Sicherheit beim SkifahrenSicher ein- und aussteigen: Was ihr mit Kindern am Skilift beachten solltet

Vor dem Skiurlaub machen sich Eltern Gedanken um die Sicherheit ihrer Kinder. Was ihr beim Fahren mit dem Skilift beachten solltet, wenn eure Kinder noch klein sind, haben wir übersichtlich zusammengestellt.

von KidsAway-Redaktion

Seite 2/2 Richtig ein- und aussteigen in Sessel, Schlepper & Co.

So steigt ihr richtig ein

Am Tellerlift hilft der Liftwart gern beim Einsteigen © giemmephoto - Fotolia.com

Am Tellerlift hilft der Liftwart gern beim Einsteigen

© giemmephoto - Fotolia.com

Beim Einsteigen in Gondeln und Kabinenbahnen gibt es in der Regel keine Probleme; achtet hier vor allem darauf, dass eure Ski, die ihr tragt, ordentlich zusammengesteckt sind. Die Stöcke hängt ihr am besten an den Handschlaufen über die Skispitzen und haltet sie fest, so dass sie sich nicht an anderen Skibindungen verheddern.

Das Einstecken der Skier in die Haltevorrichtungen an den Gondeltüren übernimmt am besten ein Erwachsener, während die Kinder als erste in die Gondel steigen und sich dort sofort hinsetzen, wenn es Sitzbänke gibt. Die Skischuhe zu öffnen, ist zwar bequemer beim Laufen, birgt aber ebenfalls die Gefahr, mit den herumbaumelnden Schnallen irgendwo hängenzubleiben.

Am Sessellift ist etwas mehr Können gefragt: Achtet darauf, dass eure Skier gerade in der Spur stehen und verdreht euch nicht nach hinten, um nach dem herannahenden Sessel zu schauen. Ungeübte Fahrer und vor allem Kinder verlieren hierbei gern das Gleichgewicht oder verheddern ihre Stöcke miteinander. Schafft ihr es voraussichtlich nur mit Eile, euch noch vor einen einfahrenden Sessel zu schieben, dann lasst ihn lieber wegfahren, als einen Sturz zu riskieren!

In der Einstiegszone ordnen sich die Mitfahrer in der vorgesehenen Anzahl der Plätze ein und rutschen dann die letzten Meter auf „Startposition“. Fahrt ihr mit einem Vierer‐ oder Sechsersessel und bleiben Plätze frei, dann platziert euch in der Mitte. In einem schief hängenden Sessel ist es während der Fahrt schwieriger, das Gleichgewicht zu halten, und Kinder tun sich dann auch beim Aussteigen schwerer.

Der ankommende Sessel schiebt sich sanft in die Kniekehlen eines Erwachsenen und „zwingt“ automatisch zum Hinsetzen. Kinder unter 1,25 Meter Körpergröße sind noch zu klein, um vom Sessel automatisch in die Sitzposition gehoben zu werden; ihnen muss grundsätzlich immer ein Erwachsener helfen und sie beim Einsteigen ein Stück hochheben.

 

TippSeid ihr allein mit zwei oder mehr kleinen Kindern unterwegs, dann steigt nicht ohne Hilfe in einen Sessellift! Lasst „alleinstehende“ Skifahrer am Lift mit in euren Sessel steigen und bittet sie um Hilfe. Der Liftwart kann das Seil des Sessellifts langsamer laufen lassen oder ganz anhalten, wenn kleine Kinder einsteigen; tut er das nicht von selbst, dann fordert das freundlich, aber bestimmt von ihm ein.

 

Beim Schlepplift stellt man sich in die Spur der Seilrolle und lässt sich vom daran befestigten Bügel (oder Teller) den Berg hinaufziehen. Hier braucht es ein wenig Übung, bis man das Erfassen des Bügels und das „Einsteigen“ in den Bügel richtig meistert; auf der anderen Seite ist ein Sturz hier weniger schlimm, da man sich ja am Boden befindet.

