Fliegen mit KindernDer erste Flug – was Familien wissen müssen

Alle Welt scheint heute durch die Welt zu jetten – auch Familien wollen ihren Kindern gern im Urlaub die Welt zeigen. Mit unseren Tipps vom Check-in bis zur Landung wisst ihr, was beim „ersten Mal“ auf eure Familie zukommt. Guten Flug!

von KidsAway-Redaktion


Der erste Flug mit Kindern - kein Problem! © Vladimir Melnikov - Fotolia.com

Der erste Flug mit Kindern - kein Problem!

© Vladimir Melnikov - Fotolia.com

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Vorbereitung

Das Thema Fliegen kann schon lange vor dem ersten Flug eurer Kinder (oder gar vor eurem eigenen?) in der Familie besprochen werden. Am besten macht ihr mal einen Ausflug zum Flughafen, schaut auf der Besucherterrasse den Starts und Landungen zu, sucht Ankunfts- und Abflugbereiche und nehmt die Atmosphäre des Flughafens auf.

Zu Hause können sich die Kleineren anhand von Bilderbüchern, die Größeren in Lexika oder im Internet weiter auf den Flug vorbereiten: Wie funktioniert das Boarding, was passiert bei Start und Landung, was macht man während des Fluges? Ältere Kinder (und Eltern!) wollen vielleicht auch gern wissen, wie so ein Flugzeug überhaupt fliegen kann und dass es zu den sichersten Verkehrsmitteln gehört.

Dabei können bereits die eisernen Regeln besprochen werden, die auf dem Flughafen gelten und die nicht verhandelbar sind: Sprecht mit den Kindern über den Security Check-in, die Gepäckbestimmungen und die Sicherheitsvorkehrungen im Flugzeug.

Natürlich immer altersangemessen: Kleine Kinder müssen wissen, dass sie beim Check-in allein durch das Metalltor gehen und auf den Pieps warten müssen, dass Teddy und Rucksack allein durch den Fernsehtunnel fahren dürfen und man auf dem Flugzeugsitz immer angeschnallt bleibt. Älteren Kindern könnt ihr erklären, warum das so wichtig ist – natürlich, ohne sie mit Terrorwarnungen zu verängstigen!

 

TippExklusives Flugzeug-Geheimwissen für coole Eltern

  • Die Kabinenbeleuchtung flackert vor dem Start: Das ist die Umstellung der externen Stromversorgung auf den Generator des Flugzeugs.
  • Das laute Knallen vor dem Start: Das ist das Schließen und Verriegeln der Türen von Kabine und Gepäckraum.
  • Das laute Rumpeln kurz nach dem Abheben: Das Fahrwerk wird eingefahren.
  • Der Druck auf den Ohren bei Start und Landung: Der Luftdruck draußen sinkt mit steigender Flughöhe, weil die Luft dann „dünner“ ist. In der Kabine wird das zwar ausgeglichen, aber nicht vollständig. Helft eurem Kind beim Druckausgleich, indem ihr sie zum Gähnen, Pusten mit geschlossenem Mund und Nase (wie festes Schneuzen) oder Schlucken animiert. Babys hilft auch lautes Schreien!

 

Wisst ihr nicht weiter, fragt ruhig das Flugzeugpersonal!

 

Angst

Wer sich auskennt, den kann nichts aus der Ruhe bringen ... © nadezhda1906 - Fotolia.com

Wer sich auskennt, den kann nichts aus der Ruhe bringen ...

© nadezhda1906 - Fotolia.com

Gegen Angst hilft am besten gute Vorbereitung; aber wenn ihr wirklich Flugangst habt, solltet ihr nicht versuchen, sie zu überspielen oder zu ignorieren. Das funktioniert erstens sowieso nicht und zweitens überträgt sich so im ungünstigsten Fall eure eigene Flugangst auf die Kinder.

