Mit Kindern reisenDas beste Alter zum Reisen mit Kindern – gibt es das?

Reisen mit Kindern ist anstrengend. Man kann nicht in Ruhe essen, man kommt nicht so schnell vorwärts - und fragt sich insgeheim, ob es irgendwann einfacher wird. Welches Alter ist das „ideale“ Reisealter?

von KidsAway-Redaktion

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Mama, Papa, Kinder © ra2 studio/Fotolia

Mama, Papa, Kinder

© ra2 studio/Fotolia

Gibt es ein „ideales“ Alter, in dem das Reisen mit Kindern einfach, schnell, preiswert, also generell besser klappt? In dem die Kinder am meisten profitieren und am wenigsten gefährdet sind?

Die Mahnungen besorgter Großeltern im Ohr („Mit so kleinen Kindern wollt Ihr…?“), haben wir die Erfahrungen reiseerprobter Familien gesammelt und eine nicht ganz ernst gemeinte Liste erstellt: geordnet nach den wichtigsten Reise-Kriterien. Welche Altersgruppen sind also am besten fürs Reisen geeignet?

 

Kosten

Teenies: Teenies zählen hinsichtlich Essen und Unterkunft (fast) wie Erwachsene, manchmal kommt aber noch eine Ermäßigung zustande.

Grundschulkinder: Grundschulkinder essen wenig, können im Elternbett schlafen und bekommen noch Kinderpreise.

Kleinkinder und Babys: Kleinkinder und Babys sind (abgesehen vom Flugticket) im Budget beinahe unsichtbar; essen bei den Eltern mit, schlafen im Elternbett und kommen fast überall kostenlos rein. Bonus: Ihre Niedlichkeit beschert häufig Geschenke.

-> Wer aufs Geld achten muss, kann entweder wie verrückt sparen oder nur die Kleinsten mitnehmen.

 

Gepäck

Wer im geräumigen Familienkombi reist, muss kaum knausern. Im Flugzeug zählen aber Zahl und Gewicht der Gepäckstücke, und wer alles auf dem Rücken tragen will, der muss am genauesten planen.

Teenies: Teenies können ihr eigenes Gepäck tragen, mit Ausnahme einiger großer Teile in Papas Rucksack.

Grundschulkinder: Grundschulkinder haben kleinere Kleidungsstücke, tragen auch schon viel selbst (Rest muss wieder in Papas Rucksack).

Kleinkinder und Babys: Kleinkinder und Babys SIND der Rucksack. Tragen nichts selbst und selbst wenn, wäre es egal, weil sie selbst getragen werden müssen.

-> Fazit: Bei Rückenproblemen oder Gepäckbeschränkung das Kleinste besser zu Hause lassen.

 

Laufen

Beim Stadtbummel und beim Bergwandern ist es entscheidend, ob die Kinder bereitwillig mitgehen, sich schreiend auf dem Boden wälzen, wegrennen oder schwerer Ballast auf dem elterlichen Rücken sind.

Teenies: Teenies laufen gut, bewegen sich sicher im Straßenverkehr und kommen mit längeren Wanderungen zurecht. Maulen kommt dennoch häufig vor.

Grundschulkinder: Grundschulkinder laufen gut, haben aber noch Schwierigkeiten mit Orientierung und Straßenverkehr, brauchen also Aufsicht. Können unerträglich werden, wenn sie etwas anderes wollen als die Eltern und entdecken mit untrüglicher Sicherheit Dinge in Schaufenstern, die sie haben wollen.

Kleinkinder und Babys: Kleinkinder und Babys laufen nicht, mit seltenen Ausnahmen, wenn sie unbedingt selbst laufen wollen; egal, wie gefährlich der Weg gerade ist. Sollten eher als Gepäckstück eingeplant werden.

-> Hochgebirgswanderungen auf später verschieben und Rückenmuskulatur trainieren! Ansonsten das Kleinste zu Hause lassen oder in einen Buggy packen.

 

Essen

Für Erwachsene mitunter der Grund, warum ein Reiseziel überhaupt gewählt wurde; Für Eltern auf Reisen Quell täglicher Kämpfe mit mäkelnden, misstrauischen und verweigernden Kindern. Uff!

Teenies: Teenies essen vielfältig, kleckern nicht und können Besteck und Stäbchen benutzen. Fähig zum selbständigen Lesen der Speisekarte und wählen selbst aus. Bonus: Sie probieren auch mal ungewöhnliche Dinge aus. Bonus 2: Teenies helfen beim Kochen mit.

Grundschulkinder: Grundschulkinder am Ende der Mäkelperiode, hier kann es also noch Probleme geben: Nudeln ja, aber nur bestimmte, Reis ja, aber nur gekocht … Brauchen Hilfe beim Auswählen, oft sind lange Verhandlungen nötig und es gibt Frust. Helfen beim Kochen gern mit, machen dabei aber neue Mühe.

Kleinkinder und Babys: Kleinkinder und Babys essen fast alles, wenn es nicht scharf ist und brauchen noch keine eigene Portion. Nachteil: Beschließen sehr plötzlich, “Hunger!!” zu haben oder doch nichts essen zu wollen. Sehr verschieden!

-> Wer Wert auf Essen legt, sollte Schulkinder zu Hause lassen oder immer einen Sack Kekse mitnehmen.

 

Platz

Kein Platzproblem! © Lars Plougmann/FlickR

Kein Platzproblem!

