Gesund im Urlaub mit KindReiseapothekeMit Kind und Kügelchen auf Reisen

Für alltägliche Wehwehchen haben viele Familien die Homöopathie für sich entdeckt. Die kleinen Kügelchen haben auch im Urlaub ihre Vorteile; sie nehmen wenig Platz weg und sind schnell zur Hand, sie haben keine Nebenwirkungen und helfen meist sofort.

Teil 14 von 16 der Serie Gesund im Urlaub mit Kind

von KidsAway-Redaktion

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Mit Kind und Kügelchen auf Reisen © kreativwerden/Fotolia.com

Mit Kind und Kügelchen auf Reisen

© kreativwerden/Fotolia.com

Der Urlaub rückt näher und die Koffer wollen gepackt werden.

Neben Spielzeug und dem Lieblingskuscheltier ist gerade für Familien mit kleinen Kindern die Reiseapotheke eines der wichtigsten Gepäckstücke. Sie sollte mit Bedacht und Umsicht gefüllt und jedes Jahr geprüft werden:

Sind die Medikamente noch haltbar? Ist der Inhalt noch aktuell? Kinder wachsen schnell, und die Fieberzäpfchen für Säuglinge nützen einem Kindergartenkind wenig.

Homöopathische Mittel verfallen nicht, und sie sind auch nicht auf ein bestimmtes Alter beschränkt. Die Anschaffungskosten sind zu vernachlässigen; für die Reiseapotheke einfach ideal!

Die meisten homöopathischen Mittel werden in der Potenz C30 gegeben (Ausnahme ist zum Beispiel Arnica, hier wählt man C200). Dem Patienten werden einmal drei bis vier Kügelchen unter die Zunge gelegt, wo sie zergehen dürfen (lutschen geht auch). Geht es daraufhin besser, ist die Behandlung schon beendet – das Mittel muss nicht noch einmal gegeben werden.

Verschlechtert sich der Zustand allerdings weiter oder passiert gar nichts, war das Mittel nicht das Passende – dann muss nochmals überlegt werden, welches andere Mittel in Frage kommt.

 

Tipp Tipp

Die wichtigsten Anwendungsgebiete eines Mittels schreibt ihr am besten direkt auf das jeweilige Röhrchen, damit ihr im Notfall schnell das richtige zur Hand habt. Der Anschaffungspreis für ein Röhrchen mit Globuli in der Potenz C30 liegt (je nach Apotheke) zwischen 1,60 und 4 Euro.

 

Die wichtigsten homöopathischen Mittel für den Familienurlaub

Arnica, das wohl bekannteste homöopathische Mittel, sollte in keiner Handtasche fehlen. Es hilft schnell bei Verletzungen aller Art, aber auch bei Muskelkater. Blutungen hören schneller auf, Wunden verheilen besser, blaue Flecke verschwinden eher oder entstehen gar nicht erst.

Aconitum, der Blaue Eisenhut, ist im unverdünnten Zustand hochgiftig und wird unter anderem als Wirkstoff für Herzmedikamente eingesetzt. Homöopathisch verdünnt, gibt man es in Notfällen: nach Unfällen, schlimmen Ereignissen, aber auch bei nächtlichen Pseudokrupp-Anfällen.

Bei Erkältungen und hohem Fieber passt es immer, wenn die Krankheit schnell und stürmisch verläuft oder mit ungewöhnlicher Unruhe verbunden ist, etwa wenn sich der Kranke im Bett hin und herwirft. Aconitum passt auch bei Erkrankungen, die aufgrund einer Verkühlung durch Wind oder Zugluft entstanden sind.

Apis mellifica ist das Gift der Honigbiene. Es passt bei Symptomen, die dem Stich von Bienen ähneln: also allem, was heiß, rot und geschwollen aussieht.

Das können nicht nur Halsschmerzen, sondern auch allergische Reaktionen und natürlich echte Bienenstiche sein.

