Reisen als GroßfamilieUrlaub mit vielen Kindern – 10 Überlebensregeln
Ihr habt mehr als zwei Kinder, reist mit euren Kids ohne Begleitung oder als kinderreiche Patchwork-Familie? Mit unseren zehn Überlebenstipps könnt ihr den Urlaub nicht nur überleben, sondern auch genießen.
von KidsAway-Redaktion
![Allein unterwegs mit mehreren Kindern - eine Herausforderung © Flickr/Redcorn Studios [Matt] Allein unterwegs mit mehreren Kindern - eine Herausforderung © Flickr/Redcorn Studios [Matt]](https://www.kidsaway.de/wp-content/uploads/2015/01/flickr_redcorn-studios_matt.jpg)
Allein unterwegs mit mehreren Kindern - eine Herausforderung
© Flickr/Redcorn Studios [Matt]
Zwar hat die Reisebranche den Trend erkannt und immer mehr Veranstalter bieten auch Reisen für Mehrkind-Familien an. Ein Urlaub mit mehr als zwei oder drei Kindern ist aber auch im perfekten Quartier eine Herausforderung für Eltern. Wir haben deshalb zehn Tipps für euch gesammelt, um aus eurem Großfamilien-Urlaub ein tolles Erlebnis zu machen.
1. Die geeignete Urlaubsform wählen
Die meisten Mehrkind-Familien wissen spätestens beim zweiten Mal, welche Art des Urlaubs zu ihnen passt und welche sie besser auf später verschieben, wenn die Kinder älter sind oder lieber allein mit Freunden verreisen. Für „Anfänger“ empfehlen sich unkomplizierte Anreisemittel wie die Bahn, die für Familien außerdem sehr günstig ist – vorausgesetzt, die Unterkunft ist nicht allzuweit von einem Bahnhof entfernt. Sitzt ihr selbst am Steuer und fahrt mit kleinen Kindern Auto, solltet ihr eine Begleitperson dabei haben, um nicht ständig abgelenkt zu werden oder allzu oft anhalten zu müssen.
Aufenthalte in schicken Hotels kommen für Familien mit vielen Kindern eher nicht in Frage, selbst in Familiensuiten und Appartements ist selten Platz für mehr als drei Kinder und die gepriesenen Kinderrabatte werden nur für ein bis zwei Kinder gegeben. Auch Privatwohnungen über Airbnb und andere Plattformen sind meist nicht groß genug für mehr als zwei Kinder. Anders sieht es in Clubs und Ferienanlagen aus, die auf Familien eingestellt sind – hier könnt ihr euch auch als Eltern erholen, besonders wenn ihr allein mit euren Kindern verreist. Unabhängig und perfekt für eure Bedürfnisse ausgestattet seid ihr in einem Ferienhaus oder auf dem Campingplatz.

2. Ausreichend Zeit einplanen

Spontane Erlebnisse sind meist die schönsten auf Reisen
© Flickr/Jocelyn Wallace
Die Anstrengung des Vorbereitens und Planens geht nahtlos in eine wahrscheinlich stressige Anreise über – und dann nach drei Tagen schon wieder zurück nach Hause? Wer spontane Kurztrips mit mehreren Kindern macht, braucht danach in der Regel erst einmal Urlaub. Großfamilien sollten lieber einen einzigen längeren Urlaub machen als mehrere kurze. Nur dann haben alle Familienmitglieder die Möglichkeit, in Ruhe auf Urlaubsmodus umzuschalten, sich an späteres Aufstehen zu gewöhnen und das Reiseziel ohne Hektik zu entdecken.
3. So viel wie möglich vorbereiten
Geht euren Urlaubsablauf in Gedanken durch und zieht alle Handgriffe, die ihr schon zu Hause erledigen könnt, vor den Zeitpunkt der Abreise. Das bedeutet vielleicht mehr Arbeit vor der Reise, dafür eliminiert ihr alle ablenkenden, nervtötenden und anstrengenden Pflichten während eures Urlaubs.
Ein paar Vorschläge:
- Einkaufsliste und Speiseplan für den Urlaub schreiben
- bei Autoreisen: transportable Lebensmittel kaufen und mitnehmen
- einfache Gerichte für den Abend des Anreisetags vorbereiten oder vorkochen
- passende Outfits für jedes Kind und jeden Tag zusammenstellen (einen großartigen Packtipp dazu findet ihr in diesem Youtube-Video)

