Ferien auf dem BauernhofAgrotourismus: Was ihr über die speziellen Ferien auf dem Bauerhof wissen müsst

Der Agrotourismus, manchmal angelehnt an das Italienische auch Agriturismo genannt, ist eine Art von Urlaub, bei der es vor allem um die Nähe zur Natur, um das Erleben und selbst machen sowie um die Nähe zu den Menschen vor Ort geht.

von KidsAway Redaktion

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Agrotourismus

Der Agrotourismus, manchmal angelehnt an das Italienische auch Agriturismo genannt, ist eine Art von Urlaub, bei der es vor allem um die Nähe zur Natur, um das Erleben und selbst machen sowie um die Nähe zu den Menschen vor Ort geht. Wer Ferien auf dem Bauernhof in der Form des Agrotourismus plant, der möchte gerne das Leben auf dem Bauernhof inkl. der vielen anfallenden Tätigkeiten und des lokalen und natürlich hergestellten Essens hautnah miterleben.

Agrotourismus ist übrigens kein rein deutsches Phänomen. Ferien auf dem Bauernhof könnt ihr auch im europäischen Ausland, ja sogar in Asien und Afrika machen. In Südtirol und Italien zum Beispiel ist Agrotourismus sehr weit verbreitet.

In diesem Artikel möchten wir euch einmal etwas genauer erläutern, was Agrotourismus bzw. Agriturismo eigentlich ist, wo ihr solche Urlaube machen könnt und wie ihr die besten Bauernhöfe findet.

Agrotourismus: Was ist das genau?

Der Begriff Agrotourismus steht für eine sehr spezielle Art von Aktivurlaub, der es euch als Familie ermöglicht, während eurer Ferien auf dem Bauernhof das Tagesgeschäft eines Bauern hautnah mitzuerleben und bei landwirtschaftlichen Tätigkeiten mitzuhelfen. Jeder Bauernhof bietet in der Regel ein einzigartiges und unvergessliches Erlebnis für die ganze Familie. Wenn ihr also gerne in der Natur seid, mit den Bauern in direkten Kontakt kommen möchtet, Wert auf gesundes Essen legt und daran interessiert seid, wo die Zutaten herkommen und wie das Essen zubereitet wird, dann könnte Agrotourismus das Richtige für euch sein.

Agrotourismus unterscheidet sich von vielen „Standard“-Urlauben vor allem in drei Punkten:

  • ihr seid in der Natur und könnt selbst mit anpacken, also z.B. das Gemüse für euer Abendessen selbst ernten
  • das Essen, welches ihr auch selbst zubereiten könnt, besteht deshalb aus lokalen und natürlichen Zutaten
  • ihr wohnt mit euren Gastgebern unter einem Dach und lernt die Menschen vor Ort wirklich kennen

All dies ist kein Muss, sondern in den meisten Fällen natürlich optional. Ihr werdet außerdem auch nicht wie ein vollwertiges Mitglied des Betriebs in die täglichen Arbeiten eingespannt, wenn ihr es nicht wollt.

ErfahrungsberichtGerade weil das Konzept des Agrotourismus sehr stark darauf ausgerichtet ist, am typischen ländlichen Leben einer bestimmten Region teilzuhaben, spielt der Agrotourismus auch eine wichtige Rolle, wenn es um den Schutz von einheimischen Pflanzen, Früchten, Gemüsesorten und Tieren sowie auch um den Erhalt kleinerer historischer Bauernhöfe geht.

In der Natur aktiv sein und selbst mit anpacken

Ein wichtiger (bzw. vielleicht sogar der wichtigste) Aspekt des Agrotourismus ist die hautnahe Teilnahme am tagtäglichen Betrieb des Bauernhofs. Vor allem für die Kids ist das meist sehr spannend und vor allem auch lehrreich.