Arsenicum album: Richtig – Arsen in normaler Konzentration ist ein Gift! Homöopathisch verdünnt passt es bei Symptomen von Lebensmittelvergiftungen wie Erbrechen und Durchfall, wenn der Kranke sehr unruhig und schwach ist.

(War das Essen nicht verdorben, sondern nur ungewohnt, passt Okoubaka besser.)

Belladonna, die Tollkirsche, ist das Urlaubsmittel bei Sonnenstich und Hitzschlag. Zu Hause passt es auch bei schnell und hoch steigendem Fieber, bei Fieberkrämpfen und in allen Zuständen, bei denen der Patient schläfrig ist und wirre Träume hat.

Bei beginnenden brennenden Halsschmerzen und bellendem Husten ist Belladonna ebenfalls angezeigt.

Cantharis, die Spanische Fliege, ist das homöopathische Notfallmittel gegen Verbrennungen: im Urlaub meist Sonnenbrand, aber auch Verätzungen, Verbrühungen und brennend schmerzenden Blasenentzündungen.

Cocculus ist Pflicht in jeder Reiseapotheke als Hauptmittel gegen Reisekrankheit und Jetlag. Daneben hilft es gegen Schwindel, Schwäche und Übelkeit.

Dulcamara:  Alle Krankheiten, die nach gründlicher Durchnässung auftreten (Stichwort Baden!), sind Anwendungsgebiete des bittersüßen Nachtschattens. Häufig wird es bei Blasenentzündung, bellendem Husten oder nächtelangen Ohrenschmerzen gegeben.

Euphrasia, der Augentrost, hilft bei allergischen Beschwerden mit tränenden Augen wie etwa Heuschnupfen.

Ferrum phosphoricum, ein klassisches Kindermittel, gibt man bei fiebrigen Erkältungen, bei denen das Fieber unter 39 Grad Celsius bleibt und der kleine Patient trotzdem weiterspielt.

Ledum, der wilde Rosmarin, hilft im Urlaub gegen Stiche und Bisse von Insekten – und das vorbeugend, aber auch lindernd.

Nux Vomica, die Brechnuss, ist das klassische „Manager“-Mittel: egal, um welche Erkrankung es geht, sobald Stress, Überarbeitung, zu viel Essen, zu viele Drogen (das sind auch Kaffee, Alkohol und Zigaretten!) oder Schlafmangel die Auslöser waren.

Silicea, die Kieselsäure, kann kleinere Fremdkörper wie Splitter oder Zecken aus der Haut treiben, ohne dass die Wunden zu eitern beginnen. Passende Anwendungen sind daneben „Verstopfungen“ im weiteren Sinne: von Nebenhöhlenentzündungen bis hin zu Abszessen und hartnäckigen Pickeln.

Neben den homöopathischen Mitteln sollten natürlich auch die „Klassiker“ nicht in der Apotheke fehlen! Bitte verlasst euch nicht komplett auf homöopathische Mittel und nehmt sicherheitshalber immer auch einen Fiebersaft und/oder Fieberzäpfchen für eure Kinder mit.

Ein schnell wirkendes Medikament gegen Durchfall sowie Elektrolytlösung, eine Verbrennungssalbe gegen Sonnenbrand und natürlich ein Notfall-Kit mit Elastikbinde, Mullbinden und Pflaster, Pinzette und Zeckenkarte gehören immer mit ins Reisegepäck.

-> Hier lest ihr, was in eine gut ausgestattete Familien-Reiseapotheke gehört.

 

Nutzt ihr Homöopathie auf Reisen? Welche Erfahrungen habt ihr damit gemacht?


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Kommentar als Gast schreibenKommentare (6)

  • Wer heilt hat recht! Die Homöopathie Kritik ist meiner Meinung nach gegenstandslos.

    Nur weil die aktuelle Wissenschaft (noch) nicht weiß warum.. Wirkstoffe werden durch moderne und zukünftige Wissenschaft auf Quantenebene angesehen.

