Freizeit-Tipp für NaturfreundeAngeln mit Kindern – eine Anleitung für Anfänger

Angeln, das wird von vielen als Vater-Sohn-Sache angesehen. Aber natürlich können Papas auch ihre Töchter mitnehmen. Und wer sagt denn, dass Frauen keine Fische fangen können? Kurzum: Angeln ist eine tolle Urlaubsaktivität für die ganze Familie.

von KidsAway-Redaktion


Angeln ist eine tolle Urlaubsaktivität für Familien © Nikola Solev - Fotolia.com

Angeln ist eine tolle Urlaubsaktivität für Familien

© Nikola Solev - Fotolia.com

Die Familie von KidsAway-Redakteurin Jenny hat auf fast allen Reisen eine kleine Handangel dabei und wirft sie immer mal wieder aus – da, wo es erlaubt ist. Heraus kommt dabei im Idealfall ein leckeres Abendessen, immer aber eine tolle gemeinsame Zeit.

Ist Angeln etwas für jede Familie?

Ein Fisch lässt sich nicht zum Anbeißen zwingen – es heißt, sehr geduldig zu sein, im entscheidenden Moment dann aber blitzschnell zu reagieren. Damit der Fisch den Köder annimmt, ihn dann nicht gleich loslässt und sich schließlich nicht losreißt, sind Geschick und gute Feinmotorik vonnöten. Und manchmal hat man auch einfach kein Glück.

Schließlich braucht es ein gewisses Maß an Beherztheit, denn um ein Lebewesen essen zu können, muss man es vorher töten. Klar, man kann auch „vegetarisch“ angeln und den Fisch sofort wieder ins Wasser werfen. Aber ganz ehrlich: Damit quält man ihn sozusagen zum Spaß. Der Haken hinterlässt im Maul des Fisches mit hoher Wahrscheinlichkeit eine Wunde und das Gefangenwerden ist sicher auch kein Vergnügen.

Wir meinen: Wenn schon, denn schon – wer den Fang nicht essen will, der sollte auch nicht angeln.

Macht euch daher unbedingt vor dem Angeln damit vertraut, welche Fische beißen könnten und wie ihr euren Fang möglichst schonend tötet. Wenn Kinder spüren, dass ihre Eltern nicht voll hinter einer Sache stehen, dann werden sie sich wohl auch kaum davon überzeugen lassen.

 

TippTipp für Angel-Angsthasen: Krabben-Angeln!

Wenn euch das Angeln zu aufwendig ist, ihr keinen Angelschein habt, keinen Fisch mögt oder eure Kinder einfach viel zu ungeduldig sind, dann angelt doch Krabben.

An Hafenmolen, unter Stegen oder Seebrücken tummeln sich oft viele kleine Krabben. Mit einer Schnur, an die ihr mittels einer festgeknoteten Klammer einen leckeren Köder befestigt (eine aufgebrochene Muschel tut es genauso wie ein Stück Schinken), können schon kleine Kinder ganz fix eine verfressene Krabbe fangen. Eine spezielle Krabbenangel, die es oft als Spielzeugset zu kaufen gibt, braucht ihr nicht.

Die Krabbe hält den Köder mit ihren Scheren fest, um ihn zu essen, und lässt sich dabei behutsam aus dem Wasser heben. Ab mit dem Fang in einen wassergefüllten Eimer und bewundern!

Ach ja: Die allermeisten Krabben in Ufernähe sind viel zu klein, um gegessen zu werden. Kippt bitte euren Fang nachher einfach wieder zurück ins Meer (und gönnt den Krabben als Dankeschön ein wenig vom Köder!).

 

Angeln mit Kindern – wozu soll das gut sein?

Hier verraten wir euch ein Geheimnis: Das Fangen eines Fisches ist beim Angeln eigentlich zweitrangig. In erster Linie freuen sich die meisten Kinder über die Exklusivzeit mit einem Elternteil – besonders Väter haben im Alltag ja eher wenig Zeit für die Familie. So ein Angelausflug, bei dem man lange beieinander auf dem Steg oder im Boot sitzt, sichert stundenlange Gesprächszeit. Das genießen vor allem ältere Kinder.

Liebe Eltern: Nutzt diese tolle Gelegenheit zum Austausch, besonders wenn ihr wortkarge Teenies oder Kinder habt, die erst eine Weile brauchen, bis sie „auftauen“ und in Redelaune kommen!

Dass es zum Angeln Geduld und Sitzfleisch braucht, ist offensichtlich – aber genauso werden genaues Beobachten und die Feinmotorik geschult. Beim Angeln trainiert sich das viel besser als in der Schule, wo gerade Jungen diese Fähigkeiten dringend brauchen.

Nicht zuletzt ist es beim Angeln unerlässlich, etwas über die „Beute“ zu lernen: Woran erkennt man die Fische, die gefangen werden sollen (und dürfen!), wie nimmt man sie aus, und wie kann man das Wissen über ihren Lebensraum und ihr Verhalten nutzen, um sie zu erwischen? Kinder, die gern angeln, wissen oft erstaunlich gut Bescheid über Biologie, aber auch über Ökosysteme und Artenschutz.

Zum Überleben jagen muss heute mit der Angel niemand mehr – aber wenn ihr zum Abendessen einen Fisch essen wollt und den dafür vorher fangen und töten müsst, dann lernen Kinder dabei auch viel über ihren Platz in der Welt und über den Wert eines Lebens, das sich hinter einem Fischstäbchen verbirgt. Nicht umsonst ist die erste Jagdbeute in vielen Kulturen ein großer Tag für Kinder oder Jugendliche und dient oft als ihre Aufnahme in die Welt der Erwachsenen.

Respekt vor anderen Lebewesen, Vegetarier werden, töten, um essen zu können – all diese großen Fragen könnt ihr beim Angeln gemeinsam mit euren Kindern diskutieren.

Selbst wenn ihr keinen Fisch mit nach Hause bringt, ist die Zeit beim Angeln also niemals „vergeudet“!


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Kommentar als Gast schreibenKommentar (1)

  • Unsere Kinder (10 & 7) angeln auch sehr gerne, obwohl wir keine Angelprofis sind. Bei uns in Schweden gelten die gleichen Regeln wir z.B. in Norwegen, an der Küste und in den zwei größten Seen des Landes, dem Vättern und Vänern, darf auch ohne Angelschein geangelt werden – tolle Sache finden wir.

    Antworten | 28. August 2015

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