Haben eure Kinder „ganz normale“ Angst vor ihrem ersten Flug, solltet ihr das akzeptieren und sie dabei unterstützen, ihre Angst zu überwinden: durch Informationen über den Ablauf eines Fluges und (bei älteren Kindern) die technischen Hintergründe, durch Sicherheit und auch durch gezielte Entspannungsübungen, die ihr gemeinsam schon vor der Reise einüben könnt.

 

Der richtige Sitzplatz

Große Airlines und gute Reisebüros achten von selbst darauf, dass ihr als Familie zusammensitzt; bei Pauschalreisen mit Ferienfliegern ist das nicht selbstverständlich. Auch wenn für die Sitzplatzbuchung eine Extragebühr anfällt, solltet ihr euch die besten Plätze für einen schönen ersten Flug sichern.

 

Tipp www.seatguru.com zeigt euch die genaue Sitzplatz-Verteilung auf eurem Flug. In jeder Maschine sind die Abstände zwischen den Sitzen und die Ausstattung der Plätze anders.

 

Sitzplätze für Familien sind in der Regel die ersten Reihen hinter den Toiletten und Küchen; perfekt ist ein Platz vor der Trennwand, hier habt ihr Bein- und Krabbelfreiheit und könnt Babys in kleine Körbchen legen, die an der Wand fixiert werden („Bassinets“ müsst ihr vorbuchen!).

Ist in der Familienzone kein Platz mehr, wählt am besten Fensterplätze für die Kinder. Vierköpfige Familien buchen in kleineren Maschinen eine Reihe nebeneinanderliegender Plätze, so habt ihr zwei Fenster- und zwei Gangplätze. In größeren Maschinen ist ein „Platzviereck“ clever, so habt ihr ebenfalls zwei Fensterplätze und könnt die Kinder auf der vorderen Reihe herumturnen lassen, ohne dass sich jemand an ihnen stört. Streiten die Kinder oder will nur eines schlafen, könnt ihr euch gut aufteilen.

Keine Angst: Konntet ihr keine guten Sitzplätze buchen, bittet vor dem Start einfach das Bordpersonal, euch zu helfen oder sprecht allein reisende Passagiere an, ob sie mit euch tauschen wollen. Nur an den Notausgängen dürfen Familien generell nicht sitzen.

 

ErfahrungsberichtSicherheit

Kinder unter zwei Jahren müssen keinen eigenen Sitzplatz buchen; aus Gründen der Flugsicherheit empfehlen alle Airlines, der TÜV und die Bundesluftfahrtbehörde aber dringend, sie nicht auf dem Schoß mit einem Loop Belt zu sichern!

Babys, die noch nicht selbst sitzen, sollten in einem für Flugzeuge zugelassenen Autokindersitz auf einem eigenen Platz fliegen; ältere Kinder bis etwa vier Jahre können mit dem CARES-Gurt (Kosten: etwa 70 Euro) gesichert werden.

 

Check-in

Endloses Warten ist das Schlimmste beim Fliegen mit Kindern © Michael Schütze - Fotolia.com

Endloses Warten ist das Schlimmste beim Fliegen mit Kindern

© Michael Schütze - Fotolia.com

Das Wichtigste beim Einchecken vor dem Abflug ist Zeit. Kalkuliert auf jeden Fall genug davon ein; auf internationalen Flügen erwartet man euch mindestens zwei Stunden vor dem Abflug am Check-in!

Zuerst müsst ihr das Abflugterminal finden und euch am Schalter eurer Fluggesellschaft anmelden (Reisepässe oder Personalausweise für alle Familienmitglieder bereithalten!). Das Personal stellt euch nun eure Flugtickets mit den Bordkarten aus; darauf sind das Abflug-Gate, die Flugzeiten und eure Sitzplätze vermerkt. Prüft die korrekte Sitzplatzverteilung und fragt nach, ob das richtige Menü für euch bestellt wurde.

Immer mehr Fluggesellschaften bitten ihre Passagiere inzwischen, sich selbst an Automaten einzuchecken; keine Angst, dabei bekommt ihr gern Hilfe vom Flughafenpersonal.

