Typologie der reisenden FamilienAbenteurer, Cocooner oder Flashpacker: Welcher Familien-Reisetyp seid ihr?
Die Tourismus-Industrie ordnet Urlauber nach Reisetypen ein, um sie besser umwerben zu können. „Familien“ sind nur ein Typ darunter. So ein Quatsch, meinen wir: Es gibt natürlich sehr verschiedene Familien-Reisetypen. Welcher Typ seid ihr?
von KidsAway-Redaktion
Typ 1: Die Abenteurer
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Typ 1: Abenteurer
Reisen ist kein Urlaub, sondern ein Abenteuer! Schon als Studenten zogen sie lieber monatelang mit dem Rucksack um die Welt, anstatt zu Hause brav für die Prüfungen zu pauken. Ihre Reiselust haben sie sich erhalten; die Welt ist schließlich so groß!
Dass sie nun ein Kind dabeihaben, schränkt Abenteurer-Familien nicht ein, im Gegenteil: Jetzt erst recht, denken sie sich und unternehmen mehrtägige Bergtouren, Weltreisen oder Segeltörns. Ihre Kinder sollen die Welt kennenlernen und müssen dabei auch etwas aushalten können: Tropische Hitze ohne Klimaanlage, den Rucksack selbst tragen und unbekanntes Essen probieren, das muss der Nachwuchs von Abenteurer-Familien schon mitmachen. Dafür finden sie immer neue Freunde auf Reisen: Kinder aus anderen Kulturen und Kinder von anderen Abenteurer-Familien.
Abenteurer-Familien sind neugierig auf alles Unbekannte und freuen sich auf Begegnungen mit Einheimischen. Statt im Hotel zwischen Gleichgesinnten am Pool zu hocken, verreisen sie lieber mit dem Zelt, per Couchsurfing oder übernachten in Jugendherbergen; das ist außerdem preiswerter, so dass sich längere Reisen an ungewöhnliche Ziele gerade noch bezahlen lassen.
An Gepäck haben sie gerade so viel dabei, dass sie es noch selbst tragen können; alles, was im Trekkingrucksack steckt, wurde lange vorher mit einer mehrfach überarbeiteten Packliste geplant. Kleidung und Spielzeug für die Kinder kaufen die Abenteurer auch gern direkt im Urlaubsland; dann hat man gleich schöne Souvenirs.
Ihre Wunschziele – möglichst abseits vom Massentourismus-Pfad – sind für Abenteurer-Familien keine bloßen Träume; mit eisernem Sparen zwischendurch, Verzicht auf Luxus im Alltag und Komfort auf der Reise setzen sie ihre Vorhaben Schritt für Schritt in die Tat um. Daran kann sie auch die Schulpflicht der Kinder nicht hindern; wo ein Wille ist, ist auch ein Weg!
Wenn die Abenteurer-Familie Glück hat, akzeptieren die Großeltern ihre Reiselust und unterstützen ihre Kinder und Enkel sogar. Weniger begeisterte Reaktionen der Verwandtschaft sollten mit Verständnis aufgenommen werden; nicht jeder ist schließlich so mutig und weltoffen, viele lassen sich aber mit Geduld durchaus überzeugen. Die Belohnung: Nach der Rückkehr von ihrer Reise wird die Abenteurer-Familie eine tolle Fotoshow zeigen!
Typ 2: Flashpacker
Typ 2: Die Flashpacker
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Auch wenn der Urlaub im All-inclusive-Resort oder im schicken Ferienhaus schon lange gebucht war: Im Alltag hatten Mama und Papa so viel zu tun, dass fürs Kofferpacken erst wenige Stunden vor der Abreise Zeit ist. Deshalb haben sie zwar immer zu viel dabei und das Wichtigste meist trotzdem vergessen, aber erfahrene Flashpacker gehen damit gelassen um: Solange die Grundausstattung (Pass, Kreditkarte und Schnuller) steht, kann der Rest am Urlaubsziel nachgekauft werden.