Für Kinder und ungeübte Erwachsene ist das größte Problem das „Anrucken“ beim Start – hier verlieren viele entweder den Bügel gleich wieder oder sie kommen aus dem Gleichgewicht und stürzen. Je nach Liftanlage und Hilfsbereitschaft des Liftwarts kann der Start sehr sanft vonstatten gehen oder man hüpft geradezu in die Luft und schießt dann auf der Trasse nach oben. Auch beim Schlepplift gilt: Lieber einen Bügel leer vorbeifahren oder aus der Hand gleiten lassen, als durch Hektik und Eile einen Unfall zu riskieren!

Bügellifts oder Ankerlifts werden einzeln oder zu zweit benutzt, Tellerlifts grundsätzlich einzeln. Am Bügellift nehmt ihr kleinere Kinder am besten zwischen eure Beine; sonst müsst ihr den Bügel nämlich auf Po-Höhe des Kind und damit in Höhe eurer Oberschenkel oder Kniekehlen balancieren, was extrem anstrengend ist. Das Kind lehnt sicher und entspannt an euren Oberschenkeln und ihr wiederum könnt euch als „Einzelperson“ nach oben ziehen lassen.

Birgit und Michael Oberhuber empfehlen in ihrem Buch „Die Freude am Gleiten“ für die erste „richtige“ Fahrt zu zweit mit dem Ankerlift: Das Kind sollte immer auf der Seite einsteigen, auf der der Ausstieg ist, und anfangs am besten ohne Stöcke fahren, damit es mit beiden Händen den Bügel festhalten kann und sich bei einem Sturz nicht verletzt.

Die erste Fahrt mit dem Tellerlift solltet ihr euren Kindern erst erlauben, wenn ihr sie als technisch fähig und reif genug einschätzt: Sie sind dann auf sich allein gestellt und müssen zuverlässig richtig reagieren, wenn sie herausfallen. Bittet immer den Liftwart, euren Kindern beim Einsteigen zu helfen, und wählt mit kleinen Kindern nur Lifts mit sanft ansteigenden, gut gepflegten Trassen, von denen ihr im Notfall auch während der Fahrt ohne Probleme aussteigen könnt (also keine, die weitab von Pisten durch den Wald führen oder steil eingeschnitten sind).

 

TippTipp: Das Einsteigen in den Lift, das Balancieren beim Gezogenwerden und das Abwerfen des Bügels beim Aussteigen könnt ihr vielleicht mit einem Übungsbügel üben – diese hängen manchmal an den Liftstationen, man kann sie sich auch in vielen Skischulen leihen.

 

Auf dem Lift

Schlepplift fahren Kinder am besten zu zweit © anweber - Fotolia.com

Schlepplift fahren Kinder am besten zu zweit

© anweber - Fotolia.com

Sitzen alle glücklich im Sessellift, wird es noch einmal kritisch: Ihr müsst jetzt gleichzeitig möglichst schnell den Sicherheitsbügel herunterklappen, auf dem alle Passagiere ihre Füße mit den Skiern abstellen, und überprüfen, ob eure Kinder beim Hinsetzen mit dem Po bis ganz hinter an die Rückenlehne des Sessels gerutscht sind. Passt auf, dass der Sicherheitsbügel nicht zu schnell hinunterklappt und jemanden von euch am Kopf trifft oder sich mit den festgehaltenen Skistöcken verheddert. Prüft außerdem, dass keine Schals oder Bänder von der Kleidung eurer Kinder im Sitz oder im Bügel verklemmt werden.

 

ErfahrungsberichtDie größte Gefahr im Sessellift für kleine Kinder ist, unter dem Haltebügel durchzurutschen, weil ihre Beine noch zu kurz sind, um sich auf den Fußrasten aufzustützen. Schaukeln, nach vorn lehnen oder nach hinten umdrehen sind daher während der Fahrt für Kinder tabu, eine Hand solltet ihr sicherheitshalber immer am Kind haben.

