicht unter das Flüssigkeitsverbot beim Fliegen (dürfen also sogar ins Handgepäck) und laufen garantiert nicht aus.

Und, liebe Mamas: Viel mehr Kosmetik braucht man doch im Urlaub sowieso nicht 😉

 

Mini-Tipp: Packliste schreiben

Nicht alles neu kaufen und dann wegwerfen! © Pixabay

Nicht alles neu kaufen und dann wegwerfen!

© Pixabay

Viele Familien tun es sowieso vor jeder Reise, ihr doch sicher auch? Seht ihr, dann schützt ihr bereits die Umwelt.

Denn wer gezielt nur die notwendigen Dinge für eine Reise mit Kindern einpackt, der reduziert automatisch Übergepäck. Wenn das eigene Auto nicht bis zum Dach vollgestopft ist und die Freigepäckmenge des Fliegers (23 kg pro Person ergeben bei einer vierköpfigen Familie schon fast 100 kg, plus Handgepäck, Kinderwagen, Autositze…) nicht bis zum letzten Gramm ausgereizt wird, spart ihr damit klimaschädliche Emissionen ein.

Erkundigt euch vor eurer Reise, was in eurer Unterkunft bereits alles zur Verfügung steht, passt eure mitgebrachte Kleidung an den Wetterbericht am Reiseort an und nehmt nur das mit, was ihr wirklich braucht und was ihr nicht vor Ort nachkaufen könnt.

Mit der Packliste, die ihr hier auf KidsAway für jede erdenkliche Urlaubsart herunterladen könnt, seid ihr dann exakt mit den Dingen versorgt, die ihr wirklich braucht.

 

Mini-Tipp: keinen Plunder vor Ort kaufen

Jeder vergisst mal, etwas einzupacken. Vor allem reisende Familien können davon ein Lied singen. Und meistens ist das auch gar nicht so schlimm, denn an den meisten Reisezielen kann man ja alles nachkaufen.

Der Globalisierung sei Dank dafür, dass wir heute fast in jedem Land der Welt Schnuller, T-Shirts oder Regenschirme kaufen können. Nur selten sind die aber dann nachhaltig produziert, oft müssen sie teuer importiert werden.

Und das eigens gekaufte Sandspielzeug, der leichte Buggy oder das sperrige Tretauto lässt man dann bei der Abreise am Flughafen liegen oder wirft sie schweren Herzens in den Müll – denn zu Hause hat man ja genug davon, oder es lässt sich schlicht nicht transportieren.

Wenn ihr neu gekaufte Dinge nicht mit nach Hause nehmen wollt, dann bringt sie in einen Second-hand-Laden, spendet sie dem Roten Kreuz oder einem Kinderheim an eurem Urlaubsort oder stellt sie in eurer Unterkunft mit dem Vermerk ab, dass ihr sie dem nächsten Gast schenken wollt.

 

Mini-Tipp: Wasserflaschen einsparen

Trinkwasser ist im Urlaub leider selten so frisch und sauber © Pixabay

Trinkwasser ist im Urlaub leider selten so frisch und sauber

© Pixabay

Nur wenige Länder auf der Welt kennen das Pfand-System, das uns in Deutschland manchmal in den Wahnsinn treibt.

Der eindeutige Vorteil daran ist aber sichtbar: Hier liegen nur noch selten Flaschen oder Dosen auf der Straße herum.

Trinken ist wichtig, vor allem für Kinder und vor allem im Sommer. Und sicheres, sauberes Trinkwasser gibt es in vielen Gegenden der Welt nun mal nur abgefüllt in (versiegelten) Flaschen.

Das heißt aber nicht, dass ihr euch am Müll-Machen beteiligen müsst, indem ihr zehn kleine Wasserflaschen am Tag kauft und wegwerft.

Bringt eure wiederverwendbaren Trinkflaschen von zu Hause mit und füllt sie regelmäßig aus einer großen Flasche oder einem Kanister wieder auf. So reduziert ihr Müll und habt trotzdem sauberes Wasser.