Anstatt sich monatelang vorzubereiten, lassen sich die Flashpacker gern von ihrem Reiseziel überraschen. Hauptsache, es ist spannend, warm und ein wenig exotisch – zu anstrengend oder gefährlich darf es aber auch nicht sein. Was sie im Urlaub genau machen wollen, wird dann genauso spontan entschieden, wie die Buchung erfolgte: nach einem Blick auf ein schönes Plakat im Reisebüro oder nach der Empfehlung von Freunden.
Der Vorteil für die Kinder der Flashpacker: Es ist immer spannend, denn man weiß nie genau, wie der Urlaub werden wird. Heimweh kommt selten auf, weil die Reisen selten sehr lang sind, und im Hotel trifft man oft andere Kinder. Und: Die Eltern haben endlich mal Zeit und lassen sich auch auf coole Ideen wie Quadbike-Touren und Skydiving ein – wenn nicht jetzt im Urlaub, wann dann?
Da sie zwischendurch aber auch entspannen wollen – den Urlaub haben sie nach der hektischen Packerei auch nötig –, genießen ältere Kinder den Freiraum in der Hotelanlage und haben Spaß mit ihren neuen Ferienfreunden.
Die Verwandten zu Hause kommen derweil in den Genuss regelmäßiger Updates aus dem Urlaub: Strandfotos über Facebook und die Twitter-Nachricht vom Tauchschein kommen in Echtzeit. Zu Hause werden dann meist nur schnell zwischendurch die Smartphone-Fotos auf dem Display gezeigt – man würde zwar gern ein tolles Fotobuch anlegen, aber dafür ist im stressigen Alltag schon wieder viel zu wenig Zeit …
Typ 3: Natursucher
Typ 3: Die Natursucher
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Dafür darf es auch mal etwas teurer sein: Auf ihre Fahrradreisen, Trekkingtouren oder Kanu-Ausflüge nehmen die Natursucher zwar möglichst wenig Gepäck mit (immerhin müssen sie es selbst tragen), dafür ist jedes Teil aber hochwertig und von Survival-Experten getestet. Geschlafen wird natürlich im Wurfzelt, möglichst weitab von der Stadt und gern auch ohne Luxus wie fließendes Wasser oder Elektrizität.
Die Kinder lieben es: Nachtwanderungen mit Fackeln, kochen auf Propangas-Flamme und abspülen im Bach, das ist echtes Abenteuer! Jedes Natursucher-Kind, das etwas auf sich hält, ist mit Schnitzmesser, Kompass und Stirnlampe ausgerüstet und weiß schon im Kindergartenalter, wie man ein Feuer anzündet, einen Fisch ausnimmt oder sich am Stand der Sonne orientiert.
Das einzige, was Natursucher-Kinder im Urlaub vermissen könnten, sind Freunde; fernab von menschlicher Besiedlung trifft man selten andere Kinder. Zum Glück gibt es ja Geschwister. Und die Verwandten zu Hause? Die brauchen Geduld, denn ohne Strom und Handy-Empfang sind Nachrichten von den Natursuchern selten.
Dafür erzählen sie nach ihrer Rückkehr begeistert vom Rafting, vom Bergsteigen oder vom Wellensurfen, bei dem der Nachwuchs sich hervorragend angestellt hat – und verschaffen Oma und Opa so nachträglich noch ein paar graue Haare mehr.
Typ 4: Cocooner
Typ 4: Die Cocooner
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Auf ihren Reisen halten sich die Cocooner lieber zurück: Sie sitzen gemütlich in ihrem Schneckenhäuschen, machen schöne Fotos und genügen sich selbst. Urlaub, das bedeutet endlich mal Zeit für den Partner und die Kinder, Kontakt mit Fremden brauchen sie nicht unbedingt. Die typische Urlaubs-Ausrüstung von Cocoonern, egal welchen Alters: viele, viele Bücher und Spiele.