 

Während der Fahrt mit dem Schlepplift ist es am wichtigsten, das Gleichgewicht zu halten – auch, wenn die Fahrspur schlecht geführt ist oder Schneehügel und Steinchen das Fahren behindern. Erinnert eure Kinder daran, stillzuhalten, in Fahrtrichtung zu schauen und sich nicht nach hinten umzudrehen! Wenn eure Kinder Stöcke dabeihaben, sollen sie sie in einer Hand, möglichst in der Mitte, festhalten und nicht hinter sich auf dem Boden schleifen lassen.

Fahrt ihr zu zweit mit dem Bügellift, dürft ihr euch nicht in die Quere kommen – weder „obenherum“ mit den Stöcken noch auf dem Boden mit euren Skiern. Kleine Kinder, deren Skier oft ungelenkt hin und her schwenken, stellen hier ein besonderes Risiko dar. Wird ein Sturz unausweichlich, dann lasst euch bewusst aus dem Lift fallen und versucht, möglichst schnell aus der Spur zu steigen (oder zu rollen), bevor eure Nachfolger aufrücken – die schaffen es nämlich nicht immer, um gestürzte Liftpassagiere herumzukurven und können durch euch ebenfalls zu Fall gebracht werden.

 

Richtig aussteigen

Aussteigen und gleich zur Seite treten! © Brad Pict - Fotolia.com

Aussteigen und gleich zur Seite treten!

© Brad Pict - Fotolia.com

Das Aussteigen ist die letzte Hürde am Schlepplift. Bevor sich der Anker um den letzten Pfosten dreht und wieder seinen Weg nach unten antritt, müsst ihr ihn loslassen und dann schnell aus der Ausstiegszone treten, bevor eure Nachfolger ankommen.

Fahren eure Kinder allein, müsst ihr vorher unbedingt üben, wie sie den Teller zwischen ihren Beinen herausziehen und loslassen und dann unverzüglich seitlich aus der Ausstiegszone treten oder fahren. Dabei dürfen sie auch die Stöcke nicht fallenlassen!

Fahrt ihr nebeneinander auf dem Bügellift, lasst euer Kind (das hoffentlich auf der Außenseite steht!) zuerst aussteigen. Während es zur Seite vom Sitzbügel wegrutscht und die Ausstiegszone verlässt, schiebt ihr den Bügel langsam zur Seite, lasst ihn los (nicht schwungvoll wegschleudern!) und folgt eurem Kind.

Beim Sessellift müsst ihr zum Aussteigen den Sicherheitsbügel wieder hochheben, auf dessen Fußrasten eure Skier stehen – aber unbedingt erst, wenn ihr das Schild am letzten Liftpfosten passiert habt, das euch dazu anweist! Stoppt der Lift nämlich unerwartet und bringt so die Sessel zum Schaukeln, könntet ihr hier oben kurz vor dem Ziel ungesichert noch meterweit in die Tiefe stürzen.

Weist alle Insassen an, ihre Stöcke festzuhalten, stillzusitzen und nicht mit den Füßen zu schlenkern, wenn sich der Sicherheitsbügel hebt. Beim Einfahren in die Ausstiegszone hebt ihr die Skispitzen an und nehmt die Stöcke startbereit in beide Hände – der Ausstieg am Sessel ist oft eben, so dass man die Stöcke zum Abschieben benötigt, wenn man den Schlittschuhschritt nicht beherrscht. Auch hier solltet ihr die Kleineren zuerst aus dem Lift steigen lassen und ihnen, wenn nötig, mit der Hand ein wenig Schwung geben. Die zuinnerst Sitzenden treten zuletzt aus dem Lift.

Die Liftwarts verlangsamen die Sesselbahn in der Regel, wenn sie Familien mit kleinen Kindern ankommen sehen; ihr könnt auch schon an der Talstation darum bitten, dass die Bergstation benachrichtigt wird.


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