 

Mini-Tipp: No aircon

Die Klimaanlage läuft in vielen Hotels und Ferienwohnungen auf Hochtouren, wenn der Sommer Einzug gehalten hat. Dass das gar nicht gesund ist, hat sich besonders unter Eltern schon herumgesprochen. Aber viele Unterkünfte lassen einem ja gar keine Wahl, wenn man nicht ersticken will.

Steuert ihr ein warmes Urlaubsziel an, dann sucht bewusst nach Unterkünften, die eine Klimaanlage überflüssig machen; das können je nach Land offene Bungalows in leichter Bauweise sein, Apartments mit großen Fenstern, die am Meer oder an Hügelseiten liegen, oder Steingebäude mit dicken Mauern und schattigen Innenhöfen. Allen gemeinsam ist, dass sie dank der althergebrachten Bauweise auf künstliches Herunterkühlen verzichten können.

Wenn nachts der Ventilator sanft über eurem Bett wirbelt und ihr die Wärme der Sommernacht spürt, anstatt leicht zu frösteln, dann tut ihr nicht nur der Gesundheit eurer Kinder etwas Gutes, sondern auch der Umwelt.

 

Mini-Tipp: Laufen ist gesund

Einfach mal laufen, das schont die Umwelt und hält fit © Pixabay

Einfach mal laufen, das schont die Umwelt und hält fit

© Pixabay

Im Urlaub genießen wir leckeres Essen und faulenzen am Strand – und dann wird geseufzt, weil der Bikini nicht mehr passt. Eine gute Möglichkeit, auf Reisen mit Kindern etwas für die Fitness zu tun, ist komplett kostenlos: Anstatt ins Taxi zu steigen oder sich von Shuttlebussen chauffieren zu lassen, könnt ihr Strecken bis zu zwei Kilometern auch einfach laufen. Ganz nebenbei spart ihr Geld und tut etwas für die Umwelt.

Wenn es zu Fuß einfach nicht geht, sind öffentliche Verkehrsmittel – vom Stadtbus bis zum Fernbus – immer noch eine bessere Wahl als ein eigenes Mietauto oder gar ein Inlandsflug.

 

Mini-Tipp: Mülleimer mitbringen

Wenn ihr als Familie im Urlaub wandern geht, am Strand liegt oder einen Stadtbummel macht, fällt ständig Müll an: Leere Verpackungen, Einwickelpapier, benutzte Feuchttücher… Das alles wird dann mit spitzen Fingern zu einem öffentlichen Mülleimer getragen, der häufig bereits überquillt. Oder ihr findet gar keinen, dann landet der Müll eben irgendwann mit einem verstohlenen Seufzen im Straßengraben.

Freiwillige Helfer sammeln jedes Jahr tonnenweise Müll von Stränden, aus Stadtparks, an Flussufern und in Skigebieten (!). Tragt nicht zum Problem bei, sondern zur Lösung, indem ihr es euch zur Gewohnheit macht, immer mehrere kleine Müllbeutel in der Tasche zu haben. Ein auslaufsicher und luftdicht verschließbarer Beutel kann so lange im Rucksack, am Buggy oder in der Hand bleiben, bis eine ordentliche Mülltonne zum Loswerden gefunden ist.

 

TippKinder mitmachen lassen

Der wichtigste Tipp überhaupt: Erklärt euren Kindern, warum ihr den Müll in einer Tüte sammelt, warum sie nicht alle Kuscheltiere einpacken können oder warum ihr dieses Jahr nicht mit dem Auto, sondern mit der Bahn verreist.

Umweltverträgliches Verhalten geht am einfachsten, wenn wir es schon als Kinder als normal erlebt haben – und wenn wir verstehen, dass es gar nicht anders geht. Auch unsere Kinder sollen doch die Erde in all ihrer Schönheit noch bereisen können!

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