Am selben Schalter gebt ihr auch euer Reisegepäck auf. Vielleicht müsst ihr die Koffer nach dem Wiegen noch einmal umpacken oder etwas herausnehmen, weil sie zu schwer sind; das vermeidet ihr, wenn ihr die Gepäckregeln eurer Airline zu Hause studiert und die Gepäckstücke wiegt. Für jedes eingecheckte Gepäckstück erhaltet ihr einen Gepäck-Aufkleber, der auf einen der Pässe oder eines der Flugtickets geklebt wird – den müsst ihr unbedingt sicher aufbewahren, weil er bei Gepäckverlust euer einziger Nachweis ist!

Einige Airlines und Flughäfen bieten auch Vorabend-Check-in oder gesonderte Check-in-Schalter für Familien an; nutzt diese, wann immer es möglich ist!

Den Gepäcktrolley müsst ihr nun abgeben, er darf nicht mit in den Transit-Bereich – genauso wenig wie Oma und Opa, die euch begleitet haben. Schleppt ihr viel Handgepäck, kann sich ein Buggy lohnen, auch wenn eure Kleinen eigentlich schon selbst laufen können. Familien mit Kindern dürfen bei fast allen Fluggesellschaften einen Buggy oder (zusammenklappbaren) Kinderwagen direkt bis ans Flugzeug mitnehmen; dort wird er euch abgenommen und verstaut, beim Aussteigen bekommt ihr ihn zurück.

Braucht ihr ihn nicht, könnt ihr den Kinderwagen – und übrigens auch einen Autokindersitz und/oder ein Babyreisebett – als Sondergepäck aufgeben. Dafür schickt man euch unter Umständen noch einmal zum Sperrgepäck-Schalter und bittet euch, die Gegenstände zu verpacken, damit sie beim Transport nicht beschädigt werden. Eine feste Mülltüte genügt hier.

Dann kommt der Weg durch die Security-Schleuse, wo weitere Schlangen stehen und viel Zeit draufgeht. Alle Gegenstände aus Metall an eurem Körper führen zu einer ausführlichen Leibesvisite durch die Beamten hinter der Schleuse, also legt Gürtel und Schmuck ab, zieht feste Schuhe aus und nehmt alles aus den Hosentaschen. Jacken und Mützen müssen sowieso ausgezogen und zusammen mit den Handgepäckstücken auf das Durchleucht-Band gelegt werden.

Auch Kinder werden abgetastet! Zieht euch am Flugtag am besten entsprechend metallfrei an.

Reist ihr als Elternpaar, kann einer von euch das Prozedere des Check-ins übernehmen, während sich der andere mit den Kindern beschäftigt. So müssen nicht alle brav in der Warteschlange stehen und man kann schnell mal zur Toilette gehen.

Die Sicherheitsregeln verlangen auch, dass ihr keine größeren Mengen an Flüssigkeiten dabeihabt und bestimmte Gegenstände nicht im Handgepäck transportiert. An dieser kritischen Stelle kann es zu viel Stress kommen und das Sicherheitspersonal ist selten gut gestimmt; gute Vorbereitung zahlt sich hier enorm aus!

Vor oder nach der Sicherheitsschleuse erfolgt bei Flügen über EU-Grenzen unter Umständen noch eine Passkontrolle – mit weiteren Warteschlangen. Hier müsst ihr noch einmal eure Pässe vorzeigen und den Beamten freundlich anschauen.

Nun müsst ihr die Anlegestelle finden, in der euer Flugzeug auf seine Passagiere wartet. Die Gate-Nummer findet ihr auf einer der vielen Abflug-Anzeigetafeln – Achtung, sie kann sich auch kurz vor dem Einsteigen noch einmal ändern!

Die Wege sind auf vielen Flughäfen enorm lang, besonders mit Kindern. Wer früh da war, muss jetzt nicht hetzen und kann in Ruhe an den vielen Schaufenstern vorbeibummeln.


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