Im Rahmen eurer Ferien auf dem Bauernhof könnt ihr z.B. Obst und Gemüse selbst ernten, Pferde reiten, Honig herstellen (und natürlich auch kosten :-)), Kühe melken, Hühner und Schweine füttern, und und und.

Der Agrotourismus-Aktivurlaub bieten euch also zahlreiche Einsatzfelder auf dem Bauernhof. Daneben könnt ihr natürlich auch wandern gehen oder die umliegende Gegend per Fahrrad erkunden.

Viele der Gastgeber bieten darüber hinaus Exkursionen in der jeweiligen Region an. Ob nun Fluss-Rafting oder Vogelbeobachtung, meist hat die lokale Natur und Umwelt ungeahnte Möglichkeiten zu bieten. Das kurzweilige Leben auf einem Bauernhof bringt nämlich vor allem anderen einen engen Kontakt zur Natur mit sich.

Positiver Nebeneffekt: Ihr braucht eure Kinder nicht die ganze Zeit im Auge zu haben.

Lokale Köstlichkeiten genießen

Was die Ferien auf dem Bauernhof außerdem so einzigartig macht, sind vor allem die frischen und natürlichen Lebensmittel aus eigener Produktion.

Auf vielen Bauernhöfen gibt es nicht nur frische und unbehandelte Milch oder echten Bienenhonig aus der Region, sondern z.B. auch frisch gebackenes Brot, selbst gemachte Butter und Käse, aus dem Wald frisch gepflückte Pilze oder gerade erst gefangene und gegrillte Forelle.

Kulinarisch ist ein Agrotourismus-Urlaub also wirklich besonders, obwohl das Essen ja grundsätzlich recht einfach gehalten ist. Ihr werdet überrascht sein, wie viel besser eine Tasse wirklich frische Milch im Vergleich zu den typischen Supermarkt-Produkten schmeckt. Höchstens eure Kinder werden vielleicht ein, zwei Tage brauchen, bis sie den tollen Geschmack schätzen gelernt haben.

In bestimmten Gegenden gibt es darüber hinaus spezielle einheimische Bräuche, an denen wir teilnehmen können. Das kann z.B. eine Apfelweinprobe oder eine Käseverköstigung sein.

Mit den Gastgebern unter einem Dach wohnen

Im Grunde genommen gibt es zwei verschiedene Anbieterkategorien für den Agrotourismus:

  1. aktive Bauern, die sich über das Tourismus-Geschäft etwas dazuverdienen möchten
  2. ehemalige Bauern, die ihre Stallungen zu Ferienwohnungen umgebaut haben und nun ein ganz spezielles Ferienerlebnis anbieten (z.B. bei den so genannten Agrotourismus-Fincas in Spanien bzw. auf Mallorca oft der Fall)

Unabhängig davon, um welche Gattung es sich nun handelt, werden eure Gastgeber in den meisten Fällen ebenfalls auf dem Hof leben. Ihr könnt allerdings entscheiden, wie viel Privatsphäre und Ruhe ihr selbst haben möchtet.

Vom sehr einfachen Zimmer im Hauptgebäude des Hofes bis hin zu separaten und voll ausgestatteten Ferienwohnungen mit mehreren Zimmern könnt ihr alles buchen. Auch einfaches Camping ist in der Umgebung ggf. möglich.

Die Ferienwohnungen sind oft sehr ursprünglich eingerichtet. Da gibt es Holzbalkendecken, Mauern aus Naturstein, antike Holzmöbel und liebevoll geflieste Bäder. Manche Bauern sind sogar noch einen Schritt weiter gegangen und haben Whirlpools und Saunen eingebaut.

Ihr seht, es ist für jeden Geschmack etwas dabei.

