ADAC-TestergebnisseAutokindersitz-Test 2020 von ADAC und Stiftung Warentest

Update: Der aktuelle Test von ADAC und Stiftung Warentest untersucht 26 neue Autokindersitze. Ergebnis: 19 Kandidaten schneiden "gut" oder sogar "sehr gut" ab. Und auch die schlechteren Ergebnisse - vor allem die zum ersten Mal getesteten faltbaren Sitze - sollten genauer betrachtet werden!

von KidsAway-Redaktion

Seite 8/9 Testergebnisse 2013
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Testsieger und Verlierer im Herbst 2013

Testsieger im Herbst 2013: der Cybex Juno 2-Fix mit Fangkörper © ADAC

Testsieger im Herbst 2013: der Cybex Juno 2-Fix mit Fangkörper

© ADAC

Testsieger mit der Note „sehr gut“ (1,4) ist diesmal der Cybex Juno 2-Fix, ein Sitz mit Fangkörper für Kinder von 9 bis 18 kg. Auf dem zweiten Rang folgt mit der Note 1,7 der Britax Römer Kidfix XP SICT aus der Klasse II/III für Kinder zwischen vier und zwölf Jahren. Fast genauso gut schneidet der Storchenmühle Solar aus derselben Klasse ab – und ist mit 130 Euro fast 100 Euro günstiger zu haben. Damit bestätigt sich erneut: Gute Qualität muss beim Kindersitz-Kauf nicht mit einem hohen Preis gleichgesetzt werden! Eltern, die für ihre Kinder einen empfehlenswerten Autokindersitz kaufen wollen, können in Klasse I (von 9 bis 18 kg) auch zum Casualplay Q-Retraktor Fix (dasselbe Modell gibt es auch mit Stützfuß) greifen, der jedoch weder so gute Sicherheits-Beurteilungen bekommt noch in Handhabung und Ergonomie völlig überzeugen kann. Darüber hinaus sind die beiden Modelle mit gut 400 Euro fast doppelt so teuer wie der Testsieger. In der Klasse II/III für Kinder ab vier Jahren schnitten neben dem Klassenbesten Römer Kidfix XP SICT auch der Recaro Monza Nova 2 und der Recaro Monza Nova 2 Seatfix mit Noten zwischen 1,8 und 2,0 gut ab.

 

Die Verlierer

Auf Überraschung stößt vor allem die Liste der schlechtesten Testkandidaten. Bei den getesteten Babyschalen konnte kein Modell mit mehr als 3,4 abschneiden. Verwunderlich ist vor allem das schlechte Abschneiden des Cybex Aton 3, dem eine zu hohe Schadstoffbelastung attestiert wird. Die Schadstoffbelastung ist seit 2011 Bestandteil der Tests. Sie geht nur in die Bewertung ein, wenn Schadstoffe in größeren Mengen gefunden werden. Umso überraschender, dass der ansonsten empfehlenswerte Cybex Aton 3 hier durchfällt. Eltern, die nach einer empfehlenswerten Babyschale suchen, sollten daher lieber das Vorgängermodell Cybex Aton 2 wählen, das im Test 2012 mit der Gesamtnote 1,6 und sehr guten Werten bei der Schadstoffbelastung abgeschnitten hatte. Zum Verhängnis wurde die Schadstoffbelastung auch dem ansonsten empfehlenswerten Reboarder Römer Max-Fix in Klasse 0+/I, der Kindern bis etwa vier Jahren eine fünfmal höhere Sicherheit bietet. Der Hersteller hat bereits reagiert und bietet Eltern, die bereits einen Max-Fix besitzen, den Austausch der Schulterpolster an, die verantwortlich für die hohe Schadstoffbelastung seien. Ein weiterer Reboarder, der im ADAC-Test enttäuschte, ist der Axkid Kidzofix mit Isofix. Beim Crashtest dieses Sitzes der Klasse I/II, der sich sowohl vorwärts als auch rückwärts gerichtet einbauen lässt, versagten die Isofix-Ösen und rissen beim Frontalcrash einfach ab. Die Firma Axkid hat bereits reagiert und veröffentlicht auf ihrer Website einen Rückruf für Sitze mit den Seriennummern 13165 und 17656, die ab Juni 2013 verkauft wurden – bei allen älteren Sitzen sind die Isofix-Verankerungen in Ordnung! Bis auf Weiteres sollen Eltern den Axkid Kidzofix sicherheitshalber nur mit dem Dreipunktgurt des Autos befestigen – denn abgesehen von den fehlerhaften Isofix-Ösen ist der Sitz einwandfrei.  

