Reisen mit SchulkindernZehn Tipps für Reisen mit Schulkindern

Die “Großen“ brauchen im Urlaub weder Mittagsschlaf noch Schnuller, aber das bedeutet nicht, dass Reisen mit Schulkindern immer einfach ist!

von KidsAway-Redaktion


Reisen mit Schulkindern - das macht Spaß! © lassedesignen - Fotolia.com

Reisen mit Schulkindern - das macht Spaß!

© lassedesignen - Fotolia.com

1 Vertrautheit ist alles

Ob es der Wechsel der Zeitzone ist oder nur ein Wechsel in der alltäglichen Routine, eine neue Umgebung macht auch größere Kinder noch schnell unsicher und nervös. Erleichtert ihm den Übergang, indem ihr euer Schulkind in die Reisevorbereitung einbezieht – eine einfache, aber spannende Aufgabe, für die nur euer Kind zuständig ist, kann zum Beispiel sein, etwas über das Wetter am Urlaubsort herauszufinden oder zu prüfen, ob das Sandspielzeug für den Ostseeurlaub komplett und spielbereit ist.

Schulkinder könnt ihr auf euer Reiseziel vorbereiten und einstimmen, indem ihr Fotos von vergangenen Reisen anschaut, altersgerechte Bücher über das Land lest oder im Internet nach Informationen oder Bildern sucht (siehe Punkt 10). So ist das Neue gleich von Anfang an ein wenig vertrauter und wird hoffentlich nicht als „laaangweilig“ abgelehnt.

 

TippDer Übergang in den “Urlaubsmodus” wird für alle Mitreisenden leichter, wenn ihr schon einige Tage vor der Abreise euren Tagesablauf anzupassen beginnt – besonders wichtig, wenn ihr in eine andere Zeitzone reist. Nach der Landung solltet ihr nicht gleich „loslegen“, sondern idealerweise ein bis zwei Tage zum Ausruhen und Ankommen einplanen.

 

2 Packt ein, was lebenswichtig ist

Alles mitnehmen, was geht? Bitte nicht! © S.Kobold - Fotolia.com

Alles mitnehmen, was geht? Bitte nicht!

© S.Kobold - Fotolia.com

Die Tage von Schnuller und Lieblingskuscheldecke mögen vorbei sein, aber auch Schulkinder haben oft etwas, an dem sie sehr hängen: Wenn euer Kind in letzter Zeit viel in einem bestimmten Buch gelesen hat, packt es ein, wenn es schon lange an einer Bastelarbeit sitzt, dito. Lieblingskuscheltiere dürfen natürlich auch mit, auch wenn es vielleicht schon peinlich ist, wenn jemand anders das sieht.

Das heißt natürlich nicht, dass das gesamte Kinderzimmer mit darf (siehe Punkt 3)!

Überlasst eurem Kind das Einpacken seiner Sachen, aber gebt ihm ein Maximum vor (zum Beispiel ein Modellauto, nicht die komplette Sammlung), das zur Größe eures Kofferraums passt. Ihren wertvollsten Besitz sollten Schulkinder in einer eigenen Tasche selbst tragen oder rollen.

 

3 Lasst alles andere zu Hause

Für jedes Spielzeug gilt die Grundregel: Wenn es Krach macht, nervt oder das Urlaubserlebnis ruinieren könnte, wird es nicht eingepackt. Das gilt besonders für das Gamepad!!

 

4 Nahrung für den Geist

Es klingt banal, aber das ist es nicht: Sprecht im Urlaub viel mit euren Kindern – und denkt daran, ihnen auch zuzuhören! Schulkinder sind neugierig, offen für ihre Umwelt und unheimlich aufnahmefähig. Begreift den Urlaub als eine Gelegenheit, eurem Kind neues Wissen und Fähigkeiten zu vermitteln, durch Zeigen, Vormachen und Erzählen. Lernen muss nicht auf die Schule beschränkt sein!

Familiengespräche im Urlaub sind die besten © Eléonore H - Fotolia.com

Familiengespräche im Urlaub sind die besten

© Eléonore H - Fotolia.com

Wenn euer Kind im Flugzeug einen Film schaut oder eure Tochter ein Buch liest, dann schaut oder lest mit und unterhaltet euch danach darüber. Schaltet das Smartphone aus und legt euer Buch beiseite, wenn euer Kind mit euch reden will. Singt und spielt mit eurem Kind, um seine Aufmerksamkeit und seine Fantasie anzuregen.

Regt es dazu an, seine Umgebung bewusst wahrzunehmen, und sprecht darüber, was ihr im Urlaub seht und erlebt habt. Schenkt ihm ein Ferientagebuch, in dem es seine Erlebnisse und Gedanken aufzeichnen kann; gebt ihm einen Fotoapparat, mit dem es seine persönlichen Eindrücke vom Urlaubsland festhalten kann. Je mehr Beschäftigung der Geist eines Schulkindes bekommt, desto besser! Abhängen und chillen kann es mit 16 immer noch 😉

Eine Reise ist eine willkommene Abwechslung vom vollgepackten Alltag, um euer größer werdendes Kind ganz bewusst als Mensch wahrzunehmen und euch mit ihm zu beschäftigen – lange dauert es nicht mehr, bis es seinen Urlaub allein mit Freunden verbringen wird. Nutzt die gemeinsame Zeit!

 

5 Nehmt Leckereien mit – heimlich!

Höchstwahrscheinlich werden die Supermärkte im Urlaubsland die Lieblings-Kaugummisorte oder die Lieblingsschokolade eures Kindes nicht auf Lager haben. Ein geheimer Vorrat davon kommt ausgezeichnet an, wenn die Laune mal schlecht ist, das Heimweh drückt oder ihr eurem Kind eine besondere Freude machen wollt.