Agrotourismus Angebote speziell für Babys und Kinder

Familiengerechter Urlaub hat bei den meisten Bauern bzw. Agrotourismus-Anbietern eine besonders hohe Priorität. Weil Familien mit Kindern die wesentliche Zielgruppe des Agrotourismus darstellen, haben die Bauern meist alles vor Ort, was ihr als Familie für den Urlaub so braucht. Dazu gehören dann unter anderem

  • Hochstühle
  • Geschirr aus Plastik für Babys
  • Babybadewannen
  • WC-Sitze
  • Wickelkommoden
  • Babybetten
  • etc.

Aber auch was die Aktivitäten für Kinder auf dem Bauernhof selbst angeht, lassen viele der Bauern sich nicht lumpen. In vielen Fällen gibt es Treckertouren mit den Kleinen (das ist der Klassiker), Spielsachen in Hülle und Fülle oder auch Bastel- oder Backevents. In bestimmten Gegenden, z.B. in Spanien, gibt es oft zusätzlich Planschbecken, Bootstouren etc. für die Kleinen.

Viele agrotouristische Höfe verfügen auch über zusätzliche Attraktionen wie Mini-Zoos (oft mit exotischen Tieren) oder Kinderspielplätze.

Nicht unterschätzen solltet ihr außerdem den pädagogischen Aspekt von Ferien auf dem Bauernhof nach Agrotourismus-Art. Die meisten Kinder (bzw. wahrscheinlich die meisten Menschen allgemein) freuen sich sehr darüber, Dinge zu versuchen, an denen sie normalerweise nicht direkt teilnehmen können. Darüber hinaus ist es meist eine sehr lohnende Erfahrung, die lokale Kultur und die landwirtschaftlichen Gepflogenheiten kennen zu lernen.

So findet ihr den richtigen Bauernhof für eure Ferien

Der Agrotourismus ist neben Deutschland, Österreich und der Schweiz vor allem in Südtirol und Italien, aber auch in Frankreich, Spanien (inkl. Mallorca), Griechenland, Tschechien, Polen und Kroatien verbreitet.

Aktuell gibt es nach unserer Recherche allerdings (noch) kein Portal, über welches ihr länderübergreifend nach Bauernhöfen suchen könnt. Wir haben für euch aber einmal die wesentlichen regionalen Portale zusammengestellt, über die ihr eure Ferien auf dem Bauernhof buchen könnt.

Falls ihr euch für Agrotourismus in Griechenland, Kroatien etc. interessiert, dann schaut am bestern einmal auf den üblichen und bekannten Buchungsportalen. Für diese Länder haben wir bisher keine auf Agriturismo spezialisierten Buchungsplattformen entdeckt (wenn ihr weitere kennt, dann lasst es uns gerne wissen).

Fazit

Agrotourismus steht für eine besondere Art des Aktivurlaubs auf dem Bauernhof. Während eurer Ferien dort erlebt ihr und eure Kinder hautnah mit, wie es auf einem Bauernhof tagtäglich so zugeht. Am Ende des Tages habt ihr dann den Lohn eurer Arbeit in Form eines leckeren und vor allem mit natürlichen und selbst angebauten Zutaten hergestellten Essens vor euch auf dem Tisch.

Agriturismo zeichnet sich also im Vergleich zum „Standard“-Urlaub vor allem durch die Nähe zur Natur, gesundes Essen und das tiefe Eintauchen in die ländliche Kultur aus.

Auch für Kinder haben die meisten Bauernhöfe besondere Attraktionen parat. Da gibt es Treckertouren, Spielplätze, Minizoos etc. Allen voran gibt es aber für die Kleinen die Möglichkeit, einmal selbst Hühner zu füttern, Erdbeeren zu pflücken oder Pilze zu sammeln.

habt ihr bereits Erfahrungen mit Agrotourismus gemacht und könnt davon berichten? Dann kommentiert einfach unten.


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Kommentar als Gast schreibenKommentar (1)

  • Sehr guter Artikel! Es ist einfach unglaublich wichtig unseren Kindern zu zeigen, wo unser Essen herkommt und wie viel Mühe da drin steckt.

    Antworten | 29. Juni 2018

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