4. Perfekte Organisation
Im Urlaub muss alles wie am Schnürchen laufen, denn der Alltag mit mehreren Kindern ist bereits anstrengend genug. Erspart euch also jede zusätzliche Belastung und bucht alle Unterkünfte und Verkehrsmittel vor. Überlegt, was ihr an welchem Tag unternehmen wollt, recherchiert vorab die Öffnungszeiten und Anfahrten für kindergeeignete Aktivitäten vor Ort und reserviert, wenn möglich, bereits die Eintrittskarten.
Auch für Regentage muss ein Plan B bereitstehen! Hört um Himmels willen nicht auf gutgemeinte Ratschläge oder den inneren Schweinehund, der flüstert: „Ach, das können wir ja dann im Urlaub erledigen…“
Die Kür: Kümmert euch im Vorhinein um eine Kinderbetreuung oder einen Babysitter am Urlaubsort, um etwas Zeit für euch zu haben.
5. Urlaubsregeln aufstellen
Die größte Herausforderung auf Reisen sind überdrehte Kinder, die keine Grenzen mehr kennen – je mehr Kinder, desto schlimmer wird das. Anstatt eure Urlaubstage mit Schreien und Strafen zu verbringen, setzt euch vorher mit den Kindern zusammen und legt einige grundlegende Urlaubsregeln fest, an die sich dann alle zu halten haben.
Auch eure Kinder haben Urlaub und freuen sich über Zugeständnisse wie eine spätere Bettgehzeit oder eine Eis-Flatrate. Die Hauptsache ist, ihr legt so etwas vorher fest und bleibt dann bei euren Entscheidungen – damit geht ihr endlosen Diskussionen und Streits aus dem Weg.
6. Aufgaben verteilen
Schon Zweijährigen könnt ihr die Verantwortung für kleinere Tätigkeiten übertragen und sie so zu nützlichen Urlaubsbegleitern machen. Wenn jedes mitreisende Kind im Urlaub eine feste Aufgabe hat – etwa den Frühstückstisch im Quartier zu decken, beim Campingplatzbäcker die Brötchen zu holen, beim Stadtbummel den Stadtplan parat zu halten, den jüngeren Geschwistern abends etwas vorzulesen –, bedeutet das nicht nur Entlastung für die Erwachsenen, sondern lässt Kinder ein Stück wachsen.
7. Kinder markieren

Kleine Kinder gehen im Getümmel schnell verloren
© Flickr/Mats Lindh
Schreibt den Kindern eure Handynummer auf den Arm oder legt ihnen ein Notfall-Armband um. Bunte, auffällige Kleidung ist besser als Tarnfarben. Fortgeschrittene kleiden ihre Kinder auf Reisen alle in einer ähnlich markanten Farbe, um die Wahrnehmung zu unterstützen.
Mehrere Kinder bleiben im Getümmel leichter zusammen, wenn sich alle am Buggy, an Papas Rucksack (Schnüre anbringen!) oder an einem langen Strick festhalten. Auch wenn es verlockend ist – bindet eure Kinder nicht richtig fest, das kann zu gefährlichen Stürzen führen!
8. Flexibel bleiben
Der beste Plan ist der, den man jederzeit umwerfen kann. Schnell wird eines der Kinder krank, ihr habt einen anderen tollen Einfall oder das Frühstück dauert ein paar Stunden länger als gedacht. Euer Urlaub sollte nicht in Stress ausarten, weil ihr vorgebuchte Aktivitäten wahrnehmen müsst oder unbedingt die Sehenswürdigkeiten im Reiseführer abhaken wollt.
Flexibilität gilt auch für Erziehungsregeln: Im Urlaub ist es nicht schlimm, wenn das Mittagessen aus ungesunden Pommes oder gar nur aus einem Apfel und einem Keks besteht. Der Mittagsschlaf kann auch im Auto oder im Park gemacht werden, wenn die Kinder müde sind – oder er fällt ganz aus.
9. Erwartungen herunterschrauben

Reisen mit vielen Kindern - Sicherheit geht vor!
© Flickr/Jocelyn Wallace
Aber ihr solltet euch durchaus darauf einstellen, dass ihr während des Urlaubs rund um die Uhr für die Kinder zuständig sein werdet und kaum Zeit für euch selbst habt. Desto mehr genießt ihr dann jeden Moment, in dem ihr wider Erwarten doch in Ruhe einen Kaffee trinken, einen Spaziergang machen oder lesen könnt.
10. Auszeiten zelebrieren
Das eigentliche Ziel des Urlaubs ist Erholung, das solltet ihr nicht aus den Augen verlieren. Kümmert euch schon vor der Reise um eine Kinderbetreuung, entweder tagsüber in einem Kinderclub oder abends durch einen Babysitter oder das Babyphone.
Auch wenn kein Restaurantbesuch oder nächtlicher Strandbummel möglich sind: Nachdem alle Kinder versorgt sind, macht ihr euch wenigstens eine Flasche Wein auf, legt die Füße hoch und genießt die Urlaubsluft – ihr habt es euch verdient!
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