Schmuse-Attacken auf ReisenKneifen, Knuddeln, Küssen – wenn Kinderfreundlichkeit im Urlaub zu viel wird
In vielen Urlaubsländern kann es passieren, dass Einheimische "Schmuse-Attacken" auf eure Kinder starten. Wir verraten, wo euch das am ehesten passieren kann und geben Tipps für einen diplomatischen Umgang mit körperlichen Annäherungsversuchen.
von KidsAway-Redaktion
Wie können Eltern mit ungewohnter Kinderfreundlichkeit umgehen?
![Manchmal wollen Kinder nur ihre Ruhe © Susanne Frank Manchmal wollen Kinder nur ihre Ruhe © Susanne Frank](https://www.kidsaway.de/wp-content/uploads/2015/09/img_4905.jpg)
Manchmal wollen Kinder nur ihre Ruhe
© Susanne Frank
Wir Deutschen sind so sehr daran gewöhnt, dass unserem Nachwuchs in der Öffentlichkeit kaum Aufmerksamkeit geschenkt wird, dass körperliche Annäherungsversuche bei vielen Eltern eine instinktive Abwehrreaktion hervorrufen.
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Wer im Urlaub die ungewohnte Toleranz und Rücksichtnahme gegenüber den eigenen Kindern genießt, der sollte akzeptieren können, dass diese größere Kinderfreundlichkeit eben auch größere körperliche Nähe bedeuten kann.
Sind eure Kinder alt genug, um diesen Zusammenhang zu verstehen, könnt ihr sie schon vor der Reise auf mögliche Schmuseattacken vorbereiten. So erzieht ihr sie zu interkultureller Toleranz und beugt allzu erschreckten Reaktionen vor.
Außerdem können könnt ihr von der Kontaktfreudigkeit Einheimischer gegenüber euren Kindern enorm profitieren! Wenn sich euer Kind dabei wohlfühlt, spricht zum Beispiel gar nichts dagegen, ein entspanntes Essen zu zweit zu genießen, während ein begeisterter Kellner das Kleine in eurer Sichtweite herumträgt und bespaßt. In Südostasien wird fast jede reisende Familie früher oder später in den Genuss dieses kostenlosen Babysitter-Service kommen. Die Einheimischen gehen dabei in der Regel so liebevoll mit den kleinen Touristen um, dass diese nur selten protestieren.
Strategie: freundlich Grenzen setzen
Dennoch haben natürlich Eltern wie Kinder ihre individuellen Grenzen, auf denen man auch zu Gast im Ausland freundlich bestehen darf. Besonders Babys und eher ängstliche Kleinkinder muss man gelegentlich einfach vor allzu aufdringlicher Annäherung beschützen. Wenn euer Kind kränkelt, übermüdet ist, gerade schläft oder einschlafen soll, müsst und dürft ihr auch als tolerante Eltern zu Abwehrstrategien greifen.
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Im Kinderwagen lässt sich mit einem leichten Tuch oder einem anderen blickdichten Sonnenschutz etwas Privatsphäre schaffen. Wenn ihr zudem noch freundlich darauf hinweist, dass euer Kind gerade krank oder sehr müde ist, werdet ihr die allermeisten Annäherungsversuche unterbinden können. Wer die entsprechenden Sätze in der Landessprache beherrscht, wird nicht nur schneller verstanden, sondern stimmt auch zurückgewiesene Kinderfreunde versöhnlicher.
Kinder, die schon allein laufen, sollten sich hinter ihren Eltern verstecken dürfen, wenn ihnen die Aufmerksamkeit zuviel wird. Manchmal schützt auch ein leicht ins Gesicht gezogener Sonnenhut vor unerwünschten Küssen oder Backenkneifern.
Keinesfalls solltet ihr euer Kind gut gemeinten Schmuse-Attacken gegen seinen Willen aussetzen!
Eine „Entschuldigung“ in der Landessprache braucht ihr auch unbedingt, wenn ihr in „fotografierfreudige“ Kulturen wie Indien oder China reist. Wenn ihr nicht wollt, dass euer Kind in diversen Familienalben oder auf Facebook landet, müsst ihr damit schnell zur Hand sein, bevor euer Kind ungewollt zum Fotomotiv auf dem Arm eines Einheimischen wird.
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Im Zweifelsfall ist eure elterliche Verantwortung wichtiger als das Risiko, die Gefühle kinderlieber Einheimischer zu verletzen.
In den allermeisten Fällen jedoch ist das Kneifen, Knuddeln und Küssen eurer Kinder einfach nur eine harmlose und gut gemeinte Facette der großen Kinderfreundlichkeit, die wir Eltern auf Reisen in vielen Kulturen genießen dürfen. Mit etwas Freundlichkeit und Gelassenheit dürfte es dabei in der Regel keine Probleme geben.
Habt ihr auch schon erlebt, dass eure Kinder im Urlaub ungefragt angefasst oder gar weggetragen wurden? Wie geht ihr damit um?
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Ich kann die genannten Schmuse-Attacken für Asien nur bestätigen;)) Unsere Tochter, sie hat blaue Augen und blonde Haare, sorgte bei manchen Einheimischen für große Begeisterung. Sicher ist es für uns Europäer im ersten Moment ungewöhnlich, aber in der Regel ist es wirklich sehr lieb gemeint und so kommt man auch schnell ins Gespräch mit den Menschen. Wir konnten so manches Abendessen auf Bali in Ruhe genießen, während unsere Kleine fröhlich durchs Restaurant getragen wurde;))
Wird es zuviel, wie z.B. durch chinesische Touristen die das Kind für Fotos auf den Arm nehmen wollen darf man auch ruhig Nein sagen. Und einfach aus dem Buggy nehmen, da beschweren sich die Kids ja meist schon selbst;))