ErfahrungsberichtDer sicherste Autokindersitz ist nichts wert, wenn er falsch befestigt wird oder das Kind darin falsch angeschnallt ist. Lasst Euch also bei jedem Autokindersitz vorher erklären, wie er ein- und aufgebaut wird und lest die Bedienungsanleitung. Weil nicht jeder Autokindersitz in jedes Auto passt, solltet ihr vor dem Kauf den Sitz einmal probeweise einbauen. Auch das Kind darf sich zur Probe gern hineinsetzen – die Stiftung Warentest bemängelt nämlich bei vielen Modellen, sie seien eng oder würden im Auto viel Platz benötigen. Das ist vor allem wichtig, wenn ihr mehrere Kindersitze im Auto habt!
  Wie gefährlich ein Frontalcrash in einem vorwärts gerichteten Kindersitz sein kann, zeigt das Beispiel des Römer Xtensafix: Der ADAC attestiert diesem Sitz der Klasse I/II/III mit Isofix „eklatante Schwächen im Frontcrash“, da der Gurt beim Aufprall von vorn aus der Führung rutscht und in den Hals des Kindes einschneidet. Entsprechend wird der Sitz auf die Note 4,6 abgewertet. Mit der Note 4,8 komplett durchgefallen ist schließlich das Billigmodell Nania Baby Ride für 39 Euro. Auch sein Nachfolger in Klasse 0/I für Kinder von null bis vier Jahren versagte im Test auf ganzer Linie und schnitt nur mit 3,7 ab. Wir raten: Hände weg! Für 79 Euro kann man wohl nicht allzu viel Sicherheit erwarten; der ADAC bemängelt bei beiden Modellen vor allem den fehlenden Seitenaufprallschutz, die Sitze lassen sich schlecht einbauen und sitzen nicht sehr fest.

 

Kindersitz-Testergebnisse Mai 2013

Mit Isofixhaken befestigt, überstehen die Puppen den Test gut © Stiftung Warentest

Mit Isofixhaken befestigt, überstehen die Puppen den Test gut

© Stiftung Warentest

Erfreulich: Im Test schneidet knapp die Hälfte der getesteten Autositze mit dem Urteil „Gut“ ab und zwei Modelle erreichten sogar ein “Sehr gut” – somit gibt es wieder zwei Fünf-Sterne-Kandidaten für verantwortungsbewusste Eltern. Der Marktneuling Peg Perego Primo Viaggio SL & Isofix Base 0+1 (etwa 290 Euro) sowie der Kiddy Phoenixfix Pro 2 (199 Euro) bekamen das Prädikat “Sehr gut” verliehen. Dabei ist der Kiddy-Sitz mit Fangkörper auch deshalb eine Premiere, weil er der erste Sitz für Kinder bis vier Jahre ist, der von der Stiftung Warentest die Bestnote erhält. Ein weiterer Überraschungskandidat war der japanische Hersteller Takata, dessen Sitze in den Gruppen 0+ und 1 allesamt ein solides „Gut“ erhielten; auch ein Reboarder von 9 bis 18 kg ist dabei. Etwas mehr als die Hälfte der getesteten Sitze konnte mit Testnoten von mindestens 2,5 überzeugen. Erfreulich: Das mysteriös schlechte Testergebnis des Fangkörpersitzes Kiddy Guardianfix Pro, der ohne Isofix-Befestigung beim Crash wegrutschte, ist seit November 2012 Geschichte. Die neue Version Kiddy Guardian Pro 2 schneidet auch ohne Isofix mit einer soliden 1,8 ab. Ganz einfach war die Verbesserung des Testergebnisses für die Graco-Sitze der Gruppe II/III: Hier genügte der Hinweis in der Gebrauchsanweisung, dass das Sitzteil immer zusammen mit dem abnehmbaren Rückenteil zu verwenden ist, für eine Aufwertung des aktuellen Modells auf 2,8. Die Gruppe-o+-Babyschale Jané Strata mit Isofix erhielt aufgrund der mangelhaften Gurtführung, die zum Versagen beim Seitenaufprall führt, mit 4,5 nur ein „ausreichend“ und war damit der Verlierer des Tests. Bei einem Preis von 420 Euro kann man mit Recht sagen: Der Preis ist hier kein Qualitätskriterium!