Der Vorrat sollte allerdings nicht allzu groß sein; schließlich wollt ihr auch neue Schokoladensorten und Kaugummis ausprobieren!

 

6 Lasst keinen Frust aufkommen

Schulkinder sind nicht allzu kompliziert. Wenn sie etwas doof finden, dann merken Eltern das. Sobald die Kinderaugen glasig werden und die Mundwinkel nach unten wandern, ist es Zeit, den Plan zu ändern oder eine Pause zu machen.

Haltet euren Tagesablauf flexibel und die Liste mit Dingen, die ihr sehen oder erledigen wollt, möglichst kurz, um schnell reagieren zu können. Keine starren Regeln im Urlaub bitte; bis auf Rücksichtnahme und Höflichkeit gegenüber anderen Menschen und grundlegende Sicherheitsregeln (siehe Punkt 9) natürlich.

Auch mal was Verrücktes machen! © photophonie - Fotolia.com

Auch mal was Verrücktes machen!

© photophonie - Fotolia.com

Das bedeutet: Auch eigentlich „verbotene“ Dinge wie Auf-dem-Sofa-springen, drei Kugeln Eis essen oder wild kreischend im Park herumrennen sollten im Urlaub ab und zu erlaubt sein.

Das gilt natürlich auch für Eltern. Der Abwasch in der Ferienwohnung darf mal stehen bleiben, die geplante Museumsbesichtigung fällt aus Faulheit flach und zum Abendessen gibt es das dritte Mal in Folge Pizza – na und? Hauptsache, ihr habt Spaß, ihr seid im Urlaub!

 

7 Lasst die Schuldgefühle zu Hause

In einem richtig guten Urlaub verbringen alle Familienmitglieder gemeinsame Zeit. Aber alle, die es wollen, bekommen auch ein wenig Zeit für sich.

Schämt euch nicht dafür, Annehmlichkeiten wie den Kids Club zu nutzen; genau dafür sind diese Angebote gedacht! Wenn ihr Ruhe, Wellness oder Kulturprogramm braucht, um danach wieder volle Energie für eure Kinder zu haben, werden sie es euch danken.

In der Zwischenzeit spielen die meisten Schulkinder liebend gern mit ihren Betreuern, schließen neue Freundschaften und lernen spannende neue Dinge. Manche von ihnen verbringen sogar gern Zeit mit ihren Geschwistern – hört, hört!

 

8 Wählt die Unterkunft gut aus

Die Kosten sind natürlich mit wachsendem Alter der Kinder ein wichtiges Kriterium, aber sie sollten nicht das einzige sein. Denkt daran, dass ältere Kinder mehr Platz beanspruchen – sowohl schlafend als auch wach. Habt ihr mehrere Kinder dabei und erwischt eine Regenperiode, kann ein 20-Quadratmeter-Hotelzimmer schnell kleiner als eine kleine Pappschachtel wirken.

Sucht nach Unterkünften, die von anderen Familien empfohlen werden (bei Booking.com kann man gezielt filtern, ob ein Hotel von Familien mit kleinen Kindern oder mit älteren Kindern empfohlen wird). Empfehlungen und Tipps bekommt ihr von Freunden oder im Internet. Wenn das Zimmer stimmt, ist das eine gute Basis für den Rest.

 

TippEine clevere Idee beim Reisen mit Schulkindern sind Hostels: Sie sind günstiger als Hotels, haben einen großen Aufenthaltsraum (in dem man sich, im Gegenteil zur Hotellobby, nach Herzenslust aufhalten darf), bieten eine Kochmöglichkeit für spontane Mahlzeiten, Waschmaschinen und Kontakte zu anderen Reisenden. Da sich immer mehr Hostels auf Familien spezialisieren, trefft ihr dort bestimmt potenzielle neue Freunde für euer Kind.

 

9 Seid vorsichtig

Unterwegs mit Kindern – egal welchen Alters – steht Sicherheit an erster Stelle. Während ihr kleinere Kinder im Gewusel noch tragen oder festhalten könnt, werden größere Kinder sich das verbitten (oder einfach zu schwer sein). Das Gute: Sie verstehen die Notwendigkeit von Sicherheitsmaßnahmen, gehen dank besserer Orientierung nicht so schnell verloren und können sich im Notfall besser helfen.

Schreibt immer die wichtigsten Informationen (Hotelname, Handynummer und Heimatadresse) auf und deponiert sie im Rucksack oder der Jackentasche eures Kindes. Wenn ihr getrennt werdet, muss es wissen, was zu tun ist! Sprecht vor dem Urlaub darüber, wie man sich im Notfall verhält, das verleiht Schulkindern Sicherheit.

 

10 Lasst sie mitmachen

Kinder mitplanen und -entscheiden lassen © goodluz - Fotolia.com

Kinder mitplanen und -entscheiden lassen

© goodluz - Fotolia.com

Allzu viele Eltern schlagen sich lange Nächte um die Ohren, um den perfekten Urlaub für die Familie zusammenzustellen. Wenn die Kinder dann weniger begeistert sind als gedacht, sind Mama und Papa enttäuscht – oder sauer, weil sie ihre eigenen Wünsche zurückgestellt haben, um dem Kind einen Gefallen zu tun.

Bezieht die Kinder lieber von Anfang an in den Entscheidungs- und Auswahlprozess mit ein, lasst sie ein paar Unternehmungen am Urlaubsort auswählen und bestimmen. Entscheiden zu dürfen, trainiert die Verantwortung und steigert die Vorfreude auf die Reise – die dann hoffentlich niemals „laaangweilig“ ist!


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