    Hierbei ist die Menge der Wirkstoffe egal. Energie bleibt Energie.

    Homöopathie ausschließlich Glaubenssache?

    Mag für den ein oder anderen so sein. Doch wer sagt denn, dass dies bei synthetischen Medikamenten nicht ganz genauso ist?

    Es gibt keinen objektiven Versuchsaufbau in der Wissenschaft. Bereits durch Beobachtung beeinflussen wir das Ergebnis (Schroedinger).

    Jeder soll selbst entscheiden, was er für richtig hält. Eigene Erfahrung ist mehr Wert als der blinde Glauben an Theorien. Wenn Homöopathie mir hilft ist das doch gut.

    Ach ja, schöner Beitrag 😉 Da ist es jetzt mit mir durchgegangen, zu einem aktuellen Thema 🙂

    Antworten | 3. Dezember 2018
  • Jan S.

    Hallo Jenny,

    ich würde mir einen Hinweis auf die begründeten Zweifel an der Wirksamkeit an Homöopathie wünschen, damit sich die Leser Argumente beider Seiten kennen lernen können.

    Außerdem wäre es gut, als Alternative auf ein nicht „passendes“ Mittel auch konventionelle Medikamente in Betracht zu ziehen, sonst kommt noch jemand auf die Idee z.B. Malaria mit Globuli zu behandeln.

    Gruß Jan

    Antworten | 23. Mai 2017
    • Hallo Jan,

      in den Streit über die Wirksamkeit der Homöopathie wollen wir uns mit diesem rein informativen Beitrag lieber nicht einmischen. Wir gehen da nach dem Motto „Wer heilt, hat Recht“, und da hat uns die Homöopathie schon erstaunlich oft (wenn auch nicht immer) geholfen.

      Dass man in lebensbedrohlichen Fällen oder bei schweren Krankheitszuständen nicht als Laie mit diversen Kügelchen „herumdoktern“ sollte, wissen hoffentlich alle Eltern (genauso wenig, wie man schon bei erhöhter Temperatur „vorsorglich“ Fiebersaft geben oder bei einer Erkältung Antibiotika verordnen sollte – was ebenfalls leider sehr häufig vorkommt!).

      Viele Grüße, Jenny

      Antworten | 24. Mai 2017
  • Andrea

    Endlich mal eine übersichtliche Zusammenstellung, was man an Globuli für die Reise mitnehmen kann. Mit den kleinen Kügelchen kann man wirklich jede Menge bewirken – so jedenfalls unsere Erfahrung.
    Natürlich hat bei uns auch die Behandlung mit Globuli ihre Grenzen, z. B. bei Fieber.
    Weiteres Plus für die Globuli in der Reiseapotheke: sie können bei Bedarf nicht nur von den Kindern genommen werden!

    Antworten | 16. September 2011
  • Jan

    Homöopathie ist so eine Glaubenssache … wir selbst setzen da lieber auf konventionelle Medizin bei schlimmen Dingen und wenn es mal nicht so schlimm ist, geht es auch ohne Kügelchen. Ich frage mich oft, ob da der Placeboeffekt bei x-mal verdünnten und nicht mehr nachweisbaren Wirkstoffen größer ist als alle andere.

    Antworten | 20. Juni 2011
    • Hallo Jan,
      deine Zweifel kann ich gut nachvollziehen – ging mir anfangs nicht anders. Aber nach mehreren beeindruckenden Erfahrungen bei meinen Kindern und mir selbst sage ich nur noch: „Wer heilt, hat Recht!“
      Dass der Placebo-Effekt die erstaunlichen Selbstheilungskräfte unseres Körpers aktivieren kann, ist übrigens auch in der konventionellen Medizin nachgewiesen worden; bei Säuglingen kann ich mir einen solchen Effekt aber nicht recht vorstellen 🙂

      Antworten | 22. Juni 2011

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