 

Reboarder im Test – endlich bewegt sich etwas!

Erstmals hat die Stiftung Warentest 2013 auch Reboarder getestet. Dass die Sicherheitsvorteile dieser Sitze jeden anderen Nachteil, etwa einen komplizierteren Einbau, bei weitem überwiegen, was auch Tests dieser Sitze reflektieren sollten, hat KidsAway bereits angemahnt. In der Altersgruppe von 0 bis 18 kg empfiehlt die Stiftung Warentest übrigens nur zwei Kindersitze als sehr gut – beides sind Reboarder. Der BeSafe iZi Kid X3 und der Brevi Axo ifix (400 Euro), beide mit Isofix und passend von Geburt bis 18 kg konnten, obwohl sehr schwer und groß, jeweils mit der Testnote 2,0 überzeugen. In derselben Gruppe wurde außerdem der Cybex Sirona Isofix (450 Euro) gelobt, der sich beim Ein- und Aussteigen zur Seite drehen lässt. Der Takata Midi Isofix, der auf seiner Isofix-Basis sowohl vorwärts als auch rückwärts eingerastet werden kann, bekommt von den Testern einen sehr einfachen Einbau mit viel Platz für das Kind attestiert und schneidet insgesamt mit der beachtlich guten Note 1,8 ab. Die Preisangabe von 450 Euro ist ein wenig irritierend – der Sitz selbst kostet nur ca. 230 Euro, die Isofix-Basis für weitere 220 Euro kann immerhin auch für den Vorgängersitz Takata Mini (Kostenpunkt: noch einmal 230 Euro) genutzt werden. Der mitwachsende Klippan Triofix Isofix (430 Euro) aus Finnland ist rückwärts bis 18 kg verwendbar, danach bis 25 kg bzw. mit Autogurt und ohne Isofix-Basis bis 36 kg. Leider bekam er mit 2,9 nur ein „Befriedigend“. Die Abwertung erfolgte hier einzig wegen des mangelhaften Seitenaufprallschutzes – leider erwähnt der Testbericht jedoch nicht, in welcher Verwendungsrichtung diese mangelhafte Schutzwirkung getestet wurde. Bei einem Sitz, der rundherum verwendet werden kann und dessen Hersteller eine eigene Crashtest-Anlage für seine Sitze betreibt, wäre diese Information durchaus interessant gewesen! Der Britax Max-Way (305 Euro) schnitt leider im Test der Stiftung Warentest sehr schlecht ab – die Abwertung auf 4,0 erfolgte ausschließlich wegen der Handhabung. Während der einzige getestete Reboarder für Kinder bis 25 kg für den Sitzumbau und die Größenanpassung ein „Sehr gut“ bekommt und der Platzbedarf im Fahrzeug als „gut“ bewertet wird, attestieren die Tester dem Sitz einen „umständlichen“ Einbau und zu wenig Platz für das Kind, was zur Abwertung und dem Gesamturteil „Mangelhaft“ führt. Wir meinen: Sehr viele positive Praxisberichte von Eltern mit eher schlanken Kindern zeigen, dass der Britax Max-Way eine sehr gute Lösung für Familien sein kann! Letztlich muss ein Kindersitz immer gemeinsam mit dem Kind „anprobiert“ werden. Alle anderen Sitze, die von der Stiftung Warentest als „Reboarder“ eingestuft werden, sind nur bis zu einem Gewicht von 13 kg als rückwärts gerichtete Sitze zu verwenden; das ist angesichts der Empfehlung, Kinder bis zum vierten Lebensjahr rückwärts zu transportieren, für uns nicht ausreichend.   Eine Kurzzusammenfassung der Testergebnisse 2013 vom ADAC gibt es hier:


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Kommentar als Gast schreibenKommentare (11)

  • Nadine

    Wir haben leider den durchgefallenen LCP Kids Saturn-Sitz und nutzen diesen bereits seit ca. 1 Jahr. Jetzt stehen wir kurz davor, die Hosenträgergurte zu entfernen und ihn mit dem Autogurt für unsere Tochter zu nutzen. Aufgrund des Tests sind wir nun sehr verunsichert…
    Wahrscheinlich bleibt nichts übrig, als einen anderen zu nutzen, oder hat jemand eine Idee, wie man den Hersteller dafür heranziehen kann?

    Antworten | 26. Mai 2017
  • Laila

    Schade, dass hier die Geschichte rund um Recaro so missverständlich beschrieben ist. Die Isofixstation wurde zurück gerufen, auf die sowohl der Ootia Sitz als auch die Privia Babyschale passen, aber nicht die Babyschale! Und der im Mai getestete Sitz ist der Optiafix, bei dem die Isofixstation fest mit dem Sitz verbaut ist.

    Antworten | 26. Oktober 2016
    • Hallo Laila, wir haben den betreffenden Absatz noch einmal umformuliert. Du hast Recht, das konnte so beim Lesen missverstanden werden. Hoffentlich ist es jetzt deutlicher formuliert.

      Antworten | 3. November 2016
  • Ich kann diesen Sitz sehr empfehlen:
    Britax Römer Max-Fix 2 mit Isofix

    Viele Grüße
    Carla

    Antworten | 1. September 2015
    • Diesen haben wir uns nun auch zugelegt für das zweite Auto, ich bin sehr gespannt, Ende der Woche sollte er da sein.

      Grüße

      Antworten | 2. November 2016
      • Cobi, welchen Sitz meinst du denn jetzt?

        Antworten | 3. November 2016
  • Katja

    Wir legen sehr grossen Wert auf gute Sicherheit. Jetzt haben wir das Problem dass unsere 8 Jahre alte Tochter 1.43 cm in der Hoehe nicht mehr in den Roemer Kidifix passt. Bei einer einfachen Sitzerhoehung habe ich kein gutes Gefuehl. Gibt es eine Alternative?

    Antworten | 20. Dezember 2014
    • Mareike

      Hast du dir mal den Concord Transformer X -Bag angeschaut ? Den benutzen wir und er ist fast 20 Stufen verstellbar und mitwachsend. Sind sehr zufrieden mit

      Antworten | 30. Oktober 2015
    • Sandra

      Ich würde mal den Besafe izi up mit oder ohne Isofix testen.

      Antworten | 30. Oktober 2015
  • steffen

    Wieso taucht der besafe izi plus in der Liste nicht auf?

    Antworten | 18. Juni 2014
    • Hallo Steffen, der HTS Besafe izi plus wurde im Dezember 2014 von der Zeitschrift „auto motor sport“ und dem TÜV Süd getestet und erhielt ein „Empfehlenswert“. Warum er im ADAC-Test nicht getestet wurde, fragst du am besten die Leute vom ADAC 🙂

      Antworten | 19. Juni 2014

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