© Lars Plougmann/FlickR

Einen Sitzplatz im Flugzeug oder Auto braucht jedes Kind, ein eigenes Bett ist für Babys nicht unbedingt nötig. Und wie viele Quadratmeter Auslauf muss man in Ferienwohnungen oder Hotelzimmern einplanen?

Teenies: Teenies sind oft mit einem Platz zum Abhängen und Lesen/Computerspielen zufrieden, brauchen keinen Autositz mehr. Nachteil: Sie brauchen auf jeden Fall einen vollwertigen Sitzplatz (siehe Budget).

Grundschulkinder: Grundschulkinder sehr verschieden – von ruhiger Beschäftigung bis zu hibbeligem Dauerherumrennen ist alles denkbar, auch beim gleichen Kind. Brauchen noch Autositze, begnügen sich aber bei anderen Gelegenheiten auch mit halben Sitzplätzen. Nachteil: bei zwei Schulkindern, die gern mal streiten, wird zum Trennen der Parteien noch mehr Platz benötigt.

Kleinkinder und Babys: Kleinkinder und Babys brauchen überraschend viel Platz im Verhältnis zu ihrer Größe, da sie zu raumgreifendem Spiel tendieren, eher größere Spielsachen verwenden und viele Eltern mehr „Spezialausrüstung“ für sie mitschleppen. Können zwar ganz ohne eigenen Sitz-/Schlafplatz reisen, aber nur in entsprechend „lockeren“ Ländern – in Europa ist der Platz für ein Kleinkind durch Sicherheitsbestimmungen oft der größte.

-> Wo wenig Auslauf ist, sollten nur die größten Kinder mitgenommen werden. Für Kleinkinder sind Campingplätze ideal.

 

Toilette

Teenies: Teenies sind vernünftig wie Erwachsene, können mindestens 30 Minuten “einhalten”. Nachteil: Junge Damen mit Kosmetik im Gepäck stellen eventuell hohe Ansprüche an Bäder allgemein.

Grundschulkinder: Grundschulkinder müssen öfter mal und „gaanz dringend!“ Brauchen mitunter noch Hilfe und vergessen gern mal das Händewaschen. Vorteil: Notfall-Pinkelpausen im Freien sind noch möglich, ohne dass es allzu peinlich wird.

Kleinkinder und Babys: Kleinkinder und Babys kommen in zwei Kategorien: Die Älteren müssen „ganz doll”, und zwar jetzt. Machen von Zeit zu Zeit in Hotelbetten, was nachts sehr stören kann. Bonus: Jeder Baum und jede Grasfläche kann zur Erleichterung genutzt werden, ohne dass jemand seltsam schaut. Babys tragen Windeln, was das Toilettenproblem aber nur verlagert: Windeln müssen gekauft, getragen, gewechselt und entsorgt oder gewaschen werden!

-> Mit der Toilette gibt es immer Probleme, da ist das Alter eigentlich egal.

 

Spaß

Teenies: Teenies beherrschen Ironie und Erwachsenenhumor, verstehen Witze der Eltern und können selbst witzig sein. Sind aber gleichzeitig noch zu kindischen Späßen und vertieftem Spiel aufgelegt. Nachteil: Erste Pubertätswellen und Teenager-Selbstmitleid müssen mit Humor genommen werden!

Grundschulkinder: Grundschulkinder verstehen Humor nicht immer, können aber selbst (auch unfreiwillig) sehr lustig sein. Sind von allem fasziniert und für alles zu haben – das sorgt für Freude auf Reisen!

Kleinkinder und Babys: Kleinkinder und Babys sind immer für Blödsinn zu haben, aber nicht zu aller Eltern Freude. Spaß wird eher unfreiwillig erzeugt, wenn ungewöhnliche Spielideen ausprobiert oder Missgeschicke erlitten werden. Bonus: Babys und Kleinkinder können auch Spaß in Situationen haben, die keiner mehr witzig findet.

-> Ihr habt die Wahl; je nachdem, welche Art von Spaß Ihr am schönsten findet!

 

Sinn des Ganzen

Weltenbummler © drubig-photo/Fotolia

Weltenbummler

© drubig-photo/Fotolia

Reisen soll ja so gut für Kinder sein; in welchem Alter ist es aber am besten für sie?

Teenies: Teenies sind alt genug, um alles um sich herum zu verstehen und sich viel zu merken. Viele Punkte auf der „Danke, liebe Eltern“-Skala!

Grundschulkinder: Grundschulkinder finden Spielplätze wichtiger als Sehenswürdigkeiten. Exakte Erinnerungen unwahrscheinlich, aber eine Wirkung wird die Reise definitiv haben. Vorteil: Schulkinder erinnern sich an ganz andere Dinge, das kann sehr interessant sein!

Kleinkinder und Babys: Kleinkinder und Babys werden Euch später wahrscheinlich vorwerfen, dass sie zu jung waren, um sich erinnern zu können …

-> Für größtmögliche Dankbarkeit nur die Ältesten (und ihre Freunde) mitnehmen

 

Fazit

Das ist natürlich alles Quatsch – nehmt alle Eure Kinder mit auf Reisen, egal wie alt sie sind. Eure persönlichen Erinnerungen und Eure ganz eigene Familiengeschichte werden Euch auf ewig erhalten bleiben. Und die Kinder? Keine Sorge: Die werden ihre eigenen erinnernswerten Reisen machen, wenn sie groß sind.

 


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