Für die Kinder kann das ein wenig langweilig werden, wenn sie nicht selbst zum Cocooning neigen oder Geschwister dabeihaben. Der Vorteil: Sie haben ihre Eltern ganz für sich allein.
Oma und Opa müssen sich hier keine Sorgen machen, auch wenn von unterwegs allenfalls Postkarten kommen: „Gefährlich“ sind die Reisen der Cocooner nicht.
Typ 5: Gesellige
Typ 5: Die Geselligen
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Familienmenschen buchen daher schon Jahre im Voraus immer dieselben Ferienhäuser mit vielen Zimmern oder reservieren ihre Stamm-Campingplätze, auf denen sie sich dann mit der gesamten Großfamilie für mehrere Wochen einnisten. Liebstes Fortbewegungsmittel ist das Auto, denn das wird so voll wie möglich gepackt und oben drauf passen noch die Fahrräder. Allein das Familienzelt und die Spielzeugsammlung der eigenen Kinder nehmen schon die Hälfte des Kofferraums ein; im Urlaub richten sich die Familienmenschen gern genauso häuslich ein wie zu Hause.
Überraschungen birgt der Urlaub kaum; allenfalls die neue Frisur von Tante Heidi oder die pikante Scheidungsgeschichte von Onkel Arne sorgen für Gesprächsstoff. Die Kinder der Familienmenschen sind glücklich: Die Umgebung kennen sie wie ihre Westentasche, weil die Familie jedes Jahr hierherkommt. Sie treffen ihre Cousins und Cousinen, durften vielleicht sogar den besten Freund mitbringen und können im Wald hinter dem Ferienhaus oder auf dem Campingplatzgelände machen, was sie wollen – solange sie zur Essenszeit wieder aufkreuzen.
Oma und Opa sind es gewohnt, dass die Familienmenschen jeden Sommer am Gardasee oder im Harz verbringen; vielleicht sind sie sogar selbst mit dort. Als Erinnerung bleiben erholte Eltern mit glücklichen Kindern, viele Fotos mit den Cousins und Cousinen und die Freude auf das nächste große Treffen.
Typ 6: Balkonier
Typ 6: Die Balkonier
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Die Daheimbleiber genießen in der Ferienzeit die Ruhe: Die Sonne scheint auch zu Hause, alle anderen sind weg und haben viele freie Parkplätze zurückgelassen, auf dem Spielplatz ist nicht ständig die Schaukel besetzt und im Restaurant bekommt man auch mal spontan einen Tisch.
Das Wichtigste für die Kinder: Ihre Eltern nehmen sich Zeit für sie und gemeinsame, besondere Unternehmungen. Ein Ausflug an den Badesee oder ins Kino, eine Fahrradtour in der Umgebung oder ein Tagesausflug mit dem Auto sind für viele Kinder spannend genug, auch ohne fremdes Essen oder langen Flug. Die abendliche Rückkehr ins vertraute Heim mit vertrautem Geruch und vertrautem Bettchen ist den meisten Kindern sehr recht.
Das beste: Oma und Opa können beim Urlaub auf Balkonien einfach mal vorbeischauen, einen Ausflug mitmachen oder die Kinder für einen Tag entführen: Dann wird für die Eltern sogar noch ein ganz privater Wellness-Romantikurlaub daraus.
Disclaimer: Diese Reisetypen sind natürlich in keiner Weise statistisch untermauert und entstammen vollständig der kreativen Feder unserer reiseerfahrenen Autorin – die sich selbst auf jeder Reise als anderer Typ einordnen würde …
Netter Artikel nur cocooner finde ich etwas verwirrend, kenne ich diesen Begriff doch aus dem Marketing und da steht er für Menschen, die nicht mehr in der realen Welt existieren nur zu Hause bleiben im Internet shoppen und alles andere auch via Internet erledigen.
Hallo Diana, ja, du hast Recht, der Begriff ist wohl nicht ganz glücklich gewählt. Wir meinen hier eher die Familien, die sich selbst genügen und sich gerne einigeln.